Presseinformation Mai 2014 Industrie 4.0 – Auswirkungen auf die Instandhaltung (Salzburg, 15.05.2014) Großes Publikumsinteresse bei der Veranstaltung der Industriellenvereinigung Salzburg und Salzburg Research. Industrie 4.0 ist DAS Schlagwort der Gegenwart. Die Produktion der Zukunft wird in einer vollintegrierten und vollautomatisierten Produktionskette stattfinden. Das Werkstück wird eindeutig identifizierbar und jederzeit lokalisierbar sein und seinen Weg vom Anfang bis zum Ende kennen. Das klingt nach Science Fiction, ist aber (bald) schon Realität. Die Veranstaltung „Industrie 4.0 – Die Produktion der Zukunft“ am 15. Mai 2014 brachte Klarheit rund um das Modewort Industrie 4.0 und zeigte erste praktische Umsetzungsprojekte. Selbstverständlich war auch das Forschungsprojekt 'Instandhaltung 4.0' mit einem Vortrag vertreten. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Chancen, Herausforderungen und Potenziale von Industrie 4.0 sowie erste Umsetzungsprojekte und Beteiligungsmöglichkeiten. Praktiker zeigten, was heute schon möglich ist und wohin die Reise in naher Zukunft gehen wird, wie sich Produktion und Geschäftsprozesse verändern werden. Instandhaltung 4.0 – Auswirkungen der „vierten industriellen Revolution“ auf eine ganze Branche „Im Sondierungsprojekt Instandhaltung 4.0 entwickeln wir gemeinsam eine Roadmap für den Forschungs- und Entwicklungsbedarf der Instandhaltungsbranche, um für die vierte industrielle Revolution gerüstet zu sein”, sagt Projektleiter Georg Güntner von Salzburg Research. In den letzten Wochen wurden dafür ausführliche Experteninterviews geführt, in den nächsten Monaten wird es eine groß angelegte Online-Umfrage zum Thema geben. Günter Loidl, Senior Consultant, Projektmanager und Trainer bei dankl+partner consulting gmbh, bringt die Notwendigkeit des Projekts auf den Punkt: „Wir spüren eine große Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. Sehr viele Anwendungen sind theoretisch kein Problem, vom Alltag der Instandhaltungsmitarbeiter aber meilenweit entfernt. Wir diskutieren über Datenvernetzungen und sich selbst organisierende Prozesse und vergessen, dass in manchen Industriebereichen oft nicht einmal Internetzugang vorhanden ist.“ 1 Das Management muss umdenken. Erst dann wird sich etwas bewegen. Eine große Herausforderung ist der Paradigmenwechsel oft auch für das Management. "Das Management muss umdenken. Erst dann wird sich etwas bewegen.", so Loidl. Er erwartet weitreichende Veränderungen erst mit einem Generationenwechsel im Management und der Instandhaltung. Ein neuer, offenerer Umgang mit Daten muss erst gelernt und nach und nach gelebt werden. Hier sind auch die oft bremsenden IT-Abteilungen gefordert, so Loidl weiter. Die Vernetzung von Komponentenherstellern bis hin zu Anlagenbauern, -betreibern und Instandhaltern muss durchgängig werden. Neue, hierarchielose Strukturen werden sich nur langsam durchsetzen. Was bedeutet das für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? "Die 'Schrauber' vor Ort an den Anlagen wird es immer geben. In Zukunft werden wir aber immer mehr Planer, Analysierer und Visualisierer benötigen. Die Hierarchien dazwischen werden sich nach und nach auflösen.", erklärt Günter Loidl. "Für diese weitreichende Veränderung hilft nur eines schulen, schulen, schulen! Die Mitarbeiter müssen auf die neuen Herausforderungen vorbereitet werden." Kommunikation als wesentliche Chance Kommunikation in allen Facetten zwischen Menschen, Maschinen, Einzelteilen und Produkten wird eine wesentliche Chance der Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0. Das Thema Datenaustausch und Kommunikation muss durch unternehmensübergreifende Vernetzungen unterstützt werden. Günter Loidl abschließend: "Ich erwarte mir eine Reduktion der Instandhaltungskosten, bei gleichzeitiger Erhöhung der Verfügbarkeit, bessere Qualität und kürzere Durchlaufzeiten. Das klingt noch nach Zukunftsmusik, flexible Unternehmen, die von Anfang an mitspielen, werden aber letztendlich zu den großen Gewinnern der sogenannten vierten Revolution gehören." Datenbrillen als Arbeitsmittel im Industrie4.0-Zeitalter Der Hype um Google Glass und andere Datenbrillen-Modelle weckt das bis dato wenig ausgeprägte öffentliche Interesse an Wearable Computing. Viele Unternehmen arbeiten an Datenbrillen, die verschiedensten Konzepten folgen und jeweils spezifische Vor- und Nachteile haben. Dabei haben es die wenigsten bisher geschafft, über den Prototypen- 2 Status tatsächlich hinaus zu kommen. „Doch dies ist nur eine Frage der Zeit – wir stehen im Moment bei den Datenbrillen am Anfang wie es bei Mobiltelefonen vor 20 Jahren der Fall war“, meint Christian Kittl, Geschäftsführer der Evolaris Next Level GmbH. Sowohl im Consumer-Bereich wie auch für den betrieblichen Einsatz gibt es eine Fülle sinnvoller Anwendungsszenarien: Datenbrillen können etwa für Training und Simulation, als Arbeitshilfe, zum Überwachen von Daten und Sensoren und für die Anzeige von EchtzeitInformationen verwendet werden. Im industriellen Bereich können in der Datenbrille zum Beispiel Montageanleitungen oder Arbeitsanweisungen eingeblendet werden – wobei die Hände des Mitarbeiters frei bleiben. Besonders interessant sind auch Anwendungen im Bereich der Fernwartung. Der vielleicht am anderen Ende der Welt sitzende Experte kann mittels Datenbrillen-Kamera in Echtzeit genau das sehen, was auch der Monteur vor Ort sieht. Industrie 4.0: In vielen Bereichen bereits Realität Die Vortragenden zeigten in zahlreichen Referenzprojekten (zB ein ausgezeichnetes Projekt der Firma Geislinger), dass das Modewort „Industrie 4.0“ schon in vielen Betrieben Realität geworden ist. Zum Sondierungsprojekt INSTANDHALTUNG 4.0: http://instandhaltung40.salzburgresearch.at/ “Instandhaltung 4.0” ist die Bezeichnung einer öffentlich geförderten Sondierungsmaßnahme, die der Frage nachgeht, wie sich die vierte industrielle Revolution (“Industrie 4.0″) auf den Instandhaltungssektor und auf die Instandhalter/innen auswirken wird. Projektpartner sind die Unternehmen Salzburg Research, dankl+partner consulting, Messfeld und Bilfinger Chemserv. Das Projekt wird durch bmvit und FFG im Rahmen der FTI-Initiative “Produktion der Zukunft” gefördert. 3 Downloads: Foto Günter Loidl >> Fotovermerk: © Industriellenvereinigung Salzburg/Neumayr Foto Vortragende >> Fotovermerk: © Industriellenvereinigung Salzburg/Neumayr Foto TeilnehmerInnen >> Fotovermerk: © Industriellenvereinigung Salzburg/Neumayr Kontaktinformationen: Mag.a Lydia Höller dankl+partner consulting gmbh T. +43/ 676 / 842 900 500 T. +43 / 662 / 85 32 04-0 [email protected] www.dankl.com 4