PRESSEINFORMATION Berlin, 03.04.2014 Bund plant Lkw-Maut auf Bundesstraßen Holzindustrie droht Kostenexplosion im Transportwesen Der Bund will die Lkw-Maut auf Bundestraßen und kleinere Lastwagen ausweiten, um Mindereinnahmen durch das jüngste Wegekostengutachten zu verhindern. Für regionale Wirtschaftszweige wie die Holzindustrie hätte dies schwerwiegende Folgen. „Das Cluster Forst und Holz zeichnet sich zwar durch kurze Wege aus. Doch selbst bei Transporten im Nahbereich würden mit der geplanten Maut schon sehr hohe Gebühren für die Unternehmen anfallen“, sagte Lars Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes e.V. (DeSH). Die Vorteile der regionalen Wertschöpfung im ländlichen Raum würden durch die Pläne von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt konterkariert. Dieser beabsichtigt, die bisher auf Autobahnen anfallende Lkw-Maut ab Juli 2015 auf vierspurigen und ab 2018 auf allen Bundesstraßen einzuführen. Grund: Gemäß dem neuesten Wegekostengutachten muss der Bund die Maut senken, da er wegen niedriger Zinsen Kosten bei der Straßensanierung spart. Hierdurch entstehen Einbußen von rund zwei Milliarden Euro. Um die Lücke teilweise zu schließen, soll die Maut nun auf Bundesstraßen und Lkw ab 7,5 Tonnen ausgeweitet werden. Eine Maßnahme, die nach Ansicht des DeSH die vielen kleinen und mittleren Unternehmen im ländlichen Raum schwäche, die für eine regionale Verzahnung entlang der Wertschöpfungskette Forst und Holz auf die Bundesstraßen angewiesen seien. „Der Holztransport ist die Achillesferse der Holzindustrie“, sagt auch Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR). Seit Jahren arbeite man in der Branche an Konzepten, wie man Holz effizienter transportieren könne, um die Holzspediteure und die Holzindustrie international wieder wettbewerbsfähig zu machen. „Das Fahren auf deutschen Straßen wird jedoch immer teurer und im internationalen Vergleich steigt der Wettbewerbsdruck. So haben mehrere europäische Nachbarstaaten die zulässigen Gesamtgewichte von Holztransporten erhöht“, so Ohnesorge. Aktuell koordiniert die AGR ein gemeinsames Forschungsprojekt von Unternehmen der Holzindustrie, des Holztransportgewerbes sowie Vertretern des Waldbesitzes und Forschungseinrichtungen, um Effizienzpotentiale aufzeigen und die Holztransportlogistik in Baden-Württemberg zu verbessern. „Mit einer zusätzlichen Maut auf Bundesstraßen droht Deutschland endgültig den Anschluss zu verlieren“, prophezeit Ohnesorge. 1 Deutsche Säge- und Holzindustrie Dorotheenstraße 54 - 10117 Berlin Vorsitzender: Steffen Rathke - Eintragung im Vereinsregister: Berlin-Charlottenburg, Vereinsregisternummer 28535B Das Netz der Bundesstraßen in Deutschland ist insgesamt rund 40 000 Kilometer lang. In einem ersten Schritt waren 2012 bereits 1100 Kilometer mautpflichtig geworden. Auf Autobahnen gilt die Lkw-Maut seit 2005. Die Mautsätze liegen derzeit bei rund 17 Cent je Kilometer. Der Bund erzielt mit ihr Einnahmen von jährlich rund 4,5 Milliarden Euro. Pressefoto: Verbände der Holzindustrie kritisieren geplante Lkw-Maut auf Bundesstraßen Download: http://goo.gl/pyF62W 2 Deutsche Säge- und Holzindustrie Dorotheenstraße 54 - 10117 Berlin Vorsitzender: Steffen Rathke - Eintragung im Vereinsregister: Berlin-Charlottenburg, Vereinsregisternummer 28535B Pressekontakt Deutsche Säge- und Holzindustrie Lars Schmidt Dorotheenstraße 54 10117 Berlin Tel.: +49 30 223204-90 Fax: +49 30 223204-89 E-Mail: [email protected] Internet: www.saegeindustrie.de Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie Die Deutsche Säge- und Holzindustrie ist ein Zusammenschluss zwischen dem Bundesverband Sägeund Holzindustrie Deutschland (BSHD) und dem Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie e. V. (VDS). Gemeinsam vertreten sie die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei stehen die Verbände ihren Mitgliedern, darunter mehr als 600 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützen die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Um dies zu erreichen, treten beide Verbände seit dem 1.1.2013 offiziell unter dem Dach „Die Deutsche Säge- und Holzindustrie – Bundesverband “ gemeinschaftlich in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht Die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz. Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. Dr. Denny Ohnesorge Dorotheenstraße 54 10117 Berlin Tel.: +49(0) 30 / 72 02 04 38 8-6 Fax: +49(0) 30/ 22 32 04 89 E-Mail: [email protected] Internet: www.rohholzverbraucher.de Über die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. Die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen der Rohholz verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Die AGR setzt sich für eine optimale Versorgung seiner Mitgliedsunternehmen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ein. Dabei tritt sie in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre, um die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung von Holz zu verbessern. In Kooperation mit der Forstwirtschaft engagiert sich die AGR für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die im Einklang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen steht. Der Gesamtumsatz von 168 Mrd. Euro und die 1,3 Millionen Beschäftigten des Clusters Forst und Holz belegen die große volkswirtschaftliche Bedeutung, die diesem Industriezweig zukommt. 3 Deutsche Säge- und Holzindustrie Dorotheenstraße 54 - 10117 Berlin Vorsitzender: Steffen Rathke - Eintragung im Vereinsregister: Berlin-Charlottenburg, Vereinsregisternummer 28535B