Glossar Checkpoint Charly Der Checkpoint Charlie war einer der bekanntesten Berliner Grenzübergänge durch die Berliner Mauer zwischen 1961 und 1990. Er verband in der Friedrichstraße zwischen Zimmerstraße und Kochstraße (beim gleichnamigen U-Bahnhof) den sowjetischen mit dem US-amerikanischen Sektor und damit den Ost-Berliner Bezirk Mitte mit dem WestBerliner Bezirk Kreuzberg. Der Kontrollpunkt wurde im August 1961 in Folge des Mauerbaus eingerichtet, um die Grenzübertritte des westalliierten Militärpersonals und ausländischer Diplomaten erfassen zu können. Glasnost (russ.: Transparenz, Offenheit). Mitte der 1980er Jahre von M. Gorbatschow im Zuge von Perestroika geprägter politischer Leitbegriff. Unter dieser Losung wurden die politischideologisch begründeten Beschränkungen der Pressefreiheit in der Sowjetunion gelockert und schließlich aufgehoben, um eine höhere Transparenz der Entscheidungen im Parteiund Staatsapparat zu bewirken und somit eine gewisse öffentliche Kontrolle zu etablieren und die angestrebten politischen Reformen abzusichern. Kalter Krieg Als Kalter Krieg wird der Konflikt zwischen den Westmächten unter Führung der USA und dem Ostblock unter Führung der Sowjetunion bezeichnet, den diese von 1945 bis in die 1980er Jahre mit allen Mitteln unterhalb der Schwelle eines offenen Krieges austrugen. Dabei wurden jahrzehntelang auf beiden Seiten politische, ökonomische und militärische Anstrengungen unternommen, bis hin zu Stellvertreterkriegen, um den Einfluss des anderen Lagers weltweit einzudämmen oder zurückzudrängen. Der Konkurrenzkampf beider Systeme zeigte sich in der ideologischen Propaganda, an ihrem Wettrüsten, in der Wirtschaft und an den Entwicklungen in den Bereichen Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie (zum Beispiel Raumfahrtprogramme) der Supermächte und ihrer Verbündeten. Die Dauer des Kalten Krieges wurde in der Vergangenheit auch abweichend definiert. Während man heute in der Regel darunter praktisch die gesamte Nachkriegszeit ab 1945 bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 versteht, bezeichnete man vor 1989 üblicherweise nur den Zeitraum von circa 1947 bis 1972 als Periode des Kalten Krieges. Montagsdemonstrationen Seit Anfang der 1980er Jahre waren Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche der Ausgangspunkt für oppositionelle Demonstrationen in der DDR. Am 4. September 1989 gingen Oppositionelle erstmals mit Transparenten für Demokratie, Pressefreiheit und offene Grenzen in Leipzig auf die Straße. Die Staatsmacht reagierte mit Behinderungen und Verhaftungen. Am 25. September 1989 demonstrierten bereits 5.000 Menschen, am 2. Oktober waren es über 20.000. Immer mehr herrschte im Land Angst vor einer „chinesischen Lösung“. Doch am 9. Oktober 1989 demonstrierten über 70.000 Menschen auf dem Leipziger Ring, ohne dass der Staat eingriff. Die Macht der SED war gebrochen und sie ließ ihre bereits in Stellung gebrachten Truppen wieder abziehen. Ihren Höhepunkt erreichten die Montagsdemonstrationen in Leipzig am 6. November 1989 mit über 30.000 Demonstranten in Leipzig. Perestroika (russ.: Umbau). Mitte der 1980er Jahre von M. Gorbatschow geprägter politischer Leitbegriff für die Umstrukturierung von Politik und Gesellschaft in der Sowjetunion. Es ging insbesondere um eine Revision des zentralistischen Führungssystems, um eine größere Effizienz der Wirtschaft und um die Einführung marktwirtschaftlicher Elemente in der Wirtschaft. „Runder Tisch“ in der DDR Von Dezember 1989 bis zu den ersten demokratischen Wahlen im März 1990 arbeitete dieses Gremium als eine Art Ersatzparlament und Kontrollinstanz für die Regierung Modrow in der DDR und bereiteten freie Wahlen vor. Auch auf regionaler und lokaler Ebene entstanden „Runde Tische“, deren Mitglieder die Verwaltung kontrollierten und die Demokratisierung des politischen Lebens vorantrieben. Stasi Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (kurz MfS oder Stasi) war der Inlandsund Auslandsgeheimdienst der DDR und zugleich Ermittlungsbehörde (Untersuchungsorgan) für „politische Straftaten“. Die Stasi war innenpolitisch vor allem ein Unterdrückungs- und Überwachungsinstrument der SED gegenüber der DDRBevölkerung, das dem Machterhalt diente. Dabei setzte es als Mittel Überwachung, Einschüchterung, Terror und die so genannte Zersetzung gegen Oppositionelle und Regimekritiker („feindlich-negative Personen“) ein. Das Ministerium für Staatssicherheit wurde am 8. Februar 1950 gegründet. Der Sprachgebrauch der SED, der die Stasi als „Schild und Schwert der Partei“ bezeichnete, beschreibt die ihm zugedachte Funktion im politisch-ideologischen System der DDR. Sozialistische Einheitspartei (SED) Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) war eine in der sowjetischen Besatzungszone aus der unter sowjetischem Druck vorgenommenen Zwangsvereinigung der KPD und der SPD 1946 hervorgegangene politische Partei. Sie entwickelte sich dort unter Einfluss der sowjetischen Besatzungsmacht zur kommunistischen Kaderpartei und zur so genannten „Staatspartei“. Aufgrund der umfassenden Durchdringung der Organe aller drei Gewalten mit SEDNomenklaturkadern wird das politische System der DDR als „Parteidiktatur“ bezeichnet. Im Zuge der Wende in der DDR 1989/90 verlor die Partei ihre Stellung als Staatspartei, gab sich ein neues Programm und benannte sich in Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) um. Aus ihr entstand 2007 durch Verschmelzung mit der WASG die Partei Die Linke. Solidarzuschlag In der Bundesrepublik Deutschland wurde im Jahre 1991 der sogenannte Solidaritätszuschlag eingeführt. Es handelt sich hierbei um einen Zuschlag zur, zu entrichtenden Kapitalertragssteuer, Körperschaftsteuer und Einkommensteuer. Die Einführung des Solidaritätszuschlages war zunächst eine Reaktion auf die zu erwartenden Kosten der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Er wurde zunächst bis zum 30. Juni 1992 erhoben, ist aber sechzehn Jahre später noch immer in Kraft. Der Solidaritätszuschlag ist eine Bundessteuer und das entsprechende Gesetz bedarf daher nicht der Annahme durch den Bundesrat. Das Aufkommen aus dieser zusätzlichen Abgabe steht einzig dem Bund zu Währung-, Wirtschafts- und Sozialunion Mit der Währungs- Wirtschafts- und Sozialunion übernahm die DDR zum Stichtag 1. Juli 1990 große Teile der Wirtschafts- und Rechtsordnung der Bundesrepublik. Seitdem galt in der DDR die D-Mark als alleiniges Zahlungsmittel. Löhne, Gehälter, Renten, Mieten und andere „wiederkehrende Zahlungen“ wurden 1:1 umgestellt, bei Bargeld unterschied man: Kinder unter 14 Jahren konnten bis zu 2.000 DDR-Mark im Verhältnis 1:1 umtauschen, 15 bis 59 Jährige bis zu 4.000 DDR-Mark, Ältere 6.000 DDR-Mark. Darüber hinausgehende Beträge wurden im Verhältnis 2:1 umgestellt. Damit war die wirtschaftliche Eingliederung der DDR in die Bundesrepublik praktisch vollzogen. 10 Punkte Plan Das Zehn-Punkte-Programm bezeichnet qualitativ die Forderungen des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl zu Neuregelungen für eine Vereinigung Deutschlands und Europas in einer Rede vor dem Deutschen Bundestag am 28. November 1989. Nachdem am 9. November 1989 die Mauer zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik geöffnet wurde, mussten grundlegende Festlegungen getroffen werden, was die Zukunft der beiden deutschen Staaten betraf. Helmut Kohl tat dies insofern als er ein Programm erarbeitete, das in zehn Punkten den Umgang mit der DDR beschreibt und stellvertretend für deutschlandpolitische Konsequenzen nach dem 9. November gesehen werden kann. Quellen: bpb.de, Spiegel-online.de, bundesregierung.de, wikipedia.de Von Theresa Niepelt, Yannick Vestweber, Dominik Jung, Magdalena Crustek