Chromosomen Die Träger der genetischen Information

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Einführung in Biologie
Grundlagen der Vererbung und
Molekulargenetik
Inhalt
• Vererbung
- Mendels Vererbungslehre
- Chromosomen als Träger der genetischen Information
• Mikrobiologie
- Nukleinsäuren als Speicher der genetischen Information
- Semikonservative Replikation der DNA
- Proteine
- Proteinbiosynthese
- Genmutationen
Vererbung
Gregor Johann Mendel (1822 – 1884)
- 1843 tritt er im Augustinkloster ein
- 1844 beginnt er sein Theologiestudium
- er erhält seine Priesterweihe 1847
- bildete sich in Landwirtschaft, Obst- und Weinanbau
- 1848 übernimmt er den Klostergarten
- 1851 – 1853 studiert er Naturwissenschaft
- 1855 beginnt er seine Kreuzungsversuche an Erbsen
- 1865 erscheint sein Werk
„Versuche über Pflanzenhybriden“
- 1900 werden die Ergebnisse anerkannt und er zum
Begründer der Vererbungslehre
Mendels Vererbungslehre
Das Forschungsobjekt: Die Gartenerbse
Merkmale:
- Form (rund / runzlig)
- Farbe (gelb / grün)
- usw...
Erkenntnisse:
- dominante Merkmale
- rezessive Merkmale
- Genotyp
- Phänotyp
- Gen / Allel
Mendelsche Gesetze
Der monohybride Erbgang
- Kreuzen zweier homozygoten Eltern
mit gegensätzlich ausgebildetem Merkmal
- Filialgeneration ist einheitlich bezüglich
des Merkmals
1. Gesetz: Uniformitätsregel
Kreuzt man zwei reinerbige Rassen einer
Art, die sich in einem Merkmal unterschei–
den, so sind die Nachkommen in der F1Generation alle gleich.
Durch weiteres vermehren der F1-Generation
stellt sich in der F2-Generation ein Verhältnis
bezüglich des Merkmals von 3:1 ein.
2. Gesetz: Spaltungsgesetz
Gegensätzliche Erbanlagen der F1-Bastarde
werden bei der Bildung der Gameten wieder
getrennt und in der F2-Generation dem Zufall
gemäß neu kombiniert. Diese Spaltung
kommt in der F2-Generation in bestimmten
Zahlenverhältnissen der Merkmalsausprägung
zum Ausdruck.
bzw.:
Kreuzt man die Bastarde der F1-Generation
unter sich, so spalten sich die Merkmale der
P-Generation in der F2-Generation beim
dominant-rezessiven Erbgang im Verhältnis
3:1 wieder auf.
Intermediäre Genwirkung:
- Sonderform des monohybriden Erbgangs
- alle Individuen der F1-Generation gleich
- Verhältnis in der F1-Generation von 1:2:1
Beispiel: Wunderblume (Mirabilis jalapa)
F1-Generation
r
r
R
Rr
Rr
R
Rr
Rr
F2-Generation
R
r
R
RR
Rr
r
Rr
rr
Verhältnis rot : rosa : weiß
1 : 2 : 1
Der dihybride Erbgang
- Kreuzen von zwei reinerbigen Rassen
(‚RRYY‘ und ‚rryy‘)
- F1-Generation uniform
- F2-Generation < 9 : 3 : 3 : 1 >
Beispiel: Erbse
F1-Generation RY
RY
ry RrYy RrYy
ry RrYy RrYy
3. Gesetz: Neukombination der Gene
Die Körperzellen tragen für jedes Merkmal
zwei Anlagen, die bei der Keimzellen –
bildung getrennt und bei der Befruchtung
neu kombiniert werden.
Chromosomen
Die Träger der genetischen Information
Die genetische Information liegt
im Zellkern in Form eines
diffusen Chromatingerüsts vor.
Karyogramm des Menschen
Bei der Zellteilung strukturiert sich das
genetische Erbmaterial in Chromosomen.
Der Mensch besitzt 23 Chromosomenpaare.
Mann und Frau unterscheiden sich nur im
23. Chromosomenpaar.
Frauen besitzen zwei X-Chromosomen,
Männer ein X- und ein Y-Chromosom.
Aufbau eines Chromosoms
• Zwei Schwesterchromatiden
• Zentromer
• Proteingerüst, um das sich ein
Chromatinfaden wickelt
• evtl. Satelliten
Meiose
Oogenese
Spermatogenese
Interphase
In der Interphase findet die Verdoppelung der Erbinformation satt (Chromosomen aus
einem Chromatid werden zu Chromosomen aus zwei Chromatiden).
Meiose
Oogenese
Spermatogenese
Prophase
Das Erbmaterial beginnt sich zu ordnen ...
Meiose
Oogenese
Spermatogenese
Prophase
... und nach und nach sind dann die
Chromosomen sichtbar.
Meiose
Oogenese
Spermatogenese
Metaphase I
Die Chromosomen liegen paarweise in der Äquatorialebene (jeweils die beiden
entsprechenden, die homologen Chromosomen zusammen.)
Meiose
Oogenese
Spermatogenese
Anaphase I
Die Chromosomenpaare werden getrennt. Von jedem Paar wird ein Chromosom vom
Spindelfaserapparat zum einen Pol, das homologe Chromosom zum anderen Pol
gezogen.
Meiose
Oogenese
Spermatogenese
Telophase I
Die Chromosomen sind an den jeweiligen Polen (Jedes Chromosom besteht aus zwei
Chromatiden)
Meiose
Oogenese
Spermatogenese
Metaphase II
Die Chromosomen lagern einzeln in der Äquatorialebene an.
Meiose
Oogenese
Spermatogenese
Anaphase II
Jedes Chromosom wird in seine zwei Chromatiden getrennt, ein Chromatid zum einen
Pol, das andere zum anderen Pol gezogen.
Meiose
Oogenese
Spermatogenese
Telophase II
Die Chromatiden befinden sich an den Polen.
Meiose
Oogenese
Spermatogenese
Geschlechtszellen
Eine große Eizelle und 3 kleine unfruchtbare Richtungskörperchen, bzw. 4
gleichwertige Spermien
Mitose
•
•
•
•
Prophase
- Chromosomen bilden sich aus
- Zentriol teilt sich und bildet
Spindelapparat aus
- Kernmembran löst sich auf
Metaphase
- Kinetochore setzen an den
Spindelfasern an
Anaphase
- Kinetochore teilen sich und bilden
Ein-Chromatid-Chromosomen
Telophase
- Umkehr der Prophase
Mikrobiologie
- Nukleinsäuren als Speicher der genetischen Information
- Semikonservative Replikation der DNA
- Proteine
- Proteinbiosynthese
- Genmutationen
Aufbau und Bausteine der DNA (DeoxyriboNucleic Acid)
• Primärstruktur: Strickleiter
- Holme:
- Desoxiribose
- Phosphat
- Sprossen:
- Adenin & Thymin
- Guanin & Cytosin
- H-Brückenbindungen
• Sekundärstruktur: Doppelhelix
Semikonservative Replikation der DNA
• Semikonservativ «halberhaltend»
• H-Brückenbindungen werden gelöst
• geteilte Stränge werden komplementiert
• Ermöglicht erbgleiche Zellteilung
• Ermöglicht Reparatur beschädigter
Einzelstränge
• Erfordert Kontrollsystem für die
Teilungsaktivität der Zellen (sonst
krebsartiges, ungezieltes Zellwachstum)
Proteine
• Aminosäureketten mit einer Länge von über 100 AS werden als
Proteine (Eiweiße) bezeichnet
• Es gibt 20 verschiedene Aminosäuren (20 verschiedene R)
• Primärstruktur
• Sekundärstruktur
- α-Helix
- β-Faltblattstruktur
• Tertiärstruktur
• Quartärstruktur
• Funktion der Proteine:
- Enzyme, Antikörper, Transport-, Membran-, Regulatorproteine, uvm.
• Transkription
Proteinbiosynthese
– Entspiralisieren der DNA-Helix
– Enzym öffnet H-Brücken
– Komplementäre RNA-Nucleotide lagern sich
an
– RNS-Polymerase knüpft Nucleotiden zu
einsträngiger m-RNA
– Enzym löst erneut H-Brücken
– DNA bildet sich zurück
• Translation
– m-RNA dringt mit 5‘-Ende in Ribosom ein
– t-RNA lagert sich mit Anticodon ans erste
Triplett der m-RNA an
– über Enzyme wird der m-RNA-Strang
weitergeschoben, die Aminosäuren verknüpft
sowie die t-RNA von m-RNA und
Aminosäure getrennt
– m-RNA wird noch viele Ribosomen
durchlaufen, bevor sie wieder zu Nucleotiden
zerfällt
Genmutationen
• Gen- bzw. Punktmutationen
– einzelne Gene sind betroffen
– die Basensequenz der DNA eines Gens wird verändert
• Chromosomenmutationen
– strukturelle Chromosomenaberrationen (z.B. Translokation)
• Genommutationen
– numerische Chromosomenaberrationen (z.B. Turner-Syndrom)
• Somatische Mutationen
– betreffen das Erbgut eines Individuums und werden nicht vererbt
• Generative Mutationen
– Betreffen Fortpflanzungszellen und werden somit vererbt (Evolution!)
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