Die 1960er Jahre im geteilten Deutschland Das geteilte Himmel. Der geteilte Himmel“ ist eine getreue Verfilmung von Christa Wolfs gleichnamigem Roman, eine ruhig erzählte, tragische Liebesgeschichte, die sich unter dem Vorzeichen der deutsch-deutschen Teilung ereignet. Die ganze Erzählung findet auf zwei Ebenen statt. Die erste Ebene spielt im Krankenhaus (nach ihrem Unfall) und wird von Rita in der allwissenden Erzählerrede erzählt. Dort wird im Präsens beschrieben, wie ihr Leben im Krankenhaus abläuft (Gespräche mit Besuchern etc.). Diese Ebene ist folglich das Jetzt. In der zweiten Ebene wird die ganze Handlung beschrieben, alles das, was in der Inhaltszusammenfassung steht. Die Hauptfiguren: Rita- arbeitet als Teil ihrer Ausbildung in einer Brigade des Waggonbauwerks Ammendorf. Anfänglich ist Rita ein junges, unerfahrenes Mädchen in einem kleinen Dorf im Osten Deutschlands Ihre Kindheit war sicher nicht die leichteste, da sie ohne ihren Vater aufwachsen musste und sie die Schule frühzeitig beenden musste, da es ihr an Geld mangelte. Die Hauptfiguren: Manfred, der in einer zerstrittenen Familie aufwächst, ist Chemiker. Er verliert den Glauben an das sozialistische Wirtschaftssystem, nachdem eine seiner Entwicklungen von den Wirtschaftsfunktionären der DDR abgelehnt wird. Der Inhalt: • Rita und Manfred lernen sich beim Dorftanz kennen: Es ist Liebe auf den ersten Blick. Sie beziehen eine gemeinsame Wohnung in Halle. • Manfred geht er über Ostberlin in den Westen. Rita reist ihm nach und versucht ihn zur Rückkehr zu bewegen. • Doch er will bleiben, Rita aber fühlt sich im Westen fremd und fährt nach Halle zurück. • Kurz darauf wird die Mauer gebaut und trennt die beiden endgültig. Rita versucht sich umzubringen und fällt ins Koma, aus dem sie später im Krankenhaus erwacht. Aus der Perspektive der soeben erwachten Patientin erzählt sie rückblickend ihre Geschichte mit Manfred. Bezug zur historischen Wirklichkeit • Christa Wolf, die Autorin, umgeht die sozialistische Propagandaliteratur, indem sie die Situation der Wirtschaft und die Gründe für die mangelhafte materielle Versorgung der Bevölkerung realistisch schildert. • Rita zeichnet ein realistisches Bild der Entwicklung der DDR von einer vorkommunistischen Gesellschaft ausgehend, bis zum langsamen Hinführen zum Sozialismus. Bezug zur historischen Wirklichkeit • Rita und Manfred repräsentieren die beiden rivalisierenden Gesellschaftsformen der damaligen Zeit. Manfred sieht als einzige Möglichkeit gegen die Willkür und Unfähigkeit der politischen Führung in der DDR die Flucht in die BRD. Rita hingegen erkennt zwar die Mängel am sozialistischen System, doch ist sie bereit, materielle Einbußen in Kauf zu nehmen, um zum Vervollkommnungsprozess der sozialistischen Idee ihren Anteil beizutragen. Der rote Kakadu Von Dominik Graf, 2005 Drama; Liebesfilm, Hauptfiguren Wolle Ehemann von Luise, Regimegegner Siggi 20-jährige Begabte Maler, verliebt sich in Luise Luise Dichterin, überzeugte Sozialistin Roter Kakadu Die legendäre Tanzbar im großbürgerlichen Dresdner Stadtteil „Weißer Hirsch“ war der erste „Jazzkeller“ der DDR. Neben DDR-typischer Unterhaltungsmusik wurde hier Jazz, Blues und Rock‘n‘Roll live gespielt. Inhalt Siggi kommt vom Lande nach Dresden zu seiner Tante und macht am Theater ein Praktikum als Kulissenmaler, um später an der Hochschule Leipzig zu studieren. Siggi lernt Dichterin Luise und ihren Mann kennen. Siggi verliebt sich in Luise. Um sie wiederzusehen, geht er zu der berühmten Tanzbar “Roter Kakadu”. Um Geld für ein chikes Outfit zu bekommen, stiehlt Siggi eine MeißnerPorzellanfigur seiner Tante, die er in West-Berlin verkauft. Schnell freundet sich Siggi mit Wolles Clique an. Das “westlich-dekadente” Freizeitvergnügen und der Wunsch nach Selbstbestimmung führen die jungen Menschen zum Konflikt mit den staatlichen Autoritäten Bedingungsreälität Im Film geht es um die letzten vier Monate vor dem Mauerbau. Der Regisseur schaut von außen aus räumlicher und zeitlicher Entfernung auf Dresden 1961. Er macht es mit Sensibilität, mit Einfühlungsvermögen und einem feinen Gespür für Ironie. Das ist eine Dreiecksgeschichte um Liebe und Freundschaft, die in einer turbulenten Zeit spielt, in der sich nicht nur das Schicksal dreier Menschen entscheidet, sondern in der zufällig gerade Weltgeschichte geschrieben wird. Bezugsrealität • Im Februar 1945 wurde Dresden fast völlig durch Luftangriff zerstört. Mindestens 25000 Zivilisten verloren ihr Leben. • Nach dem Krieg ist Dresden eine Stadt in der DDR, befindet sich etwa 160 km von Berlin entfernt. • Es gibt eine Kluft zwischen sozialistischem Überlegenheitsanspruch und dem realen Versagen des Regimes. • Die Parteiführung befürchtet, die „Aufbaugeneration“ ideologisch zu verlieren Westeinflüsse Zunehmende Massenflucht Repressionen und Komplete Abriegelung (Mauerbau am 13 August 1961) Wirkungsrealität • 97 000 Menschen verlassen die DDR und den Ostsektor von Berlin (Juni bis August 1961) • 50 % davon sind Jugendliche unter 25 Jahren • insgesamt etwa 2 700 000 Menschen verlassen zwischen 1959 bis 1961 die DDR und den Ostsektor Berlins • Seit 13. August 1961 war es fast unmöglich die Grenze zu überschreiten und das deutsche Volk wurde endgültig in 2 Teile geteilt. Filmrealität Hauptpersonen: - Hans Kuhlke – Bauarbeiter, lebt in OstBerlin; - Katharina Kuhlke – Frau von Hans Kuhlke, lebt in OstBerlin; - Paul Kuhlke – Sohn von Hans und Katharina, lebt mit der Familie in OstBerlin; - Lavinia Kellerman – Klavierlehrerin von Paul Kuhlke; - Erwin Sawatzke – Verkäufer in West-Berlin. Bedingungsrealität Inhalt und Handlung: Am 12. August 1961 fahren Hans und Katharina Kuhlke nach WestBerlin, weil sie zu einem Geburtstag eingeladen worden. Aber in der Nacht wurde die Grenze zwischen Ost- und WestBerlin geschlossen, und so wird die Familie geteilt. In den nächsten Tagen versuchen die Eltern von Paul Kulke die Grenze überqueren um sich mit ihren Sohn zu treffen. Gleichzeitig wurde Paul Kuhlke betrogen, dass seine Eltern ihm gelassen haben und nach OstBerlin geflüchtet sind. Bedingungsrealität Persönliche Charakterzüge: - Hans Kuhlke: kümmert sich um seine Familie, doch ist nicht umsichtig; ergibt sich schnell in der kritischen Situation. - Katharina Kuhlke: kann alles für das Gedeihen ihrer Familie machen; liebevolle Mutter. - Paul Kuhlke: hat Angst von der Partei; fühlt sich einsam, sehnt sich nach den Eltern; zweifelnde Person. - Lavinia Kellerman: versucht Paul zu helfen; Frau mit dem schweren Schicksal; trinkt zu viel Alkohol. - Erwin Sawatzke: versucht Paul’s Eltern zu helfen; ist habsüchtig. Bezugsrealität Der Hauptsinn des Filmes ist die Tragödie der Familien, die wegen des Mauerbaus geteilt wurden, zu zeigen. Die Menschen, die ihre Verwandten oder Freunde im anderen Teil Berlins hatten, konnten mit ihnen für Jahren nicht treffen. Und wenn sie schon nach lange Jahren einander wieder treffen, gab es schon nichts gemeinsames zwischen diese Leute. Bezugsrealität Einige Tatsache über Berliner Mauer: - der Aufbau wurde am 13 August 1961 aus der Initiative der DDR-Regierung angefangen; - eine Menge der Flüchtlinge, die nach WestBerlin wollten, war der Hauptgrund für den Aufbau; - Bei dem Fluchtversuch nach WestBerlin kamen etwa 1200 Menschen ums Leben; - Berliner Mauer hat 28 Jahre 2 Monate und 28 Tage existiert und wurde am 9 November 1989 zerstört; - Einige Teile der Mauer wurden wie ein Denkmal und ein Symbol des kalten Krieges gelassen. Wirkungsrealität - Zeitgenössische Rezeption: für die sechziger Jahre war der Mauerbau eine Tragödie. Doch hatte die Berliner Mauer nicht nur das Leben der Menschen beeinflusst, sondern auch die politischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts. - Heutige Rezeption: heute ist die Mauer eher ein Symbol des geteilten Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Doch macht die Atmosphäre der Film einen riesigen Eindruck an alle Zuschauer. Der Tunnel - Hauptfiguren Harry Milchior Ex-Sportler und Tunnelbauer Mit der Hilfe des Tunnels findet er den neuen Sinn seines Lebens. Fritzi Tunnelbauerin Mit der Hilfe des Tunnels will sie mit ihrem Verlobter wieder sehen Mattis Ingenieur Mit der Hilfe des Tunnels will seine Frau nach Westen biegen. Andere Figuren • Charlotte, Schwester von Harry. Sie vertraut sowjetische Behörden nicht und will auch nach Westen zu ihrem Bruder fliehen. • Theo, Mann von Charlotte hat Angst von der Flucht und von dem Leben in anderem Land. • Carola, Frau von Mattis wurde von sowjetischen Soldaten gefasst und müsste für sowjetische Behörden arbeiten. • Oberst Krüger, sowjetischer Beamter, der in diesem Film sowjetische Macht personifiziert. Inhalt • Mattis und Carola machen ein Vorsuch nach Westen zu fliehen. Als Ergebnis kommt Mattis ohne Carola nach Westen, die von sowjetischen Soldaten gefasst wurde. • Harry Melchior, der ein erfolgreicher Sportler in DDR ist, will Kontakte mit Mattis nicht trennen. Er entscheidet sich für eine Flucht und geht mit einer falschen Erlaubnis über die Grenze. • Mattis, Harry und ein paar Freunde finden einen Platz in einem alten Haus an der Grenze, wo sie ein Tunnel bauen können, um zu ihren Verwandten nach Westen zu ziehen. • Mehr Leute, die auch ihre Verwandten im Osten haben, treten ihnen bei. Unter diesen Leuten ist Fritzi, die dort ihren Verlobten hat. • Carola, die von sowjetischen Soldaten gefasst wurde, fang mit sowjetischen Behörden zu arbeiten. So kennen sich aufgrund des Tunnels. • Verlobter von Fritzi starb neben der Mauer. Fritzi probiert ein Freitod zu machen, aber sie stirbt nicht. • trotz der Tätigkeit der sowjetischen Behörden, flohen 1962 29 Menschen nach Westen mit der Hilfe des Tunnels um im Westen ein neues Leben zu finden. Bedingungsreälität • Im Film geht es um die Zeit des Mauerbaus. Die Grenze wurde geschlossen und viele Leute wurden getrennt. • Der Regisseur führt vor, dass sich das Leben der Menschen an dieser Tunnel konzentriert. Sie betrachten diesen Tunnel wie eine Möglichkeit mit vorigerem Leben zu trennen und ein neues Leben anzufangen. • Die Hauptfiguren, die in den Westen flohen, finden einen neuen Sinn des Lebens in diesem Tunnel. • Es gibt keine Ironie in diesem Film. Die Verhältnisse zwischen den Leuten sind anstrengend und kompliziert. Bezugsrealität • Im August 1961 wurde der Mauerbau angefangen. Die Grenze wurde geschlossen und viele Menschen wurden getrennt. • Die Leute wollten sich mit diesem Situation nicht abzufinden. Sie suchte nach verschiedene Möglichkeiten mit seinen Verwendeten wiederzusehen und zusammenzuleben. • Der Tunnel war ein Weg für ihre Wiedervereinigung. Es war im gesamten 193 m. lang und gang unter der Mauer. • Der Bau des Tunnels wurde in 1961 angefangen und im 1962 flohen 29 Leute durch diesen Tunnel nach Westen. Kati Klee und (Krystyna Stypułkowska) Werner Horrath (Eberhard Esche) Hannes Balla (Manfred Krug) Spur der Steine ist ein vom DEFA-Studio für Spielfilme, Künstlerische Arbeitsgruppe (KAG) „Heinrich Greif“, produzierter Gegenwartsfilm aus dem Jahr 1966. Regisseur Frank Beyer, der mit Karl-Georg Egel das Drehbuch verfasste, inszenierte den Streifen basierend auf dem gleichnamigen Roman von Erik Neutsch. Spur der Steine wurde im Bezirk Potsdam uraufgeführt, lief anschließend drei Tage in einigen Kinos als er wegen „antisozialistischer Tendenzen“ für 23 Jahre im DEFA-Archiv verschwand. Erst im Oktober 1989 durfte der Film wieder in der DDR aufgeführt werden, wenig später auch bei der Berlinale 1990 in der Bundesrepublik Deutschland. Bezugsrealität „Spur der Steine“ stellt – sicherlich nicht nur wegen Rücksichtnahme auf die DDR-Zensur – keinen auch nur versteckt vorgetragenen Frontalangriff auf die Politik der staatlichen und Parteistellen der DDR dar. Beyer unternimmt einen auch heute noch sehenswerten und historisch äußerst interessanten Versuch, die verschiedenen Interessen im Umkreis von Wirtschaft, Staat und Privatleben in Fokussierung auf die drei Hauptfiguren in ihren Gegensätzen darzustellen und legt den Finger in alle Wunden, egal von welcher Seite. Die fast schon dokumentarische Art und Weise zeugt von Beyers eigener Überzeugung zu dieser Zeit, die Verhältnisse innerhalb der DDR zum Besseren wenden zu können, gleichzeitig aber auch von schonungsloser Kritik an Dummheit, Egoismus, Verantwortungslosigkeit, Inkompetenz und Machtgerangel, die sich hinter abstrakten Parolen und Devotismus zu Partei und Staat verschanzen. Inhalt • Auf der ostdeutschen Großbaustelle „Schkona“ arbeitet Zimmermann und Vorarbeiter Hannes Balla, der nicht viel von den bürokratischen Regeln der Planwirtschaft hält, mit seiner Arbeitsbrigade. Balla und seine Leute zählen zu den produktivsten Einheiten am Bau, die sich notfalls fehlendes Baumaterial auch mit Gewalt verschaffen. Dennoch werden sie aufgrund ihrer Produktivität von der Obrigkeit zunächst geduldet. Als eines Tages der idealistische SED-Parteisekretär Werner Horrath seinen Dienst an eben jener Baustelle antritt, fühlt er sich anfangs in seiner Autorität untergraben, dennoch gelingt es ihm Balla, den er als erstklassigen Arbeiter schätzt, für seine Idee einer höheren Produktivität zu gewinnen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. • Die beiden Männer verbindet bald eine Mischung aus gegenseitigem Respekt, aber auch eine gewisse Rivalität um die Liebe der Ingenieurin Kati Klee, die ihrerseits auch neu zu der Großbaustelle gestoßen ist. Beide Männer verlieben sich in Kati, Horrath gelingt es schließlich jedoch Katis Herz für sich zu gewinnen. Es beginnt eine heimliche Liebesaffäre, da Horrath bereits verheiratet ist und seinen Parteiposten nicht gefährden will und sich außerdem nicht von seiner Familie trennen kann. Später wird Kati schwanger, verrät aber aus Loyalität den Namen des Vaters nicht und schützt so Horrath, der wiederum sich immer mehr von Kati entfremdet und in eine Krise gerät, in der er zwischen Pflichterfüllung und seiner Liebe zu Kati entscheiden muss. Erst als sich Kati von ihm endgültig lösen will, bekennt er sich öffentlich zu ihr und verliert dadurch sämtliche Parteiposten. Seine Frau reicht die Scheidung ein, so dass Horrath seinen Lebensunterhalt fortan als Arbeiter in Hannes Ballas Brigade bestreiten muss. Balla ist letztendlich die Person, die ihn bei einem Parteiausschlussverfahren verteidigt.