timber-online, 18.04.2005 Öffnung Hobelindustrie Preiserhöhung muss durchgesetzt werden Zu einer internationalen Plattform hat sich der Verband der Österreichischen Hobelwerke (VÖH) anlässlich der Generalversammlung am 14. April bei der Holzindustrie Preding umstrukturiert: Aus dem ehemaligen VÖH wird ab sofort der VEH –Verband der Europäischen Hobelindustrie. Ein Grund für die Veränderung sind fünf neue Mitgliedsbetriebe, die in den Verband aufgenommen wurden: • Holzindustrie Binder, Fügen • Johann Pabst, Obdach • Holzindustrie Lenzing, Lenzing • Häussermann, Sulzbach/DE • J. A. Molfenter, Ulm/DE Gemeinsame Ziele stärken. „Die internationale Öffnung ist ein Quantensprung für den VEH“, sind Geschäftsführer Mag. Christian Rebernig und VEH-Präsident Komm.-Rat Herbert Handlos überzeugt. Im Verband wird versucht, über Marktdaten Hobelware aufzubereiten, damit die Branche informationsmäßig sattelfester wird. „Der Hobelwaren-Markt soll strukturiert werden“, so Rebernig. Außerdem werden gemeinsame Werbeaktivitäten betrieben. Dass die intensive Zusammenarbeit Früchte trägt, zeigt die Statistik, die man in Preding präsentierte: Die Ausfuhren von Hobelwaren (Nadelschnittholz gehobelt, Profilholz und Leisten) konnten von 2000 bis 2004 von 884.000 m³ auf 1,15 Mio. m³ (+30%) gesteigert werden. 457.200 m³ entfallen dabei alleine auf Italien. 2004 wurden im Vergleich zum Vorjahr um 6% mehr exportiert. „Diese Erfolge zeigen, dass wir am richtigen Weg sind“, bekräftigt Rebernig. Mitglieder forcieren. Ein weiterer Weg in Richtung Marktpositionierung ist die Integration des Mitglieder-Angebotes auf der Homepage dataholz.com. Damit soll der Bekanntheitsgrad der Mitgliedsbetriebe vorangetrieben werden. „Unsere VEH-Ziele gehen über die Qualitäts-Sicherung hinaus“, so Rebernig. Man möchte sich als starke Plattform darstellen, die auch hinsichtlich Technik und Marketing informiert und unterstützt. Mit der Aufnahme der zwei deutschen Hobelwerke Häussermann und Molfenter hat man einen ersten Schritt zur Internationalisierung gemacht. Dies soll nun weiter vorangetrieben werden. „Wir möchten uns für alle europäischen Länder öffnen“, versichert auch der VEH-Vizepräsident Ing. Wolfgang Leitinger, der seine Räumlichkeiten in Preding für die Generalversammlung zur Verfügung stellte. Die 19 Mitglieder decken mittlerweile 75% der Produktion in Österreich ab. Ebenso will man die Zusammenarbeit mit proHolz Austria verstärken. Deren Geschäftsführer Mag. Georg Binder umriss anlässlich des Treffens in Preding die vielschichtigen Aktivitäten der Plattform, die bei den „Hoblern“ guten Anklang fanden. Kritische Marktsituation. Trotz der gemeinsamen Aktivitäten des VEH stellt sich der österreichische Heimmarkt derzeit „mehr als unbefriedigend“ (Leitinger) dar. Das I. Quartal war hinsichtlich Menge und Preis „katastrophal“. Den Grund dafür sieht man in der anhaltend schlechten Witterung sowie in Störofferten. Baustopps waren die Folge des Schlechtwetters, das Angebot überstieg die Nachfrage. Die im November 2004 geforderten Preiserhöhungen von 6 bis 8% konnten bei Standardware nicht durchgesetzt werden. Der Einstandspreis für Rohware wird durch die Verkaufserlöse in Österreich nicht abgedeckt. Bei einer durchschnittlichen Spanne von 30 €/m³ zwischen Ein- und Verkaufspreis könne man die Kosten für Produktion, Lohn und Fracht nicht abdecken. Italien läuft besser. In Italien stimme zwar die Menge, jedoch nicht der Preis. Österreichische und deutsche Hersteller sehen in Italien einen Entlastungsmarkt. In Deutschland seien noch keine Störofferte bei Schnittholz aus Skandinavien eingetroffen. Jedoch würde die Rohware trotz des Windwurfes zu überhöhten Preisen angeboten. Spanien entwickelt sich ähnlich wie Italien mit steigender Tendenz hinsichtlich der Menge. Fürs Jahr optimistisch. Trotz des schlechten I. Quartals erwartet man sich bis Jahresende, das Minus wieder aufholen zu können. Bis 2010 sieht der VEH vor allem Potenzial am Dach und in der Fassade. Der Innenausbau wird – ausgenommen der Fußboden – leicht sinken. Autor: DI (FH) Martina Nöstler 18.04.2005, 07:44 MEZ