Exzerpt_Pott (III)

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Exzerpt zur Sitzung am 10.06.2013
Von Julian Pott (125507)
Die Organisation der Krankenbehandlung. Von der
privatärztlichen Konsultation zur vernetzten
Behandlungstrajektorie
Literatur:
Schubert, Cornelius, Vogd, Werner (2009), Die Organisation der
Krankenbehandlung. Von der privatärztlichen Konsultation zur vernetzen
Behandlungstrajektorie, in: Amelung u.a. (Hrsg.): Vernetzung im
Gesundheitswesen. Wettbewerb und Kooperation, Stuttgart, 25-49
Ausgehend von der Annahme, dass sich die Organisationsform der Krankenbehandlung vom
19. Zum 21. Jahrhundert grundlegend gewandelt hat, Grundprobleme jedoch durch die Zeit
bestand haben, diskutieren die Autoren in ihrem Essay deren Ursprünge und Folgen mit der
Methode der „soziologischen Netzwerkbetrachtung“ hinsichtlich Fragen von Kontrolle,
Macht und Identität. Sie starten mit einem „Blick auf den historischen Ursprung der
modernen Krankenbehandlung“ und befassen sich dann näher mit der Ausbildung
profassioneller Machtstrukturen bei vorangegangenem Rückzug von Arzt und Patient als
Subjekten.
Sie stellen zunächst fest, dass Krankenbehandlung heutzutage weit über die reine Medizin
hinausgehe, und sich verschiedene Organisationsformen der ärztlichen Leistungserbringung
herausgebildet haben. Als übergreifende gesellschaftliche Bereiche nennen sie hier: Politik
und Wissenschaft, als Bereiche im Gesundheitswesen die medizinische Profession und die
bürokratische Administration. Diese vier sorgen laut der Autoren für die „Ausformung der
Arzt-Patienten-Interaktion“. Dadurch lassen sich Prozesse u.a. der Politisierung und
Ökonomisierung der Krankenbehandlung verzeichnen.
Historisch aufgearbeitet:
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Zuerst gingen nur Reiche zum Arzt: Der Arzt und der Patient als gebildete
gleichgestellte Verhandlungpartner.
Wandel mit der „Geburt der Klinik“: Patienten = Fälle, nicht länger Gesprächspartner
Viele unterschiedliche politische Vorstellungen (Gemeinwohl, königlicher Wunsch)
führten zu unterschiedlichen politischen Vorstellungen
Staatliche Kontrolle durch staatl. Fürsorgepflicht, Krankenversicherungsgesetz
Krankenhausarzt: zum Schutz der Arbeitskraft, bürokratische Administration im
Vordergrund (entindividualisierung), doch dadurch kein Machtverlust für die Ärzte –
da „Scharlatane“ entlarvt, und „Laien“ (Patienten) entwertet werden konnten.
Durch Bürokratisierung sowohl Einschränkungen als auch Erweiterungen, durch
Krankenkassen Einfluss auf das Gesundheitswesen
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Doch Spannungsfeld „Differenz: professionelle Selbstkontrolle / Bürokratie“ bleibt
bestehen
Wiedergeburt des Individuums durch:
Informed consent: Patient wird informiert, vormalig bestehende Asymmetrie Arzt/ Patient
durch anonyme Behandlung wird bewältigt. Doch Patienten befolgen nicht alles, sind heute
fast wieder mit den Ärzten gleichauf: Interaktion ist wieder möglich.
Netzwerke:
Netzwerk durch wechselseitigen Austausch charakterisiert, nach Powell drei zentrale
Komponenten: Know- How, Erfordernis von Schnelligkeit und Vertrauen.
Ärzte – Ärzte Netzwerke, da durch gestiegene Komplexität die Ärzte immer schneller
arbeiten müssen, und sie sich nur auf ebenbürtige Experten verlassen können. In diesen
Netzwerken: professionelle Selbstkontrolle statt bürokratischer Selbstkontrolle. So behält die
Profession seine Autonomie, professionelle Kontrolle kann auch zielbezogene Planung
beinhalten.
Heute bedingt durch Fortschritt: Schnittstellenproblematik besonders an technischadministrativen Kopplungen (Krankenkassenkarte mit Mikrochip) Durch Computer ist alles
jederzeit abrufbar, Diagnose: Übergang zur Netzwerkgesellschaft. Durch technischen
Fortschritt bedingt werden auch Leistungserfassungsinstrumente mitbestimmender für den
Diskurs, in der Politik entstanden, bekommt die Medizin einen „Warencharakter“.
Heute ist das Krankenhaus keine „Organisatorische Einheit“ mehr, sie ist „institutionell
zergliedert“, er kommt darauf an als beteiligter Akteur in gesundheitlichen
Versorgungsnetzwerken zurechtzukommen, und auf äußere Einflüsse des Netzwerkes
einzugehen, und gleichzeitig Kontrolle auf die Partner des Netzwerkes auszuüben. Heute
lassen Komplexitätslagen netzwerkförmige Organisationsformen präsent werden.
Als Fazit erkennen die Autoren, dass die Krankenbehandlung „zugleich ein wirtschaftlicher,
prfessionell, wie auch wirtschtlich beeinflusster Prozess“ ist, der seine „Dynamik sowohl über
Ineraktion, bürokratische als auch netzwerkförmige Koordinationsformen gewinnt.“
Beständige Konfliktfelder sind: Professionelle Eigendynamik, Ansprüche nach staatlicher
Steuerung, Verteilungsgerechtigkeit, Berücksichtigung der Patientenindividualität und
betriebs- bzw volkswirtschaftliche Effizienz.
Die Attrativität von Netzwerken wird begründet durch: Möglichkeit von
flexiblen,angepassten Lösungen in Abetracht einer individualisierten, technisch und
wissenschatlich ausdifferenzierten und ökonomisch diversifirzierter Medizin.
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