Die Weber von Gerhart Hauptmann Inhaltsverzeichnis 1. Gerhart Hauptmann 2. Epoche 3. Informationen zum Werk 4. Inhaltsangabe Gerhart Hauptmann Dramatiker, Schriftsteller Biografie 1862 15. November: Gerhart Hauptmann wird in Ober-Salzbrunn (Schlesien) als Sohn des Hotelbesitzers Robert Hauptmann und dessen Frau Maria (geb. Strähler) geboren. 1878/79 Nach dem Besuch der Realschule in Breslau beginnt er eine landwirtschaftliche Ausbildung auf dem Rittergut eines Onkels in Schlesien. 1880 Oktober: Eintritt in die Bildhauerklasse an der Breslauer Königlichen Kunst- und Gewerbeschule. 1881 Herbst: Verlobung mit der Großkaufmannstochter Marie Thienemann, die Hauptmanns Lebensunterhalt sichert. 1883 Nach einer Mittelmeerreise läßt er sich in Rom als Bildhauer nieder. 1884 Eintritt in die Zeichenklasse der Königlichen Akademie in Dresden. 1885 Heirat mit Thienemann, mit der er drei Söhne hat. Das Paar zieht nach Erkner (bei Berlin), wo er Kontakt mit dem naturalistischen Berliner Dichterverein "Durch" pflegt. 1887 Die Novelle "Bahnwärter Thiel" entsteht. 1889 April: Gründung des Vereins "Freie Bühne", 1892 Nach einer Reise ins schlesische Webergebiet stellt er sein bedeutendstes Werk „Die Weber" fertig. Kaiser Wilhelm ll. kündigt nach der Uraufführung im Deutschen Theater seine dortige Loge, außerdem wird die Aufführung durch den Berliner Polizeipräsidenten verboten. 1894 Nach einer Reise mit seiner Ehefrau in die USA trennt sich das Ehepaar Hauptmann. 1901 Übersiedlung nach Agnetendorf (Riesengebirge) das zum ständigen Wohnsitz wird. 1904 Scheidung von seiner Frau. Heirat mit Margarete Marschalk. Das Paar hat einen Sohn. 1912 Verleihung des Nobelpreises für Literatur. 1932 Letzte Uraufführung eines seiner Dramen zu seinen Lebzeiten mit dem symbolischen Titel "Vor Sonnenuntergang". Bei einer Reise in die USA erhält er die Ehrendoktorwürde der Columbia University und wird vom amerikanischen Präsidenten im Weißen Haus empfangen. 1946 6. Juni: Gerhart Hauptmann stirbt in Agnetendorf und wird später in Kloster auf Hiddensee beigesetzt. Wer war Gerhart Hauptmann • bedeutendster naturalistischer Dichter • wichtigsten Wortführer der literarischen Revolution des Naturalismus im 19. Jahrhundert. • Zeichnete sich besonders durch präzises, wissenschaftlich- reales Beschreiben der Wirklichkeit aus • Betrachtete vor allem die Lebensumstände in der damaligen Zeit kritisch und akribisch • War ein eindringlicher Verkünder des sozialen Mitleids. Berühmteste Werke • Bahnwärter Thiel (1888) • Vor Sonnenaufgang (1889) • Das Friedensfest (1890) • Die Weber (1893) • Der Biberpelz (1893) • Rose Bernd (1903) • Die Ratten (1911) • Der Ketzer von Soana (1918) • Vor Sonnenuntergang (1932) • Das Abenteuer meiner Jugend (1937) Persönlichkeitsbezug zum Buch • Das Schicksal der Weber in Schlesien war Hauptmann bereits aus der eigenen Familiengeschichte bekannt • Sein Urgroßvater und sein Großvater arbeiteten als Weber. • 1844 Aufstand schlesischer Weber gegen ihre Ausbeutung • Hauptmann wollte dieses Ereignis in eine dramatische Form bringen. • Grund: Hauptmann wollte Missstände aufzeigen und zum Wiederaufleben der 1844 gescheiterten Revolution aufrufen Epoche Naturalismus • Bedeutung: • Der Naturalismus ist eine Strömung in Literatur und Theater von etwa 1880 bis ins 20. Jahrhundert • Exakte Abbildung der Wirklichkeit ohne jegliche Ausschmückungen oder subjektive Ansichten. • Besonders sozialkritisch • Dadurch war der Naturalismus nicht nur eine einfache literarische Stilrichtung sondern eine Revolution in der Literatur. Historischer Hintergrund • Zu Beginn der 1880er Jahre kam es zu großen Fortschritten und Weiterentwicklungen in den Wissenschaften • Z.B.: 1884 Dampfturbine, 1887 Schallplatte und 1893 Dieselmotor erfunden • Vormarsch der Technik und Naturwissenschaften • Folge: Naturwissenschaften gewannen stark an Bedeutung • Hatte Auswirkungen auf das Denken und Einstellung der Leute wodurch auch die Literatur beeinflusst wurde • Es entstand die Bewegung des Naturalismus Herausbildung des Naturalismus • Strömung des Naturalismus lässt sich in drei wesentliche Abschnitte gliedern: den Frühnaturalismus (1880-1889), den Hochnaturalismus (1889-1895) und den Zerfall des Naturalismus (1895-heute). • In Deutschland bildeten sich zwei Zentren heraus: München und Berlin. • Zwei Jahre geben einen entscheidenden Einschnitt: 1885 und 1889 • Erster entscheidende Einschnitt: Gründung der Münchener Zeitung Die Gesellschaft 1885, mit der Veröffentlichung der Gedichtsammlung Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. von Arno Holz. • Zweiter entscheidende Einschnitt: Gründung der Freien Bühne 1889 in Berlin, mit Hauptmanns Premiere Vor Sonnenaufgang. Informationen zum Werk • Allgemein: • Das soziale Drama „Die Weber“ von Gerhart Hauptmann erschien zunächst 1892 als „De Waber“ in Dialektfassung und kurz danach als „Die Weber“ in einer dem Hochdeutsch angenäherten Fassung. • Die Uraufführung war am 26. Februar 1893 im Neuen Theater Berlin. • Die erste öffentliche Aufführung war am 25. September 1894 im Deutschen Theater Berlin. • Inhalt: • In dem Drama geht es um das Elend und den Aufruhr der schlesischen Leinenweber gegen die Fabrikanten. • Schreibstiel: Sehr moderne dialektische Dramenform, geprägt durch den naturalistischen Schreibstiel. Schreibstiel: • Sehr moderne dialektische Dramenform, geprägt durch den naturalistischen Schreibstiel. • Änderte er die Tragik in seinen Stücken in dem Maße, dass sie nicht mehr im individuellen Sprechen der Einzelperson ausgedrückt wird, sondern aus distanzierten Sicht einer ganzen Gesellschaft gezeigt wird. • Dieser neue Schreibstiel wurde damals als revolutionär aufgefasst. • Eine andere Besonderheit war, dass Hauptmann bei den Webern darauf verzichtete, herausragende Charaktere zu schaffen. • Dieses Fehlen von herausragenden Hauptpersonen (Helden) war zu dieser Zeit im deutschen Theater unbekannt. Historische Hintergründe • Der Weberaufstand 1844. • Grund für den Aufstand war die Ausbeutung und extreme Verarmung der Werber. • Auslöser: Deutschland steckte in einer großen wirtschaftlichen Kriese durch die Kontinentalsperre, englische Seeblockade, große Verluste bei den ausländischen Absatzmärkten und starkes Sinken der binnenländische Nachfrage • Wegen diesen wirtschaftlichen Problemen mussten die deutschen Fabrikanten die Produktionskosten senken um ihre Betriebe Erhalten zu können. • Löhne für die Arbeiter sanken immer stärker, bis die Weber völlig verarmt waren. Hauptfiguren • • • • • • Dreißiger Fabrikant Seine Angestellten: Pfeifer, Expedient Neumann, Kassierer Johann, Kutscher Weinhold, Hauslehrer • • • • • • • • • • • • • • Kittelhaus, Pastor Heide, Polizeiverwalter Welzel, Gastwirt Wiegand, Tischler Der Alte Wittig, Schmied Hornig, Lumpensammler die Weber: Bäcker Moritz Jäger Familie Baumert der alte Ansorge Familie Hilse Heiber Inhaltsangabe: • Das soziale Drama Die Weber von Gerhart Hauptmann erschien zunächst 1892 als „De Waber“ in Dialektfassung und kurz danach als „Die Weber“ in einer dem Hochdeutsch angenäherten Fassung. • Die Uraufführung war am 26. Februar 1893 im Neuen Theater Berlin. • Die erste öffentliche Aufführung war am 25. September 1894 im Deutschen Theater Berlin. • In dem Drama geht es um das Elend und den Aufruhr der schlesischen Leinenweber gegen die Fabrikanten. • • Erster Akt: gibt eine allgemeine Charakteristik der Situation. Die Weber liefern im Hause des Fabrikanten Dreißiger ihr gewebtes ab und nehmen ihren Hungerlohn in Empfang. Der offen revolutionäre Ton, den der Bäcker anschlägt, rückt einen gewaltsamen Konflikt in greifbare Nähe. • Zweiter Akt: zeigt die Auswirkungen des Weberelends am Beispiel Familie Baumert • Moritz Jäger besucht die Familie. Nachdem er den Webern ihre furchtbare Lage bewusst gemacht hat und sie mit dem sogenannten Dreißicherlied begeistert und angespornt hat wird der Wunsch nach Verbesserung ihrer Lage immer größer. • Dritter Akt: Aufruhr nach Veränderung steigert sich • Bäcker und Moritz Jäger kommen mit einer Schar Weber in die Dorfschenke. Sie sind auf dem Weg zum Fabrikanten Dreißiger, um höhere Löhne zu fordern • Vierter Akt: Die revolutionäre Stimmung schlägt im in Aktion um • Der Pastor und der Hauslehrer haben sich im Haus des Fabrikanten Dreißiger zu einem Kartenspiel eingefunden. • Dreißiger lässt den Aufrührer Moritz Jäger festnehmen. Die aufgebrachte Menge befreit ihn, verprügelt Verwalter und Gendarm und Misshandelt schließlich auch den Pastor Kittelhaus. Dann stürmen die Rebellen die Villa, während Dreißiger mit seiner Familie flieht. • Fünfter Akt: zeigt aus der privaten Perspektive der Familie Hilse die Entfaltung des Aufstandes. • Der Zug der Rebellen ist in Langenbielau angekommen. Dort setzt er das Zerstörungswerk am Besitz des Fabrikanten Dittrich fort. • Sie kommen auch in Hilses Haus, und möchten ihn überreden bei dem Aufstand mitzumachen • Hilse lässt sich nicht in diesen chaotischen Aufstand hineinziehen • Ende: Hilse wird als Unbeteiligter in seinem Webstuhl vor dem Fenster von einer Kugel tödlich getroffen als das Militär auf die aufständischen Weber schießt. • Hier bricht die Handlung ab. Das Ende bleibt offen. • • Meine Meinung: Mir Gefällt das Buch gut, da es sehr anschaulich und mitreißend das Leid und die revolutionären Vorgänge im leben der Weber veranschaulicht. Außerdem bekommt man einen sehr guten Einblick in die damaligen Lebenszustände und in die Gesellschaft. Das Blutgericht Hier im Ort ist ein Gericht viel schlimmer als die Vehme wo man nicht erst ein Urteil spricht das Leben schell zu nehmen Hier wird der Mensch langsam gequält hier ist die Folterkammer hier werden Seufzer viel gezählt als Zeuge von dem Jammer Hier Herren Zwanziger die Henker sind die Diener ihre Schergen davon ein jeder tapfer schindt anstatt was zu verbergen Ihr Schurken all, ihr Satansbrut ihr höllischen Dämone ihr fresst den Armen Hab und Gut und Fluch wird Euch zum Lohne Ihr seid die Quelle aller Noth, die hier den Armen drücket Ihr seid´s, die ihm das trockene Brot noch vor dem Mund wegrücket… Textauszug Kassierer Neumann: „Bleibt sechzehn Silbergroschen, zwei Pfennig“ Erste Weberfrau: „Sind Se bedankt.“ Neumann: „Nu? Stimmt´s etwa wieder nich?“ Erste Weberfrau: „A paar Fenniche uf Vorschuss hätt ich doch halt a so neetig.“ Neumann: „Ich hab a paar hundert Taler neetig. Wenn´s ufs Neetighaben ankäm! Ieber den Vorschuss hat Herr Dreißiger selbst zu bestimmen.“ Erste Weberfrau: „Kennt ich da vielleicht amal mit´n Herrn Dreißiger selber red`n?“ Expedient Pfeifer: „Da hätte Herr Dreißiger weeß Gott viel zu tun, wenn er sich um jede Kleenigkeit selber bekimmern sollte. Dazu sind wir da.“ Quellen: Textquellen: http://www.dieterwunderlich.de/Gerhart_Hauptmann.htm http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HauptmannGerhart/index.html http://www.gerhart-hauptmann-realschule.de/index.php?seite=gerhart-hauptmann&sprache=de http://www.referate10.com/referate/Literatur/31/Das-dramatische-Werk-Gerhart-Hauptmanns-reon.php http://www.meinebibliothek.de/Texte6/html/hauptmann12.html http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Weber http://www.literaturwelt.com/epochen/natural.html http://de.wikipedia.org/wiki/Naturalismus_%28Literatur%29 PDF-Auszug aus Kindlers Literaturlexikon: „Die Weber“ http://www.referate10.com/referate/Literatur/31/Das-dramatische-Werk-Gerhart-Hauptmanns-reon.php Bildquellen: