„ Die Weber “ von Gerhart Hauptmann

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„ Die
Daniel Bradtke
Gk Deutsch 12/2
19. 06. 2001
Weber “
von Gerhart
Hauptmann
1. Der Autor und sein Lebenslauf
•
Geburt Hauptmanns am 15. November 1862 in Ober – Salzbrunn
( Schlesien ) als Sohn eines Gastwirts
• Entschluss, Künstler zu werden steht bereits im Kindesalter
fest
• Oktober 1880 : Beginn des Studiums der Bildhauerei an der
Breslauer
Kunst- und Gewerbeschule
• 1883 – 1884 : Bildhauer in Rom mit dem Künstlernamen „
Gherardo
Hauptmann, Scultore ”
• 1884 : Rückkehr nach Deutschland. Studium der Philosophie,
Geschichte
und Naturwissenschaften in Berlin und Jena
! Begeistert von Berliner Theaterleben, nimmt
Schauspielunterricht, schreibt
Dramen und inszeniert sie
• 1885 : Heirat mit Marie Thienemann mit der er drei Kinder
hat
• 1887 : Wird als Schriftsteller berühmt
• 1888 : Entwickelt Plan „Die Weber“ zu schreiben, lebt in
Zürich, beginnt
mit der Stoffsammlung
• 1891 : Studienreise nach Schlesien ! Ergänzt seine
Stoffsammlung und
erlebt das Leid der Weber hautnah mit
• 1892 : „Die Weber“ erscheint als Buch
• bis 1894 sind „Die Weber“ polizeilich verboten
• Am 25.9.1894 erste öffentliche Aufführung in Berlin
! Weber schon im Vorfeld durch das Buch und Presse berühmt
• 1933 : Rückzug Hauptmanns aus dem öffentlichen Leben ohne
eindeutige Stellung zum Nationalsozialismus
• 1946 : Tod in Agnetendorf ( Schlesien )
1
Gerhart Hauptmann, Hauptvertreter des deutschen
naturalistischen Dramas, war der bedeutendste und
vielseitigste Dichter des 20. Jahrhunderts und der größte
deutsche Dramatiker der letzten 100 Jahre. Er schuf ein
vielgestaltiges Werk mit wechselnden Themen und
Stilrichtungen.
Werke und ihre Themenkreise:
Alkoholismus
1889 Vor Sonnenaufgang
Kindesmisshandlung
1887 Bahnwärter Thiel
Arbeitswelt:
1893 Die Weber
Aufstand und Revolution:
1893 Die Weber
2. Das Werk und seine
Charakteristik
Das Proletarier- und Massendrama “Die Weber” ist das Hauptwerk
des deutschen Naturalismus. Es basiert auf dem historischen
Hintergrund des Weberaufstandes vom Jahre 1844.
Das Handlungsgeschehen des Dramas lässt sich nicht an einer
Person fest machen. Entscheidend ist das Kollektiv der Weber.
Im Vordergrund steht die große Not und politische Ohnmacht.
Eine Auflistung der Einzelcharaktere des Stückes ist sinnlos,
da es sich hier nur um auswechselbare Vertreter bestimmter
Schichten handelt.
3. Personenkonstellation
↔
Die Weber
Industrielle
Rote Bäcker + Moritz Jäger, Hilse
Dreißiger, Pfeiffer, Pastor Kittelhaus
Hungerlöhne und Angst vor
Profitgier
Verlust ihrer Aufträge
↔
pure
4. Inhalt
Beim Weberfabrikanten Dreißiger erscheinen zahlreiche Weber,
die ihre Heimarbeit abliefern und ihren Hungerlohn in Empfang
nehmen. Die Weber, arme elende, von Hunger und Not geplagte
Menschen, beklagen sich über das geringe Entgelt und bitten um
eine Lohnerhöhung. Dreißiger schafft es zunächst die Menge zu
beruhigen. Der junge Soldat Moritz Jäger kehrt von seinem
2
Militärdienst zurück und schürt mit dem jungen Weber, der rote
Bäcker, Unzufriedenheit unter den Webern. Moritz Jäger
begeistert die an ihrer Lage verzweifelten Weber mit dem
Dreißiger Lied, welches das ausbeuterische Verhalten der
Fabrikanten beschreibt. Die zunehmende Unruhe unter den Webern
veranlasst die Behörden, das Weberlied zu verbieten, wodurch
sie erbitterte Reaktionen der Betroffenen auslösen. Das Haus
des Fabrikanten Dreißiger wird durch die Aufständischen
gestürmt, geplündert und zerstört und ihre Besitzer zur Flucht
gezwungen. Die Revolte verselbständigt sich und die Weber
ziehen durch die umliegenden Dörfer, wobei sich zahlreiche
Genossen anschließen. Der fromme alte Webermeister Hilse ist
entsetzt über den Aufstand und schließt sich aus religiöser
Überzeugung dem Aufstand nicht an. Das Militär rückt an um die
aufgebrachte Menge aufzuhalten und es kommt zum Kampf. Die
Weber vertreiben durch Steinwürfe das Militär und Hilse, der
in seiner Stube arbeitet, wird durch eine verirrte Kugel einer
Salve getötet.
5. Epochenmerkmale des Naturalismus
• Im Naturalismus steht das soziale Drama an wichtigster Stelle
! Objektive Milieu – Schilderung, das Aufgreifen, Analysieren
und Interpretieren einer
historischen
Begebenheit
und
die
Darstellung
im
Sekundenstil stehen im Vordergrund
• G. Hauptmann hat den Zeitgeist durch die Art der Gestaltung
und Inhalt getroffen
!
„Die
Weber“
sind
somit
ein
Musterbeispiel
für
naturalistisches Drama
• Sprache ist sehr realitätsgetreu ! Die gesprochene Sprache
ist ein Dialekt
• Durch wenige Figuren wird eine konzentrierte Aussage erreicht
• Naturalismus sollte also ein genaues Bild der Realität
schaffen
6. Der Versuch einer Interpretation
•
Gerhart Hauptmann implementiert auf genialer Weise die
Gesichtspunkte des
Naturalismus ( siehe oben )
•
Das
Drama
lässt
allerdings
vielseitige
Interpretationsansätze zu
•
Einige Interpreten des Dramas sprechen von einer rein
objektiven Darstellung des
Geschehens, Andere erkennen im Werk einen Aufruf zur
Arbeiter – Revolution und
wieder Andere meinen, dass durch den Tod Hilses ( letzte
Szene ) eine
contra - revolutionäre Stimmung erzeugt wird.
3
•
Hauptmann selbst behauptet, dass sich keine politische
Gesinnung oder Motivation in
seinem Werk wiederspiegelt, sondern ihn nur das Elend der
Weber motivierte, das Werk
zu schreiben.
•
Hauptmann versucht mit seinem Stück Verständnis und Mitleid
für das Elend,
die schwere Lage der Weber und des daraus entstandenen
Aufstand zu bewirken
•
Die Hilse Problematik veranschaulicht aber gleichzeitig,
dass er die Art und Weise des
Aufstandes ablehnt und für die falsche hält.
•
Religiöse Demut hilft allerdings auch nicht gegen das Leid
der Weber, wie es durch den
unsinnigen Tod Hilses deutlich wird.
! Hauptmann distanziert sich somit vom bestehenden sozialen
System und damit von den
industriellen Kapitalisten, steht aber auch der Kirche
und der gewaltvollen Revolution
kritisch gegenüber.
Quellenangaben:
Gerhart Hauptmann „Die Weber“ , Cornelsen Verlag, Berlin
Kindlers Neues Literaturlexikon , Kindler Verlag, München
Hilscher, Eberhard: Gerhart Hauptmann. Leben und Werk. Verlag
der Nation, Berlin
Internet Url : http://www.orst.edu/instruct/ger341/haupt.htm
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