Johannes Brahms Johannes Brahms wurde am 7.Mai 1833 in Hamburg geboren. Sein Vater Johann Jacob Brahms war der bis dahin einzige Musiker in der Ahnenreihe der Familie. Wahrscheinlich ist es auf seinen Einfluss zurückzuführen, dass der junge Johannes früh musikalisch gefördert wurde. Bereits im Alter von 10 Jahren galt er als pianistisches Wunderkind und gab seine ersten öffentlichen Konzerte. Im Jahre 1853 lernte Brahms den Geigenvirtuosen Joseph Joachim kennen, mit dem er lebenslang in enger Freundschaft verbunden blieb und dem er später sein Violinkonzert D-Dur widmete. Über ihn kam er im selben Jahr in Kontakt mit Robert und Clara Schumann, eine Begegnung, die sich als schicksalshaft für den jungen Brahms erweisen sollte. Robert Schumann war tief beeindruckt von den mitgebrachten Kompositionen und liess in der „Neuen Musikzeitung“ den berühmten Aufsatz „Neue Bahnen“ erscheinen, worin er Brahms als den kommenden Meister der Musik ankündigt: „Und er ist gekommen, ein junges Blut, an dessen Wiege Grazien und Helden Wache hielten. Er heisst Johannes Brahms, kam von Hamburg, dort in dunkler Stille schaffend, aber von einem trefflichen und begeistert zutragenden Lehrer gebildet in schwierigen Setzungen der Kunst, mir kurz vorher von einem verehrten bekannten Meister empfohlen. Er trug, auch im Äusseren, alle Anzeichen an sich, die ankündigten: Das ist ein Berufener.“ Schumann setzte sich intensiv für Brahms ein. So veranlasste er z.B., dass der Verlag Breitkopf & Härtel einige seiner Werke veröffentlichte, die grossen Zuspruch fanden und den damals zwanzigjährigen in Deutschland berühmt machten. Über das Verhältnis von Clara Schumann, die damals bereits eine sehr bekannte Pianistin war, und Brahms ist viel geschrieben und spekuliert worden. Es bestand eine tiefe und innige Freundschaft, die nach Schumanns Einweisung in die Nervenanstalt wohl auch zu einer leidenschaftlichen Liebe wurde. 1856 verliess Brahms jedoch die 14 Jahre ältere Clara, bewahrte ihr aber eine lebenslange intensive Freundschaft. Er heiratete nie. 1857 siedelte Brahms nach Detmold über, wo er am Fürstenhof u.a. als Chordirigent arbeitete. Die gleichzeitigen Bewerbungen für die Dirigentenstelle an der Hamburger Singakademie und für die Leitung der Philharmonie wurden abschlägig beantwortet. Brahms ging daher nach Wien, wo er bei einem ersten Aufenthalt 1862 grosse Anerkennung und Lob erhielt, und nahm 1863 das Angebot an, Chormeister der Wiener Singakademie zu werden. Dieses Amt gab er 1864 wegen zu grosser Belastungen zwar wieder ab, er blieb jedoch in der Donaumetropole bis zu seinem Lebensende. Inzwischen war er als Konzertpianist so erfolgreich geworden, dass er seinen Lebensunterhalt auch ohne feste Anstellung bestreiten konnte. In Wien entstanden die meisten seiner grossen Werke, wie seine vier Symphonien, das zweite Klavierkonzert oder das Deutsche Requiem. 1872 übernahm Brahms 1872 erneut die Leitung der Wiener Singakademie, wurde 1878 mit der Ehrendoktorwürde der Universität Breslau ausgezeichnet und 1886 zum Ehrenpräsidenten des Wiener Tonkünstlervereins sowie 1887 zum Ritter des Ordens „Pour le mérite“ für Wissenschaft und Künste ernannt. Er starb am 3. April 1897.