Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel

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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
„Über Grenzen und Chancen in der
Arbeit mit chronifizierten
Suchtpatienten
aus medizinischer, psychotherapeutischer und
sozialer Perspektive.
Zum Handlungsspielraum vernetzter
Suchtarbeit in der Gemeinde“
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Was charakterisiert Menschen mit
chronischer (Alkohol-)Abhängigkeit und
Mehrfachschädigung ?
•
•
•
•
•
Langjähriger Substanzkonsum
Vielfache Entgiftungen
Alkoholtoxische gesundheitliche Folgeschäden
Eingeschränkte Bereitschaft zur Mitarbeit
Umfangreiche psychosoziale Probleme wie soziale
Isolation, Wohnungslosigkeit, Straffälligkeit und
finanzielle Probleme
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Welche Grenzen bestehen aus medizinischer
Perspektive ?
• Hohe gesundheitliche Risiken durch
Folgeerkrankungen des Alkoholismus
• Beeinträchtigung exekutiver Funktionen im
Stirnhirn der chronisch Suchtkranken
• Ggf. Störungen der Gedächtnisfunktionen
bei Menschen mit amnestischem Syndrom
• Stark eingeschränkte Handlungskontrolle
durch manifeste langjährige Abhängigkeit
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Welche Grenzen bestehen aus
psychotherapeutischer Perspektive ?
• Klienten sind bei Terminen unverbindlich
• Sie reagieren bei seelischen Belastungen
gleich mit Rückfälligkeit
• Hirnorganische Beeinträchtigungen können
die Fähigkeit für Einsicht und Verständnis
in die eigene Erkrankung beeinträchtigen
• Schwierige sog. „frühe Störungen“,
Dissozialität und Traumafolgestörungen
sind besonders häufig
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Welche Grenzen bestehen aus sozialer
Perspektive ?
• Die Betroffenen haben meist wenig soziale Ressourcen
• Viele Menschen mit chronischen Suchtproblemen nehmen
Hilfen nur eingeschränkt an
• Kostenträger müssen sich damit auseinandersetzen, dass
Klienten immer wieder hilfebedürftig werden
• Es gibt weiterhin umfangreiche psychosoziale Hilfefelder, z.B.
Strafvollzug und Jugendhilfe, in denen eine ausreichende
Suchthilfe nicht verankert ist
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Die Unterstützung und Behandlung von Menschen mit chronischen
Suchtproblemen steht unter dem Anspruch, den Klienten die für
ein selbstbestimmtes Leben notwendigen Hilfen zu gewähren.
Gleichzeitig soll ihnen nichts abgenommen werden, was sie nicht
selbst leisten und lernen können, um sie nicht in unnötige
Abhängigkeiten zu verstricken. Was bedeutet es, in der Suchthilfe
„von der Person her zu denken“? Wie gehen Helfer und
Therapeuten damit um, dass Suchtkranke das Problem haben,
dass sie etwas wollen, was ihnen nicht guttut, nämlich Alkohol
trinken und Drogen konsumieren, oder anders gesagt, dass sie
etwas wollen, was sie eigentlich nicht wollen sollen (weil es ihnen
ja nicht guttut) und was wir dann „Sucht“ nennen? Welche
Möglichkeiten, Chancen und Grenzen gibt es in der Arbeit mit
chronifizierten Suchtpatienten? Wie kommt man zu einer
Zielformulierung? Geht das überhaupt? Stehen das Suchtproblem
oder die Wünsche und Bedürfnisse des Klienten am Anfang des
Planungs- und Unterstützungsprozesses? Wie kann sich
Suchtarbeit optimal vernetzen? Diese und andere Fragen sollen im
Rahmen des Workshops behandelt werden.
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Community Reinforcement Approach
Positiv verstärkende Interventionen im
sozialen Umfeld
Eine verbesserte Perspektive für die
vernetzte Suchtarbeit in der Gemeinde ?
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Was sind die „alten“ Konzepte,
warum sollen sie heute nicht mehr gelten
und wo überleben sie heute noch ?
Gelegentliches
Erleichterungstrinken
Kritische
Phase
Erste Schritte zu
wirtschaftlicher
Stabilität
Konstantes
Erleichterungstrinken
Zunahme der
emotionalen Kontrolle
Erstes Auftreten von
Gedächtnislücken
Zunehmende
Gedächtnislücken
Realistisches Denken
Kontrollminderung
Rehabilitation
Verlust anderer Interessen
Tremor,
morgendliches Trinken
Chronische
Phase
Abnahme der
Alkoholtoleranz
Beginn von
verlängerten Rauschen
Totaler
Zusammenbruch
zugegeben
Zwanghaftes Trinken
dauert an (Teufelskreis)
Rückkehr der
Selbstachtung
Beginn einer Hoffnung
Ehrlicher Wunsch
nach Hilfe
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Der Paradigmenwechsel in der Suchtkrankenbehandlung,
programmatisch verbunden mit der Therapeutenschule an der
Universität von New Mexico:
Motivation
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Stadien der
Änderungsmotivation
(vereinfacht nach Prochaska & DiClemente)
„Haben Sie die Absicht, an dem Verhalten, über das wir gesprochen haben,
etwas zu verändern?“
Aufrechterhaltung
Absichtslosigkeit
„Nein, habe ich nicht vor.“
„Ich möchte dabei
bleiben, nicht mehr zu
konsumieren.“
Umsetzung
„Bin schon dabei und
nehme konkrete Hilfe in
Anspruch.“
Absichtsbildung
Entscheidung
„Ja, ich habe mich jetzt
entschieden.“
„Nein, aber es gibt etwas,
das mich nachdenklich
stimmt !“
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Wie komme ich mit einem Menschen mit
Suchtmittelproblemen so ins Gespräch, dass
er anfängt, über sich selbst nachzudenken, und
offen wird für Hilfsangebote?
William R. Miller
Motivational Interviewing
Eine Basis-Psychotherapie für alle
Berufsgruppen im psychosozialen Bereich
Symposium 5
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In welchem Konzept ist
Martin Reker
dieser Paradigmenwechsel in
Deutschland aktuell am
konsequentesten umgesetzt ?
Symposium 5
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Martin Reker
Konsequent von der Person her
Denken und Handeln:
Der personenzentrierte Ansatz der APK
Die Zukunft der Suchthilfe in Deutschland
Zukunft der Suchthilfe in Deutschland – Von der
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Person zur integrierten Hilfe im regionalen Verbund
Tagung der Aktion Psychisch Kranke
am 18./19. Juni 2009 in Berlin
• AKTION
• PSYCHISCH
• KRANKE e.V.
Personenzentrierte
Suchtkrankenversorgung
als Maßstab für ein
zukunftsorientiertes
Therapiekonzept
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Wie lässt sich ein konsequent personenzentrierter
Ansatz in die regionale Suchtkrankenversorgung
implementieren ?
?
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Wie unterstütze ich Menschen mit Suchtmittelproblemen, den ersten Schritt zur Veränderung
tatsächlich zu tun und – vor allem – den erreichten abstinenten Status tatsächlich zu erhalten?
Individuell wirksame Verstärkermechanismen, die ein abstinentes
Leben lohnenswert erscheinen lassen
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
CRA –Vorannahmen
• “Sie stehen mit Ihren Wünschen im Mittelpunkt !”
• “Ich bin der Fachmann, aber Sie entscheiden !”
• “Transparenz ist oberstes Prinzip !”
• “Ich bin dafür da, Sie zu unterstützen ! !”
• “Wenn wir realistische Ziele formuliert haben, bin ich
überzeugt, dass Sie das schaffen werden !”
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CRA – Die Basis
• Eliminierung der positiven Verstärker des Trinkens oder
anderen Suchtmittelgebrauchs
• Entwicklung positiver Verstärker abstinenten bzw.
cleanen Verhaltens
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Wie eliminiert man den positiven Verstärker des
Trinkens oder anderen Suchtmittelgebrauchs ?
• Einstieg über eine befristete, aber verbindliche
Abstinenzabsprache (“Sobriety Sampling”)
• Absicherung der Abstinenz durch medikamentöse
Hilfen, z.B. Disulfiram oder Naltrexon
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Wie unterstütze ich Menschen mit Suchtmittelproblemen, den ersten Schritt zur Veränderung
tatsächlich zu tun und – vor allem – den erreichten abstinenten Status tatsächlich zu erhalten?
Individuell wirksame Verstärkermechanismen, die ein abstinentes
Leben lohnenswert erscheinen lassen
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Wie entwickelt man positive Verstärker für einen
bestimmten suchtkranken Patienten ?
• Verstärker müssen individuell herausgefunden werden
• Verstärker müssen realistisch sein
• Verstärker sollten in der Verfügbarkeit des Patienten
liegen
• Verstärker sollten kleinschrittig angegangen werden, um
den Patienten Erfolgserlebnisse zu vermitteln
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CRA – Zufriedenheitsskala
Körperliche Gesundheit
1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 - 10
Freizeit und meines Privatlebens
Arbeit
Schul- und Ausbildung
Umgang mit Geld
Umgang mit Alkohol und wie er mein Leben betrifft
Umgang mit Drogen und wie sie mein Leben betreffen
Abstinenz und Nüchternheit
Seelische Gesundheit
Körperliche Aktivität
Beziehung zu meiner/m Partner/in
Beziehung zu meinen Kindern
Beziehung zu meinen Eltern
Beziehung zu meinen engen Freunden/innen
Juristische Angelegenheiten
Kommunikation mit Anderen
Spirituelles und religiöses Leben
Meine Zufriedenheit mit meinem Leben insgesamt
1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 - 10
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CRA – Ziele der Beratung
- Kurz, positiv, präzise > nachprüfbar Im Bereich meiner körperlichen Gesundheit
würde ich gerne ...
Im Bereich meiner Freizeit und meines
Privatlebens würde ich gerne ...
Im Bereich meiner Arbeit würde ich gerne ...
Im Bereich meiner Schul- und Ausbildung würde
ich gerne ...
Im Bereich meines Umgangs mit Geld würde ich
gerne ...
Im Bereich meiner Wohnsituation würde ich
gerne ...
Im Bereich Partnerschaft würde ich gerne ...
Im Bereich meines Umgangs mit Rauschmitteln
würde ich gerne ...
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CRA – Bedingungsanalyse des Konsumverhaltens
• Äußere Trigger (Mit wem, Wo, Wann)
• Innere Trigger (Denken, Empfinden, Fühlen)
• Verhalten (Was, Wieviel, Wie lange)
• Kurzfristige positive Konsequenzen
• Langfristige negative Konsequenzen
(zwischenmenschliche, körperliche, emotionale, juristische, arbeitsbezogene,
finanzielle, andere)
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Externe
Auslöser
Interne
Auslöser
Verhalten
Kurzzeitige positive
Verstärker
Langfristige negative
Konsequenzen
Mit wem
trinkt Ihr
Klient?
Was trinkt Ihr
Klient für
gewöhnlich?
Was glauben Sie gefällt Ihrem
Klienten daran, gemeinsam mit
… zu trinken?
Wo trinkt
Ihr
Klient?
Wie viel trinkt
Ihr Klient
gewöhnlich?
Was glauben Sie gefällt Ihrem
Klienten daran, an diesem Ort
zu trinken?
Wann
trinkt Ihr
Klient?
Wie lang sind
die
Trinkphasen?
Was glauben Sie gefällt Ihrem
Klienten daran, zu diesem
Zeitpunkt zu trinken?
Was glauben Sie sind
die negativen
Auswirkungen des
Trinkverhaltens Ihres
Klienten bezogen auf
die folgenden Bereiche:
A. Zwischenmenschlich
B. Körperlich
C. Emotional
D. Rechtlich
E. Arbeit
F. Finanziell
Was glauben Sie
denkt Ihr Klient
bevor er Alkohol
konsumiert?
Welche angenehmen Gedanken
könnte Ihr Klient während des
Trinkens haben?
Was glauben Sie
fühlt Ihr Klient
bevor er Alkohol
konsumiert?
Welche angenehmen Gefühle
könnte Ihr Klient während des
Trinkens empfinden?
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CRA – „Werkzeuge“
• Bedingungsanalyse
• Skills Training
• Erproben der Nüchternheit
• Zufriedenheits-Skalen
• Ziele der Beratung
• Rollenspiele
• Hausaufgaben
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Problemlösetraining:
• Definiere das
Problem
• Sammle mögliche
Lösungen
• Sortiere schlechte
Lösungen aus
• Wähle eine
mögliche Lösung
aus
• Denk an mögliche
Hindernisse
• Beschäftige Dich
mit jedem
Hindernis
• Geh die Aufgabe
an !
• Überprüfe das
Ergebnis !
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Kommunikationstraining
Formuliere kurz !
Formuliere positiv !
Sei spezifisch !
Benenne Deine Gefühle !
Zeig Verständnis !
Akzeptiere eine persönliche
Mitverantwortung !
Biete Unterstützung an !
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CRA – Wesentliche Grundlagen
• Klientenzentriert
• Konzentration auf positive Verstärkung
• Anamnestische Grundinformationen einholen
• Erste Verstärker identifizieren
• Internale oder externale Motivation (Eigen- und Fremdmotiv.)
• “Warum ist die Klientin / der Patient wirklich in Behandlung?”
• Positive Erwartungen entwickeln
• Der Prozess ist zeitlich begrenzt
• Konzentration auf Autonomie
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CRA: Nachweise der Effektivität
Holder et al.,
1991
Miller et al.,
1995
Finney et al.,
1996
Miller et al.,
2002
Fertigkeiten-
Kurzintervention
CRA
Kurzintervention
training
BSCT
Kurzintervention MI
Paartherapie
(CBT)
CRA
Stress-Mgmt
Fertigkeiten-
training
MET
CRA
BSCT
• Aversion
Fertigkeitentraining
Paartherapie
(CBT)
MET
GABA Agonist
CRA
Disulfiram
BSCT
• Andere
Opiatagonisten
Paartherapien
Stress Mgmt
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CRA – Klinische Studien
Hunt & Azrin, ‘73 (stationäre Therapie bei Alkoholabhängigkeit)
Azrin, ’76 (stationäre Therapie bei Alkoholabhängigkeit)
Azrin et al., ‘82 (ambulante Therapie bei Alkoholabhängigkeit)
Higgins et al., ’91 (Kokain)
Budney et al., ‘91 (Kokain)
Higgins et al., ’93 (Kokain)
Bickel et al., ‘97 (Opiatentgiftung)
Smith et al., ’98 (wohnungslose Alkoholpatienten)
Abbott et al., ’98 (Heroinabhängige mit Methadonsubstitution)
Meyers & Miller., ’01 (Ambulante Therapie bei Alkoholabhängigk.)
Godley, et al., ’02 (Nachsorge bei Adoleszenten THC & Alk.)
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Wir müssen herausfinden, was die relevanten
Verstärker bei einem bestimmten Patienten/Klienten
eigentlich sind. Da stehen zur Auswahl:
- Partnerschaft
- Stützende soziale Kontakte
- Arbeit
- Haftverschonung
- Wohnung(serhalt)
- Sorgerecht bzw. Besuchsrecht
- Gesundheit
- ...
- Führerschein
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Wer hilft Menschen mit Suchtproblemen, die nach der
Haftentlassung keinen Wohnraum und keine Perspektive haben,
die aber endlich eine eigene Wohnung haben wollen ?
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Wer hilft Paaren, wenn eine(r) von beiden
Suchtprobleme hat und beide gern
weiter zusammenleben wollen ?
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Einrichtung einer
Paarsprechstunde mit
paartherapeutischen
Angeboten i.S. von
CRAFT und
Einführung in das
Antabus Coaching
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Wie werden Wünsche wahr?
Wer
hilftArbeitslosenhilfe
suchtkranken Straftätern, die als
Beispiel:
Bewährungsversager oder schon
Vorbereitete Vereinbarung mit der ARGE über eine Vermittlung in
nach einer ersten Straftat eine Haftstrafe
Arbeitsgelegenheiten, wenn suchtkranke Patienten verabredete
befürchten müssen ?!
Therapiemaßnahmen sowie Abstinenz- und Krisenabsprachen
eingelöst haben.
in enger Kooperation mit den
Fallmanagern im Vermittlungsdienst
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Einrichtung einer Sprechstunde
für suchtkranke Straftäter
zur Vorbereitung von Hauptverhandlungen
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Ein erster Versuch
zur Verständigung:
Eine Handreichung
für Juristen als
Wegweiser durch das
kommunale
Suchthilfesystem
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Wie werden Wünsche wahr?
Wer
hilftArbeitslosenhilfe
arbeitslosen ALG II Empfängern mit
Beispiel:
Suchtproblemen, die immer dann stabile Zeiten
Vorbereitete Vereinbarung mit der ARGE über eine Vermittlung in
hatten, wenn sie sinnstiftend
Arbeitsgelegenheiten, wenn suchtkranke Patienten verabredete
beschäftigt waren ?!
Therapiemaßnahmen sowie Abstinenz- und Krisenabsprachen
eingelöst haben.
in enger Kooperation mit den
Fallmanagern im Vermittlungsdienst
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Abschluss einer Kooperationsvereinbarung
mit der Arge zur bevorzugten Vermittlung von
Abstinenzmotivierten ALG II Empfängern in
Beschäftigungsmaßnahmen.
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CRA – Allgemeiner Überblick über den Prozess
Zuweisung
Clearingprozess
Zeitlich befristetes modular aufgebautes
zielgerichtetes Maßnahmenpaket bestehend aus
spezifischen Unterstützungsleistungen
Arbeit
Wohnen
schaft
Partnerheit
Gesundschein
Führer-
Justiz
zeit
Zielerreichung
Zertifikat
Frei-
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Fallbeispiel I
Mann, 42 J., arbeitslos, vor 1 Jahr Führerscheinverlust wg. Alkohol. Der Patient hat nach
längerem Single-Dasein gerade eine neue Partnerin kennengelernt. Er hat früher viel
Sport gemacht, seit einer Knieverletzung ist er oft zuhause und trinkt. Der Kontakt zu
den Kindern aus erster Ehe hat unter seinem Alkoholkonsum sehr gelitten.
CRA
CRA
CRA
Bedingungsanalyse
Zufriedenheitsskala
Beratungsziele
Partnerschaft
CRA
Führerschein
Freizeit
Paargespräche, Angebot Antabus,
der Medikation
Führerscheinvorbereitungskurs
Regelmäßiger Gesundheitscheck
Genusstraining, GSK Monitoring
Trockendock, Tanzkurs
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Fallbeispiel II
Frau, 38 J., früher im Einzelhandel tätig, aus 2 verschiedenen Ehen 3 minderjährige
Kinder, das älteste beim Vater, zwei aus der bestehenden Beziehung bei ihr. Wegen
Drogenkonsum der Patientin und häuslicher Gewalt des Vaters Intervention des
Jugendamtes und Inobhutnahme der Kinder, drohender Bewährungswiderruf wg. Btm.
CRA
CRA
CRA
Bedingungsanalyse
Zufriedenheitsskala
Beratungsziele
Partnerschaft
CRA
Sorgerecht
Paargespräche, Angebot Nemexin,
„Wenn-dann“-Absprachen mit dem
Monitoring Domestic Violence Programm Jugendamt, pädagog. Hilfen
Haftgefährdung
„Wenn-dann“ Absprachen
mit der Staatsanwaltschaft
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Innovativ in das nächste Jahrzehnt
Neue Konzepte in der stationären
Suchttherapie: Welche Vorteile
bietet der amerikanische CRA
Ansatz ?
Community
Reinforcement Approach
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Neue Konzepte in der stationären Suchttherapie:
Welche Vorteile bietet der amerikanische CRA Ansatz ?
• Der CRA ist nicht nur ein selektives Therapieverfahren, sondern ein
umfassendes therapeutisches Konzept
• Grundsätzlich sollen alle Patienten mit Suchtproblemen angesprochen werden
• Der CRA definiert die bestehenden Probleme von der Person her und erfüllt
damit die Grundvoraussetzung für einen personenzentrierten Ansatz
• Der CRA ist zwar methodisch verhaltenstherapeutisch fundiert, in seinen
humanistischen Wurzeln aber schulenübergreifend plausibel
• Der CRA ermöglicht in seiner Konzeption eine Vernetzung über das
medizinische-psychotherapeutische Suchthilfesystem hinaus
• Als evidenzbasiertes Therapiekonzept ist es eine geeignete Grundlage für
qualitätsgeprüfte Hilfekonzepte im ambulanten und stationären Raum
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Mit der
Unterstützung
von …
John G. Gardin
Robert J. Meyers
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel
Weitere Informationen zum Thema CRA
unter www.cra.jlodders.de oder www.martin-reker.de
Kontaktaufnahme mit dem Referenten
unter [email protected]
Als Einführung wird empfohlen das von uns
übersetzte CRA-Manual von R.J. Meyers und
J.E. Smith aus dem Psychiatrie Verlag, ab 8/09
in 3. überarbeiteter Auflage erhältlich
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