Slide 1Schmerzaspekte aus
psychosozialer Sicht
4. Symposium Medizin & Ethik
Psychosomatik
Kongresszentrum Davos, 18. Juni 2003
Dr. med. Roland von Känel
Facharzt FMH für Innere Medizin
Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
•
•
•
•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
von Känel et al, Schweiz Rundsch Med Prax 2002;91:541
von Känel et al, Schweiz Rundsch Med Prax 2002;91:548
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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psychosozialer Sicht
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Psychosomatik
Kongresszentrum Davos, 18. Juni 2003
Dr. med. Roland von Känel
Facharzt FMH für Innere Medizin
Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
•
•
•
•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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psychosozialer Sicht
4. Symposium Medizin & Ethik
Psychosomatik
Kongresszentrum Davos, 18. Juni 2003
Dr. med. Roland von Känel
Facharzt FMH für Innere Medizin
Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
•
•
•
•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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psychosozialer Sicht
4. Symposium Medizin & Ethik
Psychosomatik
Kongresszentrum Davos, 18. Juni 2003
Dr. med. Roland von Känel
Facharzt FMH für Innere Medizin
Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
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40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
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•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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Psychosomatik
Kongresszentrum Davos, 18. Juni 2003
Dr. med. Roland von Känel
Facharzt FMH für Innere Medizin
Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
•
•
•
•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
von Känel et al, Schweiz Rundsch Med Prax 2002;91:541
von Känel et al, Schweiz Rundsch Med Prax 2002;91:548
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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psychosozialer Sicht
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Psychosomatik
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Dr. med. Roland von Känel
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Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
•
•
•
•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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Psychosomatik
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Dr. med. Roland von Känel
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Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
•
•
•
•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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Dr. med. Roland von Känel
Facharzt FMH für Innere Medizin
Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
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•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
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40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
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“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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Facharzt FMH für Innere Medizin
Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
•
•
•
•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
von Känel et al, Schweiz Rundsch Med Prax 2002;91:541
von Känel et al, Schweiz Rundsch Med Prax 2002;91:548
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Slide 10Schmerzaspekte aus
psychosozialer Sicht
4. Symposium Medizin & Ethik
Psychosomatik
Kongresszentrum Davos, 18. Juni 2003
Dr. med. Roland von Känel
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[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
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•
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Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
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“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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Psychosomatik
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Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
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•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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Tel. 031 972 15 60
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„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
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„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
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bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
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Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
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40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
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“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
•
•
•
•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
von Känel et al, Schweiz Rundsch Med Prax 2002;91:541
von Känel et al, Schweiz Rundsch Med Prax 2002;91:548
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Slide 14Schmerzaspekte aus
psychosozialer Sicht
4. Symposium Medizin & Ethik
Psychosomatik
Kongresszentrum Davos, 18. Juni 2003
Dr. med. Roland von Känel
Facharzt FMH für Innere Medizin
Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
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Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
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“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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psychosozialer Sicht
4. Symposium Medizin & Ethik
Psychosomatik
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Dr. med. Roland von Känel
Facharzt FMH für Innere Medizin
Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
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Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
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[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
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•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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Psychosomatik
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Dr. med. Roland von Känel
Facharzt FMH für Innere Medizin
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Tel. 031 972 15 60
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„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
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EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
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•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
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40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
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“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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Tel. 031 972 15 60
[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
•
•
•
•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
von Känel et al, Schweiz Rundsch Med Prax 2002;91:541
von Känel et al, Schweiz Rundsch Med Prax 2002;91:548
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Slide 18Schmerzaspekte aus
psychosozialer Sicht
4. Symposium Medizin & Ethik
Psychosomatik
Kongresszentrum Davos, 18. Juni 2003
Dr. med. Roland von Känel
Facharzt FMH für Innere Medizin
Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
Eichenweg 61, 3095 Spiegel b. Bern
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[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
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bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
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•
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“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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psychosozialer Sicht
4. Symposium Medizin & Ethik
Psychosomatik
Kongresszentrum Davos, 18. Juni 2003
Dr. med. Roland von Känel
Facharzt FMH für Innere Medizin
Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (APPM)
Praxis für Psychosomatische Medizin Bern
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[email protected]Definition von Schmerz
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
SCHMERZKRANKHEIT
EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
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bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
•
•
•
•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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Psychosomatik
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„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und
Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist
oder mit Bergriffen einer solchen Schädigung
beschrieben wird.“ (IASP 1979)
emotionale Komponente
Gewebeschaden nicht obligat
Schmerz ist immer subjektiv !
Unterscheidung
akuter - chronischer Schmerz
• Akuter Schmerz = biologisches Alarmsignal
Lebenserhaltung
• Chronischer Schmerz
Leiden
- > 6 Monate Dauer
- Beeinträchtigungen auf biologischer,
psychologischer u. sozialer Ebene
- Erfolglose Behandlungsversuche
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EINTEILUNG CHRONISCHER SCHMERZEN
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv od.
neuropathisch
Ungünstige
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen mit
ungünstigen Copingstrategien / Krankheitsbewältigung
Reaktion auf die bio-psycho-sozialen Belastungen
durch die Schmerzerkrankung
Beeinflussung durch:
Risikofaktoren:
Subjektives Krankheitsmodell
(„individuelle Wirklichkeit“)
Kontrollüberzeugungen (Krankheits- und Lebensbewältigung)
Meinung früherer Therapeuten
Medikamentenmissbrauch
Krankheitsstadium
Katastrophisieren von
Ursachen und Folgen der Sz
Psychische Situation
Soziale Situation
Sekundärer Krankheitsgewinn
Keine soziale Unterstützung
Arzt-Patienten-Beziehung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen und
gleichzeitiger psychischer Störung
Ca. 20 % der Patienten einer intern-medizinischen
Abteilung sind psychisch auffällig:
depressive Störungen
Angsterkrankungen
somatoforme Störungen
Suchterkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
neuropathisch
Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
„Psychosomatische“ Schmerzsyndrome
Reversible funktionelle aber nicht strukturelle
Organveränderungen bei „Stresserkrankungen“
Muskelverspannungen
Magenkrämpfe
primäre Kopfschmerzen
Charakteristika
Vegetativ innerviertes Organ
Überforderung der individuell
zur Verfügung stehenden
Bewältigungsstrategien
Verbunden mit Herzklopfen,
Schwitzen, Zittern,
Hyperventilation etc.
Ängstliche Grundhaltung
„psychische
Überlagerung“
bio
Nozizeptiv/
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Inadäquate
Bewältigung
Nozizeptiv/neuropathisch
Psychische Komorbidität
Funktionelle Störung
Psychische Störung
psycho
HINWEISENDE KRITERIEN FÜR
„PSYCHOGENIE“ DER SCHMERZEN
•
•
•
•
Lokalisation vage / fehlende anatomische Grenzen.
Beschrieb mit affektiven vs. sensorischen Adjektiven.
Dramatische / farbige Schilderung und Sprache.
Schmerz immer vorhanden, immer gleich stark u. nicht
beeinflussbar (bspw. durch Willkürmotorik).
• Reaktionen auf Analgetika nicht plausibel.
• Heftige Gefühle u. Affekte beim Untersucher.
• Organische Ätiologie betont.
Psychisch bedingte Schmerzen
Rein psychogene Schmerzen mit fehlendem
organischen Korrelat (strukturell und funktionell)
Somatoforme Schmerzstörung
Depressive Episode
Posttraumatische Belastungsstörung
Hypochondrie
Neurasthenie / chronic fatigue syndrome
Erschöpfung / „burn-out“ Syndrom
Psychotische Erkrankungen
Häufig in Verbindung mit belastenden „life-events“
Anhaltende somatoforme
Schmerzstörung (ICD-10 F45.4)
• Andauernder, schwerer, quälender Schmerz (i.d.R.
>3-6 Monate).
• Durch physiologischen Prozess u/o körperliche
Störung nicht vollständig erklärbar
(Zufallsbefunde, Normvarianten).
• Emotionale Konflikte u/o psychosoziale Probleme
sind ursächlich beteiligt (“Psychogenie”).
• Hat beträchtliche persönliche Zuwendung u/o
medizinische Betreuung zur Folge
(Kommunikationsaspekt, erfolglose Therapien).
Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz beträgt 12%.
• 5-10% der Patienten in einer Hausarztpraxis
haben eine somatoforme Schmerzstörung.
• 6 x höhere Hospitalisationskosten.
• 14 x höhere ambulante Behandlungskosten.
• 25% > 3 orthopädische Chirurgen.
• 21% chirurgische Intervention.
• 70% regelm. Analgetika (25% Opioide).
Psychische Komorbidität!
•
•
•
•
40% Depressive Störung
25% Angsterkrankung
20% Persönlichkeitsstörung
5% Posttraumatische Belastungsstörung
2 von 3 Patienten haben mind. eine weitere
psychiatrische Erkrankung
1 von 5 Patienten hat Persönlichkeitsstörung
Pathogenetische Faktoren
• Verminderte Wahrnehmung und Ausdruck von
Gefühlen (“Alexithymie”).
• Erhöhte Reaktionen des autonomen Nervensystems auf (externe und interne) Stressoren.
• Herabgesetzte zentrale Schmerzschwelle
• Verstärkte Wahrnehmung von Körpersensationen.
• Kognitive Fehlinterpretation körperlicher
Empfindungen.
• Unsicheres Bindungsverhalten (körperliche
Symptome als “Beziehungsregulatoren”).
• Negative Kindheitserlebnisse, Schmerzerfahrungen
(“pain proneness”, Schmerzgedächtnis)
Aufrechterhaltende Faktoren
Schonverhalten physische Dekonditionierung
Schlafstörungen (schmerzbedingt)
Unergiebige somatische Abklärungen & Eingriffe
Dysfunktionale Kognitionen (Katastrophisieren)
Psychische Komorbidität (Depression, Angst)
Mangelhafte od. falsch verstandene soziale
Unterstützung (Familie, Arbeitsplatz, Anwalt)
• Arbeitsunfähigkeit > 6 Monate, Rentenantrag
• Ungünstige ökonomische Verhältnisse
•
•
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•
“Take Home Messages”
• Chronische Schmerzen betreffen den Menschen
immer in seinem gesamten Erleben u. Verhalten.
• Chronische Schmerzen führen immer zu
biologischen, psychologischen und sozialen
Beeinträchtigungen.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert diagnostiziert werden.
• Chronische Schmerzen müssen immer
differenziert therapiert werden ( Workshop).
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von Känel et al, Schweiz Rundsch Med Prax 2002;91:548
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!