preis auch den Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main und drei Franz-Grillparzer-Preise der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Hinzu kamen Ehrendoktorwürden etwa der Universitäten Leipzig, Oxford und New York (Columbia University). Auf seiner zweiten Amerikareise 1932 empfing ihn sogar der damalige US-Präsident Herbert Hoover im Weißen Haus. Hauptmann starb am 6. Juni 1946 in Agnetendorf und wurde am 28. Juli in Kloster auf Hiddensee beigesetzt. In dem kleinen Inselort hatte er 1930 das Haus „Seedorn“ gekauft und dort viele Sommer verbracht. Für den Erhalt des heutigen Gerhart-Hauptmann-Hauses, das sich im Originalzustand befindet, sorgt die Stiftung der Schwiegertochter des Dichters, Annalise Hauptmann. 10-Euro-Gedenkmünze 150. Geburtstag Gerhart Hauptmann Wichtige Information: Ausgabetermin: 8. November 2012 Sie können die 10-Euro-Silbergedenkmünze „150. Geburtstag Gerhart Hauptmann“ in der höherwertigen Qualität „Spiegelglanz“ direkt bei der Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland bestellen. Der Preis wird gebildet durch den Materialwert des Silbers am Tag vor der Münzausgabe (Londoner Fixing) zuzüglich eines Aufschlages von 10 Euro sowie der Mehrwertsteuer (zzgl. Verpackung und Versand). Der Mindestpreis beträgt 15 Euro. (Bitte geben Sie bei der Bestellung die Reservierungsnummer 9266 an) TEL 0961/3818 4400 FAx 0961/3818 4401 Die 10-Euro-Gedenkmünze in Kupfer-Nickel-Legierung in „Stempelglanz“ ist zum Nennwert bei den Filialen der Deutschen Bundesbank sowie vielen Banken und Sparkassen erhältlich. Ein Bezug wird dann auch über den Münzhandel möglich sein. Auf den Endverkaufspreis der Kreditinstitute und des gewerblichen Münzhandels hat das Bundesministerium der Finanzen keinen Einfluss. Die deutschen 10-Euro-Gedenkmünzen sind gesetzliches Zahlungsmittel in der Bundesrepublik Deutschland. Numismatische Daten der 10-Euro-Silber-Gedenkmünze (Spiegelglanz): Anlass: 150. Geburtstag Gerhart Hauptmann Auflage: ca. 250.000 Stück Ausgabetermin: 8. November 2012 Prägestätte: Hamburgische Münze Prägezeichen: Gewicht: 16 g (10 g Silber) Fotos: pa J Material: Silber (Legierung 625 Ag) Künstler: Jordi Truxa, Berlin Herausgeber: Bundesministerium der Finanzen Randschrift: A JEDER MENSCH HAT HALT ‘NE SEHNSUCHT 10-Euro-Gedenkmünzen 2012 10-Euro-Gedenkmünzen 2012 als der Dichter die Musikstudentin Margarete Marschalk kennenlernt, gerät seine Ehe ins Wanken. Nach einer Amerikareise trennt sich das Paar und lässt sich 1904 schließlich scheiden. Noch im selben Jahr heiratet Hauptmann Margarete, sie wohnen im Haus „Wiesenstein“ in Agnetendorf im Riesengebirge. Bereits 1900 wird ihr Sohn Benvenuto geboren, zehn Jahre später kommt Sohn Gerhart Erasmus zur Welt, der aber zwei Tage nach der Geburt stirbt. Die zweite Ehe des Schriftstellers hält bis zu seinem Tod und wird nur durch eine kurze Liaison mit der Schauspielerin Ida Orloff erschüttert. 150. Geburtstag Gerhart Hauptmann Am 15. November 1912 hatte Gerhart Hauptmann allen Grund zu feiern: Während er seinen 50. Geburtstag in Berlin beging, verkündete die Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm seine Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Literatur – „in Anerkennung seiner reichen, hervorragenden Thätigkeit besonders im Gebiete der dramatischen Dichtung“. Den Preis überreichte der schwedische König Gustav V. am 10. Dezember 1912, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, im Festsaal der Stockholmer Musikakademie. In der Festrede auf den Dichter hieß es: „Seine Schilderungen beruhen auf feinster und genauester Wahrnehmung der Menschen und der Verhältnisse. Jede der von Hauptmann geschilderten Gestalten ist eine individuell ausgeprägte Persönlichkeit; nirgends finden wir bei Hauptmann leblose Typen, nie eine Spur des bloß Schablonenhaften. Man hat Hauptmann einen großen Realisten genannt. Das Hervorragendste an Hauptmann aber ist der forschende, tief eindringende Blick in das innere Wesen der Menschen ...“ Damals war der Schriftsteller auf dem Zenit seines Schaffens. Gerhart Johann Robert Hauptmann kommt am 15. November 1862 als viertes Kind des Hotelbesitzers Robert Hauptmann und seiner Frau Marie im schlesischen Obersalzbrunn zur Welt. Nach dem Besuch der Dorfschule sowie der Realschule in Breslau absolviert er eine landwirtschaftliche Ausbildung, muss diese aber aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Im Alter von 17 Jahren tritt er in die Bildhauerklasse an der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule in Breslau ein. Später besucht er die Zeichenklasse der Königlichen Akademie in Dresden, studiert in Jena und Berlin, wo er Vorlesungen in Philosophie, Naturwissenschaften und Geschichte hört, und nimmt Schauspielunterricht. Zwischendurch reist er nach Italien, lässt sich dort von der Antike inspirieren und wirkt mehrere Monate als freier Bildhauer in Rom. Zudem führt er Regie für das Deutsche Künstlertheater in Berlin. Auf der Suche nach seiner künstlerischen Begabung und ohne einen nennenswerten Abschluss vorweisen zu können, heiratet Hauptmann mit 22 Jahren die reiche Kaufmannstochter Marie Thienemann aus Radebeul. Sie sichert seinen Lebensunterhalt und ermöglicht ihm das Arbeiten als freier Schriftsteller. Aus ihrer Ehe gehen die drei Söhne Ivo (geboren 1886), Eckart (1887) und Klaus (1889) hervor. Doch Im Jahr 1881 wird mit „Liebesfrühling. Ein lyrisches Gedicht“ Hauptmanns erstes Werk veröffentlicht. Als erster Höhepunkt seines literarischen Schaffens gilt die Novelle „Bahnwärter Thiel“ (1888), die bis heute beliebter Schulstoff ist. Am 20. Oktober 1889 folgt die erste Uraufführung: Im Rahmen einer spektakulären Privatvorstellung feiert das sozialkritische Drama „Vor Sonnenaufgang“ im Berliner Lessing-Theater Premiere. Es sorgt für Begeisterung und Ablehnung gleichermaßen: Das bürgerliche Publikum ist schockiert, weil das Werk Alkoholismus und Inzest freimütig vorführt. Und dennoch: Das Drama macht Hauptmann mit 26 Jahren berühmt und begründet seinen Erfolg als einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker und führende Figur des deutschen Naturalismus. „Es meldeten sich in meinem Innern stets viele Stimmen zum Wort, und ich sah keine andere Möglichkeit, einigermaßen Ordnung zu schaffen, als vielstimmige Sätze: Dramen zu schreiben“, erklärt der Dichter seine Passion. Eines seiner bedeutendsten Werke erscheint 1892: das gesellschaftskritische Drama „Die Weber“, das sich auf die Weberaufstände 1844 bezieht und ebenfalls heftige Emotionen auslöst. So kündigt Kaiser Wilhelm II. als Reaktion auf die erste öffentliche Aufführung des Stücks im Deutschen Theater seine dortige Loge. Hauptmanns Werk, das in rund 40 Sprachen übersetzt wurde, zeichnet sich durch überaus viele Stilrichtungen aus. Zwar bildet das Drama den Mittelpunkt seines Schaffens, doch auch Lyrisches und Versepen sowie erzählende, autobiografische und essayistische Prosa entstammen seiner Feder. Der Dichter war zugleich Naturalist, Impressionist, Neuromantiker und Neuklassiker, der vorwiegend über die Grundthemen des menschlichen Lebens schrieb: über die Not des Einzelnen und das soziale Elend der Massen, den Verfall der bürgerlichen Lebenswelten, aber auch über das Streben und Leiden des Künstlers. Der größte Teil seines literarischen Erbes – der gesamte schriftstellerische Nachlass, das Briefarchiv und rund 10.000 Bücher der Bibliothek – befindet sich heute als Eigentum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in der Berliner Staatsbibliothek. Hauptmann setzte sich nach Ende des Ersten Weltkriegs aktiv für die junge Republik ein: Als bekannte Repräsentationsfigur der Weimarer Republik äußerte er 1919 in einem „Offenen Brief an den Kongress der Alliierten in Paris“ seine Ansichten zur aktuellen politischen Lage und verfasste zudem Reden über die „Deutsche Einheit“ und „Für ein deutsches Oberschlesien“. Die Presse handelte ihn 1921 sogar als neuen Reichspräsidenten – und der deutsche Schriftsteller Thomas Mann bezeichnete ihn als „Vater des Volkes“ und „König der Republik“. Die große Anerkennung Hauptmanns spiegelt sich nicht zuletzt in zahlreichen Auszeichnungen wider. So erhielt er neben dem Nobel-