Übungen für die Wirbelsäule Eine aufrechte und zugleich entspannte Körperhaltung unterstützt das richtige Sprechen. 1. Die Wirbelsäule wiegen Legen Sie sich flach auf den Boden oder auf einen langen Tisch, strecken Sie die Beine aus. Die Füße beginnen parallel nach rechts und links zu schaukeln. Diese Bewegung setzt sich dann zum Unterschenkelund des Weiteren zum Oberschenkel fort, auch das Becken schaukelt letztendlich mit, lediglich die beiden Schulterblätter bleiben auf dem Tisch „haften“. 2. Übung für aufrechtes Sitzen Sitzen Sie in der optimalen Sprecherhaltung auf dem vorderen Drittel Ihres Sessels. Ihr Körper bildet vier rechte Winkel: Fuß-Unterschenkel; Unterschenkel-Oberschenkel; Oberschenkel-Rumpf; Rumpf-Kinn. 3. Übung zur Dehnung der Lendenwirbelsäule Stehen Sie in leichter Grätschstellung und heben Sie abwechselnd das rechte und linke Bein an, beugen sie dabei das Knie. Die Beine sollten dabei so hoch wie möglich gehoben werden, der Oberkörper darf den Knien entgegenkommen. Zwerchfellübungen Ein gut bewegliches Zwerchfell sorgt für richtige und genügend Luft beim Sprechen 1. Husten und Lachen Beim Husten spüren wir, wie sich das Zwerchfell bewegt, auch beim Lachen. 2. Pfeifen Pfeifen Sie ganz kurz mit gespitzten Lippen, sofort nach dem Pfiff werden Sie wahrnehmen, wie die Atemluft sich gleich ergänzt. 3. Das Zwerchfell begleiten Stehen Sie leicht gegrätscht und verschränken Sie die Hände mit den Knöcheln nach oben. Sprechen Sie ein langes SCH und ziehen Sie parallel mit den Zwerchfell die Hände nach oben, solange Sie das SCH sprechen. Dann bewegen Sie gleichzeitig mit dem Einatmen die verschränkten Hände wieder (parallel mit dem Zwerchfell) nach unten. Mindestens 5 Versuche! Vgl.: Pramendorfer, Ulrike: Stimme, Sprache, Lebensfreude. Linz , Veritas-Verlag, 1997, S 19-39 Abspannübungen: Den Auslaut klingen lassen Die Wörter klingen lassen und nicht pressen! 1. Abspannen auf –t Stehen Sie aufrecht in Schrittstellung. Schaukeln Sie nach vorne und hinten, wobei beim Nach-hinten-Schaukeln die Fersen belastet werden und beim Vorwärtsschaukeln die Zehen belastet werden. Sprechen Sie bei jedem Vorschwingen ein Wort auf –t, z.B.: geht, Hut, macht, rot,… Beim vorderen Schaukelwendepunkt löst sich die Zunge kräftig vom Zungenspitzenpunkt. Einatmen beim Rückwärtsschaukeln! 2. Abspannen auf –n Setzen Sie sich in Bereitschaftshaltung auf einen Stuhl. Nehmen Sie ein Bein gebeugt hoch und umfassen Sie mit beiden Händen Ihr Knie. Der Rücken bleibt möglichst gerade. Nun beginnen Sie vor- und zurückzuschaukeln . Bei jedem Vorschwingen bilden Sie ein Wort, das auf –on endet, z.B.: Balkon, Karton, Saison, Beton, davon. Wörter auf –in: Kamin, Berlin, dahin, Benzin, Delfin. Lösen Sie wie bei Übung 1 die Zungenspitze beim „Schaukelwendpunkt“. 3. Abspannen auf –m Der Laut M wird durch Schließen des Mundes (Unterlippe hebt sich zur Oberlippe) und durch einen Luftstrom gebildet. Wichtig: Beim Abklingen des Lautes den Mund öffnen! Versuche „Komm!“ mit fest geschlossen bleibenden Lippen zu sprechen, dann mit schlaffen Lippen und zuletzt mit Lippenöffnung beim Abklingen! 4. f, w klingen lassen Wenn die Oberlippe bei diesen Lauten zu schlaff ist, entstehen schlaffe Laute. Üben Sie: fa,wa fa, wa fa, wa ; fo, wo fo,wo fo,wo; Atem-Wahrnehmungsübungen Gute Atmung lässt die Stimme wohltuend klingen. 1. Den eigenen Atem erfahren Zählen Sie in Gedanken bei jedem Einatmen die ungeraden Zahlen und beim Ausatmen die geraden Zahlen (bis 10): eins (einatmen) , zwei (ausatmen), drei (einatmen), vier (ausatmen).. 2. Nasenatmung Halten Sie ein Nasenloch zu und atmen Sie durch das andere Nasenloch ein. Dann halten Sie das andere Nasenloch zu und atmen Sie aus. 3. Aus- und Einatmen Atmen Sie durch die Nase ein und langsam durch die leicht geöffneten Lippen aus. Versuchen Sie beim Ausatmen Ihr Zwerchfell wahrzunehmen. Vgl.: Pramendorfer, Ulrike: Stimme, Sprache, Lebensfreude. Linz , Veritas-Verlag, 1997, S 19-39