Lunatumnekrose Word

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Die Lunatumnekrose
Wurde erstmals 1910 von Robert Kienböck als "traumatische Malazie des
Mondbeines" beschrieben.
Aetiologie
Die Pathogenese ist nachwievor unbekannt.
Was wir aktuell glauben zu wissen:
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Es wir eine noch unklare kranheitsbedingte vasculäre Ursache vermutet. Beim
Heilungsversuch des Körpers werden osteoplastische(=
knochenaufbauende) und osteklastische (=knochenabbauende) Prozesse
beobachtet; wobei die osteoklastische Aktivität aus noch unklaren Gründen
überwiegt.
Knocheninfarktkonzept: Durch proinflamatorische Cytokine kommt es zu
fokalen ( v.a. subchondralen), intravasculären Thrombosierungen der
intraossären Gefässe.
Eine genetische prädisposition wird teilweise postuliert, da gewisse Familien
gehäuft unter M. Kienböck leiden.
Die traumatische Genese mit chronischen oder akuten repetitiven Traumata
gilt als eher unwahrscheinlich.
Die Ulna minus Varialnte wird aktuell nicht mehr als ein klarer Risikofaktor
angesehen.
Bildgebende Diagnostik
1. Konventionelle Radiographie: Verkalkungen; Höhenmiderungen, DISIFehlstellung
2. MRI : mit gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln zur Beurteilung
der Knochenperfusion des Lunatums
3.CT: zum Nachweis von occulten Frakturen am proximalen Lunatumpol;
pseudozystische Einschlüsse, Osteophyten an der dorsalen Gelenkslippe
Klassifikationen
Nach Lichtmann ( radiologische Klassifikation)
Nach Bain und Begg ( arthroskopische Klassifikation)
Therapie
Es werden abhängig dem Stadium eine Vielzahl operativer Verfahren angewandt.
Durch fehlende vergleichbare Langzeitstudien gibt es kein allgemein gültiger
Algorithmus.
Ich empfehle:
Bei Frühstadien und bei Kindern:
Zuerst konservativ, d.h. 8-12 Wochen Vorgerarmgips,
falls keine Besserung:
Radiusverkürzungsosteotomie bei Ulna minus
Kapitatumverkürzung bei Ulna 0 und Ulna plus
Ev. Revaskularisierung mit gestieltem Knochenspan
In fortgeschrittenen Stadien:
Kontrolle der Beschwerden, d.h.:
Konservativ mit Manschetten und Schienen bei Belastung
Ev. Depotsteroide intracarpal
Operativ bei persistierenden Schmerzen:
Denervation; Arthroskopisches Débridement, Teilarthrodesen, Totalarthrodese,
Gelenksersatz
Alle Verfahren zeigen im Langzeitverlauf ein ähnlich mässiges Ergebnis mit
Schmerzreduktion in ca. 50%-60% und Schmerzfreiheit in 30% bis 35%.
Literatur
Handchir Microchir Plast Chir 2010;42: 153-215
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