Nachhaltige Entwicklung

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Einführung in die Siedlungs-, Umweltund Planungssoziologie
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Überblick
Nachhaltige Entwicklung
Siedlungssoziologie 1
Siedlungssoziologie 2
Umweltsoziologie
Planungssoziologie
Struktur moderner Gesellschaften
Zukünfte: Szenarien, Modelle
Nachhaltige Entwicklung
Der normative Bezug der Siedlungs-, Umweltund Planungssoziologie
Nachhaltige Entwicklung: Überblick
• Grundprinzipien der Nachhaltigkeit
• Brundtland-Bericht
• UN Conference on Environment and Development
(UNCED, Rio de Janeiro 1992)
• Der Rio-Prozess
• Nachhaltige Entwicklung in Europa
• Nachhaltige Entwicklung in Deutschland
• Lokale Agenda 21
• Die Rolle der Nichtregierungsorganisationen
Definition
• Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die es
gegenwärtigen Generationen erlaubt, ihre Bedürfnisse zu
befriedigen (intragenerative Gerechtigkeit), ohne spätere
Generationen (intergenerative Gerechtigkeit) in diesem
Bestreben zu beeinträchtigen (Unsere gemeinsame Zukunft, S. 46)
Grundprinzipien der Nachhaltigkeit
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Naturproduktivität
Das 2. Gesetz der Thermodynamik
ökonomische „Produktion“ ist ökologisch „Konsum“
Leben vom Zins statt vom Kapital
Gesellschaft als Metabolismus
Verteilungsproblem
Menschenrechte und Nachhaltigkeit
Naturproduktivität
• Durch Photosynthese verwandeln grüne Pflanzen Sonnenlicht,
Kohlendioxyd, Nährstoffe und Wasser in chemische Energie
(essbare Pflanzen, Sauerstoff), auf denen alle Nahrungsketten
beruhen.
• Es gibt also einen Grundstock an Naturkapital, einen
natürlichen Alterungs- und Absterbeprozess (z.B. werden
Pflanzen zu Kohle und Erdöl) und einen natürlichen
Regenerationsprozess (Wachstum) - „Zinsen“
• Nachhaltig leben heisst, mit dem Konsum dieser „Zinsen“
auskommen, ohne das Kapital selber anzugreifen.
• Um 1970 waren Nettoproduktivität und Verbrauch im
Verhältnis 1:1; 2000 ca. 1:1,3
Ecological Footprint Wackernagel & Rees 1996
„Managementregeln“
• Nicht-erneuerbare Ressourcen sollen nicht oder doch so
wenig wie möglich genutzt werden;
• Erneuerbare Ressourcen sollen nicht über ihre natürliche
Regenerationsrate hinaus genutzt werden;
• Senken sollen nicht über ihre natürliche Absorptionsfähigkeit hinaus belastet werden
• Dauerhafte Schädigungen biologischer Arten, des Klimas,
des Bodens, der Gewässer, der Atmosphäre sollen
vermieden werden;
• Grossrisiken sollen vermieden werden
Ökologische Krise
• Archiv Hamm: Krise/ökologisch
• Worldwatch Institute: Zur Lage der Welt, jährlich seit 1984
(dt. Frankfurt: Fischer)
• Global Environment Outlook 2002
(http://www.unep.org/geo2002/)
• Globale Trends (Frankfurt: Fischer, alle 2 Jahre)
• Bernd Hamm: Die soziale Struktur der Globalisierung,
2005
Klima
• In den 1990er Jahren wurden p.a. 200 Mio Menschen von klimabedingten Naturkatastrophen betroffen, bei 100 Mrd € Kosten
• Die 1990er Jahre die wärmste Dekade, seit es Klimamessungen gibt
• Polareis und Gletscher schmelzen ab
• Die Meeresspiegel steigen an und bedrohen zahlreiche KüstenMetropolen (New York, St. Petersburg, Kairo etc.) und Inselstaaten
(u.a. Südpazifik, Malediven). 37% der Weltbevölkerung leben 60 km
von der Küste
• Extreme Wetterereignisse (Stürme, schwerer Regen mit
Überschwemmungen, Trockenheit) nehmen zu
• Die Ursachen sind u.a. durch Menschen verursacht, vor allem durch
die Emission von Treibhausgasen: IPCC, Stern-Bericht)
• www.ipcc.org
Böden
• In den nächsten 30 Jahre werden 70 % der Landfläche
durch Bevölkerungszuwachs, Rohstoffförderung, Strassen,
Infrastrukturen und Städte ernsthaft beeinträchtigt
• 2 Mrd. ha Boden = 15 % der Landfläche sind heute schon
durch menschlichen Einfluss degradiert (Entwaldung,
Landwirtschaft, Städte, Industrien)
• 305 Mio ha sind so geschädigt, dass sie sich nicht
regenerieren können
• Erosion durch Wasser und Wind, chemische Einträge und
strukturelle Veränderungen sind Hauptursachen
• www.unep.org/GEO
Quelle: Globale Trends 2002, S. 341
Wasser
• 2032 wird die Hälfte der Menschheit mit Wasserproblemen leben
• Die Hälfte aller Flüsse der Erde sind ernsthaft geschädigt
• 2 Mrd Menschen sind auf Grundwasser angewiesen; die Grundwasserspiegel sinken wegen Übernutzung
• 80 Länder mit 40% der Weltbevölkerung hatten in den 90er Jahren
ernste Wasserknappheit
• 1 Mrd Menschen haben kein sicheres Trinkwasser, 2.4 Mrd keine
ausreichenden sanitären Einrichtungen
• Durch unsauberes Wasser werden die meisten Krankheiten
übertragen
• Die Meere sind verschmutzt (Chemiewaffen!) und überfischt
• Die Ostsee, das Schwarze Meer, der Golf von Mexiko u.a. sind
nahezu biologisch tot
• www.unep.org/GEO
Artenvielfalt
• Regenwald enthält bei 7% der Landfläche 90% der Land-Arten
• Zwischen 10 und 50% aller Arten dürften in 50 Jahren verloren
sein, täglich 70-300 Arten
• Etwa 12% aller Vogelarten, 25% aller Säugetierarten, die
meisten Fischarten gelten heute schon weltweit als gefährdet
• Agrobiodiversität hat seit 1900 um 75% abgenommen
• Seit 1900 in USA: Kohl -95%, Mais -91%, Erbsen - 94%,
Tomaten -84%. In Indien seit 1950 Reis von 30.000 auf 50. In
China seit 1949 Weizen von 10.000 auf 1.000
• Ursachen: Grossgrundbesitz, Monokulturen, Saatgutmonopole
• Bioinvasion wird zu einem zunehmend bedrückenden Problem
• www.unep.org/GEO; www.biodiv.org
Syndrom Ökologische Krise
Wasser
Luft
Böden
Klima
Natur
Arten
Abfall
Ökologisch, ökonomisch, sozial
• Kernproblem der Nachhaltigkeit ist die Zerstörung der
globalen biologischen Lebensgrundlagen der Menschheit
• Jeder Versuch, dieses Problem zu lösen, verlangt nach
Änderungen unseres ökonomischen Systems (Wachstum,
Konkurrenz, Rücksichtslosigkeit gegen Natur und
Gesellschaft)
• Jeder Versuch, dieses Problem zu lösen, verlangt aber auch
nach Änderungen unseres sozialen Systems (Verteilung,
demokratische Beteiligung, Entscheidungsfindung)
Der Brundtland-Bericht
• Auftrag der UN-Vollversammlung (1983)
• Brundtland-Kommission
• Unsere gemeinsame Zukunft: Bericht der Weltkommission
für Umwelt und Entwicklung (1987)
– Definition von Nachhaltiger Entwicklung: Eine Entwicklung, die
es gegenwärtigen Generationen erlaubt, ihre Bedürfnisse zu
befriedigen, ohne künftige Generation im selben Bestreben zu
beeinträchtigen
– Ressourcenverbrauch: ca. 20 Prozent der Weltbevölkerung
verbrauchen ca. 80 Prozent der Naturressourcen
• Stellungnahme der UN-Vollversammlung
Quelle: WWF: Living Planet Report 2000, S 10
Die globale Problématique (Club of
Rome)
Produktion
Beschäftigung
Finanzierung
Ökonomie
Kaufkraft
Sicherheit
Wachstum
Einkommen
Beteiligung
Gesellschaft
Gesundheit
Boden
Wasser
Klima
Ökologie
Arten
Luft
Kultur
Die Triade - und die Peripherie
Afrika
Europa
Nordamerika
Handel
Finanzen
Technologie
Kommunikation
Asien
Japan
Lateinamerika
United Nations Conference on
Environment and Development
(UNCED) 1992
• Auftrag und Vorbereitung
• UNCED und ihre Ergebnisse
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Rio-Declaration
Agenda 21
Klima-Rahmenkonvention (UNFCCC)
Biodiversitätskonvention
Walderklärung
Erklärung über die Wüsten
• Weitere Weltkonferenzen der neunziger Jahre: 1993
Menschenrechte; 1994 Bevölkerung; 1995 Entwicklung,
Frauen; 1996 Habitat; etc. Rolle der UNO
Der Rio-Prozess
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A 21: UN Commission on Sustainable Development
Klimaverhandlungen
Biodiversitätsverhandlungen
Walderklärung
Wüstenkonvention
Interessen- und Konfliktkonstellationen
Agenda 21
• 40 Kapitel in vier Teilen:
– 1. Soziale und wirtschaftliche Dimension
– 2. Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen für die
Entwicklung
– 3. Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen
– 4. Möglichkeiten der Umsetzung
• Überwachungsprozess
– UN Commission on Sustainable Development (CSD)
– Berichtspflichten der Vertragsstaaten
– Rio+5, Rio+10
www.un.org/esa/sustdev/csd.htm
Klimarahmenkonvention
• Vertragsstaatenkonferenzen kommen, nach Differenzen in
Rio, schleppend in Gang
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Kyoto 1997 als Durchbruch, Erste Fassung eines Protokolls
Reduktionsziel global 5,2 Prozent
Einstieg in den Handel mit Emissionszertifikaten
Anrechnung der Senken
Joint Implementation und Clean Development Mechanism
• Verhandlungsprozess 2000 in Den Haag scheitert am
Widerstand der Umbrella-Gruppe, USA steigen aus
• 2001 Protokoll verabschiedet, weitgehend unwirksam;
Bürokratie; Sanktionen
• Oktober 2004 nach Ratifikation durch Russland in Kraft
• Jetzt Verhandlungen Kyoto nach 2012; www.unfccc.org
Biodiversitätskonvention
• UN Konvention über biologische Vielfalt 1992, 168
Vertragsstaaten; Biosafety Protocol noch nicht in Kraft
• Globale Biodiversitätsstrategie (UNEP):
– Biotechnology and Biosafety
– Biodiversity Strategy,
– Forests and other Ecosystems
– Ecosystem Conservation
• Sekretariat in Nairobi
• Nationale Berichte, nationale Strategien und Aktionspläne
• Vertragsstaatenkonferenzen als oberstes Überwachungsund Entscheidungsgremium
• (www.biodiv.org)
Walderklärung
• In Rio so kontrovers, dass nur rechtlich nicht bindende
„Waldprinzipien“ verabschiedet werden konnten
• Intergovernmental Panel on Forests IPF, 1995 (CSD)
• Intergovernmental Forum on Forests IFF, 1997 (CSD)
(alle UN-Mitglieder, freiwillige Berichte, jährliche Tagungen)
• Interagency Task Force; ab 2001 Collaborative Partnership on Forests
CPF (13 Mitgliedsorganisationen; Aktionsplan und Mehrjähriges
Arbeitsprogramm); UNFF
• Sekretariat in der UN-DSD, New York
• Einzelstaatliche Intitiativen
• http://www.un.org/esa/sustdev/aboutiff.htm
Bekämpfung der Wüstenbildung
• VN Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung 1994,
in Kraft 1996, 115 Vertragsstaaten
– nationale
– subregionale
– regionale Aktionspläne
• Sekretariat in Bonn
• Nationale Berichte, nationale Strategien
• Vertragsstaatenkonferenzen als oberstes Überwachungsund Entscheidungsgremium
• (www.unccd.org)
WSSD – Ergebnisse 2002
Erklärung, Aktionsplan
• Abkommen zum Ausbau erneuerbarer Energien
• Bis 2015 Zahl der Menschen halbieren, denen sauberes
Trinkwasser fehlt; MDG=Millenium Development Goals
• Weiteres Aussterben biologischer Arten verhindern
• Emission toxischer Chemikalien verringern
• Fischbestände der Weltmeere regenerieren
• Auslauf von Exportsubventionen
• Erweiterte Rechenschaftspflicht der Unternehmen
Es fehlen: Klar benannte Verantwortliche, Zielgrössen,
Zeithorizonte, Überwachungsmechanismen, Sanktionen
www.un.org/esa/sustdev/csd.htm
Interessen- und Konfliktkonstellationen
• „Regenschirm-Gruppe“, angeführt von den USA
(USA, Kanada, Japan, Australien, Neuseeland)
• Europäische Union
• Entwicklungsländer
– „Gruppe der 77“
– OPEC
UN Commission/Division for
Sustainable Development (CSD, DSD)
• CSD eingerichtet auf Beschluss der UN-Vollversammlung
1992 (http://www.csd.org); Mandat:
– Überwachung der nationalen und regionalen Aktivitäten (Berichte)
zur Agenda 21
– Weiterführung des Rio-Prozesses (Rio+5, Rio+10)
– Koordinierung der Aktivitäten in den UN
– Dialog fördern zwischen Regierungen, internationalen
Organisationen und den Gruppen, die in der A21 genannt werden
• 53 Mitglieder, tagt einmal jährlich, wird unterstützt von der
DSD, berichtet dem ECOSOC; mehr als 1.000 NGOs
akkreditiert
Nachhaltigkeit in Europa
Strategie der Europäischen Union für Nachhaltige
Entwicklung (verabschiedet Göteborg, Juni 2001)
• Schonung natürlicher Ressourcen
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Emission von Treibhausgasen reduzieren
Gesundheit schützen, Lebensmittelsicherheit erhöhen
Armut reduzieren.
Überalterung der Bevölkerung bewältigen.
Rückgang der biologischen Vielfalt bremsen, Abfallvolumen
reduzieren und den Verlust fruchtbarer Böden beschränken.
– Verkehrsüberlastung reduzieren, regionale Ungleichgewichte
abbauen.
Wirksamkeit der Politik verbessern
– nachhaltige Entwicklung Hauptziel in allen Bereichen und
politischen Entscheidungen
– Korrekte Preisgestaltung, Einbezug der Umweltkosten und Abbau
von Subventionen
– Zukunftsinvestitionen in Wissenschaft und Technologie
– Verbesserte Kommunikation und Mobilisierung der Bürger und
Unternehmen
– Berücksichtigung der Erweiterung und der globalen Dimension
Mechanismen zur Überprüfung der Durchführung
– Die Kommission berichtet dem Rat jeweils an der Frühjahrstagung;
– Sie wird dazu Leitindikatoren vorschlagen;
– Die sektorspezifischen Strategien sollen mit Zielen der EU-Strategie
im Einklang stehen.;
– Die Kommission will ihre Arbeitsmethoden überprüfen, um
Inkonsistenzen zu vermeiden; sie wird Runden Tisch für nachhaltige
Entwicklung einrichten. Das Europäische Parlament könnte einen
Ausschuss für nachhaltige Entwicklung einsetzen.
– Die EU-Strategie wird jeweils zu Beginn einer neuen Amtszeit der
Kommission umfassend überarbeitet;
– Alle zwei Jahre will die Kommission ein Forum für alle Beteiligten
organisieren, an dem in Kooperation mit dem Wirtschafts- und
Sozialausschuss die Strategie bewertet werden soll.
http://europa.eu.int/eur-lex/de/com/cnc/2001/com2001_0264de01.pdf
„Zukunftsfähiges Deutschland“
• Vom Wuppertal-Institut im Auftrag von BUND und
Misereor verfasst (Basel 1996)
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Massstäbe (Indikatoren, Vergleiche, Ziele)
Bilanzen (Umweltverbrauch)
Leitbilder (8 Vorschläge für Nachhaltige Entwicklung)
Übergänge (was muss sich ändern?)
Zusammenhänge
• Defizite: Kümmert sich weder um die Ursachen des
heutigen Zustandes noch um die Konsequenzen seiner
Rezepte
Nachhaltigkeit in Deutschland
• Zögerlicher Beginn der Kohl-Regierung
• Rat für Nachhaltige Entwicklung 2000 ernannt;
Staatssekretärsausschuss
„Die neue amerikanische Administration will die in Kyoto vereinbarte Verminderung der Treibhausgase nicht umsetzen, weil dies der Wirtschaft schade.
Hintergrund sind die aktuelle wirtschaftliche Lage in den USA und die Versorgungsengpässe in Kalifornien. Bedeutet dies nun im Umkehrschluss, dass wir in
Deutschland Nachteile für die wirtschaftliche Entwicklung bewusst in Kauf
nehmen, wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen? Nein, mir liegt genauso viel an
einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Energiewirtschaft wie dem amerikanischen Präsidenten“ (Bundeskanzler Schröder zur Konstitutierenden Sitzung des
Rates für Nachhaltige Entwicklung am 4.4.2001).
• Nationale Nachhaltigkeitsstrategie (April 2002)
Perspektiven für Deutschland
 Im Pilotprojekt Energie sollen Offshore-Windanlagen und
Brennstoffzellen-Technologie gefördert werden (aber nichts konkretes
zur Energieeinsparung);
 Pilotprojekt “Bahnverkehr in der Region”: In zwei Regionen soll die
bessere Auslastung der Nebenstrecken “analysiert und bewertet sowie
konkrete Lösungsmöglichkeiten erprobt werden”;
 Pilotprojekt “Regionen aktiv”: In einem Wettbewerb sollen 10 bis 15
Regionen ausgewählt werden, in denen “multifunktionale
Landwirtschaft” gefördert wird.
 Im “Managementkonzept” (Teil F) verspricht die Bundesregierung, dass
sie an Hand von 21 Indikatoren alle zwei Jahre über das Erreichte
berichten und die Strategie weiter fortentwickeln will
 www.dialog-nachhaltigkeit.de
Nachhaltigkeit in Rheinland-Pfalz
• Bündnis für Nachhaltigkeit 1996 (kommunale Spitzenverbände, Kammern, Gewerkschaften, Naturschutzverbände, Verbraucherzentrale)
– Für eine nachhaltige umweltgerechte Entwicklung in der
Gemeinde (1997)
– Für eine nachhaltige umweltgerechte Entwicklung in der Region Regionale AGENDA 21 im industriellen Verdichtungsraum der
Vorderpfalz (1999)
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Umweltbericht 1996 (www.umdenken.de/ub96/index)
Agenda 21-Programm der Landesregierung 2002
Nachhaltiges Rheinland-Pfalz 2006; LEP 4
Landeszentrale für Umweltaufklärung
(www.umdenken.de)
Lokale Agenda 21
• Agenda 21, Kapitel 28, Ziele:
– bis 1996 soll sich Mehrzahl der Kommunalverwaltungen einen
Konsens hinsichtlich einer Lokalen Agenda 21 erzielt haben
– bis 1993 soll die internationale Staatengemeinschaft eine engere
Zusammenarbeit zwischen den Kommunen eingeleitet haben
– bis 1994 sollen Vertreter der Kommunen ihre Zusammenarbeit
intensiviert haben
– alle Kommunen in allen Ländern sollen Programme durchführen,
um die Beteiligung von Frauen und Jugendlichen an
Entscheidungs-, Planungs- und Umsetzungsprozessen zu
verbessern
LA21: Stand weltweit
• International Council for Local Environmental Initiatives (ICLEI)
Toronto/Freiburg
• Ende 1996 1.800 Gemeinden in 64 Ländern; 2002 (neuer Survey)
6.414 Gemeinden in 113 Ländern
• 90 % in den Industrieländern
• am erfolgreichsten dort, wo es nationale Kampagnen gibt (18 Länder)
• Wichtigstes Thema in allen Weltregionen ist Versorgung mit und
Schutz von Trinkwasser
• Alle LA21-Prozesses beklagen zu wenig Mittel und zu wenig
politische Unterstützung
• Best Practices and Local Leadership Programme (UNCHS)
• www.iclei.org
LA21: Stand in Europa
• Europäische Kampagne zukunftsfähiger Städte und
Gemeinden
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Charta von Aalborg 1994
Lissabon Aktionsplan 1996
Aufruf von Hannover 2000
Aalborg + 10 2004
• European Good Practice Information Service
• European Reference Regions
• Five Cities: Aalborg, Denmark ; Edinburgh, Scotland;
Gothenburg, Sweden; Graz, Austria; Tilburg, Netherlands
• http://www.sustainable-cities.org/home.html
LA21: Stand in Deutschland
• Agenda-Transfer
• 2.052 Städte und Gemeinden in Deutschland (Ende 2001;
im Dezember 1996 waren es 36) mit Ratsbeschlüssen (=
14,4 % aller Gemeinden)
• Vorreiter: Heidelberg, Freiburg
• www.agenda-transfer.de
LA 21 - Rheinland-Pfalz
Art der Gebietskörperschaft
Anzahl
gesamt
Anzahl/% mit
LA21 Beschluß
Anzahl/% ohne Beschluß
aber mit LA21 Aktivitäten
Kreise
Kreisfreie Städte
Verbandsfreie Gemeinden
Verbandsgemeinden
24
12
37
163
13
9
17
38
54.17%
75.00%
45.95%
23.31%
7
1
6
26
29.17%
08.33%
16.22%
15.95%
Summe
236
77
32.63%
40
16.95%
Lokale Agenda 21 in Trier
• Initiative vom „Initiativkreis Zukunftsfähiges Trier IZT“
und vom Seminar „Lokale Agenda 21“ (1998)
• Vorbereitungsprozess bis hin zum Stadtratsbeschluss vom
23.11.1998
• Gründung des Vereins
– Vorstand
– Lenkungsausschuss (Zukuntskonferenzen)
– Geschäftsstelle
• Tätigkeit des Vereins (www.LA21-trier.de)
• Beteiligt Euch! Palaststrasse 13, 54290 Trier, Tel.9917752,
www.la21-trier.de, [email protected]
Die Rolle der
Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
• Demokratie am Ende? Defizite der politischen
Entscheidungsmechanismen
• Korrektur oder Verstärkung bestehender Defizite durch
NGOs?
• Wer sind NGOs?
• Legitimation der NGOs
• Eigeninteressen der NGOs
• Fazit
Forum Umwelt und Entwicklung
• 1992 als Dachorganisation von 35 Umweltverbänden
gegründet (www.forumue.de);
– Lobbyarbeit gegenüber Regierung und Parlament in Deutschland
– Kontaktpartner für internationale Kooperation
– Erarbeiten eigener Standpunkte in Arbeitsgruppen
(Positionspapiere)
– Informations- und Bildungsarbeit, Publikationen, Veranstaltungen
• Projektstelle in Bonn
Friends of the Earth
• Weltweit grösste Umweltorganisation mit
Mitgliedsverbänden in 63 Ländern (www.foe.org)
• Drei Programmbereiche:
– Ökonomie für die Erde
– Internationales
– Gemeinden, Gesundheit, Umwelt
• Deutsche Mitgliedsorganisation: BUND
Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND)
• 1975 gegründet, heute grösster deutscher Umweltverband
und grösster Mitgliedsverband von FoE
• 240.000 Mitglieder in 2.100 Ortsgruppen
• Geschäftsstelle in Berlin
• Organisation, Tätigkeit, Stellungnahmen, Aktionen:
http://www.bund.net/
WEED = Weltwirtschaft, Umwelt und
Entwicklung
• Think Tank, heute wichtigster intellektueller Ratgeber von
attac (www.weed-online.org)
• davon inzwischen unabhängig: Informationsbrief
Weltwirtschaft und Entwicklung (Rainer Falk)
www.weltwirtschaft-und-entwicklung.org
Aber....
• NGOs sind nicht nur die Umweltschützer, Frauen- und
Friedensbewegungen,
• sondern auch
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die Industrielobbies
die Wirtschaftsverbände
die Gewerkschaften
Industriestiftungen
etc.
• sowie die
– „Rechten“
– Vereine etc.
Wo stehen wir?
• Die globale Umweltsituation verschlechtert sich weiter
• Es gibt auf politischer Ebene, bedingt durch die Wahl- und
Entscheidungsmechanismen, kaum mehr als verbales
Interesse
• Das Interesse der Unternehmen, bedingt durch
Gewinnerwartungen (Finanzinstitutionen) und
Wettbewerb, beschränkt sich auf Kostensenkung
• Alle technischen Rezepte liegen vor
• Es gibt eine Unzahl von Initiativen, Gruppen, Projekten
• Vor allem: Es gibt viel Papier und wenig Handeln
Fazit
• Siedlungs-, Umwelt- und Planungssoziologie wird (hier)
betrieben unter der Frage, welchen Beitrag wir (als reiches
Land) zur (globalen) Nachhaltigkeit leisten müssen.
• Dazu muss man die Prozesse der Siedlungs- und
Umweltentwicklung (Morphologie) und ihrer
gesellschaftlichen Bedingungen (Institutionen) und
Wahrnehmung (Semiotik) kennen = Handwerkszeug
• Dazu muss man diese gesellschaftlichen Bedingungen
(Planungssoziologie) verstehen, nicht um sie zu
akzeptieren, sondern um in ihnen wirksam und
verantwortungsvoll handeln zu können
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