Arbeitskreis Sprache Helferkreis Zorneding eV

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Arbeitskreis Sprache Helferkreis Zorneding e.V.
Dezember 2015
Ein (Jahres)-Rückblick!
Unseren Arbeitskreis gibt es nun schon seit Sommer
2014 und ich glaube,
wir können richtig stolz auf uns sein.
Begonnen haben wir im Sommer 14 als kleines Team mit Hausaufgabenbetreuung
der unbegleiteten Jugendlichen im Eschenhof. Nachdem der Standort noch vor
dem Jahreswechsel aufgelöst und alle Jugendlichen auf Jugendeinrichtungen in
ganz Bayern verteilt wurden, waren wir nicht untätig und breiten uns auf unsere
nächste Aufgabe vor. Im Frühjahr 2015 sollten 50 neue Flüchtlinge in Zorneding
eine neue Heimat finden.
Unser Team vergrößerte sich stetig und als die neuen Flüchtlinge im Februar
dann in Zorneding einzogen, waren wir bereit, Kurse für alle 50 Flüchtlinge
anzubieten. Wir behielten unser System, je ein/e Kurs- + Co-KursleiterIn für
jede Kursstunde, bei , legten Trimester fest und entwickelten ein Zertifikat für
die Flüchtlinge als Nachweis für die regelmäßige Teilnahme. (Unsere Struktur
und unser Zertifikat hat landkreisweit viele Bewunderer gefunden). Ab März
begannen wir also in vier Niveaustufen zu unterrichten. Jeder der Jungs konnte,
wenn er wollte, zwei Mal pro Wochen für 90 Minuten einen Deutschkurs
besuchen.
Anfangs unterrichten wir in den Räumen der evangelischen Kirche und im
Rotkreuzraum, später auch noch in der katholischen Kirche. Durch die eher
spärliche Ausrüstung der Räumlichkeiten mussten wir uns beim Unterrichten
sehr flexibel zeigen. Doch die Jungs, die kamen, waren dankbar, sie bekamen
durch die Kursstunden Struktur in ihr Leben und wir boten ihnen mit der
Sprache den ersten Grundstein für eine mögliche Integration.
Im Hintergrund liefen die Verhandlungen mit der Gemeinde für einen eigenen
Schulungsraum. Dass wir den jetzigen Raum nutzen können, verdanken wir im
besonderem Maße der Tafel e.V.. Die Vorsitzende Heidrun Pfefferkorn. vertrat
die Einstellung, dass der nicht benötigte Teil ihrer neuen Räumlichkeiten in der
Lärchenstraße auch sinnvoll genutzt werden sollte. Allein dadurch ergab sich die
Möglichkeit, dass hier ein Schulungsraum für uns eingerichtet werden konnte, in
den wir mit unseren Kursen Ende Juli einziehen konnten. Er ist wirklich schön
und wir alle genießen es dort unterrichten zu können.
Wir boten bis August vier Kurse mit 8 Kurszeiten und einen Sonntagskurs an und
es waren jede Woche 17- 20 KursleiterInnen aktiv.
Aber auch in den großen Ferien waren wir nicht untätig. Es wurde für sechs
Wochen eine offene Lernwerkstatt an zwei Tagen in der Woche angeboten und
ein Kurs lief sogar die Ferien durch. Auch hierfür war sehr viel Einsatz und
Engagement notwendig.
Nach den großen Ferien wurde es etwas ruhiger.
Alle Flüchtlinge, die jünger als 25 Jahre waren, bewarben sich an den
Berufsschulen und es bekamen tatsächlich 20 der Zornedinger Flüchtlinge einen
Platz in einer der Berufsintegrationsklassen der Berufsschulen in München und
in Wasserburg. Das so viele untergebracht werden konnten lag zum einem daran,
dass die Stadt München Ihr Angebot aufstockte, aber es lag auch daran, dass
die Jungs bei der Aufnahmeprüfung ein gutes Bild und gute Ergebnisse
abgeliefert haben. Und das konnten sie, weil sie von uns schon gut vorbereitet
waren.
Noch ruhiger wurde es dann im Oktober.
Es bekamen nochmal 12 der Jungs die Chance einen staatlich geförderten
täglichen Deutschkurs in München zu besuchen.
Jetzt waren jeden Tag 32 Jungs in der Schule oder in einem Deutschkurs in
München, andere hatten schon eine Arbeitsstelle. Auf die geänderten
Bedürfnisse zugeschnitten, bieten wir derzeit drei Zeiten für
Hausaufgabenhilfe und freies Lernen und einen regulären Sprachkurs mit zwei
Kurszeiten an.
Zusätzlich trifft sich eine Gruppe von 10 AK-lern regelmäßig, um zukünftig die
gespendeten MacBooks einsetzen zu können. Das Ziel ist es, das Tölzer Modell
( Infos im Internet unter Asylplus, Bad Tölz) , d.h. die Möglichkeit mit
erprobten Lernprogrammen Deutsch am PC zu lernen, ab Januar in Zorneding
anzubieten. Dies kann gerade den Flüchtlingen, die aufgrund des Alters oder
leider auch aufgrund ihrer Herkunft derzeit keine staatlich geförderten
Deutschkurse besuchen können oder einfach schon arbeiten, die Möglichkeit
bieten Deutsch zu lernen.
Alle Flüchtlinge, die am PC arbeiten wollen, müssen zuerst einen Einführungskurs
„ PC-Führerschein -Arbeit am PC, ins besonders am MacBook“ besuchen. Die
ersten Kurse finden am 7. /12./14. Januar statt. Hierfür müssen sich die Jungs
in eine Liste eintragen. Die erste Liste ist schon voll, die weiteren werden in der
Unterkunft ausgehängt.
Als feste Termine für das offene Lernen am PC sind vorerst angedacht:
Mo 10:00 - 11:00 (evtl. Martina und Alexander S.)
Mo 19:00 - 20:00 (evtl. Anette und Alex)
Di 19:00 - 20:00 (evtl. Lisa und Michael)
Do 17:30 - 18:30 (evtl. Susi und Stefan)
Wer sich hier mit einbringen will, kann das jederzeit tun. Wir brauchen für diese
Termine UnterstützerInnen, denn gerade am Anfang ist es wichtig, dass man die
Teilnehmer berät und ihnen auch zur Seite steht, wenn sie nicht weiterkommen.
Auch unterliegen wir einer Dokumentationsplicht, wer an welchen PC, zu welcher
Zeit gearbeitet hat. Leider hat der Gemeinderat seine ursprüngliche positive
Entscheidung über die Einrichtung von Freifunk wieder zurückgenommen. Das
hätte uns viel Arbeit erspart. Aber auch das müssen wir nun so hinnehmen.
Wie unser endgültiges Konzept aussehen wird, wird sich erst in der Praxis
ergeben. Es wird bestimmt spannend.
Aber das ist nicht das einzige Spannende, was uns erwartet
Das neue Jahr wird uns viele Gelegenheiten bieten, uns weiter aktiv als
Sprachlehrer zu engagieren, denn die neue Unterkunft in Pöring ist schon
beschlossen und ab Februar/ März werden dort 70-80 neue Flüchtlinge
einziehen. Dann heißt es wieder, Kurse zusammen zu stellen und ganz
herkömmlich zu unterrichten. Doch mittlerweile haben wir ja alle schon
Erfahrung und es wird uns sicher leichter fallen, wie noch vor einem Jahr.
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Energie
für das Jahr 2016. Ich hoffe, dass ihr alle
wieder dabei sein werdet.
Susi Obermaier
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