Einblick ins Zentrum für Chemie in Bensheim Erfinderlabor: Wolfhager Schülerin erforschte Brennstoffzelle 29.01.2015 - 10:16 + Am Experimentieren: Lavina Schulz, Schülerin der Wilhelm-Filchner-Schule in Wolfhagen. Sie nahm am Erfinderlabor vom Zentrum für Chemie in Südhessen teil. Hier testet sie, wie sich die Sauerstoffzufuhr auf die Effizienz einer Brennstoffzelle auswirkt. © Privat Wolfhagen. 200 Oberstufenschüler haben sich beworben, am Erfinderlabor des Zentrums für Chemie in Bensheim teilzunehmen. 16 wurden ausgewählt, eine davon ist Lavina Schulz aus Wolfhagen. Groß war die Freude, als Lavina Schulz hörte: „Du bist dabei!“ Von 200 Bewerbern wurde die 17-Jährige aus Burghasungen neben 15 weiteren Teilnehmern ausgewählt, am Erfinderlabor des Zentrums für Chemie (ZFC) in Südhessen teilzunehmen. „Ich habe als Leistungskurse Chemie und Physik“, beginnt die 17-jährige Schülerin der Wilhelm-Filchner-Schule zu erzählen. Ihre Chemielehrerin habe sie dann gefragt, ob das Erfinderlabor nicht etwas für sie wäre. So bewarb sie sich als einzige der Schule und wurde angenommen. Schulz reiste zum einwöchigen Workshop nach Hanau und Rüsselsheim. Das Thema des 17. Erfinderlabors: „Im Innern der Brennstoffzelle.“ In der 10. Klasse sei sie im Physikunterricht zum ersten Mal mit dieser Thematik in Berührung gekommen, jedoch nicht ausführlich. So bewegte sich die Schülerin größtenteils auf Neuland, als sie die Laborräume der Rüsselsheimer Hochschule RheinMain und den mitveranstaltenden MaterialtechnologieKonzern Umicore betrat. Gemeinsam mit drei anderen hatten sie als Aufgabe, die Brennstoffzelle, die mir Sauerstoff betrieben wird, zu optimieren. „Wir haben immer mehr Sauerstoff hinzugegeben und protokolliert, wie sich die Zelle bei welcher Konzentration verhält“, sagt Lavina Schulz. Das Ergebnis: „Grob kann man sagen, dass die Leistung umso besser ist, desto mehr Sauerstoff sie hat.“ Doch nicht alles lief in den Forschungstagen rund. So wurde das Experimentieren beispielsweise durch eine undichte Brennstoffzelle gebremst. „Tiefpunkte gibt es bei Forschungsphasen einfach. Das ist normal und gehört dazu“, meint Schulz. Am letzten Tag wurden die Ergebnisse vor 200 Personen präsentiert. Etwas nervös stellte sich die 17-Jährige auf die Bühne. Doch sie konnte, trotz etwa 230 Kilometern Entfernung zur Heimat, in bekannte Gesichter blicken. So waren ihre Eltern, die Schwester und ihr Chemiekurs samt Lehrerin angereist. Am Ende wurde sie dann auch belohnt: Alle 16 Teilnehmer bekamen Preise vom Magazin „Spektrum der Wissenschaft“ und vom Talent-Nachwuchsprogramm der Fraunhofer Gesellschaft. „Es war wirklich interessant, mal einen Einblick in die Forschung und die Laborarbeit zu bekommen. Ob ich auch beruflich in die Richtung gehen will, weiß ich noch nicht“, bilanziert die 17-Jährige, die sich nun wieder ihrem Abitur widmet. Das Erfinderlabor des Zentrums für Chemie Seit 2005 wird das Erfinderlabor vom Zentrum für Chemie (ZFC) mit Sitz in Bensheim organisiert. Es ist Teil der ZFC-Initiative „Schule 3.0 - Zukunftstechnologien in den Unterricht“. 21 hessische Schulen mit gymnasialer Oberstufe und die Deutsche Schule Seoul sind Teil des Schulnetzwerks. Das Erfinderlabor soll laut ZFC-Pressesprecher Thomas Tritsch Themengebiete aufgreifen, die „im Unterricht nicht vorkommen oder nur partiell behandelt werden können.“ Für das Projekt können sich Oberstufenschüler unter www.z-f-c.de/veranstaltungen bewerben. Für dieses Jahr sind alle Termine ausgebucht, die nächsten Anmeldezeiten werden dort zeitnah aufgelistet. Von Johanna Daher