VdK-Weihnachtsfeier 05. Dezember 2015 - Ansprache Liebe VdK-Mitglieder, liebe Gäste, Im Jahre 1843 schrieb der berühmte Schriftsteller Charles Dickens den bekannten Roman „Eine Weihnachtsgeschichte“. Wir – denke ich – kennen alle den Film aus dem Jahre 1984. Er handelt von einem hartherzigen Geizkragen und Ausbeuter, einem bedingungslosen Materialisten namens Ebenezer Scrooge, der seine Mitmenschen verachtet und Weihnachten für überflüssig hält. Am Weihnachtsabend sitzt er frierend in seinem Büro und ärgert sich darüber, dass alle anderen sich freuen. Doch in der Weihnachtsnacht erscheinen ihm die Geister der vergangenen Weihnacht, der heutigen und der zukünftigen Weihnacht. Sie führen ihn auf eine Reise in seine Vergangenheit und seine Zukunft und zeigen ihm, wie trostlos sein Leben ist und am Ende wird ihm bewusst, was im Leben wirklich wichtig ist. Diese Geschichte ist eine schöne Einstimmung auf Weihnachten, denn wie alle Jahre wieder, steht das Weihnachtsfest vor der Tür und das menschliche Miteinander rückt in den Mittelpunkt. Weihnachten ist die Zeit der Besinnung und des Miteinanders und erinnert uns daran, dass wir uns umeinander kümmern sollen. In diesen vorweihnachtlichen Tagen nehmen wir uns Zeit für Menschen, die zu uns gehören – die uns wichtig sind. Wir freuen uns über Briefe, Anrufe oder auch über E-Mails. Denn all dies zeigt, dass wir zusammen gehören: Wir helfen uns, wir sind füreinander da, wir denken aneinander. Dies geschieht in unseren Familien, in unserem Bekanntenkreis und bei unseren Freunden. Wir besinnen uns in der Weihnachtszeit auf Tugenden, die für ein menschliche und auch christliches Miteinander unumgänglich sind: Mitgefühl, Loyalität und Gerechtigkeit. Mitmenschlichkeit fängt im Kleinen an. Es gibt viele Möglichkeiten, für den anderen da zu sein: Indem wir zuhören, Trost spenden, miteinander lachen, gemeinsam Zeit verbringen oder einem Fremden einfach mal ein Lächeln schenken. Probieren Sie es mal aus: Lächeln Sie beim Spazierengehen oder Shoppen jemanden an, der Sie zufällig anschaut. Er lächelt zurück. Wir können uneigennützig helfen, oder andern einfach eine Freude machen; es gibt sehr viele Menschen, die sich für andere einsetzen und nicht erst fragen, was ihnen das bringt. Ein gutes Beispiel ist die Aufnahme vielen Flüchtlinge meist aus Syrien, die nach langer, entbehrungsreicher Flucht bei uns angekommen sind und meist traumatisiert sind. Für all das braucht es Menschen, für die Menschlichkeit wichtig ist. Menschen, die sich in der Nachbarschaft um Kinder kümmern, für die Menschen mit Behinderungen von Anfang an selbstverständlich dazugehören. Menschen, die Ältere und Kranke besuchen, die sich im Verein engagieren, sich mit anderen zusammentun, um neue Ideen zu verwirklichen, weil es für sie normal ist, eine Freude, ein persönlicher Gewinn. Der Vorstand nützt die Gelegenheit, sich bei Ihnen allen für die Unterstützung und guten Taten zu bedanken, die Sie für den Sozialverband VdK so reichlich einbringen. Gestatten Sie mir, dass ich mich persönlich ganz besonders für die Hilfe und Unterstützung meiner Vorstandskollegen bedanke. Sie haben mir die Arbeit leicht gemacht und es war daher immer eine Freude. Vielen Dank dafür! Die Hilfe eines jeden von Ihnen – und euch - leistet unersetzliche Dienste, um in Not geratenen und allein gelassenen Menschen zu helfen. Alle, die sich in diesem Sinne engagieren, verdienen Respekt und Wertschätzung. Zur Adventszeit gehören die Lichter, die freudige Stimmung – aber auch die Besinnung und die Nachdenklichkeit. Wir blicken auf ein Jahr zurück, in dem viele geschehen ist. Die Anschläge in Paris und Mali führen uns vor Augen, wie wertvoll Frieden und Freiheit sind. Angesichts von Terror und Gewalt in diesen Tagen fällt es schwer, an ein besinnliches und friedliches Weihnachtsfest zu denken. Aber die weltweite Solidarität zeigt auch, dass die Friedliebenden die stärker Macht sind. Weihnachten ist aber auch das Fest der Hoffnung. Die biblische Weihnachtsgeschichte verkündet jedes Jahr die Botschaft von Nächstenliebe und Frieden auf Erden – den äußeren und den inneren Frieden. Wir wünschen Ihnen allen, dass diese Botschaft von Weihnachten in unserem Leben immer wieder – oder endlich – Wirklichkeit wird – im Kleinen und im Großen. Auch wenn wir nicht wissen, was uns das neue Jahr bringen wird, so lassen Sie es uns doch mit Optimismus und Zuversicht starten. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien und Freunden eine frohe und gesegnete Weihnacht, wo immer Sie sind, und einen guten Übergang in das Jahr 2016.