Angststörungen im Kindes- und Jugendalter Physiologie, Klassifikation, Phänomenologie,Neurobiologie, Prävention und Therapie Angst ist eine anpassungsnotwendige, physiologische Emotion, welche zur normgerechten Entwicklung gehört Physiologische Angstthemen (nach Eggers et al. ) • • • • • • • • 0-6 M. Aversive Reize 6-9 M.“Fremdeln“ 9-24 M.Separation 2-5 J. Umweltangst 6-9 J.Sozialisationsangst 9-12 J. Realangst 12-14 J. Reifungsangst 14+ Existenzangst Kriterien der pathologischen Angst • Persistenz • Intensität • Anlaßgeneralisierung Biologische Faktoren • Vergrößertes Amygdala-Volumen bei generalisierten Angststörungen des KJ Alters • Asymmetrische Aktivierungsmuster re frontal bei Erw. mit Panikstörung • CO2-Überempfindlichkeit bei Panikstörung und kindl. Trennungsängsten Angststörungen mit Beginn im Kindesalter • Emotionale Störungen des Kindesalters (F 93) • -emotionale St. mit Trennungsangst(F93.0) • -phobische St. des Kindesalters(F93.1) • -Störung mit sozialer Überempfindlichkeit(F93.2) • -Generalisierte Angststörung des Kindesalters (F93.80) Epidemiologie • Grundschulalter: 10-15% • Adoleszenz: 5-10% • Buben :Mädchen= 1:1 • Schulphobie u. Schulangst häufiger in der Frühadoleszenz als im Grundschulalter Altersunabhängige Angststörungen • • • • • • • • Phobische Störungen (F40) -Agoraphobie -soziale Phobie -Spezifische Phobie Sonstige Angststörung(F41) -Panikstörung -Generalisierte Angststörung -Angst und depressive Störung SCHULPHOBIE SCHULANGST SOZIOPHOBIE Leitsymptome Emotionale Störung mit Trennungsangst des Kindesalters: *Unrealistische und anhaltende Besorgnis um Bezugspersonen *Andauernde Weigerung, zur Schule od. in den KG zu gehen *-“- ohne Beisein d. Bez.Person schlafen zu gehen *Anhaltende, unangemessene Angst vor alleinsein *Angstträume *Wiederholtes Auftreten somatischer Symptome vor oder während der Trennung *Extremes und wiederholtes Leiden in Trennungerwartung Leitsymptome Generalisierte Angststörung: • anhaltende,frei flottierende Angst, die sich nicht auf bestimmte Objekte bezieht • Mindestens über mehrere Wochen • Symptome der Anspannung • Vegetative Übererregbarkeit • Somatische Beschwerden Leitsymptome Phobie • Angst wird über eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen. Diese werden typischerweise vermieden oder mit Furcht ertragen. Prävention der Angststörungen im Kindes-und Jugendalter =fachspezifische Elternberatung (angemessen, entwicklungsorientiert, niederschwellig, verbindlich) Behandlungshierarchie • Psychotherapie: individuumzentriert und elternzentriert • Umfeldbezogene Interventionen • Pharmakotherapie mit SSRI • Nur kurzfristig Benzodiazepine THERAPIEBAUSTEINE Individuumzentrierte Schulbegleitende Psychotherapie reintegrative Einzel-Gruppensetting Massnahmen Pharmakotherapie Fördermassnahmen Elternarbeit Vernetzung Verbindlichkeit ambulant teilstationär vollstationär