Rechtsextremismus

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Was ist Rechtsextremismus?
"(Rechtsextremismus ist) eine unterschiedlich ausgeprägte
nationalistische, rassistische oder staatsautoritäre bis totalitäre
Weltanschauung, die im Gegensatz zu den grundlegenden
Prinzipien der freiheitlich demokratischen Grundordnung steht."
(Definition Rechtsextremismus vom Bundesamt für Verfassungsschutz)
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Was ist Rassismus?
Foto: sxc.hu
Rassismus ist ein Merkmal einer
Ideologie oder weltanschaulichen
Überzeugung, wenn Differenzen
zwischen Bevölkerungsgruppen als
unveränderbar
und
angeboren
bezeichnet
werden.
Die
rassistische Ideologie dient der
Legitimation von Herrschaft über
andere Menschengruppen, indem
man
diese
als
minderwertig
bezeichnet. Deswegen bezeichnet
Rassismus
auch
das
reale
Machtgefälle
und
die
Diskriminierung
einer
von
Rassisten und Rassistinnen als
"Rasse" deklarierten Gruppe durch
eine andere.
(Quelle: wikipedia.de)
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Rechtsextreme Szene
Dem Verfassungsschutz waren Ende 2003 169 rechtsextreme
Organisationen bekannt (vgl. 2002: 146 rechtsextreme Organisationen).
Diese 169 rechtsextremen Organisationen hatten in diesem Jahr 41.500
AnhängerInnen, wovon 33.000 Mitglieder einer Partei waren.
Unter den RechtsextremistInnen zählte der Verfassungsschutz 10.000 zur
gewaltbereiten Szene und 3.000 zur Neonaziszene.
(Quelle: Verfassungsschutz)
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Antisemitismus
Antisemitismus bezeichnet eine Judenfeindlichkeit, die sich auf
rassistische, nicht religiöse Vorurteile stützt, sich zu einer Ideologie formt
und als politische Bewegung judenfeindliche Ziele verfolgt. Der
Antisemitismus kam nach 1789 auf und wurde im Lauf des 19.
Jahrhunderts öffentlich propagiert. Seinen Höhepunkt erlebte er in der
Politik des nationalsozialistischen Deutschlands. Antisemitisches
Gedankengut ist in den unterschiedlichsten Ausformungen bis heute
wirksam.
(Definition:www.wikipedia.de)
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Antisemitismus
Studie „Deutsche Zustände“ – Zum Thema Antisemitismus!
(2004)
o
Zustimmung zum klassischen Antisemitismus: 10,7 %
o
Zustimmung sekundärer Antisemitismus (wie: „Es muss mal ein
Schlusstrich gezogen werden.“): 56,2 %
o
26,3 % nutzen Kritik an Israel, um sich in judenfeindlichen
Ressentiments
zu ergehen.
o
41,5 Prozent stimmen separatistischen Aussagen zu (wie "Juden
sind
anders als Deutsche")
o
47 Prozent Vergleichen zwischen NS- und Israelpolitik
(Quelle: Institut für Interdisziplinäre Gewalt- und Konfliktforschung der Universität Bielefeld)
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Holocaustleugnung
Das Leugnen bzw. Verharmlosen des Holocausts wird
Deutschland mit bis zu 5 Jahren Gefängnis oder Haft bestraft.
in
Zu den üblichen Strategien der HolocaustleugnerInnen gehört:
die technisch-industrielle Machbarkeit der Vorgänge in den
Vernichtungslagern und die Opferzahlen mit
pseudowissenschaftlichen Untersuchungen anzuzweifeln,
Die Zeugenaussagen der Opfer (als erlogen bzw. befangen) und
der
TäterInnen (als erzwungen) in Frage zu stellen,
Die Einzigartigkeit des Holocausts in der Geschichte anzuzweifeln
und durch Vergleiche mit anderen vergangenen oder
gegenwärtigen Völkermordereignissen zu relativieren.
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Rechtsextremismuspotential
(Quelle: Verfassungsschutzbericht 2003, S.
29)
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Rechtsextremismus
Ein reines Jugendproblem?
In der Öffentlichkeit prägen besonders Jugendliche das Bild der
Rechtsextremen. Rechte Parteien gewinnen ihre Stimmen
besonders bei JungwählerInnen. Bei den Landtagswahlen 2004
in Sachsen erreicht die NPD bei den 18- bis 29-jährigen Männern
21 Prozent, bei allen unter 35-Jährigen mit Hauptschulabschluss
sogar 26 Prozent aller Stimmen. Rechtsextremes Gedankengut
durchzieht aber alle Altersgruppen. Rechtsextremismus als
Jugendphänomen herabzustufen, verharmlost das Problem.
Jung, männlich, dumm, Ossi – das Standardbild trägt leicht dazu
bei, sich auf diese Zielgruppe zu fixieren. Die politische
Herausforderung ist aber insbesondere zu verhindern, dass die
rechte Expansion bei Frauen, bei Intellektuellen und im Westen
flächendeckend voran schreitet.
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Rechtsextremismus
Rechtsextremismus – reine Männersache?
Rechte Parteien werden überwiegend von Männern gewählt.
Besonders jüngere, formal niedrig gebildete Männer geben DVU,
NPD und Reps ihre Stimme. Die Neonaziszene besteht fast zu
90% aus männlichen Migliedern. Frauen erschienen lange fast
ausschließlich als „Anhängsel“ von Männern. Die spärlichen
Versuche weibliche Kameradschaften zu gründen (Bsp. SkingirlFreundeskreis Deutschland und Mädelschar Deutschland),
blieben ohne größere Ressonanz.
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Rechtsextremismus
Brauner Osten?
Der Schwerpunkt der rechtsextremistischen Skinheadszene liegt
immer noch eindeutig in Ostdeutschland. Dort lebt fast die Hälfte
der gewaltbereiten Rechtsextremisten. Doch Rechtsextremismus
ist ein bundesweites Problem. In absoluten Zahlen ereigneten
sich 2003 die meisten Gewalttaten mit rechtsextremistischem
Hintergrund in Nordrhein-Westfalen, das bezogen auf die
Bevölkerungszahl aber im statistischen Mittelfeld liegt.
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Rechtsextreme Szene
Gewaltbereite RechtsextremistInnen 1993 bis
2003
(Quelle: Verfassungsschutz, August 2004)
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Auftreten rechter Parteien in der
Öffentlichkeit
Auftreten rechter Parteien in der Öffentlichkeit
„Die ‚Neokonservativen’ wollen hingegen unter der Losung der
‚Neuen Weltordnung’ mit Waffengewalt eine völker- und kulturellen –
lose Neuschöpfung der Welt erzwingen. Wolfowitz, Perle und Shulsky
(Geheimdienstfachmann im Pentagon) verfügen über andere geistige
Quellen und Handlungsmotive. Man lese die Thora als Urdokument
jüdischen Völkerhasses, und stelle sich einen verweltlichten
jüdischen Erwähltheitsanspruch unter dem Schutz eines
globalkapitalistischen Machtapparates vor. Hier liegt der Hase im
Pfeffer.“
(„Deutsche Stimme“ Nr. 9/2003, S. 24)
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Welche rechtsextreme Parteien gibt es?
Union für ein Europa der Nationen (Fraktionen im Europäischen
Parlament)
Frankreich: „RPF“. Setzt vor allem auf vom Neoliberalismus
enttäuschte Kleinbürger.
Italien: "Alleanza Nazionale-Patto". Postfaschisten
Irland: "Fianna Fáil".Das ist Gälisch und bedeutet "Soldaten des
Schicksals".
Portugal: "CDS-Partido Popular". Warnt vor Zuwanderung nach
Portugal und vor kriminellen Ausländern.
Dänemark: "Dansk Folke Parti". Fordert ein Verbot von
Fremdsprachen in Kindergärten und Schulen.
Polen: „Prawo i Sprawiedliwosc“.Bedeutet „Recht und Gerechtigkeit“,
Schwerpunkt liegt auf „Innerer Sicherheit“.
Estland: „Eestimaa Rahvaliit“. Bedeutet auf deutsch: Volksunion
Lettland: „TB/LNNK“. Rechtskonservative Vereinigung „Für Vaterland
und Freiheit“
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Skinhead Szene
Die Skinhead-Bewegung entstand in den 1960er
Jahren in Großbritannien. Diese Jugendbewegung
war vollkommen unpolitisch und keineswegs
rassistisch eingestellt.
Ihr Musikstil war ursprünglich der Ska, der von jamaikanischen
EinwanderInnen interpretiert wurde. (Ein Zeichen für die ursprl. Toleranz
von Skins)
Durch eine Kampagne der National Front (NF) gegen Zuwanderung, der
sich Teile der Skinheadbewegung anschlossen. Ende der 1970er Jahre
schwappte diese Bewegung auch nach Deutschland über.
Neben den Nazi-, White-Power- und
Hammer-Skins gibt es völlig unpolitische
Gruppierungen, wie z.B. die Oi-Skins.
SHARP (Skinheads against racial prejudice) ist eine antifaschistische
Gruppierung, die für Toleranz und Gleichberechtigung kämpft.
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National befreite Zonen
No go Areas, auch bekannt als „National
befreite Zonen“, wurden erstmals vom
Nationalen Hochschulbund ins Gespräch
gebracht.
Der Nationale Hochschulbund ist die
studentische Organisation der NPD.
Eine
National-befreite
Zone
ist
ein
vorübergehend in Rechter Hand befindlicher
Raum. Dies kann ein ganzes Dorf sein, aber
auch ein U-Bahn-Wagon.
Der Begriff der „National-befreiten-Zone“ ist
das Unwort des Jahres 2000
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Rechtsextreme Organisationen
„WIKING JUGEND“ (WJ)
Die „Wiking-Jugend“ (WJ) war eine
neonazistische Jugendgruppe, die 1950
durch Zusammenschluss verschiedener
rechtsextremer
Jugendgruppen
gegründet wurde.
Die Erziehung fand ganz im geistigen
und körperlichen Sinne der HitlerJugend statt. Die Strukturen waren nach
einen straffen Führerprinzip aufgebaut.
Verboten wurde die Wiking-Jugend
1994, damals zählte die Organisation
400 bis 500 Mitglieder.
(Quelle: wikipedia.de)
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Rechtsextreme Organisationen
Flugblatt der Wiking Jugend
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(Quelle:
http://lexikon.idgr.de/)
Rechtsextreme Organisationen
„Skinheads Sächsische Schweiz“ (SSS)
Mit die bekannteste Rechtsextreme Vereinigung, die 1997 aus der
verbotenen Wiking-Jugend und NPD-FunktionärInnen gegründet
wurde.
Die Organisation zählte ca. 100 Mitglieder
Die SSS wurde 2001 ebenso wie ihre Nachfolgeorganisation,
„Nationaler Widerstand Pirna“, verboten.
(Quelle: wikipedia.de)
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Rechtsextreme Organisationen
„Blood & Honour“ (deutsch: Blut und Ehre)
Schon der Name hat eindeutigen NS-Bezug. Denn schon auf den
Fahrtenmessern der Hitler-Jugend war „Blut & Ehre“ eingraviert.
Ein Netzwerk von neonazistischen Skinheads, die hauptsächlich in
England und Skandinavien aktiv sind.
Das Symbol von „Blood & Honour“ ist die Triskele, eine Art
dreiarmiges Hakenkreuz, welches auch vom Ku-Klux-Klan verwendet
wird.
Die deutsche Division von „Blood & Honour“ wurde im Jahr 2000
verboten, ist aber weiterhin unter dem Namen „Division 28“ weiterhin
aktiv.
(Quelle: wikipedia.de)
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Rechtsextreme Organisationen
Kameradschaft Süd
Die „Kameradschaft Süd“ist eine als terroristische Vereinigung
eingestufte Gruppe um den Müncher Neonaziterroristen Martin
Wiese.
Die Gruppe ist bekannt geworden, nachdem 2003 ein
Bombenanschlag auf die Grundsteinlegung des Münchner
Jüdischen Zentrums geplant wurde, aber noch verhindert
werden konnte.
Der Prozess gegen Martin Wiese und weitere Naziverbrecher
läuft noch.
(Quelle: wikipedia.de)
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Rechtsextreme Organisationen
Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene
und deren Angehörige e.V. (HNG)
Mit über 600 Mitgliedern
Organisation im Jahr 2003.
die
Mitgliederstärkste
Neonazi-
Mit ihrer materiellen und ideologischen Betreuung wird versucht,
inhaftierte RechtsextremistInnen während und nach der Haft in der
Szene zu halten.
(Quelle: Verfassungschutz, Juli 2004)
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Rechtsextreme Organisationen
Burschenschaften
Bekannteste Burschenschaften:
Danubia, Frankonia, Teutonia, Germania
Die Burschenschaften sind über den rechten Dachverband „Deutsche
Burschenschaft“ organisiert, dem die meisten Burschenschaften
angehören.
Merkmale von Burschenschaften: ausgeprägtes Elitedenken und eine
extreme Frauen-, Homosexuellen- und Fremdenfeindlichkeit.
Besonders aufgefallen: Die Burschenschaft GERMANIA-Halle/Mainz
sammelte bis 1977 Unterschriften für die Freilassung von HitlerStellvertreter Heß.
Der Dachverband der Deutschen Burschenschaften schlug Heß
sogar für den Friedensnobelpreis vor.
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Rechtsextreme Kultur
LiedermacherInnen
Balladenartige Stücke werden sowohl bei Aufmärschen
Kongressen, als auch bei Kameradschaftsabenden gespielt.
und
Durch sie sollen Neonazis, die eher Rechtsrock hören, und Altnazis,
die Volksmusik bevorzugen, in einem gemeinsamen Kulturprogramm
zusammen geführt werden.
Bekannteste InterpretInnen:
- Frank Rennicke
- Annett Moeck
- Michael Müller
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Rechtsextreme Kultur
Neofolk
Neofolk entwickelte sich in den frühen 1980er Jahren.
Er hat seine Wurzeln in der Gothic- und Dark-Wave-Szene.
Der Musikstil bedient sich akustischer Instrumente wie Gitarren,
Flöten und Trommeln. Die Musik ist eher melancholisch.
Die Texte beschäftigen sich überwiegend mit Naturmystik, Heidentum
oder einem romantisch verklärten Mittelalter. Es werden aber auch
Texte von Rainer-Maria Rielke oder Novalis vertont und Konzerte
geheimnisvoll inszeniert. Dabei steht das Ästhetische im Mittelpunkt.
Auch wenn die Szene als eher unpolitisch gilt, ziehen sie mit ihren
„norditschen“ Happenings eben auch Neonazis an.
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Rechtsextreme Kultur
Skinheadrock / Oi
„Oi“ ist eine schnörkellose und eingängige Richtung des Punkrocks,
mit AnhängerInnen sowohl in der Skinhead- als auch Punkrockszene.
Die Werte der Skinheads wie Ehre, Stolz und Freundschaft sowie der
Bezug zur ArbeiterInnenklasse waren wie geschaffen als
Anknüpfungspunkte für Neonazis.
Bands wie Störkraft, Böhse Önkelz, Noie Werte oder Volkstroi
verknüpfen Oi-Musik mit rechtem Gedankengut.
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Rechtsextreme Kultur
Black Metal/ NS-Black Metal
Black Metal ist die aggresivste Richtung des Heavy Metal mit
Zentrum in den skandinavischen Ländern.
Inhaltlich beschäftigt sich der Black Metal mit antichristlichen
und satanistischen Themen bis hin zum puren Hass auf die
bestehende Ordnung und auf sich selbst.
Ein Subgenre des Black Metal bildet der NS-Black Metal, der sich
klar zu seiner neonazistischen Einstellung bekennt. Diese
Minderheit propagiert nicht nur Hass, sie lebt ihn auch.
Gewalttaten, bis hin zu Mord an „Lebensunwürdigen“ wurden
auch in Deutschland bereits begangen.
Die hauptsächlich männlichen Anhänger dieser Szene
verherrlichen das Dritte Reich als Inkarnation des AntiChristlichen.
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Rechtsextreme Kultur
Gabber
Gabber ist in den frühen 1980er Jahren in Rotterdem, im
dortigen Umfeld der Fußballfan-Szene, entstanden. Es handelt
sich hier um einen sehr schnellen und brachialen Techno.
Durch den engen Kontakt der der Rotterdamer Hooligans zu
faschistischen Parteien und dem ständigen Konflikt mit Ajax
Amsterdam (als „jüdischer Hippieverein“ verschrien), fand diese
Musikrichtung sehr schnell großen Anklang bei den Neonazis.
Auch in Frankfurt und dem
AnhängerInnen dieser Musik.
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Ruhrgebiet
gibt
es
viele
Rechtsextreme Kultur
Skinhead-Konzerte
Hintergrund
mit
rechtsextremistischem
Wie in anderen Jugendsubkulturen dienen auch in der
rechtsextremistischen Skinheadszene Konzerte dazu, den
Zusammenhalt innerhalb der Szene zu stärken, Kontakte zu
knüpfen und auszutauschen.
Mit dem Verbot der „BLOOD & HONOUR“-Organisation im Jahr
2000 sank die Zahl der Konzerte.
Auch die NPD, vor allem aber die JN, nutzen Konzerte, um für
sich zu werben.
Es wird nur selten über Flyer oder Internetseiten geworben, weil
auf diesen Veranstaltungen häufig Straftaten begangen werden.
Nicht zuletzt deshalb versuchen Polizei und Verfassungsschutz
solche Konzerte zu unterbinden.
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Rechtsextreme Kultur
Rechte Kleidung
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Rechtsextreme Kultur
Consdaple (engl. Schutzmann)
Consdaple, engl. „Schutzmann“, ist eine Kleidungsmarke der
rechten Szene und wird über rechte Versandstellen vertrieben.
Ihr Schriftzug orientiert sich an dem von Lonsdale, nur dass sich
aus diesem absichtlich NSDAP herauslesen lässt. Zudem wird
das Logo teilweise noch mit einem Adler versehen, der dem
Adler aus dem Nationalsozialismus ähnelt.
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Rechtsextreme Kultur
Lonsdale
Der Name Lonsdale geht auf den fünften Graf von Lonsdale
zurück, der vor rund 100 Jahren als 1. Päsident des National
Sporting Club of England den ersten mit Boxhandschuhen
stattfindenden Boxkampf organisierte. Seit 1960 ist dieser Name
Markenzeichen einer Bekleidungsmarke, die sich zunächst vor
allem in der Boxsportszene etablierte. Zudem soll Lonsdale der
Name eines legendären Boxvereins sein, dem zu dieser Zeit viele
Skinheads angehörten. Populär ist die Marke in der rechten
Szene, da bei T-Shirts und Pullovern, getragen in der
Kombination mit halb geöffneten (Bomber-)Jacken, nur die
Buchstaben NSDA zu lesen sind. Mit der Kampagne „Lonsdale
loves all colours“ versucht das Unternehmen ein Zeichen gegen
ihre rechte Kundschaft zu setzen.
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Rechtsextreme Kultur
Thor Steinar
Thor Steinar ist eine junge Bekleidungsmarke, die
„anspruchsvolle“ Freizeitkleidung herstellt und klar der rechten
Szene zugeordnet werden kann. Ursprünglich bestand ihr Logo
aus zwei Runen; der Tyr-Rune (Todesrune) und der Gibor-Rune
(Wolfsangel). Erstere bezieht sich auf den nordischen Kriegsgott
Tyr und wurde im 3. Reich als Abzeichen getragen. Ende 2004
wurde jedoch dieses Logo durch einen Gerichtsbeschluss
verboten. Mittlerweile hat das Unternehmen sein Logo verändert.
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Rechtsextreme Kultur
New Balance
Die Lauf- und Sportschuhe von New Balance finden in der
rechten Szene immer mehr Anhänger. Ihr Emblem „N“ wird von
ihnen neonazistisch „interpretiert“. Zudem ermöglichen sie ein
szenekompatibles, aber trotzdem ziviles und seriöses Auftreten.
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Rechtsextreme Kultur
Fred Perry
Fred Perry wurde 1909 in der Nähe von Manchester als
Arbeiterkind geboren. Im Alter von 20 Jahren war er
Tischtennisweltmeister und hat als einziger englischer
Tennisspieler Wimbledon drei Mal hintereinander gewonnen.
Entgegen der Tradition wurde ihm dafür kein englischer
Adelstitel verliehen. Dadurch avancierte er zu einer Kultfigur in
der englischen Arbeiter- und Skinheadszene. Da es Perry
missfiel, dass Wimbledonspieler üblicherweise in grünen
Armeeshirts auf dem Rasen standen, ließ er eigens für sie weiße
Polohemden anfertigen. Diese Hemden besaßen keinerlei Logo,
sodass die beschenkten Spieler ihre Hemden als Dank an Perry
und ihm zur Erinnerung mit einem Lorbeerkranz versahen, der
bis heute das Firmenemblem ist. Durch die Skinheadszene
etablierte sich diese Marke auch in rechten Kreisen. Der
Lorbeerkranz steht symbolisch für „Sieg“, Rechte versehen ihn
mitunter auch noch mit einer 88. ( 8. Buchstabe des Alphabets:
HH = Heil Hitler)
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Rechtsextreme Kultur
Dobermann Streetwar/Pitbull/Troublemaker
Diese 3 Marken sind sowohl in der Hooligan- als auch in der
Neonaziszene verbreitet. Die Markennamen bringen bewusst
Aggressivität zum Ausdruck.
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Rechtsextreme Kultur
Doc Martens
Ursprünglich wurden Doc Martens als Gesundheitsschuhe
entwickelt. Später wurden sie von den Hafenarbeitern in den
Londoner Docks getragen und gelangten so in die
Skinheadszene. Sie sind besonders wegen ihrer harten
Stahlkappe beliebt und gefürchtet. Mittlerweile greifen Neonazis
jedoch immer häufiger auf Ranger Boots zurück, deren Sohle
wesentlich härter ist und die sich durch eine abgenähte
Stahlkappe auszeichnen.
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Aktiv gegen Rechts – aber wie?
So unterschiedlich die Situationen auch sein mögen,
Waffen und Gewalt sind immer die falschen Antworten. „Gewalt
erzeugt Gegengewalt, hat man Dir das nicht erzählt . . .“
Sprich andere immer direkt an, seien es die Angreifer oder
die PassantInnen.
Bringe eineN dazu Dir zu helfen, der Rest geht meistens
wie von alleine (Schneeballeffekt).
Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit sind Rassisten nicht
gewohnt, also schockiere sie!
Zeige an! Eine Anzeige bietet immer den besten Schutz vor
erneuten rassistischen Gewalttaten. GewalttäterInnen müssen
wissen, dass sie für ihre Untaten zur Rechenschaft gezogen
werden. Die Polizei ist rund um die Uhr da; am schnellsten über
den Notruf 110.
Handle! Eine Kleinigkeit zu tun ist besser, als über große
Heldentaten nachzudenken. Ein einziger Schritt, ein kurzes
Ansprechen, jede Aktion verändert die Situation und kann
andere dazu anregen, ihrerseits einzugreifen.
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Aktiv gegen Rechts – aber wie?
In der Öffentlichkeit
Rassismus findet man überall und er versteckt sich schon lange
nicht mehr. Seien es rassistische Aktionen in der
Fußgängerzone oder diskriminierende Berichterstattungen in
Zeitungen, Dein Handeln ist gefragt.
Widerspreche laut und deutlich
Argumentiere
inhaltlich
dagegen
(siehe
Argumentationshilfen)
Fordere Respekt ein – in Wort und Tat
Frag nach
Lass Dich nicht provozieren
Sieze die Angreifer
Sprich PasantInnen direkt an und bitte sie zu helfen.
Informiere die Öffentlichkeit – mit LeserInnenbriefen oder
Trillerpfeifen
Fordere PolitikerInnen aus Deiner Region zum Handeln auf
Stelle Strafanzeige
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Aktiv gegen Rechts – aber wie?
Schlägereien
Oft bleibt es nicht nur bei Worten. Gerade wenn körperliche
Gewalt angewandt wird, ist Handeln angesagt.
-
Schlag Alarm, mach Krach
-
Schicke jemanden die Polizei holen
Versuche die Gewalttäter direkt anzusprechen (gehörter
Name oder
andere
Identifikationsmöglichkeiten),
sie
haben große Angst,
wiedererkannt
zu
werden.
Lass es nicht zu, wenn eingeschüchterte Opfer die Gewalt
gegen sie
herunterspielen oder sogar leugnen („War
doch nur Spaß“).
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Aktiv gegen Rechts – aber wie?
Bahn/Bus
Gerade in der Bahn oder im Bus fühlen sich Rassisten sicher
und sind andere MitfahrerInnen ängstlich und schüchtern. Aber
auch in der Bahn oder im Bus gilt: kein Fußbreit den Faschisten!
rufen
-
Informiere die/den FahrerIn, sie/er muss die Polizei rufen
Mach den RassistInnenen klar, dass sie stören
Fordere Mitfahrende auf, mit dir „Hört auf, hört auf“ zu
Sprich andere Mitfahrende direkt an, mit Dir einzugreifen
Hilfreich kann auch die Hotline des BGS sein:
66
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01805 – 23 45
Aktiv gegen Rechts – aber wie?
Kneipe
Gerade in Kneipen kann es schnell vorkommen, dass
RassistInnen sich im Recht fühlen. Sie ziehen über andere her,
beleidigen sie oder greifen gar an. Wenn jemand versucht, die
Leute zur Vernunft zu bringen, zeigen sie möglicherweise mit
einem zackig gebrüllten „Heil Hitler“, wer in dieser Kneipe
angeblich das Sagen hat.
Widerspreche laut und deutlich
Fordere andere Gäste auf Dir zu helfen
Wenn Ihr in der Mehrheit seid, stellt euch zwischen die
Randalierer
Fordere die/den WirtIn auf, die Polizei zu rufen – die Lizenz
ist weg,
wenn sie/er Straftaten nicht zu verhindern
versucht.
Ruf selbst die Polizei, zur Not außerhalb der Gaststätte
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Aktiv gegen Rechts – aber wie?
Gewalt gegen Dich
Irgendwann wirst vielleicht auch Du einer Minderheit angehören.
Wenn sie dann auch gegen Dich los gehen, solltest Du wissen,
was du tust!
Versuche
ruhig zu bleiben
Dich nicht von der Angst lähmen zu lassen
aus der Opferrolle auszubrechen und Dein eigenes
Drehbuch zu
schreiben
Kontakt zur/m AngreiferIn zu halten
zu kommunizieren
nachzufragen
keine geringschätzigen Äußerungen zu machen
nicht zu drohen
klar und deutlich zu sprechen
Dir Hilfe zu holen
immer einzelne Personen anzusprechen
Körperkontakt zu vermeiden
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Plumpen Parolen entgegen
“Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg!“
Gesetzlich ist dies gar nicht möglich. Erst wenn keine Deutschen
für einen bestimmten Arbeitsplatz gefunden werden, wird der
Job an AusländerInnen weitervermittelt. Besonders in
Ostdeutschland ist diese Aussage falsch, denn gerade einmal
0,8 Prozent der Erwerbstätigen sind dort AusländerInnen, haben
also keinen deutschen Pass. Viele Deutsche mit ausländischer
Herkunft werden trotz ihres deutschen Passes jedoch als
Ausländer gewertet.
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Plumpen Parolen entgegen
„Die Ausländer klauen doch alles!“
Kriminalität hat nichts mit der Nationalität zu tun, sondern viel
mehr mit Alter, Geschlecht und sozialer Stellung. Wenn man
diese Punkte beachtet, sind AusländerInnen nicht krimineller als
Deutsche. Teilweise begehen sie auch Straftaten, die per
Definition nur sie begehen können, beispielsweise Verstöße
gegen das AusländerInnengesetz oder das Asylgesetz.
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Plumpen Parolen entgegen
„Die Alliierten waren doch auch Kriegsverbrecher, sie
haben deutsche Städte bombardiert!“
Hier sollte man sich nicht auf irgendwelche Zahlenspielchen der
Rechten einlassen, sondern von Anfang an vor Augen haben,
dass die systematische Massenvernichtung von Menschen
durch die Nazis ein einmaliges geschichtliches Ereignis
darstellt, das in seinen Ausmaßen und in seiner Grausamkeit
unvergleichbar bleibt.
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Plumpen Parolen entgegen
„Ausländer leben auf unsere Kosten!“
Volkswirtschaftlich sind AusländerInnen ein Zugewinn für
Deutschland. Sie zahlen mehr an Steuern und Abgaben ein, als
für AusländerInnen vom Staat ausgegeben wird. Tatsache ist
beispielsweise: Ohne die Arbeitsmigration hätte es nie die
Erfolgsgeschichte der deutschen Wirtschaft seit den 1950er
Jahren gegeben. Dazu kommt, dass AsylbewerberInnen
momentan weniger als das Arbeitslosengeld II erhalten, was
eigentlich schon als Existenzminimum angesehen werden muss,
also weit davon entfernt sind, sich „auf unsere Kosten“ ein
gutes Leben in Deutschland zu leisten. Erwachsene haben noch
nicht einmal 50 Euro Taschengeld im Monat.
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Du kannst aktiv werden
Rechts im Netz melden
www.hagalil.com
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Aktiv grün
Ständig aktulle Infos zur Bildungsoffensive der GRÜNEN
JUGEND gegen Rechtsextremismus unter
www.gruene-jugend.de
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