Was ist Rechtsextremismus? "(Rechtsextremismus ist) eine unterschiedlich ausgeprägte nationalistische, rassistische oder staatsautoritäre bis totalitäre Weltanschauung, die im Gegensatz zu den grundlegenden Prinzipien der freiheitlich demokratischen Grundordnung steht." (Definition Rechtsextremismus vom Bundesamt für Verfassungsschutz) gruene-jugend.de Was ist Rassismus? Foto: sxc.hu Rassismus ist ein Merkmal einer Ideologie oder weltanschaulichen Überzeugung, wenn Differenzen zwischen Bevölkerungsgruppen als unveränderbar und angeboren bezeichnet werden. Die rassistische Ideologie dient der Legitimation von Herrschaft über andere Menschengruppen, indem man diese als minderwertig bezeichnet. Deswegen bezeichnet Rassismus auch das reale Machtgefälle und die Diskriminierung einer von Rassisten und Rassistinnen als "Rasse" deklarierten Gruppe durch eine andere. (Quelle: wikipedia.de) gruene-jugend.de Rechtsextreme Szene Dem Verfassungsschutz waren Ende 2003 169 rechtsextreme Organisationen bekannt (vgl. 2002: 146 rechtsextreme Organisationen). Diese 169 rechtsextremen Organisationen hatten in diesem Jahr 41.500 AnhängerInnen, wovon 33.000 Mitglieder einer Partei waren. Unter den RechtsextremistInnen zählte der Verfassungsschutz 10.000 zur gewaltbereiten Szene und 3.000 zur Neonaziszene. (Quelle: Verfassungsschutz) gruene-jugend.de Antisemitismus Antisemitismus bezeichnet eine Judenfeindlichkeit, die sich auf rassistische, nicht religiöse Vorurteile stützt, sich zu einer Ideologie formt und als politische Bewegung judenfeindliche Ziele verfolgt. Der Antisemitismus kam nach 1789 auf und wurde im Lauf des 19. Jahrhunderts öffentlich propagiert. Seinen Höhepunkt erlebte er in der Politik des nationalsozialistischen Deutschlands. Antisemitisches Gedankengut ist in den unterschiedlichsten Ausformungen bis heute wirksam. (Definition:www.wikipedia.de) gruene-jugend.de Antisemitismus Studie „Deutsche Zustände“ – Zum Thema Antisemitismus! (2004) o Zustimmung zum klassischen Antisemitismus: 10,7 % o Zustimmung sekundärer Antisemitismus (wie: „Es muss mal ein Schlusstrich gezogen werden.“): 56,2 % o 26,3 % nutzen Kritik an Israel, um sich in judenfeindlichen Ressentiments zu ergehen. o 41,5 Prozent stimmen separatistischen Aussagen zu (wie "Juden sind anders als Deutsche") o 47 Prozent Vergleichen zwischen NS- und Israelpolitik (Quelle: Institut für Interdisziplinäre Gewalt- und Konfliktforschung der Universität Bielefeld) gruene-jugend.de Holocaustleugnung Das Leugnen bzw. Verharmlosen des Holocausts wird Deutschland mit bis zu 5 Jahren Gefängnis oder Haft bestraft. in Zu den üblichen Strategien der HolocaustleugnerInnen gehört: die technisch-industrielle Machbarkeit der Vorgänge in den Vernichtungslagern und die Opferzahlen mit pseudowissenschaftlichen Untersuchungen anzuzweifeln, Die Zeugenaussagen der Opfer (als erlogen bzw. befangen) und der TäterInnen (als erzwungen) in Frage zu stellen, Die Einzigartigkeit des Holocausts in der Geschichte anzuzweifeln und durch Vergleiche mit anderen vergangenen oder gegenwärtigen Völkermordereignissen zu relativieren. gruene-jugend.de Rechtsextremismuspotential (Quelle: Verfassungsschutzbericht 2003, S. 29) gruene-jugend.de Rechtsextremismus Ein reines Jugendproblem? In der Öffentlichkeit prägen besonders Jugendliche das Bild der Rechtsextremen. Rechte Parteien gewinnen ihre Stimmen besonders bei JungwählerInnen. Bei den Landtagswahlen 2004 in Sachsen erreicht die NPD bei den 18- bis 29-jährigen Männern 21 Prozent, bei allen unter 35-Jährigen mit Hauptschulabschluss sogar 26 Prozent aller Stimmen. Rechtsextremes Gedankengut durchzieht aber alle Altersgruppen. Rechtsextremismus als Jugendphänomen herabzustufen, verharmlost das Problem. Jung, männlich, dumm, Ossi – das Standardbild trägt leicht dazu bei, sich auf diese Zielgruppe zu fixieren. Die politische Herausforderung ist aber insbesondere zu verhindern, dass die rechte Expansion bei Frauen, bei Intellektuellen und im Westen flächendeckend voran schreitet. gruene-jugend.de Rechtsextremismus Rechtsextremismus – reine Männersache? Rechte Parteien werden überwiegend von Männern gewählt. Besonders jüngere, formal niedrig gebildete Männer geben DVU, NPD und Reps ihre Stimme. Die Neonaziszene besteht fast zu 90% aus männlichen Migliedern. Frauen erschienen lange fast ausschließlich als „Anhängsel“ von Männern. Die spärlichen Versuche weibliche Kameradschaften zu gründen (Bsp. SkingirlFreundeskreis Deutschland und Mädelschar Deutschland), blieben ohne größere Ressonanz. gruene-jugend.de Rechtsextremismus Brauner Osten? Der Schwerpunkt der rechtsextremistischen Skinheadszene liegt immer noch eindeutig in Ostdeutschland. Dort lebt fast die Hälfte der gewaltbereiten Rechtsextremisten. Doch Rechtsextremismus ist ein bundesweites Problem. In absoluten Zahlen ereigneten sich 2003 die meisten Gewalttaten mit rechtsextremistischem Hintergrund in Nordrhein-Westfalen, das bezogen auf die Bevölkerungszahl aber im statistischen Mittelfeld liegt. gruene-jugend.de Rechtsextreme Szene Gewaltbereite RechtsextremistInnen 1993 bis 2003 (Quelle: Verfassungsschutz, August 2004) gruene-jugend.de Auftreten rechter Parteien in der Öffentlichkeit Auftreten rechter Parteien in der Öffentlichkeit „Die ‚Neokonservativen’ wollen hingegen unter der Losung der ‚Neuen Weltordnung’ mit Waffengewalt eine völker- und kulturellen – lose Neuschöpfung der Welt erzwingen. Wolfowitz, Perle und Shulsky (Geheimdienstfachmann im Pentagon) verfügen über andere geistige Quellen und Handlungsmotive. Man lese die Thora als Urdokument jüdischen Völkerhasses, und stelle sich einen verweltlichten jüdischen Erwähltheitsanspruch unter dem Schutz eines globalkapitalistischen Machtapparates vor. Hier liegt der Hase im Pfeffer.“ („Deutsche Stimme“ Nr. 9/2003, S. 24) gruene-jugend.de Welche rechtsextreme Parteien gibt es? Union für ein Europa der Nationen (Fraktionen im Europäischen Parlament) Frankreich: „RPF“. Setzt vor allem auf vom Neoliberalismus enttäuschte Kleinbürger. Italien: "Alleanza Nazionale-Patto". Postfaschisten Irland: "Fianna Fáil".Das ist Gälisch und bedeutet "Soldaten des Schicksals". Portugal: "CDS-Partido Popular". Warnt vor Zuwanderung nach Portugal und vor kriminellen Ausländern. Dänemark: "Dansk Folke Parti". Fordert ein Verbot von Fremdsprachen in Kindergärten und Schulen. Polen: „Prawo i Sprawiedliwosc“.Bedeutet „Recht und Gerechtigkeit“, Schwerpunkt liegt auf „Innerer Sicherheit“. Estland: „Eestimaa Rahvaliit“. Bedeutet auf deutsch: Volksunion Lettland: „TB/LNNK“. Rechtskonservative Vereinigung „Für Vaterland und Freiheit“ gruene-jugend.de Skinhead Szene Die Skinhead-Bewegung entstand in den 1960er Jahren in Großbritannien. Diese Jugendbewegung war vollkommen unpolitisch und keineswegs rassistisch eingestellt. Ihr Musikstil war ursprünglich der Ska, der von jamaikanischen EinwanderInnen interpretiert wurde. (Ein Zeichen für die ursprl. Toleranz von Skins) Durch eine Kampagne der National Front (NF) gegen Zuwanderung, der sich Teile der Skinheadbewegung anschlossen. Ende der 1970er Jahre schwappte diese Bewegung auch nach Deutschland über. Neben den Nazi-, White-Power- und Hammer-Skins gibt es völlig unpolitische Gruppierungen, wie z.B. die Oi-Skins. SHARP (Skinheads against racial prejudice) ist eine antifaschistische Gruppierung, die für Toleranz und Gleichberechtigung kämpft. gruene-jugend.de National befreite Zonen No go Areas, auch bekannt als „National befreite Zonen“, wurden erstmals vom Nationalen Hochschulbund ins Gespräch gebracht. Der Nationale Hochschulbund ist die studentische Organisation der NPD. Eine National-befreite Zone ist ein vorübergehend in Rechter Hand befindlicher Raum. Dies kann ein ganzes Dorf sein, aber auch ein U-Bahn-Wagon. Der Begriff der „National-befreiten-Zone“ ist das Unwort des Jahres 2000 gruene-jugend.de Rechtsextreme Organisationen „WIKING JUGEND“ (WJ) Die „Wiking-Jugend“ (WJ) war eine neonazistische Jugendgruppe, die 1950 durch Zusammenschluss verschiedener rechtsextremer Jugendgruppen gegründet wurde. Die Erziehung fand ganz im geistigen und körperlichen Sinne der HitlerJugend statt. Die Strukturen waren nach einen straffen Führerprinzip aufgebaut. Verboten wurde die Wiking-Jugend 1994, damals zählte die Organisation 400 bis 500 Mitglieder. (Quelle: wikipedia.de) gruene-jugend.de Rechtsextreme Organisationen Flugblatt der Wiking Jugend gruene-jugend.de (Quelle: http://lexikon.idgr.de/) Rechtsextreme Organisationen „Skinheads Sächsische Schweiz“ (SSS) Mit die bekannteste Rechtsextreme Vereinigung, die 1997 aus der verbotenen Wiking-Jugend und NPD-FunktionärInnen gegründet wurde. Die Organisation zählte ca. 100 Mitglieder Die SSS wurde 2001 ebenso wie ihre Nachfolgeorganisation, „Nationaler Widerstand Pirna“, verboten. (Quelle: wikipedia.de) gruene-jugend.de Rechtsextreme Organisationen „Blood & Honour“ (deutsch: Blut und Ehre) Schon der Name hat eindeutigen NS-Bezug. Denn schon auf den Fahrtenmessern der Hitler-Jugend war „Blut & Ehre“ eingraviert. Ein Netzwerk von neonazistischen Skinheads, die hauptsächlich in England und Skandinavien aktiv sind. Das Symbol von „Blood & Honour“ ist die Triskele, eine Art dreiarmiges Hakenkreuz, welches auch vom Ku-Klux-Klan verwendet wird. Die deutsche Division von „Blood & Honour“ wurde im Jahr 2000 verboten, ist aber weiterhin unter dem Namen „Division 28“ weiterhin aktiv. (Quelle: wikipedia.de) gruene-jugend.de Rechtsextreme Organisationen Kameradschaft Süd Die „Kameradschaft Süd“ist eine als terroristische Vereinigung eingestufte Gruppe um den Müncher Neonaziterroristen Martin Wiese. Die Gruppe ist bekannt geworden, nachdem 2003 ein Bombenanschlag auf die Grundsteinlegung des Münchner Jüdischen Zentrums geplant wurde, aber noch verhindert werden konnte. Der Prozess gegen Martin Wiese und weitere Naziverbrecher läuft noch. (Quelle: wikipedia.de) gruene-jugend.de Rechtsextreme Organisationen Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V. (HNG) Mit über 600 Mitgliedern Organisation im Jahr 2003. die Mitgliederstärkste Neonazi- Mit ihrer materiellen und ideologischen Betreuung wird versucht, inhaftierte RechtsextremistInnen während und nach der Haft in der Szene zu halten. (Quelle: Verfassungschutz, Juli 2004) gruene-jugend.de Rechtsextreme Organisationen Burschenschaften Bekannteste Burschenschaften: Danubia, Frankonia, Teutonia, Germania Die Burschenschaften sind über den rechten Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ organisiert, dem die meisten Burschenschaften angehören. Merkmale von Burschenschaften: ausgeprägtes Elitedenken und eine extreme Frauen-, Homosexuellen- und Fremdenfeindlichkeit. Besonders aufgefallen: Die Burschenschaft GERMANIA-Halle/Mainz sammelte bis 1977 Unterschriften für die Freilassung von HitlerStellvertreter Heß. Der Dachverband der Deutschen Burschenschaften schlug Heß sogar für den Friedensnobelpreis vor. gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur LiedermacherInnen Balladenartige Stücke werden sowohl bei Aufmärschen Kongressen, als auch bei Kameradschaftsabenden gespielt. und Durch sie sollen Neonazis, die eher Rechtsrock hören, und Altnazis, die Volksmusik bevorzugen, in einem gemeinsamen Kulturprogramm zusammen geführt werden. Bekannteste InterpretInnen: - Frank Rennicke - Annett Moeck - Michael Müller gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur Neofolk Neofolk entwickelte sich in den frühen 1980er Jahren. Er hat seine Wurzeln in der Gothic- und Dark-Wave-Szene. Der Musikstil bedient sich akustischer Instrumente wie Gitarren, Flöten und Trommeln. Die Musik ist eher melancholisch. Die Texte beschäftigen sich überwiegend mit Naturmystik, Heidentum oder einem romantisch verklärten Mittelalter. Es werden aber auch Texte von Rainer-Maria Rielke oder Novalis vertont und Konzerte geheimnisvoll inszeniert. Dabei steht das Ästhetische im Mittelpunkt. Auch wenn die Szene als eher unpolitisch gilt, ziehen sie mit ihren „norditschen“ Happenings eben auch Neonazis an. gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur Skinheadrock / Oi „Oi“ ist eine schnörkellose und eingängige Richtung des Punkrocks, mit AnhängerInnen sowohl in der Skinhead- als auch Punkrockszene. Die Werte der Skinheads wie Ehre, Stolz und Freundschaft sowie der Bezug zur ArbeiterInnenklasse waren wie geschaffen als Anknüpfungspunkte für Neonazis. Bands wie Störkraft, Böhse Önkelz, Noie Werte oder Volkstroi verknüpfen Oi-Musik mit rechtem Gedankengut. gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur Black Metal/ NS-Black Metal Black Metal ist die aggresivste Richtung des Heavy Metal mit Zentrum in den skandinavischen Ländern. Inhaltlich beschäftigt sich der Black Metal mit antichristlichen und satanistischen Themen bis hin zum puren Hass auf die bestehende Ordnung und auf sich selbst. Ein Subgenre des Black Metal bildet der NS-Black Metal, der sich klar zu seiner neonazistischen Einstellung bekennt. Diese Minderheit propagiert nicht nur Hass, sie lebt ihn auch. Gewalttaten, bis hin zu Mord an „Lebensunwürdigen“ wurden auch in Deutschland bereits begangen. Die hauptsächlich männlichen Anhänger dieser Szene verherrlichen das Dritte Reich als Inkarnation des AntiChristlichen. gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur Gabber Gabber ist in den frühen 1980er Jahren in Rotterdem, im dortigen Umfeld der Fußballfan-Szene, entstanden. Es handelt sich hier um einen sehr schnellen und brachialen Techno. Durch den engen Kontakt der der Rotterdamer Hooligans zu faschistischen Parteien und dem ständigen Konflikt mit Ajax Amsterdam (als „jüdischer Hippieverein“ verschrien), fand diese Musikrichtung sehr schnell großen Anklang bei den Neonazis. Auch in Frankfurt und dem AnhängerInnen dieser Musik. gruene-jugend.de Ruhrgebiet gibt es viele Rechtsextreme Kultur Skinhead-Konzerte Hintergrund mit rechtsextremistischem Wie in anderen Jugendsubkulturen dienen auch in der rechtsextremistischen Skinheadszene Konzerte dazu, den Zusammenhalt innerhalb der Szene zu stärken, Kontakte zu knüpfen und auszutauschen. Mit dem Verbot der „BLOOD & HONOUR“-Organisation im Jahr 2000 sank die Zahl der Konzerte. Auch die NPD, vor allem aber die JN, nutzen Konzerte, um für sich zu werben. Es wird nur selten über Flyer oder Internetseiten geworben, weil auf diesen Veranstaltungen häufig Straftaten begangen werden. Nicht zuletzt deshalb versuchen Polizei und Verfassungsschutz solche Konzerte zu unterbinden. gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur Rechte Kleidung gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur Consdaple (engl. Schutzmann) Consdaple, engl. „Schutzmann“, ist eine Kleidungsmarke der rechten Szene und wird über rechte Versandstellen vertrieben. Ihr Schriftzug orientiert sich an dem von Lonsdale, nur dass sich aus diesem absichtlich NSDAP herauslesen lässt. Zudem wird das Logo teilweise noch mit einem Adler versehen, der dem Adler aus dem Nationalsozialismus ähnelt. gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur Lonsdale Der Name Lonsdale geht auf den fünften Graf von Lonsdale zurück, der vor rund 100 Jahren als 1. Päsident des National Sporting Club of England den ersten mit Boxhandschuhen stattfindenden Boxkampf organisierte. Seit 1960 ist dieser Name Markenzeichen einer Bekleidungsmarke, die sich zunächst vor allem in der Boxsportszene etablierte. Zudem soll Lonsdale der Name eines legendären Boxvereins sein, dem zu dieser Zeit viele Skinheads angehörten. Populär ist die Marke in der rechten Szene, da bei T-Shirts und Pullovern, getragen in der Kombination mit halb geöffneten (Bomber-)Jacken, nur die Buchstaben NSDA zu lesen sind. Mit der Kampagne „Lonsdale loves all colours“ versucht das Unternehmen ein Zeichen gegen ihre rechte Kundschaft zu setzen. gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur Thor Steinar Thor Steinar ist eine junge Bekleidungsmarke, die „anspruchsvolle“ Freizeitkleidung herstellt und klar der rechten Szene zugeordnet werden kann. Ursprünglich bestand ihr Logo aus zwei Runen; der Tyr-Rune (Todesrune) und der Gibor-Rune (Wolfsangel). Erstere bezieht sich auf den nordischen Kriegsgott Tyr und wurde im 3. Reich als Abzeichen getragen. Ende 2004 wurde jedoch dieses Logo durch einen Gerichtsbeschluss verboten. Mittlerweile hat das Unternehmen sein Logo verändert. gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur New Balance Die Lauf- und Sportschuhe von New Balance finden in der rechten Szene immer mehr Anhänger. Ihr Emblem „N“ wird von ihnen neonazistisch „interpretiert“. Zudem ermöglichen sie ein szenekompatibles, aber trotzdem ziviles und seriöses Auftreten. gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur Fred Perry Fred Perry wurde 1909 in der Nähe von Manchester als Arbeiterkind geboren. Im Alter von 20 Jahren war er Tischtennisweltmeister und hat als einziger englischer Tennisspieler Wimbledon drei Mal hintereinander gewonnen. Entgegen der Tradition wurde ihm dafür kein englischer Adelstitel verliehen. Dadurch avancierte er zu einer Kultfigur in der englischen Arbeiter- und Skinheadszene. Da es Perry missfiel, dass Wimbledonspieler üblicherweise in grünen Armeeshirts auf dem Rasen standen, ließ er eigens für sie weiße Polohemden anfertigen. Diese Hemden besaßen keinerlei Logo, sodass die beschenkten Spieler ihre Hemden als Dank an Perry und ihm zur Erinnerung mit einem Lorbeerkranz versahen, der bis heute das Firmenemblem ist. Durch die Skinheadszene etablierte sich diese Marke auch in rechten Kreisen. Der Lorbeerkranz steht symbolisch für „Sieg“, Rechte versehen ihn mitunter auch noch mit einer 88. ( 8. Buchstabe des Alphabets: HH = Heil Hitler) gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur Dobermann Streetwar/Pitbull/Troublemaker Diese 3 Marken sind sowohl in der Hooligan- als auch in der Neonaziszene verbreitet. Die Markennamen bringen bewusst Aggressivität zum Ausdruck. gruene-jugend.de Rechtsextreme Kultur Doc Martens Ursprünglich wurden Doc Martens als Gesundheitsschuhe entwickelt. Später wurden sie von den Hafenarbeitern in den Londoner Docks getragen und gelangten so in die Skinheadszene. Sie sind besonders wegen ihrer harten Stahlkappe beliebt und gefürchtet. Mittlerweile greifen Neonazis jedoch immer häufiger auf Ranger Boots zurück, deren Sohle wesentlich härter ist und die sich durch eine abgenähte Stahlkappe auszeichnen. gruene-jugend.de Aktiv gegen Rechts – aber wie? So unterschiedlich die Situationen auch sein mögen, Waffen und Gewalt sind immer die falschen Antworten. „Gewalt erzeugt Gegengewalt, hat man Dir das nicht erzählt . . .“ Sprich andere immer direkt an, seien es die Angreifer oder die PassantInnen. Bringe eineN dazu Dir zu helfen, der Rest geht meistens wie von alleine (Schneeballeffekt). Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit sind Rassisten nicht gewohnt, also schockiere sie! Zeige an! Eine Anzeige bietet immer den besten Schutz vor erneuten rassistischen Gewalttaten. GewalttäterInnen müssen wissen, dass sie für ihre Untaten zur Rechenschaft gezogen werden. Die Polizei ist rund um die Uhr da; am schnellsten über den Notruf 110. Handle! Eine Kleinigkeit zu tun ist besser, als über große Heldentaten nachzudenken. Ein einziger Schritt, ein kurzes Ansprechen, jede Aktion verändert die Situation und kann andere dazu anregen, ihrerseits einzugreifen. gruene-jugend.de Aktiv gegen Rechts – aber wie? In der Öffentlichkeit Rassismus findet man überall und er versteckt sich schon lange nicht mehr. Seien es rassistische Aktionen in der Fußgängerzone oder diskriminierende Berichterstattungen in Zeitungen, Dein Handeln ist gefragt. Widerspreche laut und deutlich Argumentiere inhaltlich dagegen (siehe Argumentationshilfen) Fordere Respekt ein – in Wort und Tat Frag nach Lass Dich nicht provozieren Sieze die Angreifer Sprich PasantInnen direkt an und bitte sie zu helfen. Informiere die Öffentlichkeit – mit LeserInnenbriefen oder Trillerpfeifen Fordere PolitikerInnen aus Deiner Region zum Handeln auf Stelle Strafanzeige gruene-jugend.de Aktiv gegen Rechts – aber wie? Schlägereien Oft bleibt es nicht nur bei Worten. Gerade wenn körperliche Gewalt angewandt wird, ist Handeln angesagt. - Schlag Alarm, mach Krach - Schicke jemanden die Polizei holen Versuche die Gewalttäter direkt anzusprechen (gehörter Name oder andere Identifikationsmöglichkeiten), sie haben große Angst, wiedererkannt zu werden. Lass es nicht zu, wenn eingeschüchterte Opfer die Gewalt gegen sie herunterspielen oder sogar leugnen („War doch nur Spaß“). gruene-jugend.de Aktiv gegen Rechts – aber wie? Bahn/Bus Gerade in der Bahn oder im Bus fühlen sich Rassisten sicher und sind andere MitfahrerInnen ängstlich und schüchtern. Aber auch in der Bahn oder im Bus gilt: kein Fußbreit den Faschisten! rufen - Informiere die/den FahrerIn, sie/er muss die Polizei rufen Mach den RassistInnenen klar, dass sie stören Fordere Mitfahrende auf, mit dir „Hört auf, hört auf“ zu Sprich andere Mitfahrende direkt an, mit Dir einzugreifen Hilfreich kann auch die Hotline des BGS sein: 66 gruene-jugend.de 01805 – 23 45 Aktiv gegen Rechts – aber wie? Kneipe Gerade in Kneipen kann es schnell vorkommen, dass RassistInnen sich im Recht fühlen. Sie ziehen über andere her, beleidigen sie oder greifen gar an. Wenn jemand versucht, die Leute zur Vernunft zu bringen, zeigen sie möglicherweise mit einem zackig gebrüllten „Heil Hitler“, wer in dieser Kneipe angeblich das Sagen hat. Widerspreche laut und deutlich Fordere andere Gäste auf Dir zu helfen Wenn Ihr in der Mehrheit seid, stellt euch zwischen die Randalierer Fordere die/den WirtIn auf, die Polizei zu rufen – die Lizenz ist weg, wenn sie/er Straftaten nicht zu verhindern versucht. Ruf selbst die Polizei, zur Not außerhalb der Gaststätte gruene-jugend.de Aktiv gegen Rechts – aber wie? Gewalt gegen Dich Irgendwann wirst vielleicht auch Du einer Minderheit angehören. Wenn sie dann auch gegen Dich los gehen, solltest Du wissen, was du tust! Versuche ruhig zu bleiben Dich nicht von der Angst lähmen zu lassen aus der Opferrolle auszubrechen und Dein eigenes Drehbuch zu schreiben Kontakt zur/m AngreiferIn zu halten zu kommunizieren nachzufragen keine geringschätzigen Äußerungen zu machen nicht zu drohen klar und deutlich zu sprechen Dir Hilfe zu holen immer einzelne Personen anzusprechen Körperkontakt zu vermeiden gruene-jugend.de Plumpen Parolen entgegen “Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg!“ Gesetzlich ist dies gar nicht möglich. Erst wenn keine Deutschen für einen bestimmten Arbeitsplatz gefunden werden, wird der Job an AusländerInnen weitervermittelt. Besonders in Ostdeutschland ist diese Aussage falsch, denn gerade einmal 0,8 Prozent der Erwerbstätigen sind dort AusländerInnen, haben also keinen deutschen Pass. Viele Deutsche mit ausländischer Herkunft werden trotz ihres deutschen Passes jedoch als Ausländer gewertet. gruene-jugend.de Plumpen Parolen entgegen „Die Ausländer klauen doch alles!“ Kriminalität hat nichts mit der Nationalität zu tun, sondern viel mehr mit Alter, Geschlecht und sozialer Stellung. Wenn man diese Punkte beachtet, sind AusländerInnen nicht krimineller als Deutsche. Teilweise begehen sie auch Straftaten, die per Definition nur sie begehen können, beispielsweise Verstöße gegen das AusländerInnengesetz oder das Asylgesetz. gruene-jugend.de Plumpen Parolen entgegen „Die Alliierten waren doch auch Kriegsverbrecher, sie haben deutsche Städte bombardiert!“ Hier sollte man sich nicht auf irgendwelche Zahlenspielchen der Rechten einlassen, sondern von Anfang an vor Augen haben, dass die systematische Massenvernichtung von Menschen durch die Nazis ein einmaliges geschichtliches Ereignis darstellt, das in seinen Ausmaßen und in seiner Grausamkeit unvergleichbar bleibt. gruene-jugend.de Plumpen Parolen entgegen „Ausländer leben auf unsere Kosten!“ Volkswirtschaftlich sind AusländerInnen ein Zugewinn für Deutschland. Sie zahlen mehr an Steuern und Abgaben ein, als für AusländerInnen vom Staat ausgegeben wird. Tatsache ist beispielsweise: Ohne die Arbeitsmigration hätte es nie die Erfolgsgeschichte der deutschen Wirtschaft seit den 1950er Jahren gegeben. Dazu kommt, dass AsylbewerberInnen momentan weniger als das Arbeitslosengeld II erhalten, was eigentlich schon als Existenzminimum angesehen werden muss, also weit davon entfernt sind, sich „auf unsere Kosten“ ein gutes Leben in Deutschland zu leisten. Erwachsene haben noch nicht einmal 50 Euro Taschengeld im Monat. gruene-jugend.de Du kannst aktiv werden Rechts im Netz melden www.hagalil.com gruene-jugend.de Aktiv grün Ständig aktulle Infos zur Bildungsoffensive der GRÜNEN JUGEND gegen Rechtsextremismus unter www.gruene-jugend.de gruene-jugend.de