Handout zum Seminar Einführung in die vergleichende Politische Ökonomie bei Prof. Dr. Christian Breunig Universität Konstanz, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft, WiSe: 2012/13 „Fachmann vor Ort“ Freya Schrietter zur Sitzung am 05.11.2012 Sitzung: Theorie der rationalen Entscheidung Shepsle, Kenneth. 2010. Analyzing Politics. 2nd edition. New York: W.W. Norton. 1. Kapitel Bis 1960er Jahre war die Politikwissenschaft deskriptiv und wertend. Thick description: z.B. Reporte und Aufzeichnungen über Wahlen und Regierungen, die oftmal vorsichtig und pro Regierungen formuliert wurden. Danach Entwicklungen zu der Frage „warum“ . Analyse und Erklärung tritt in den Vordergrund. Modelle und Theorien entstehen und entwickeln sich auf individueller und Gruppenebene. David Easton: „politics= the authoritative allocation of values for a society“. Shepsle unterscheidet zwischen Capital Politics (Staatliche institutionelle Ebene) und Small Politics (alltägliche Politikebene) und schließt small Politics mit in den generellen Politics-Begriff mit ein. 2. Kapitel Rational wird hier nicht mit allwissend und billiant gleichgesetzt. Alle Menschen streben nach Überleben und Fortpflanzung, alle weiteren Präferenzen sind individuell unterschiedlich unter dem Gesichtspunkt, dass Menschen ökonomische und soziale Lebewesen sind. Man nimmt an, dass die Präferenzen für eine Situation stabil sind. Jeder Mensch hat verschiedene Präferenzen, die aber vom egozentrisch orientierten Menschenbild ausgehen und auch nicht external zu begreifen sind (individuelles behavioral repertoire/portfolio). Präferenzen sind abhängig von Unsicherheit und Vertrauen. Motivationen sind unterschiedlich. Präferenz und Auswahl wird nach der Logik von comparability der Alternativen ,hier x und y,(x Pi y x wird vor y präferiert, x>y) und transitivity der Alternativen(x Ii y Präferenz für x und y ist gleich stark, x=y) entschieden. Konsistenz der Präferenzen und Bedeutung der Auswahl wird vorausgesetzt. Dadurch kann eine Rangfolge der Auswahlmöglichkeiten/Alternativen entstehen. Maximationparadigma setzt Perfektionsstreben und maximale Zielerreichungswunsch voraus. (Z.B. Im Wahlkampf versuchen Politiker ihre Wahlstimmen zu maximieren.) Einfluss von Umweltunsicherheit und Überzeugungen Überzeugungen machen eine Aussage bezogen auf die Effektivität einer spezifischen Handlung/Aktion/Instrument zum Erreichen des Zieles. Entscheidung ist geprägt von Sicherheit, Unsicherheit oder Risiken, die sich durch eine Kombination von Reihenfolge, Präferenzenabstand und Wahrscheinlichkeit der Situationen zusammensetzen. Daraus ergibt sich das Prinzip der erwarteten Nützlichkeit (Summe aller möglichen Nutzen die von Handlung ausgehen, gewichtet nach den Vorlieben) von einer Handlung. Das entwickeln wir für jede mögliche Handlung und haben so eine Basis um die Handlungsmöglichkeiten zu vergleichen und nach dem Maximationparadigma zu entscheiden (der maximale erwartete Nutzen). EU= Pr A(x)*u(x)+PrA(y)*u(y)+PrA(z)*u(z) x,y,z: Alternativmöglichkeiten A,B,C: Instrumente, Aktionsmöglichkeiten z.B. hat A die Wahrscheinlichtkeit Pr =0.5 für alternative x, Pr=0 für y und Pr=0.5 für z u(x): Rangfolge und Abstände der Alternativen subjektiv bewertet z.B. für x>y>z ist u(x)=1, u(y)=0.9 und u(z)= 0.1 Vorausgesetzt ist, dass die Wahrscheinlichkeit von allen Alternativen bei einer Aktion 1 ergeben muss. Z.B. A=(1/2*x+0*y+1/2*z)