Urogenitalsystem-Harnwegssystem Wo befinden sich die Nieren? 1 Harn-und Geschlechtsapparat Seitansicht 2 Nieren-Nebennieren Urogenitalsystem-Übersicht 3 Urogenitalsystem-Harnwegssystem • Unter dem Begriff Urogenitalsystem werden die Harnorgane und die Geschlechtsorgane zusammengefasst. • Zum Urogenitalsystem zählen folgende Organe: • Harnorgane • • • • • Niere Harnleiter Harnblase Harnröhre(Urethra) Geschlechtsorgane • Geschlechtsorgane • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Geschlechtsorgane der Frau Scham (Vulva) Innere Geschlechtsorgane Scheide Vagina) Gebärmutter (Uterus) Eileiter (Tuben) Eierstöcke (Ovarien) Und verschiedene Drüsen ( Bartholinische Drüsen, Kleine Vorhofsdrüsen Paraurethraldrüse ) Geschlechtsorgane des Mannes Äußere Geschlechtsorgane Penis Hodensack Skrotum) Innere Geschlechtsorgane Hoden Nebenhoden Samenleiter Vorsteherdrüse(Prostata) Samenblase 4 Harnwegssystem Die Nieren (ren, Mehrzahl renis) sind zwei bohnenförmige Organe, die oberhalb der Taille links und rechts neben der Wirbelsäule liegen. Die Niere eines Erwachsenen ist etwa 10 cm lang, 5 cm breit und wiegt ~ 150 g. Zu ihrem Schutz sind die Nieren in eine dicke Fettschicht eingelagert. Die Nieren sind Filterstationen, Hormonproduzenten und Blutdruckregulatoren. Ihre Hauptaufgabe ist, Wasser, Mineralien und Stoffwechselabbauprodukte auszuscheiden. Pro Tag filtern die Nieren mit den Nierenkörperchen (Glomerula) ~ 170 l (Primärharn) aus dem Blut, wovon jedoch nur 1–2 l den Körper als Urin (Endharn) verlassen. Die restliche Flüssigkeit wird wieder in den Blutkreislauf zurückgeführt (Rückresorption), sonst würde man innerhalb von weniger als einer Stunde austrocknen und alle lebensnotwendigen Salze verlieren. Dieses Filtern und Resorbieren findet in einem schleifenförmigen System von winzigen Röhren (Tubuli) statt, an dessen Ende sich der konzentrierte Urin im Nierenbecken sammelt. Im Urin befinden sich viele Stoffe, die ausgeschieden werden müssen. Dazu zählen Endprodukte des Stoffwechsels wie Kreatinin, Harnstoffund in kleinsten Beimengungen Ammoniak, der abgestandenem Urin den stechenden Geruch verleiht. Auch viele Abbauprodukte von Medikamenten und Giftstoffe werden über die Nieren ausgeschieden. Zusätzlich sorgen die Nieren für das Gleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt 5 Harnwege und Harnblase Der in den Nieren produzierte Urin sammelt sich in den Nierenbecken und fließt kontinuierlich durch die Harnleiter (Ureter) zur Harnblase (Vesica urinaria), einem Hohlorgan, das von kräftigen Muskeln umgeben ist und in dem der Urin einige Zeit gespeichert wird. Haben sich ~ 250 ml Urin angesammelt, kommt es zum Harndrang, wobei die Harnblasenschließmuskeln (Sphinkter) weiterhin den Verschluss der Blase gewährleisten und der Gang auf die Toilette somit noch nicht zwingend nötig ist. Unangenehm wird der Harndrang erst, wenn die Blase mit 350–500 ml Urin gefüllt ist. Miktion: willkürliche Harnblasenentleerung Entleert wird die Harnblase normalerweise über einen kontrollierbaren Reflex: Der Harnblasenmuskel (Detrusor) zieht sich zusammen, gleichzeitig erschlafft der Schließmuskel (Sphinkter) und der Urin fließt über die Harnröhre (Urethra) ab. Bei Frauen ist die Harnröhre nur 2,5–4 cm kurz, bei Männern hingegen zieht sie sich 20–25 cm lang durch den ganzen Penis 6 Blasenfunktion Miktion: Harnblasenentleerung Entleert wird die Harnblase normalerweise über einen kontrollierbaren Reflex: Der Harnblasenmuskel (Detrusor) zieht sich zusammen, gleichzeitig erschlafft der Schließmuskel und der Urin fließt über die Harnröhre (Urethra) ab. Bei Frauen ist die Harnröhre nur 2,5–4 cm kurz, bei Männern hingegen zieht sie sich 20–25 cm lang durch den ganzen Penis 7 Harn • • • Normalwerte des Urins Menge pro Tag 1,5-2l, je nach Flüssigkeitsaufnahme pH-Wert ca. 5,4; variiert mit der Ernährung (z.B. bei Vegetariern höherer pH Wert) Farbe hell-dunkelgelb Geruch: geruchlos, nach längerem Stehenlassen Geruchsbildung durch Bakterien keine Beimengungen • • • • • • • Urinmenge Die Urinmenge ist abhängig von Flüssigkeitsaufnahme Flüssigkeitsabgabe Blutdruck Nierenfunktion Urinfarbe (physilogischerweise abhängig von • • • Medikamenten) • • • hell, klar, bernsteinfarben Nahrungsaufnahme u/o • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Urinbestandteile 95-98% Wasser, Harnstoff (Eiweißstoffwechsel) Harnsäure (Nukleinsäurestoffwechsel) Kreatinin (Muskelstoffwechsel) organische Säure (Zitronen- und Oxalsäure) Hormone organische und anorganische Salze,(Nacl,Kalium,Phosphor) Farbstoffe (Urobilinogen, Urochrome) Pathologisch Zucker = Glucosurie (Diabetes) Eiweiß= Proteinurie (Harnwegsinfekt) Bakterien = Bakteriurie(Urogenitalinfektion) Ketonkörper = Ketonurie (Diabetes) Blut = Hämaturie (Infektion,Tumor..) Bilirubin = Bilirubinurie (->Leber) Hämoglobin = Hämoglobinurie Leukozyten = Leukozyturie (Infektion Urogenitalsystem) Nitrit (pos bei Infekten) 8 Harnsystem Die Niere besteht aus einer ca. 1 cm dicken Rinde , die sich säulenartig in das Mark zieht. Zwischen diesen Säulen liegt das Nierenmark in Form von etwa 10 – 20 Nierenpyramiden .Die Niere wird täglich von 1200 - 1600 l Blut durchströmt dies entspricht 20% des HZV. Davon werden in den Nierenkörperchen etwa 160 190 l/d Primärharn ultrafiltriert. Das aus den Nierenkörperchen =Glomeruli herausgefilterte Volumen pro Minute nennt man glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Die GFR liegt bei ca. 125 ml/min. Der Filter besteht aus 3 Schichten Diese haben unterschiedliche Filtereigenschaften und halten normalerweise Blut(zellen) oder Eiweiß bzw Zuckermoleküle zurück . Das entstandene Filtrat wird im Tubulussysten bearbeitet, wobei 99% des Wassers und diverse Substanzen rückresorbiert werden und die übrige Flüssigkeit und Substanzen in den Harn ausgeschieden werden.Über die Sammelrohre gelangt der enstandene Endharn in die Nierenkelche, dann in das Nierenbecken und in den Harnleiter Der Urin beider Nieren fließt zur Harnblase. Und über die Harnröhre nach aussen. 9 Miktionsstörungen =Blasenentleerungsstörung • • • • • • • • • • • • • • • Pollakisurie häufiger Harndrang u. Entleerung von kleinen Urinmengen, wobei die ausgeschiedene Menge über 24 Std. normal ist. Blasenentzündungen (Zystitis) Aufregung Schwangerschaft Dysurie schmerzhafte und erschwerte Harnentleerung Entzündung der Blasenschleimhaut Harnröhrenverengung Harnverhalt unvollständige Entleerung mechanische Hindernisse (Blasensteine), Prostatavergrößerung Harnröhrenerengung Neurogene Blasenentleerungsstörung • Inkontinenz • Relativ oder Stressinkontinenz = Husten, Niesen, Pressen ,Lachen In hohem Lebensalter = Nachlassen der Gewebsfestigkeit, Schwächung des Schließmuskels, demzufolge: Stressinkontinenz , Dranginkontinenz psychogene Inkontinenz ,Reflexinkontinenz , Überlaufinkontinenz • • Restharn • • • • • • Über 20ml, nach der Miktion in der Blase verbleibender Urin bei mechanische Hindernisse (Blasensteine), Prostatavergrößerung Harnröhrenerengung Neurogene Blasenentleerungsstörung Verlegter Dauerkatheder!! • Nykturie • • • vermehrtes, nächtliches Wasserlassen bei : Herzinsuffizienz Prostatavergrößerung • Enuresis nocturna et diurna • Ein(Bett)nässen nachts bzw tags 10 Zystoskopie – Dauerkatheder und suprapubischer Katheder Harnstreifen 11 Phimose u Paraphimose 12 Geschlechtsorgane 13 Übersicht 14 Eierstock Hoden Gebärmutter 15 Schwangerschaft 16 Entstehung von Leben Der Mensch entwickelt sich nicht zum Menschen sondern als Mensch Der Mensch ist Mensch von Anfang an… Entstehung von Leben: 1 Samen dringt in 1 Eizelle ein, danach wird die Eizellmembran undurchlässig. Die Keimzellen(Samen u. Eizelle) müssen unpaarig (haploid) im Chromosomensatz sein, um gemeinsam eine befruchtete Eizelle mit einem paarigen(diploiden) Chromosomensatz zu bilden. In der sgn. Reifeteilung werden die weibliche Eizelle (im Eierstock) u. die männliche Samenzelle (im Hoden) in ihrem Chromosomensatz auf 23 Chromosome je Zelle reduziert, dabei werden zuvor Erbmerkmale u.a. durch Genkopplung,Überkreuzen e.t.c von Mutter und Vater "durchmischt", sodaß die reifen Geschlechtszellen Mermale von beiden Eltern haben werden. Dies ist eine besonders empfindliche Phase, wo sowohl durch Spontanmutaion u/o durch äußere Einwirkungen Gen-u/o Chromosomendefekte auftreten können.Eizelle u.Samenzelle vereinen sich (Zygote) und neues Leben entsteht. Befruchtung der Eizelle Befruchtung Eine Schwangerschaft kann dann entstehen, wenn befruchtungsfähige Spermien des Mannes im Eileiter auf eine befruchtungsfähige Eizelle der Frau treffen. Dies ist nur an wenigen Tagen im Monat möglich. Die Befruchtung ist ca. 14 Tage nach dem Einsetzen der Menstruation möglich, und zwar nach dem Eisprung während etwa 24 Stunden (korrigiert von sh) Während der Menstruation wird die unbefruchtete Eizelle abgestossen und somit ist die Möglichkeit schwanger zu werden nicht (mehr) gegeben. Im allgemeinen bildet der weibliche Körper einmal pro Monatszyklus meist eine reife Eizelle. Nach dem Samenerguß des Mannes in die Scheide der Frau wandern die lebensfähigen und beweglichen Spermien den (rund 20 cm) beschwerlichen Weg durch den Gebärmutterhalsschleim und die Gebärmutter in die Eileiter. Auf dem Weg dorthin verringert sich deren anfängliche Zahl von zirka 200 bis 400 Millionen auf etwa 500 bis 700 Samenzellen. Bis sie den Eileiter erreicht hat, macht die Samenzelle im Kopfbereich mehrere biochemische Umbauvorgänge durch, die zur Befruchtung notwendig sind. Dieser Vorgang wird Kapazitation genannt. Und nur die schnellsten und beweglichsten Samenfäden erreichen ihr Ziel: Sie umgeben die Eizelle und versuchen in sie einzudringen. Nur eine einzige Samenzelle schafft es tatsächlich, durch die Membran in die rund hundertmal größere Eizelle zu gelangen.17 Vorkeimblatt-Embryonal-Fetalperiode-Neugeborenenperiode 1. Die Entwicklung eines Menschen beginnt mit der Befruchtung. Zwei hochspezialisierte Zellen, die weibliche Oozyte(Eizelle)und das männliche Spermatozoon(Samenzelle) vereinen sich und bilden einen neuen Organismus, die Zygote. Durch rasche Zellteilung entsteht die sgn. Blastocyste mit einer inneren Zellmasse (Embryoblast) und einer äußeren Zellschicht(Trophoblast) -> 1.Woche. In der 2.Woche nistet sich die Blastocyste in die Gebärmutter ein, aus dem Trophoblast entwickeln sich Mutterkuchen und Eihäute, der Embryoblast differenziert sich mit 3 Keimblättern (Ektoderm – Mesoderm - Entoderm) zum Embryo. Zu Beginn der vierten Woche erkennt man an dem Embryo, der jetzt etwa vier bis fünf Millimeter lang ist, die Ansätze von Augen und Ohren, und auf jeder Seite des Halses liegen vier funktionslose Kiemenspalten. Auch ein Schwanz ist vorhanden. In den ersten Tagen des zweiten Monats tauchen die Arm- und Beinknospen auf. Allmählich nehmen die wichtigsten inneren Organe Gestalt an, und etwa in der sechsten Woche beginnt die Bildung der Muskeln und Knochen. Im dritten Monat erkennt man, dass es sich um den Embryo eines Primaten handelt, und von nun an bezeichnet man ihn als Fetus. Er hat ein abgegrenztes Gesicht, man kann Mund und Nasenöffnungen unterscheiden, und der äußere Teil der Ohren entsteht. Am Ende der achten Woche ist der Schwanz in der Regel im Körper aufgegangen, und in der elften oder zwölften Woche werden die äußeren Geschlechtsorgane sichtbar. Der menschliche Embryo ist besonders empfindlich für die schädigenden Wirkungen von Röntgenstrahlen, für Krankeitserreger wie das Masernvirus und in der vierten bis achten Schwangerschaftswoche für bestimmte Medikamente. Diese Einflüsse können zum Tod des Embryos führen, oder das Kind kann mit Fehlbildungen der Gliedmaßen oder anderen Anomalien zur Welt kommen. Etwa ab dem vierten Monat ist der Embryo eindeutig als Mensch zu erkennen. 2. Embryonalperiodere: 4.-8.Woche In dieser Zeit entwickeln sich aus den 3 Keimblättern im Wesentlichen die spezifischen Organanlagen. Am Ende der Embryonalperiodere sind die wichtigsten Organsysteme angelegt!! Dabei kommt es zu einem tiefgreifenden Wandel in der äußeren Gestalt des Embryos. Am Ende des 2.Monats wird die endgültige Körperform in ihren Hauptzügen sichtbar. Aus dem Ektoderm entsteht: Zentralnervensystem, peripheres Nervensystem, Sinnesepithel der Sinnesorgane (Netzhaut etc.)..... Aus dem Mesoderm entsteht: Gefäßsystem, Stützgewebe(Knorpel/Knochen), Bindegewebe, Muskelgewebe und a. Aus dem Entoderm: epitheliale Auskleidung von Darm-Harntrakt und a. 3. Fetalperiodere: 9.-40.Woche Hauptsächlich schnelles Wachstum des Körpers - die weitere Differenzierung der Gewebe ist von geringerer Bedeutung. Es erfolgt ein Reifungsprozeß der Organsysteme. Schwangerschaftsdauer 40 Wochen = 10 Lunarmonate.(10x28 Tage) Schwangerschaftswoche Organbildung 2.-12. Gehirn 3.-8. Auge und Herz 3.-9. Extremitäten 5.-6. Lippe 6.-11. Zähne 7.-12. Ohr 9.-10. Bauch(organe) 10.-12. Gaumen 4.Neugeborenen(Neonatal)periodere: Erste 2 Lebenswochen Mit der Geburt-Entbindung ist das Neugeborene auf die Funktion = Reife seines Organsystems angewiesen. Atmung-Kreislaufzentrum im Stammhirn,(regelrechte Spontanatmung), Lungenreife,(Sauerstoffaustausch), Temperaturregulation ,(Anpssungsfähigkeit an verschiedene Außentemperaturen beim Neugeborenen noch manglhaft), Unterhautfett,sowie Nahrungsaufnahme (Stillen)erst durch funktionierenden Saug–, Schluck- und Nießreflex)möglich....etc. Anamnese,(z.B.Mutter mit Diabetes mellitus=Zuckerkrankheit), morphologische (z.B.Ausbildung des Unterhautfettgewebes)und neurologische (Schutz-und Primitivreflexe)"Reifezeichen" und "Apgarscore"(siehe Kapitel 4) sind Hilfsmittel zur (Risiko)beurteilung des Neugeborenen.Einige Beispiele: Frühgeburt: Geburt<37.SSW oder Geburtsgewicht(GG) < 2500g unabhängig von Schwangerschaftsdauer 18 Entwicklungsstadien 19 Schwangerschaft 20