Die Geschichte der Roboter und Automaten

Werbung
Die Geschichte der
Roboter und Automaten
5000 v. Chr.
Der Abakus (Phönizisch: abak, Latein: abax) kommt im Fernen Osten in den
Gebrauch. Der Abak diente als Hilfsmittel, um Zahlen zu addieren. In einen
flachen Stein oder eine Holztafel wurden gerade Furchen geritzt, zum Zählen
Bohnen oder Kieselsteine verwendet. Viel später (ca. 1000 v. Chr.) verwendeten
die Griechen und Römer Kugeln mit Löchern und Bohnen auf Rechenbrettern. Die
Kugeln waren auf einem Draht oder Stab aufgefädelt und in einen Rahmen
montiert, dies begründete den Abakus wie wir ihn heute kennen. Mit der
Einführung des arabischen Zahlensystems, das Null als mögliche Ziffer
verwendete, wurde das Rechnen einfacher und verbreitete sich in Europa.
3000 - 500 v. Chr.
Wasseruhren wurden in China, Syrien und später in Ägypten und Griechenland gebaut.
450 v. Chr.
Griechische Mythologie: Talos ist ein von Hephaistos aus Bronze geschmiedeter Riese. Europa bekam ihn
als Bewacher von Zeus. Wurde Europa bedroht, begab sich Talos ins Feuer, und umarmte den Angreifer,
der so verbrannte. Talos umwanderte Kreta dreimal täglich und verjagte jeden, der die Insel betrat. Er
wurde von Medeia getötet, als er die Argonauten auf der Heimfahrt bedrohte. Medea öffnete seine
Lebensader am Fußknöchel und Talos verblutete. Der Titan Prometheus war ein trotziger Frevler gegen
den Gott Zeus. Er schuf Menschen aus Lehm und brachte ihnen gegen den Willen des Zeus das Feuer.
Zur Strafe wurde er an einen Felsen gefesselt, wo ein Adler seine sich stets erneuernde Leber fraß, bis
Herakles den Adler tötete.
287 v. Chr.
Archimedes (ca. 287-212 v. Chr.), griech. Mathematiker und Physiker, verfasste bedeutende Werke über
ebene Geometrie und Stereometrie, Arithmetik und Mechanik. Archimedes wurde in Sizilien geboren und
lebte auch in Ägypten. Auf dem Gebiet der Mathematik machte er bahnbrechende Entdeckungen, seine
Studien über die Flächen und Volumina krummliniger Flächen und Körper, führten zur Infinitesimalrechnung.
In der Mechanik entwickelte Archimedes die Hebelgesetze. Außerdem wird ihm die Erfindung des
Flaschenzuges zugeschrieben. In Ägypten erfand er die Wasserschnecke, mit der man Wasser von einem
tieferen auf ein höheres Niveau befördern konnte. Die größte Bekanntheit erlangte Archimedes mit der
Entdeckung eines grundlegenden Gesetzes der Hydrostatik, auch als Archimedisches Prinzip bekannt.
60 n Chr.
Heron von Alexandria war ein antiker Mathematiker und Ingenieur. Seine Werke sind teilweise nur
fragmentarisch überliefert. Sie beschäftigen sich unter anderem mit mathematischen, optischen und
mechanischen Themen. Bekannt sind vor allem seine Ausführungen zu automatischen Geräten und der
Ausnutzung von Wasser und Luft als treibende Kraft. Diese Entwürfe bildeten die Basis für die Erfindung der
Dampf-Maschine im achtzehnten Jahrhundert.
725
Die erste vollmechanische Uhr wurde von einem chinesischen Ingenieur gebaut: eine Wasser
betriebene Vorrichtung mit Teilen, welche die Uhr ein tickendes Geräusch von sich geben ließ. Die
Entwicklung der mechanischen Uhr spielte eine wichtige Rolle, die frühen Computer und
Rechenmaschinen übernahmen diese Technologie der Zahnrad- und Federvorrichtungen.
1300
Der arabische Schriftsteller Al-Jazari schrieb ein Buch über Automaten: "Buch des Wissens von
sinnreichen mechanischen Vorrichtungen". Darin beschrieben ist ua. ein Automat, der ein Wasserbecken
füllen und leeren kann.
Um 1300 schrieb der span. Theologe Ramon Lullus die "Ars Magna". In diesem Buch stellte er eine
Vielzahl an Techniken dar, die das Ziel haben, eine Methode zu entwickeln, die alle Wahrheiten überhaupt
finden sollte. Es ging darum, ein mechanisches Verfahren zu entwickeln, das logische Schlüsse ziehen
kann. Eine dieser Ideen war eine Maschine mit konzentrischen Scheiben, aus den Symbolen und Wörtern
wurden durch Bewegung Sätze erzeugt.
1494
Wahrscheinlich hat Leonardo Da Vinci das erste mechanische Rechengerät erfunden. Eine
Rekonstruktion dieses Geräts hat gezeigt, dass es funktioniert. Bevor Da Vinci an seinem "Letzten
Abendmahl" zu arbeiten begann, entwarf er einen humanoiden Roboter, einen mechanischen
Soldaten. Der Roboter konnte seine Arme drehen, den Kopf mit Hilfe eines flexiblen Nackens
bewegen, und seinen Mund öffnen und schließen. Vermutlich gab er wilde Geräusche von sich,
durch automatisierte Trommelschläge. Gekleidet ist der Krieger in eine Kriegs-Rüstung des späten
15. Jahrhunderts. Dieser Roboter beeinflusste immer wieder Leonardos anatomische Studien.
1560
Die Ursprünge der Golem-Sage reichen ins 12. Jahrhundert. Rabbi Löw, oberster Richter von
Prag, bedrückte die von christlichen Priestern vorgebrachte Verleumdung des Blutgebrauchs. In
einem Traum bekam er aufgetragen: "Mache ein Menschenbild aus Ton, und Du wirst der
Böswilligen Absicht zerstören." So machte er sich mit Schüler und Diener zu einem Fluss auf. Dort
kneteten die drei aus Lehm eine Figur, die durch Rituale belebt wurde. Der Golem hielt jeden auf,
der eine Last auf dem Rücken trug. War darunter ein totes Kind, das vor eine Synagoge gelegt
werden sollte, übergab er den Übeltäter der Obrigkeit. Nachdem es wieder ruhig in Prag war, gab
Rabbi Löw den Golem den Elementen zurück, durch die umgekehrte Ausführung der ErweckungsRituale.
1642
Mit 19 Jahren erfand Blaise Pascal (1623-1662) ein achtstelliges Rechengerät, "Pascalin" genannt. Der
Pascalin konnte achtstellige Zahlen addieren und substrahieren. Ungefähr fünfzig dieser Geräte wurden
hergestellt.
Gottfried Wilhelm Leibnitz (1646-1716), Mathematiker und Philosoph, erfand den "Leibnitz Computer",
der durch wiederholte Additionen multiplizieren konnte, ein Algorithmus, der auch heute noch verwendet
wird. Leibnitz arbeitete auch an dem Konzept einer "vernunftbegabten Rechenmaschine", die Ideen
erläutern und evaluieren sollte.
1694
1737
Vaucanson baut einen mechanischen Musiker, der elf verschiedene Melodien spielen kann.
Er konstruiert auch eine mechanische Ente, die trinken, essen, im Wasser paddeln, u. Exkremente
ausscheiden kann.
1773
Pierre and Henri Louis Jacquet-Droz (Schweiz) erfanden einen Schreib-Automaten. Die
lebensähnliche Figur eines Knaben konnte Texte verfassen, die aus bis zu 40 Buchstaben
bestanden. Weiters konstruierten sie eine Dame, die Klavier spielen konnte, und einen
Automaten, der ein Porträt von König Louis XV. zeichnete.
1800
Alessandro Graf von Volta (1745-1827) gilt zusammen mit Luigi Aloisi Galvani als der Begründer des
Zeitalters der Elektrizität. Er erfand 1775 den Elektrophor. Auch die Erfindung des StrohhalmElektrometers, mit dem er das Elektroskop verbesserte, ist von ihm. Seine größte und erfolgreichste
Erfindung war jedoch die 1800 konstruierte Voltasche Säule. Die voltasche Säule ist eine Batterie, die
aus wechselweise übereinander geschichteten Kupfer- und Zinkplatten besteht. Die Platten wurden
durch Tuchfetzen, die in Säure eingetaucht wurden, voneinander getrennt. Die voltasche Säule wurde
zu der brauchbarsten Elektrizitätsquelle, da stetig Strom floss.
1805
Schon 1728 hatte der französische Mechaniker Falcon gelochte Kartonstreifen zur Steuerung eines
Webstuhles eingesetzt. Erfolg war der Erfindung erst mit Joseph-Marie Jacquard beschieden, der
1805 in Lyon einen automatischen Webstuhl baute. Jacquard verwendete gelochte Kartonplatten,
die zu einem Band zusammengefügt wurden. Das Lochmuster wurde über Nadeln mechanisch
abgetastet und steuerte das Anheben der Kettfäden im Webstuhl.
1830
Das Meisterwerk eines Uhrmachers aus Genua: Ein winzige Pianistin spielt Klavier, zwei Vögel singen,
Türen eines Tempels öffnen sich automatisch. Die Uhr besteht aus etwa 3000 einzelnen Teilen.
1834
Charles Babbage entwickelt mit der "Difference Engine" und der "Analytical
Engine" zwei mechanische Rechenmaschinen, die er zu Lebzeiten wegen
Geldmangels nicht vollenden kann. Letztere gilt als Vorläufer des moderen
Computers. Seine Analyse "Economy of machinery and manufactures" des
Fabrikkapitalismus wird eine wichtige Quelle für Karl Marx. Babbage stellt das
Lebensversicherungs-Wesen auf eine mathematische Grundlage, beschäftigt
sich theoretisch mit Unterwasserfahrzeugen und deren Navigation und stellt
eine Theorie zur Gletscherbildung auf.
Gräfin Ada Lovelace, geb. Byron, übersetzte 1934 Babbages "Analytical
Engine" ins Englische, und ergänzte eigene Notizen und Überlegungen zur
Maschine. Ada Lovelace legte einen schriftlichen Plan vor, wie man BernoulliZahlen mit der Maschine berechnen könnte. Dieser Plan brachte ihr den Ruhm
ein, nicht nur die erste Programmiererin, sondern überhaupt der erste
Programmierer gewesen zu sein. Später wurde die Programmiersprache Ada
nach ihr benannt.
1890
Herman Hollerith patentierte eine Maschine, die Daten auf Lochkarten auswerten konnte. Für die 11.
Volkszählung der USA hatten sich neben Hollerith mehrere Unternehmer beworben. Die Mitbewerber
verwendeten dabei farbige Karteikarten, die von Hand sortiert und gezählt werden mussten. Bei einem
Vergleichstest waren Holleriths Maschinen den anderen Verfahren weit überlegen, was dazu führte, dass
seine Maschinen die Auswertung der Daten vornehmen durften. Demnach hatte die USA damals
62.622.250 Einwohner. Sein Unternehmen, die "Tabulating Machine Company", wurde 1924 zu IBM.
1917
Der tschechische Autor Karel Capek (1890-1938) schrieb das
Theaterstück RUR, in dem intelligente Maschinen, von Menschen als
Arbeitskräfte konzipiert, gegen ihre Schöpfer rebellierten und die
menschliche Kultur auslöschten. Capek nannte diese Maschinen
ROBOTER (von robota , Fronarbeit, und robotnik, Sklave). Er
verwendete diesen Namen schon in einer Kurzgeschichte (Opilec), aber
erst mit RUR (für Rossum's Universal Robot) setzte sich die
Bezeichnung ROBOTER allgemein durch.
1927
1927 kam "Metropolis" in die Kinos, der Stummfilmklassiker des österreichischen Regisseurs Fritz
Lang. In "Metropolis" ist der Zukunftsstaat eine Klassengesellschaft. Während in der achtlosen
Unterstadt die Arbeiter wie Sklaven hausen und zehn Stunden am Tag von der Maschine tyrannisiert
werden, leben die Menschen der Oberstadt in einer Welt voller Luxus und Überdruss. In Pittsburg gab
es ein Robot-System namens "Televox". Es überwachte Wasserbehälter in einem Hochhaus und
schaltete bei Bedarf Pumpen ein. "Televox" konnte einen Staubsauger und einen Ventilator in Gang
setzen, Lampen ein- und ausschalten, sowie Fenster öffnen und Türen schliessen.
1935
1935 baute Konrad Zuse (1910-1995) den Rechner Z1. Er gilt als der erste frei programmierbare
Rechner der Welt. Er wurde 1938 fertiggestellt und vollständig aus privaten Mitteln finanziert. Der Rechner
enthält alle Bausteine eines modernen Computers, wie z.B. Leitwerk, Programmsteuerung, Speicher,
Mikrosequenzen, Gleitkommaarithmetik. Im Jahr 1986 fasste Konrad Zuse den Entschluss, den Z1 noch
einmal entstehen zu lassen. Im Zeitraum von 1987-1989 konstruierte er Tausende von Teilen des Z1 neu,
da der Rechner selbst und die Originalpläne im 2. Weltkrieg vernichtet wurden. Der nachgebaute Z1 kann
im Deutschen Technik Museum in Berlin-Kreuzberg besichtigt werden.
1942
Isaac Asimov (1920-1992) schreibt das Buch "Runaround", in dem er seine "3 Gesetze der
Robotik" formuliert:
1.) Ein Roboter darf niemals einen Menschen verletzen, oder durch Nichthandeln zulassen, dass
ein Mensch zu Schaden kommt.
2.) Ein Roboter muss den Befehlen, die ihm von Menschen gegeben werden, gehorchen, außer
wenn sie mit dem ersten Gesetz in Widerspruch stehen.
3.) Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange der Selbstschutz nicht gegen das
erste oder zweite Gesetz verstößt. Später verfasste er u.a. "The Bicentennial Man", eine
Geschichte, in der ein Roboter seine Unsterblichkeit aufgibt, um ein Mensch zu werden.
1944
Die britische Regierung richtet ein Forschungszentrum in Bletchley Park ein, um die Geheim-Chiffre der
Deutschen zu knacken. Mit dem Röhrenrechner „The Bomb“ wurden tatsächlich Dechiffrier-Erfolge
erzielt, und so wurden mehr Gelder bewilligt. Tom Flowers baute in 10 Monaten „Colossus". Im
Dezember 1943 war dieser mit ihren 1500 Röhren betriebsbereit. Diese Rechner werden heute als die
ersten elektronischen Digitalcomputer angesehen. Nach Kriegsende ließ ihn Winston Churchill
„Colossus“ zerstören und alle Unterlagen vernichten, da niemand von den Dechiffriererfolgen der
Alliierten erfahren sollte.
1946
George C. Devol erhält das Patent für einen Mehrzweck-Wiedergabe-Apparat zur Kontrolle
von Maschinen.
Der Transistor wurde 1946 von William Shockley, Walter Brattain, und John Bardeen
entwickelt. 1956 erhalten sie dafür den Nobelpreis. Transistoren revolutionierten die
Computertechnik durch ihre Zuverlässigkeit gegenüber Röhren. Damit wurde die Grundlage
für einen beispiellosen Miniaturisierungswettlauf gelegt, der später zu den ersten Integrierten
Schaltungen führt.
1947
William Grey Walter (1910-1977) konstruierte Geräte zur Gehirntopographie u. studierte
das Entstehen komplexen Verhaltens ausgelöst durch einfache Reflexhandlungen. Er baute
die Roboter-Schildkröten "Elsie" und "Elmer", und begründete die Ära der mobilen Roboter.
"Elsie" z.B. war in der Lage, eine Lichtquelle zu lokalisieren und in ihre Richtung zu fahren.
Sie wurde elektronisch gesteuert und mit Batterien betrieben. "Elsie" konnte diese
selbständig an bestimmten Ladestationen wieder aufladen. Walter verwendete den Begriff
"Machina Specularis", - "Beobachtende Maschine".
1951
Raymond Goertz konstruiert für die Atom-Energiebehörde einen "Teleoperator"-Arm, der
Handlungen aus einer Distanz ermöglichte. Damit konnte man gefahrlos mit radioaktivem Material
umgehen. Seit 1985 gibt es den Ray Goertz-Preis, um Personen zu ehren, die aussergewöhnliche
Leistungen auf dem Gebiet der Tele-Robotik erbringen.
1954
Die Entwicklung stationärer Automaten begann Anfang der fünfziger Jahre. Damals entwickelten George
Devol und Joe Engelberger den Roboter Unimate, dessen Pläne im Dez. 1954 patentiert wurden.
Unimate war der erste industriell eingesetzte Roboter. Er wog zwei Tonnen und wurde durch ein
Programm gesteuert, das auf einer Magnettrommel gespeichert war. Zuerst in der Produktion von
Bildröhren eingesetzt diente er der Sequenzierung und Stapelung von druckgegossenem Metall. 1961
wurde der erste Unimate bei General Motors installiert. Fortan war die Automobilindustrie führend bei der
Entwicklung von Industrierobotern. Ein IBM 701-Computer versuchte Russisch ins Englische zu
übersetzen. Dabei wurden auch elektronische Fach-Wörterbücher verwendet, und zahlreiche
1957
Der Wiener Claus Scholz-Nauendorff baut den ersten einer Reihe von Autonomen zur “künstlichen
Reproduktion von Lern- und Denkprozessen“. Mit MM6 - MM9 entsehen äußerlich menschenähnliche
Roboter, welche die Peripherie für ein kybernetisches Regelsystem darstellen, das diese kognitiven
Fähigkeiten durch die Kombination von Sensorwerten mit vorgegebenen „Motivpegeln“, Verhaltensbilden
und Trieben erreichen will.
1958
Beginn der unbemannten Weltraumfahrt. Russland und Amerika schickten Sonden ins All. Die ersten
russischen Versuche, Lunik A,B,C wurden durch Raketenexplosionen zerstört. Lunik 1(Jan., 1959)
schwenkte nach einem Vorbeiflug am Mond unbeabsichtigt in einen Sonnenorbit ein, bestätigte aber
die Existenz des Sonnenwindes. Lunik 2 (Sept., 1959) war die erste Sonde, die beabsichtigt auf der
Mondoberfläche aufschlug. Lunik 3 (Okt., 1959) fotografierte die Rückseite des Mondes. Auf amerik.
Seite gab es die "Pioneer"-Missionen. Erprobung der Technik stand an erster Stelle, Wissenschaft
kam danach. Pioneer 0,1,2,3 explodierten oder verglühten in der Erdatmosphäre.
1959
Der Nobelpreisträger für Physik (2000), Jack St. Clair Kilby von Texas Instruments baute den ersten I.C.
(Integrierten Schaltkreis) auf einem Stück Germanium, das dünner als ein Zahnstocher und einen Zentimeter
lang war, und 5 Komponenten besaß. Das Unternehmen "Planet Corporation" verkaufte den ersten
kommerziell erhältlichen Roboter. Xerox bringt das erste Kopiergerät auf den Markt.
1960
Joe Engelberger stellt den ersten Industrieroboter vor, und gründet das US-Roboteruntenehmen
„Unimate“. Bei General Motors werden Roboter in einer Produktionslinie installiert.
1962
An der Johns Hopkins Universität in Baltimore wurde von Hirnforschern das "Hopkins Beast" entwickelt. Das
Hopkins Beast implementierte in Anlehnung an Einzeller verschiedene Verhaltensweisen: das Patrouillieren
durch seine Umgebung bis seine Batterien schwach wurden, die anschließende Suche nach "Nahrung" in Form
von Ladestationen, das Andocken an die Stationen als Analogie zur Nahrungsaufnahme und das "Schütteln"
zum Lösen der Steckverbindung, um die Patrouillie fortzusetzen. Die Photozellen der "Beasts" wurden später
durch Videokameras ersetzt, mit denen die Ladestationen besser zu lokalisieren waren. Ein Beast konnte auf
diese Weise theroretisch beliebig lange agieren. 1960 sind in den USA etwa 6000 Computer in Betrieb. Das
Unternehmen "American Machine and Foundry" vermarktet den zylindrischen Roboter "Versatran", von H.
Johnson und V. Milenkovic.
1963
Forscher am Los Amigos Spital in Downey, Kalifornien, entwickelten den ersten Computer gesteuerten
Roboter-Arm. Der "Rancho-Arm" wurde als Werkzeug für Behinderte eingesetzt. Sechs Gelenke verliehen
ihm die Flexibilität eines menschlichen Arms.
1967
Marvin Minsky und Seymour Papert leiteten das "Blocks Microworld Projekt", in den Labors von MIT. Dieses
Projekt verbesserte das "Sehen" von Computern und Robotern, ihre Beweglichkeit, und die SpracherkennungVerarbeitung; die Roboter konnten eine Welt aus geometrischen Blöcken manipulieren, und verschiedene
Farben, Formen und Größen unterscheiden. Das Team um Seymour Papert entwickelte damals auch die
einfache, objektorientierte Programmiersprache LOGO, mit der auch Kinder arbeiteten konnten.
1970
Stanford: Ein Roboter namens Shakey konnte durch acht Räume navigieren, in denen geometrische
Blöcke aufgestellt wurden. Er konnte Instruktionen in einem vereinfachten Englisch "verstehen". Douglas
Lenat und andere erarbeiteten Konzepte, um Variablen automatisch abzuleiten, die für die Lösung von
Problemen gebraucht wurden. Zum ersten Mal wird Fuzzy-Logik praktisch demonstriert.
1971
Der Wabot-1, entwickelt an der Wasada Universität zwischen 19701973, gilt als erster "humanoider Roboter" der Welt. Der Wabot besaß
funktionierende Beine, Greifhände mit Sensoren und AI-Systeme, die
ihm das Verhalten eines etwa eineinhalbjährigen Kindes
ermöglichten. Sein "Gehen" war statisch, indem er das Zentrum der
Schwerkraft von einem Fuß auf den anderen verlagerte
1974 - 1976
Professor Scheinman, Erfinder des "Stanford-Arms", gründet das Unternehmen "Vicarm Inc.", um eine
Version des Armes kommerziell zu vermarkten. Der Arm wird durch einen Miniatur-Computer gesteuert. 1976
kommt eine Version des Arms beim Raumfahrt-Unternehmen "Viking" zum Einsatz
PUMA: Ein direkter Nachfahre des Stanford-Arms ist der PUMA
(Programmable Universal Manipulator for Assembly). Scheinman
überarbeitete den Roboter während seiner Zeit am Massachusetts
Institute of Technology (MIT), so dass sein Aufbau dem eines
menschlichen Armes nahe kommt. Die erste kommerziell verfügbare
Version des Roboterarms war durch die Firma Unimation lizensiert und
überarbeitet, und wurde 1978 an General Motors ausgeliefert. Der Arm
ist vorwiegend für den Einsatz in der Automobil-Industrie gedacht. Der
PUMA-Arm ist bisher der erfolgreichste Roboterarm.
1979
Der Österreicher Hans Moravec konstruiert das Stanford Cart, das erste Computer gesteuerte RoboterFahrzeug, das durch ein Gelände mit Hindernissen navigieren kann. Dr. Hans J. Berliner schreibt ein
Backgammon-Programm, welches den regierenden Backgammon-Weltmeister schlägt. Marvin, der
paranoide Androide aus Douglas Adams Buch 'Per Anhalter durch die Galaxis' sagt: "Sie denken, Sie
haben Probleme. Was würden Sie tun, wenn Sie ein manisch-depressiver Roboter wären? Nein,
bemühen Sie sich nicht. - Ich bin 50000 mal intelligenter als Sie u. selbst ich habe keine Lösung. Nur der
Versuch, mich auf Ihr Gedankenniveau hinabzubegeben, bereitet mir Kopfschmerzen
1983
Odex 1 (gebaut von Odetics Inc.) ist der erste kommerziell erhältliche Roboter, der sich auf jeder Art von
Gelände bewegen kann. Odex1 kann in Umgebungen arbeiten, die ein Risiko für Menschen darstellen, und wo
Fahrzeuge mit Rädern scheitern. (Radioaktive Zonen, Kampfgebiete, Minenstollen.) Seine Beine können
auch als Arme agieren, um Objekte zu heben und zu bewegen. Japans Finanzministerium und das Ministerium
für Internationalen Handel und Industrie beschließen, 40 Millionen Yen für die Entwicklung von Robotern, die in
gefährlichen Umgebungen eingesetzt werden können, zur Verfügung zu stellen.
1984
Stanford Research Institute: Der Roboter "Flakey" wird durch zwei Räder angetrieben, und verfügt über zwölf
Ultraschallsensoren zur Hinderniserkennung, eine Videokamera und einen Laser basierten Entfernungsmesser,
kann Korridore und Durchgänge erkennen und seinen Weg planen. Doug Lenat lanciert das 'Cyc'-Projekt, um
Regeln für eine Wissensdatenbank des Alltagswissens zu sammeln, die es Robotern ermöglichen soll, unsere
Welt zu verstehen. Die Waseda Universität präsentiert den Wabot-2, der Klavier spielen kann. Der erste
neurochirurgische Eingriff unter Assistenz eines Roboters wird am Long Beach Memorial Hospital
durchgeführt. Dabei kommt ein stereotaktiler Roboter zum Einsatz.
1988
Der erste antropomorphe (menschengestaltige) Manipulator mit dem Namen "Greenman" wird am Space and
Naval Warfare Systems Center San Diego (SSC San Diego) zur Imitation menschlicher Manipulation mittels
Telerobotik-Systems entwickelt. Er verfügt über ein Videokameraauge auf dem Aviator-Helm.
Nachfolgeversionen dieses Telerobotik-Systems werden auch unter Wasser eingesetzt.
1990
1990 gibt es mehr als 40 jap. Firmen, u.a. die Giganten
Hitachi und Mitsubishi, die sich auf die Produktion von
kommerziellen Robotern spezialisieren. In den 90er Jahren
stiegt die Anzahl der ind der industrialisierten Welt
eingesetzten Roboter rasant an. Speziell in Japan wird auch
die Produktion von Robotern automatisiert.
Verschiedene Standards und Architekturen für
Industrieroboter haben sich durchgesetzt, zB. wie parallele
oder serielle Architekuren, die sich im Arbeitsbereich und in
den Positionier- und Wiederholgenauigkeiten unterscheiden.
1993
Seiko Epson Corp. startet 1993 ein Micro-Robotik Projekt. Das erste Produkt dieser Serie wurde
"Monsieur" genannt, und konnte Lichtquellen folgen. Heutige Nachfolge-Modelle(2003) können
bereits über "Bluetooth" kabellos durch einen normalen PC gesteuert werden, mehrere
"Monsieurs" können simultan und unabhängig von einander agieren. Spezielle Zinkbatterien
lassen "Monsieur" fünf Stunden lang Bewegungsfreiheit. Am Massachusetts Institut für
Technologie(MIT) existiert seit 1993 das Robotik-Projekt "Cog" (cog, deutsch:Zahn). Zahns
Aufgabe besteht darin Theorien über menschl. Wahrnehmung zu prüfen. Zahn ist ein
humanoider Roboter bestehend aus Torso, Armen und Kopf, mit 21 Freiheitsgraden und eine
Vielzahl von sensorischen Systemen: Kameras, Gyroskope, Allrichtungs-Mikrophone, Tast- und
kinästhetische Sensoren. Er kann auch der Bewegung von Gesichtern folgen.
1997
Der schottische Hotelbesitzer Campbell Aird wird mit einem funktionsfähigen
bionischen Arm ausgestattet.
1998
Cynthia Breazeal am MIT konstruiert "Kismet", einen Roboter, dessen Gesicht sich mit einem Baby
nachempfundenen Gesichtsausdruck und Gesten verständlich machen und mit Menschen interagieren
kann. 4 CCD-Kameras für die Bildverarbeitung, Sprachsynthese und -erkennung, 15 DOF für
Gesichtsausdrücke und die Darstellung von Emotionen und eine komplexe Software für eine
kontextabhängige Änderung der Systemparameter sind die Komponenten von Kismet.
Die Verarbeitung erfolgt auf 10 Pentium-Rechnern, die vernetzt sind, um sich die Arbeit aufzuteilen und so
die Latenzzeiten gering zu halten.
1999
Mit dem "Da Vinci Chirurgie-System", der kalifornischen Firma "Intuitive
Surgical", können Ärzte Patienten minimal-invasiv operieren. Augmented Reality
verbindet pre-operativ erhobene Daten aus bildgebenden Verfahren mit dem
Live-Bild der Schlüsselloch-Kamera.
2000
Honda präsentiert ASIMO. Er ist 1,20 Meter groß, 43 Kilogramm schwer, und wird
per Fernsteuerung kontrolliert. Er kann laufen und Treppen steigen. Ein
Sprachprogramm ermöglicht ASIMO das Verstehen von ca. 50 Kommandos,
Zurufen oder Begrüßungen.
Die Universität von Berkeley, Kalifornien entwickelt seit 2000 ein künstliches
Exoskelett für Menschen. Das "Berkeley Lower Extremity Exoskeleton" (BLEEX)
soll Feuerwehrleute, Katastrophen-Helfer und Soldaten in die Lage versetzen,
schwere Lasten in für Fahrzeuge unzugängliche Gebiete zu transportieren. Heute
kann mit BLEEX eine 70 Kilogramm schwere Last transportiert werden, die sich für
den Träger wie 2 Kilogramm anfühlen.
2003
Robotik-Labors in Stanford, geleitet von Mark Cutowsky, studieren und imitieren insektoide
Lebensformen. Sie haben sechsfüßige Roboter gebaut, ausgestattet mit der komplexen BewegungsMechanik von Küchenschaben. In Umgebungen, die zu gefährlich oder zu klein für Menschen sind,
können winzige, mehrfüßige Roboter eingesetzt werden.
Prof. Paolo Dario(Italien) und Mark Oliver Schurr(BRD), stellen bei einer Tagung von Chirurgen EMIL vor.
EMIL(Endoscopic Microcapsule Locomotion) ist ein 3 cm großer Roboter, der vom Patienten geschluckt
wird. Er bewegt sich ähnlich einem Tausendfüßler in den Darmtrakt. Er hat eine Mikro-Kamera und ein
Skalpell, arbeitet ferngesteuert und braucht keine Batterie. EMIL wird mit dem Stuhl ausgeschieden und
könnte zur Verhütung von Darmkrebs helfen.
2004
Die beiden Mars-Exploration-Rover "Spirit, MER-A" und "Opportunity, MER-B", führen erfolgreich
geologische Untersuchungen auf dem Mars durch.
Sonys Unterhaltungs-Roboter QRIO dirigiert am 13. März das Philharmonische Orchester von Tokio.
(Beethovens Symphonie No.5, und Melodien von Takashi Yoshimatsu). QRIO kann nicht nur auf zwei
Beinen gehen, sondern auch auf unebenem Gelände wandeln. Er kann tanzen, Gesichter wiedererkennen,
und eine Konversation weiterführen.
2005
Der japanische Pavillion zur Weltaussellung Expo-2005 steht ganz im Zeichen
der Robotik: Androiden im Servicewesen werden vorgestellt, die 5 Sprachen
spechen und mit Gestik und Gesichtsausdruck in der Kommunikation reagieren
können., Roboter werden zur Kinderbetrueuung, im Sicherheitsbereich, sowie
als Reinigungskräfte eingesetzt. Automatische Busse und Rollstühle bewegen
sich durch das Gelände.
Herunterladen