7. Verfeinerte Berechnungsmethoden für die statistische Darstellung

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Finanzwirtschaftliches Management
7. Verfeinerte Berechnungsmethoden für die statistische Darstellung
Beispiele und Übungsaufgaben mit Lösungen
Beispiele und Übungsaufgaben mit Lösungen
Inhalt
Beispiele und Übungsaufgaben mit Lösungen .................................................................................................. 1
7. Verfeinerte Berechnungsmethoden für die statistische Darstellung ............................................................. 2
7.1 Gleitendes Mittelwert-Verfahren .............................................................................................................. 2
7.2 Gewogenes Gleitendes Mittelwert-Verfahren .......................................................................................... 3
7.3 Exponentielle Glättung ............................................................................................................................. 3
7.4 Finanzpläne unterschiedlicher Fristigkeit ................................................................................................. 4
7.5 Übungsfall zur exponentiellen Glättung ................................................................................................... 4
Ausgabe August 2015
Bert Kottmair, Betriebswirt (VWA)
Die Aufgaben und Beispiele sind dem Band “5 vor Finanzwirtschaftliches
Management – Endspurt zur Bilanzbuchhalterprüfung” 3. Auflage, 2014,
nwb Verlag, Herne, entnommen und urheberrechtlich geschützt. Sie
dürfen also nicht ausserhalb der Unterrichtsveranstaltungen weiter
gegeben werden.
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7. Verfeinerte Berechnungsmethoden für die statistische Darstellung
Im Beispiel des Finanzplans (Nr. 6) wurden die zukünftigen Werte gegeben. In der Praxis dürfte es jedoch
vielfach kaum möglich sein, die einzelnen Einnahmen und Ausgaben ohne weiteres vorherzusagen. Aus
diesem Grund bedient man sich häufig der extrapolierenden Prognose. Bei diesem Verfahren wird aus der
Entwicklung einer Plangröße in der Vergangenheit die Entwicklung dieser Plangröße in der Zukunft
vorhergesagt. Um Schwankungen in vergangenen Perioden auszugleichen, müssen diese geglättet werden.
Hierzu gibt es verschiedene Verfahren, die im Folgenden näher erläutert werden.
7.1 Gleitendes Mittelwert-Verfahren
Das Gleitende Mittelwert-Verfahren ist eine relativ einfache Form der extrapolierenden Prognose. Bei diesem
Verfahren werden die Zahlen der Vergangenheit ohne eine weitere Modifizierung zur Prognose verwendet.
Es werden lediglich die Werte von einer bestimmten Anzahl an Vorperioden addiert und durch die Zahl der
betrachteten Perioden dividiert:
Formel
V = Vorhersagewert für die nächste Periode
Tx = Wert des Zahlungsstroms der jeweiligen Periode
n = Anzahl der betrachteten Perioden
Beispiel
In den letzten fünf Perioden haben sich die Kosten für Bürobedarf wie folgt entwickelt:
Periode 1: 8.000 €
Periode 2: 9.000 €
Periode 3: 7.000 €
Periode 4: 7.500 €
Periode 5: 7.250 €
Aufbauend auf diesen Zahlen wird für die sechste Periode folgender Zahlungsstrom prognostiziert:
Formel, Berechnung
Belaufen sich die tatsächlichen Ausgaben der sechsten Periode nun auf 7.400 € ergibt sich für die siebte
Periode folgende Prognose:
Formel, Berechnung
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Ein Nachteil der Prognose anhand des Gleitenden Mittelwert-Verfahrens ist, dass etwaige Trends sich nur
mit zeitlicher Verzögerung auswirken. Dies ist dadurch begründet, dass alle Daten gleich gewichtet sind.
7.2 Gewogenes Gleitendes Mittelwert-Verfahren
Dieser Nachteil wird mit dem Gewogenen Gleitenden Mittelwert-Verfahren ausgeglichen. Besonderheit
dieses Verfahrens ist, dass jüngere Perioden einen größeren Anteil am Ergebnis haben.
Beispiel
Aufbauend auf obigem Beispiel sollen die Perioden folgende Gewichtung haben:
Periode 1: 10 %
Periode 2: 15 %
Periode 3: 20 %
Periode 4: 25 %
Periode 5: 30 %
Basierend auf diesen Zahlen wird für die sechste Periode folgender Zahlungsstrom prognostiziert:
Formel, Berechnung
Der prognostizierte Zahlungsstrom für die sechste Periode ist somit um 150 € geringer als im
Ausgangsbeispiel.
7.3 Exponentielle Glättung
Ein weiteres Prognoseverfahren ist die Exponentielle Glättung. Die Gewichtung wird hier mittels des
Glättungsfaktors a vorgenommen. Der Wert von a liegt zwischen 0 und 1. Je größer a ist, desto schwächer
werden vergangene Perioden gewichtet. [4] Zufallsschwankungen werden somit kaum geglättet. In der
Praxis wird a meist mit einem Wert zwischen 0,1 und 0,25 angesetzt.
Die Exponentielle Glättung wird mit folgendem Verfahren berechnet:
Formel
Vn = Vorhersagewert der nächsten Periode
Va = Vorhersagewert der abgelaufenen Periode
Ti = Tatsächlicher Wert des Zahlungsstroms in der abgelaufenen Periode
a = Glättungsfaktor
Beispiel
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Der Vorhersagewert einer Ausgabenposition für das III. Quartal 2008 betrug 100.000 €. Der tatsächliche
Wert belief sich jedoch auf 120.000 €. Das Unternehmen möchte mit einem Glättungsfaktor von 0,25
arbeiten.
Es ergibt sich folgender Vorhersagewert für das IV. Quartal:
Formel, Berechnung
7.4 Finanzpläne unterschiedlicher Fristigkeit
Gemäß dem zeitlichen Horizont unterscheidet man im Rahmen der Finanzplanung folgende Fristen:



langfristige Finanzplanung (über 5 Jahre)
mittelfristige Finanzplanung (1 bis 5 Jahre)
kurzfristige Finanzplanung (3 Monate bis 1 Jahr)
7.5 Übungsfall zur exponentiellen Glättung
Sachverhalt
Ein Zahlungsstrom hat sich in den vier Quartalen des Jahres 2010 wie folgt entwickelt:
1. Quartal 480.000 €
2. Quartal 350.000 €
3. Quartal 390.000 €
4. Quartal 420.000 €
Der prognostizierte Wert für das 1. Quartal 2010 betrug 400.000 €.
Aufgabe
1.) Errechnen Sie die Vorhersagewerte für das 2., 3. und 4. Quartal 2010 sowie für das 1. Quartal 2011.
Wenden Sie bei der Berechnung die exponentielle Glättung an, wobei a hier 0,1 bzw. 0,5 betragen soll.
2.) Stellen Sie das Ergebnis grafisch dar. Tragen Sie hierbei auch den tatsächlichen Zahlungsstrom ein.
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