2014_03-28_PM-DKG zu Krankenhausinfektionen.

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Pressemitteilung
DKG zu Krankenhausinfektionen
Kliniken brauchen Investitionsförderprogramm zur
Infektionsprophylaxe
Berlin, 28. März 2014 – „Jede vermeidbare Infektion infolge einer
medizinischen Behandlung ist immer eine zu viel. Es ist aber
unverantwortlich gegenüber den Patienten und wenig hilfreich für die
Krankenhäuser, nicht gesicherte Annahmen über Todesfallzahlen in die
Welt zu setzen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen
Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum.
Wie viele der potentiell vermeidbaren Infektionen tatsächlich zum Tode
führten,
wisse
niemand,
erläuterte
Baum.
Das
Nationale
Referenzzentrum gehe von jährlich 2.000 bis 4.500 möglichen Patienten
aus, die an einer vermeidbaren nosokominalen Infektion versterben
würden. Die Schätzspanne von über 100 Prozent mache deutlich, dass
gesicherte Aussagen nicht möglich seien. Sicher sei dagegen, dass zwei
Drittel aller Infektion überhaupt nicht vermieden werden könnten und,
dass Deutschland im internationalen Vergleich relativ gut da stehe. Laut
dem Wido-Report 2014 „…im günstigeren Mittelfeld der EU-Länder…“.
Baum: „Zentrales Problem sind antibiotikaresistente Infektionen. Diese
dürfen aber nicht den Krankenhäusern angelastet werden. Hier müssen
alle Beteiligten - einschließlich der Antibiotika verbrauchenden
Landwirtschaft - zur Problembewältigung beitragen. Für die
Krankenhäuser hat die Infektionsprävention allerhöchste Priorität.“
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) benannten Risikogruppen würden vor
einer Krankenhausbehandlung getestet und entsprechend vorbehandelt,
erläuterte der DKG-Hauptgeschäftsführer und stellte fest: „Die
Krankenhäuser verweigern sich nicht, den Kreis der zu Testenden
auszuweiten. Allerdings muss die gesetzliche Krankenversicherung für
die Mehrkosten dann auch aufkommen.“ Grundsätzlich sei leider
festzustellen, dass die Krankenkassen wenig Bereitschaft zeigten, mehr
für die Prophylaxe gegen Infektionen zu tun. So habe der GKVSpitzenverband im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vor einigen
Wochen verhindert, dass niedergelassene Ärzte deutlich erweiterte
Möglichkeiten zum Erkennen und Behandeln von Patienten mit
multiresistenten Keimen erhielten.
PRESSESTELLE
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Baum wies darauf hin, dass die Krankenhäuser alleine das
Infektionsproblem nicht lösen könnten. Probleme lägen auch in baulichen
Unzulänglichkeiten. Hier bräuchten die Krankenhäuser mehr
Investitionsmittel für moderne Zimmer- und Sanitärausstattungen und für
mehr Isolierräume. Für die Investitionsmittelbereitstellung seien die
Bundesländer zuständig. Statt mehr, zahlten diese aber immer weniger.
Baum: „Wir fordern ein gezieltes Investitionsförderprogramm zur
Infektionsprophylaxe.“
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in
Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder – 16 Landesverbände und 12
Spitzenverbände – in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben
wahr. Die 2.017 Krankenhäuser versorgen jährlich 18,6 Millionen stationäre Patienten und rund
18 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,2 Millionen Mitarbeitern. Bei 86,8 Milliarden Euro
Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen
Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.
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