Gesteinsaufbereitung

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Gesteinsaufbereitung
Lockergesteine
• Physikalische Aufbereitungsverfahren
• Aufbereitungsverfahren mit mechanisch
oder lösend wirkenden Chemikalien
• Spezielle Aufbereitungsverfahren
Physikalische Aufbereitungsverfahren
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Mechanische Präparation
Mechanische Zerkleinerung
Heißwasserverfahren
Gefrierverfahren
Ultraschallverfahren
- Bürsten (manuell oder maschinell)
- Nadeln
- Strahlen
Als Vorstufe für andere Verfahren auf
Walnussgröße zerkleinern:
- Hammer wenig geeignet
- Schraubstock oder Handpresse
- Kneifzange
Dispersion im Ultraschallbad.
Aber auch Zerstörung von Mikrofossilien.
Zur Reinigung in Glasröhrchen mit Flüssigkeit in
das Wasser des Ultraschallbades halten
Wie Frostsprengung in der Natur:
- in Wasser geben (Unterdruck)
gefrieren lassen
ggf. Vorgang wiederholen
Auch Mikrofossilien mit Hohlräumen können
zerstört werden.
Für weiche Gesteine,
wie Sande, Schluffe,
Mergel:
- Aufkochen oder mit
heißem Wasser
übergießen
- ev. Zusatz von
Tensiden
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Mechanische Aufbereitungsverfahren mit
Chemikalien zur Gewinnung kalkiger
Mikrofossilien
Sodaverfahren
Tensidverfahren
Wasserstoffperoxidverfahren
Glaubersalzverfahren
Aufbereitung mit Essigsäure (96%ig)
und wasserfreiem Kupfer(II)sulfat
• Natriumhypochloritverfahren
Desintegration von gering verfestigten
Gesteinen sowie Tonen und Schluffen:
- Sediment trocknen
- in 10 – 15%ige H2O2-Lösung
(beobachten)
Säubern von Mikrofossilien
aus tonigen Sedimenten:
6 – 8%ige Sodalösung
(Na2CO3)
- Aufkochen
- Schlämmen
Desintegration von nicht sparitisierten
Kalken, Mergeln und Kreide:
20%ige Glaubersalzlösung
(Na2SO4 x 10 H2O) [technische ist zu
sauer!]
Unterdruck
Gefrieren oder H2O2
- Schlämmen
Desintegration von stark kohlenstoffhaltigen, bituminösen Gesteinen (z. B.
Schiefertone, Kohlen), Gewinnung organischwandiger Mikrofossilien:
- 20%ige Natriumhypochloritlösung (NaOCl) [unter Abzug!]
- kalkige Anteile werden durch Bildung von HCl gelöst, durch Kristallisationsdruck
zerfällt das Gestein
Desintegration von mergeligen Kalken und Kreidekalken:
- mit 96%iger Essigsäure (CH3COOH) übergießen (100 ml), wasserfreies
Kupfer(II)sulfat hinzufügen (5 g)
- 12 – 15 h wirken lassen, dann mit viel Wasser schlämmen
Dispergieren von Lockersedimenten und Säubern von Mikrofossilien.
- Einweichen in lauwarmem Wasser mit Tensiden (bis zu 48 h)
- Schlämmen mit kaltem Wasser
Gewinnung nichtkarbonatischer Mikrofossilien mittels lösender
Chemikalien
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Salzsäure
Essigsäure
Monochloressigsäure
Titriplex
Ameisensäure
Phosphorsäure
Flusssäure
Geeignet zur Gewinnung von Mikrofossilien aus
Chitin oder ähnlichen organischen Substanzen (z. B.
Graptolithen).
Gewinnung organischer und kalziumphosphatischer
Mikrofossilien:
- 7%ige Säure mit Kochsalzpufferung (langsamer
Prozess: mehrere Tage)
- Kontrolle auf Anlösungen
Gewinnung von organischen oder kalziumphosphatischen Mikrofossilien aus
dolonitisierten Kalken:
- eventuell zuvor mit H2O2 desintegrieren
- halbgesättigte Monochloressigsäure (CH2ClCOOH) [giftig!]
Gewinnung von Mikrofossilien aus Gesteinen mit SiO2-Matrix:
3 – 40%ige Flusssäure (HF)
Mikrofossilien müssen durch unterschichtete schwerere Lösung möglichst schnell der
Wirkung der Flusssäure entzogen werden
gefährlich!
Gewinnung phosphatischer Mikrofossilien aus dunklen bituminösen
Schiefern und teilverkieselten Kalken:
10 – 20%ige Phosphorsäure (H3PO4)
Gut geeignet zur Isolierung der empfindlichen Graptolithen:
- Titriplex-Lösung (Ethylendiamin-Tetraessigsäure)
pH-Wert und Reaktionsgeschwindigkeit einstellbar, keine Gasblasen
nicht für dolomitisierte Kalke geeignet
Isolierung organischer Mikrofossilien, wenn Essigsäureaufbereitung
versagt:
in 10%ige Ameisensäure
3 – 4 Tage Reaktionszeit
für phosphatische Mikrofossilien gepufferte (CaCO3 und Ca3(PO4)2)
Ameisensäure verwenden
auch für Dolomite geeignet
unter Abzug arbeiten
Spezielle Aufbereitungsverfahren für bestimmte Mikrofossilien
• Coccolithen und kalkige Dinoflagellatenzysten
• Nichtkalkiges Nannoplankton
• Radiolarien
• Conodonten aus verkieselten Gesteinen
• Sporen, Pollen und Kutikulen
• Diatomeen
- Heißwasser-Aufbereitung
Gefrierverfahren
die meisten Verfajren mit mechanisch wirkenden Chemikalien
Calcisphaeren in den Fraktionen 20 – 60 und 60 – 100 µm
Coccolithen in der Fraktion <63 µm, aus Suspension gewinnen
z. B. Gewinnung organischer Dinoflagellatenzysten:
- Kalkanteile mit konz. Salzsäure lösen
Silikate mit Flusssäure lösen, anfallende Fluoridgele mit Salzsäure in
wasserlösliche Chloride umwandeln
Siebung 14 µm, ev. Schweretrennung
Karbonatentfernung durch Salzsäure
Dekantieren, Zentrifugieren, Waschen
Einbettung auf Objektträger
- Kalk mit Essigsäure entfernen,
dann Flusssäure einsetzen
- Mineralanteil beseitigen: Kalzit und Dolomit mit Salzsäure oder
Phosphorsäure, Sulfide mit kalter Salpetersäure, Silikate und Kieselsäure
mit Flusssäure
Anreicherung durch Sieben, Dekantieren oder Pipettieren, Zentrifugieren,
Schweretrennung (ZnBr2)
ev. Zerstörung störender organischer Bestandteile durch Salpetersäure
oder Schulzsche Lösung (KClO3 + HNO3)
bei rezentem oder holozänem Material Azetolyse
Kalke: Anätzen oder Lösen mit Ameisensäure (20%ig, 3 – 5 Stunden)
oder Essigsäure (10 – 20%ig, 1 Woche)
Tone, Silte: H2O2
Phosphate: ca. 2 h mit Phosphorsäure
Kieselgesteine: verdünnte Flussäure
An- und Dünnschliffe
Schlämmen
• Siebe der Maschenweiten 63, 125, 200
und 1000 oder 2000 µm (in Abhängigkeit
vom Untersuchungsgegenstand)
• unter fließendem Wasser vorsichtig
schlämmen bis das Wasser klar durchläuft
• nicht zuviel Probenmaterial
• bei rezenten Proben ev. zuvor mit Tensid
in lauwarmem Wasser einweichen
Anreicherung und Probenteilung
• Probenteilung durch Riffelteiler o. ä. für quantitative Arbeiten, wenn sehr viel
Material
• Anreicherung bereits durch Aufbereitung und Schlämmen sowie durch
Auslesen
• zusätzliche Anreicherung durch:
- Flotation (Wasser, Tetrachlorkohlenstoff, Seifenfilm)
- Schwereflüssigkeiten (z. B. Bromoform, D = 2,715; Tetrabrommethan, D =
2,89; Methylenjodid, D = 3,325) [Quarz, D = 2,65; Kalzit, D = 2,6 – 2,8;
Conodonten, D = 2,84 – 3,10]
- Rütteltische u. ä.
Reinigung von Mikrofossilien
• mechanisch mit Nadeln, Stacheln oder Pinseln
• in 5%iger Sodalösung aufkochen und 12 h
stehen lassen, danach mit Wasser schlämmen
• mit Tensiden und/oder H2O2
• mit Silbernitrat tränken, danach in 15%iges
H2O2
• Ultraschallbad mit Tensiden (nicht bei
empfindlichen Schalen!)
Schliffe, Brüche und Ausgüsse
• An- und Dünnschliffe: orientierte Einbettung in Kanadabalsam
auf Objektträger über Flamme, danach Schleifen (Fixierung ev.
mit Hilfskleber aus Gelatine)
• Brechen: scharfes Werkzeug oder partielles Kleben
• Ausgüsse: Kunstharz bei Unterdruck, dann Lösen der
karbonatischen Schale
Färbetechniken
• Kalzit: Methylenblau
• Unterscheidung von Kalzit und Aragonit:
Lösung aus Silber- und Mangansulfat
(Feiglsche Methode)
• Magnesium und Kalzit: Titangelb
• Unterscheidung von Kalzit und Dolomit:
Alizarinrot-S, Rotes oder Gelbes Blutlaugensalz
• Pollen und Zellwände: Safranin-O, Fuchsin
• Kontrasthebung: Malachitgrün
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