Dr. Florian Englmaier WS 08/09 Übung Wettbewerbstheorie und

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Dr. Florian Englmaier
Übung Wettbewerbstheorie und -politik
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WS 08/09
Basak Akbel
Übungsblatt 2: Monopol
Aufgabe 2.2 (Klausuraufgabe WS 2002/2003)
Dem Computerhersteller Moon (M) bietet sich die Chance, in den Bereich der
Hochleistungsserver zu expandieren. Aufgrund seiner besonderen Technologie wäre er
alleiniger Anbieter und könnte sich wie ein Monopolist verhalten. Er würde sich einer
inversen Nachfragefunktion von p = 226 – x gegenüber sehen.
Für den Aufbau der Produktionsstätte und der Vertriebswege würden ihm einmalige Kosten
in Höhe von 6000 € entstehen. Die Herstellung eines Hochleistungsservers kostet ihn je
Einheit 2 € und der Vertrieb je Einheit 10 €. Er sieht sich somit einer Kostenfunktion von
K(x) = (2+10)x + 6000 gegenüber.
(a) Sollte das Unternehmen Moon in den Markt expandieren? Bestimmen Sie hierzu die
Monopolmenge und den Monopolpreis, sowie den Gewinn von Moon und unterstellen
Sie, dass die Opportunitätskosten des Unternehmens Null sind.
Ein Beratungsunternehmen rät Moon, sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren. Das
Management analysiert, dass die bisherige Wertschöpfungskette aus Produktion und Vertrieb
bestand. Im Bereich der Hochleistungsserver möchte sich nun Moon nur noch auf die
Produktion konzentrieren und den Vertrieb an das Unternehmen Astra (A), ebenfalls ein
Monopolist auf seinem Markt, auslagern. Hierdurch verringern sich Moons variable Kosten
von 12 auf 2, da die Kosten für den Vertrieb wegfallen.
Kunden, die einen Hochleistungsserver kaufen wollen, wenden sich nun an Astra. Astra
wiederum bezieht die Server von Moon zu einem Preis von t. Die Nachfragefunktion der
Kunden bleibt weiterhin p = 226 – x. Unterstellen Sie vorerst (bis Teilaufgabe f), dass Astra
durch den Vertrieb keinerlei Kosten entstehen.
Bei der Vorstandssitzung gibt ein Volkswirt zu bedenken, dass ein Outsourcing gerade bei
Monopolmacht der Unternehmen nicht unbedenklich ist. Ist dieser Einwand berechtigt?
Berücksichtigen Sie dazu die folgenden Fragen:
(b) Wie hoch sind der Preis p, den A von den Nachfragern verlangt, die abgesetzte Menge
und der Gewinn von A in Abhängigkeit von t?
(c) Welchen Preis t wird M von A verlangen? Wie hoch sind dann die insgesamt abgesetzte
Menge, der Preis p, den A von den Nachfragern verlangt, und die Gewinne beider
Unternehmen? Vergleichen Sie das Ergebnis mit dem Ergebnis aus Teilaufgabe (a). Hatte
der Volkswirt Recht? Geben Sie eine intuitive Begründung.
Rechnen Sie die folgenden Teilaufgaben mit p = 170, t = 114, x = 56.
Der Vertreter der Controlling-Abteilung akzeptiert den Einwand des Volkswirtes, weist aber
darauf hin, dass sich durch das Outsourcing auch Fixkosten in Höhe von y einsparen ließen,
da nun für den Vertrieb keine Investitionen getätigt werden müssten.
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(d) Wie hoch müsste diese Einsparung an Fixkosten mindestens sein, damit sich das
Outsourcing für Moon doch lohnt? Berechnen Sie den kritischen Wert für y.
Unterstellen Sie nun, dass Fixkosten in Höhe von 5617 eingespart werden können, also die
Einsparungsmöglichkeiten weit über dem kritischen Wert liegen. Allerdings meldet Astra,
dass sie nun doch mit Vertriebskosten in Höhe von g (g < 10) pro verkauftem Server rechnen
müssen.
(e) Welche Menge (in Abhängigkeit von t und g) wird Astra von Moon nachfragen?
(f) Wie hoch darf g höchstens sein, damit sich das Outsourcing für M noch lohnt?
Aufgabe 2.2
Betrachten Sie die folgende vereinfachte Situation: Auf dem Markt für Luxusautomobile gibt
es nur einen Anbieter, der in einer sehr geringen Stückzahl besonders hochwertige und vor
allem langlebige Automobile produziert. Die potentiellen Käufer dieser Luxusmarke leben
zwei Perioden (t = 1,2) lang. Der Automobilhersteller produziert die Luxusautomobile, die
zwei Perioden lang funktionieren, zu Grenzkosten von 0. Es fallen keine weiteren Kosten der
Produktion an. Die Nachfragefunktion der Konsumenten für eine Periode der Nutzung eines
solchen Automobils ist D(p) = 80 – p. Der Hersteller steht nun vor der Entscheidung, welchen
Preis er jeweils in den beiden Perioden für einen Neuwagen verlangt, und die Konsumenten
entscheiden sich, ob und wann sie eine Luxuskarosse kaufen werden.
a) Bestimmen Sie zunächst, welche Menge und welchen Preis der Monopolist in Periode 2
in Abhängigkeit von der in Periode 1 verkauften Menge an Luxuswagen wählen wird.
Welchen Gewinn kann der Monopolist somit in der zweiten Periode in Abhängigkeit von
der in Periode 1 verkauften Stückzahl erzielen?
b) Bestimmen Sie nun den marginalen Konsumenten, der gerade indifferent ist zwischen
dem Kauf eines Autos in Periode 1 und Periode 2. Stellen Sie anschließend die
Gesamtgewinnfunktion des Herstellers für beide Perioden auf und bestimmen Sie die
optimale Menge verkaufter Autos in beiden Perioden, die jeweiligen Preise in Periode 1
und 2 sowie den Gesamtgewinn.
c) Angenommen, der Monopolist kann sich nun glaubhaft binden, nur noch in Periode 1 zu
verkaufen. Welche Auswirkung hat diese Limitierung auf den Preis in Periode 1 und den
Gewinn im Vergleich zur Situation, in der diese Bindung nicht möglich ist und warum?
(1) Der Preis sinkt, weil der Monopolist in Periode 2 nichts mehr verkaufen kann und
deshalb versucht, in Periode 1 an möglichst viele Kunden zu verkaufen. Damit sinkt
letztlich aber der Gewinn.
(2) Der Preis steigt, aber der Gewinn sinkt, weil der Monopolist in Periode 2 nichts
mehr verkaufen kann. Also konkurriert er durch die Limitierung gegen sich selbst.
(3) Der Preis und der Gewinn steigen, weil der Monopolist durch die Limitierung
nicht mehr gegen sich selbst konkurriert.
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(4) Der Preis sinkt und der Gewinn steigt, weil in Periode 1 mehr abgesetzt wird.
(5) Keine der Antworten (1) bis (4) trifft zu.
d) Wie hoch ist der Gesamtgewinn des Monopolisten, wenn es sich bei den
Luxusautomobilen nicht um dauerhafte Güter handelt und sie daher nur für eine Periode
genutzt werden können? Vergleichen Sie das Ergebnis mit demjenigen aus b) und
erläutern Sie dies.
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