Identitäts-Konstruktionen in der Spätmoderne

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IdentitätsKonstruktionen in der
Spätmoderne
Wiederholung und Bündelung der
bisherigen Inhalte
OK/A-B 2004
Inhalte
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Globalisierungskonsequenzen
Gesellschaftlicher Transformationsprozess
Bildungsaufgaben für die Spätmoderne
Identitätskonstruktion
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Rückblick: E.H. Erikson
Vorschau: Heiner Keupp
Konsequenzen das Erziehungssystem
Kompetenzmodell nach Oskar Negt (2002)
Globalisierung

Definitionsversuch
Allgemein kann Globalisierung verstanden werden als komplexes
Zusammenwirken dieser Aspekte und als Prozess „einer Intensivierung
weltweiter sozialer Beziehungen, durch die entfernte Orte in solcher
Weise miteinander verbunden sind, dass Ereignisse an einem Ort durch
Vorgänge geprägt werden, die sich an einem viele Kilometer
entfernteren Ort abspielen, und umgekehrt“ (Giddens 1999, S. 85).
Dimensionen der Globalisierung
Konsequenzen
(Auswahl)
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Individualisierung (Freiheit<>Risiko)
Pluralisierung (Vielfalt an Möglichkeiten)
Parzellierung (Lebenswelten existieren getrennt)
Mobilität (globaler Verkehr, Virtualität)
Flexibilität (rascher Wandel erfordert ständige Anpassung
Beschleunigung (Leistungsverdichtung; Zeitkonto,
Zeitgewinn!??)
Denationalisierung (globale Wirtschaftshegemonie)
Deregulierung (Abbau rechtlicher Schranken)
Enttraditionalisierung (Erosion von Orientierungsmusten)
Gesellschaftlicher Transformationsprozess oder
Wohin geht die Reise?
1.
eine Wissensgesellschaft
sein wird, in der Bildung,
technologische Neugier,
lebenslange Lernmotivation
und -fähigkeit, komplexes
Problemlösen und Kreativität
eine gewichtige Rolle
spielen;
1. Wissensgesellschaft
Wohin geht die Reise?
2. eine Risiko- und
Transformationsgesellschaft sein wird,
in der die Biographie flexibel und mobil
gehalten und gleichwohl Identität durch
ständiges Ausbalancieren gewahrt
werden muss, in welcher das Aushalten
und der Umgang mit Ungewissheit
kompetent zu ertragen ist, in der
Individuen ohne kollektive
Selbstorganisation, individuelle
Verantwortlichkeit und gegenseitiger
Anerkennung zumeist scheitern;
1.
Wissensgesellschaft
2.
Risiko- u.
Transformationsgesellschaft
Wohin geht die Reise?
3. eine Erwerbsarbeitsgesellschaft bleiben
wird, in welcher ungeachtet der sich
zuspitzenden Verknappung von
individuellen Verwertungschancen am
Arbeitsmarkt das Prinzip der
Vergesellschaftung durch Erwerbsarbeit
weiterhin den zentralen Dreh- und
Angelpunkt darstellt und sich das
Anforderungsprofil an Erwerbstätige
zunehmend erhöhen sowie enorm
verändern wird
1.
Wissensgesellschaft
2.
Risiko- u.
Transformationsgesellschaft
3.
Erwerbsgesellschaft
Wohin geht die Reise?
4. als Zivilgesellschaft gestärkt
werden muss, mit mannigfaltigen
Formen der Partizipation auch
ausserhalb einer
Erwerbstätigkeit, Soldidarität,
sozialen Vernetzungen und
Kooperation der Menschen,
ungeachtet welchen
Geschlechts, welcher Herkunft,
welcher Tätigkeit oder welchen
Alters;
1.
Wissensgesellschaft
2.
Risiko- u.
Transformationsgesellschaft
3.
Erwerbsgesellschaft
4.
Zivilgesellschaft
Wohin geht die Reise?
5. eine demokratische
Gesellschaft bleiben muss, in
der die Teilnahme am politischen
Leben gefordert sowie erhalten
und die Meinungsfreiheit gewahrt
werden muss,
Fundamentalismen und
Extremen widerstanden wird und
reflektierte
Mehrheitsentscheidungen
respektiert werden;
1.
Wissensgesellschaft
2.
Risiko- u.
Transformationsgesellschaft
3.
Erwerbsgesellschaft
4.
Zivilgesellschaft
5.
Demokratische Gesellschaft
Wohin geht die Reise?
6. eine multikulturelle
Einwanderungsgesellschaft bleiben
wird, in der Menschen unterschiedlicher
Herkunft, Religion, Kultur und Tradition
integriert werden müssen, vorhandene
Konflikte und Vorurteile überwunden und
auf der Basis von Akzeptanz und
Verantwortung neue Formen des
gelingenden Miteinander-Lebens und Arbeitens gefunden werden müssen, die
es allen erlauben, ihre geweilige Kultur
zu pflegen, aber gleichwohl sich
wechselseitig zu bereichern.
1.
Wissensgesellschaft
2.
Risiko- u.
Transformationsgesellschaft
3.
Erwerbsgesellschaft
4.
Zivilgesellschaft
5.
Demokratische Gesellschaft
6.
Multikulturelle Gesellschaft
Wohin geht die Reise?
7. eine patriachal geprägte
Ungleichheitsgesellschaft
bleiben wird, in der sich die
Verteilung des ökonomischen,
sozialen und symbolischen
Kapitals immer mehr von dem
Prinzip der
Verteilungsgerechtigkeit entfernt
und sich folglich auch die
(geschlechtsspezifische)
Verteilung von Lebens- und
Partizipationschancen erheblich
verschärft;
1.
Wissensgesellschaft
2.
Risiko- u.
Transformationsgesellschaft
3.
Erwerbsgesellschaft
4.
Zivilgesellschaft
5.
Demokratische Gesellschaft
6.
Multikulturelle Gesellschaft
7.
Ungleichheitsgesellschaft
Wohin geht die Reise?
8. sicherlich auch eine
Erlebnisgesellschaft bleiben
wird, in der Menschen ihre
individuellen
Selbstentfaltungswünsche im
Hier und Jetzt verwirklichen
wollen und auch in der
Erwerbsarbeit auf der Suche
nach Lebenssinn, -freude,
Authentizität und Köhärenz sind.
1.
Wissensgesellschaft
2.
Risiko- u.
Transformationsgesellschaft
3.
Erwerbsgesellschaft
4.
Zivilgesellschaft
5.
Demokratische Gesellschaft
6.
Multikulturelle Gesellschaft
7.
Ungleichheitsgesellschaft
8.
Erlebnisgesellschaft
Wohin geht die Reise?
9. mehr und mehr eine
Mediengesellschaft sein wird, in
welcher die Medien zunehmend
die Funktionen der Erziehung,
Sozialisation und
Normvermittlung, der Vorbilder,
der Wissensaneignung, aber
auch der Gewöhnung an Gewalt,
Konsum und virtuelle Erlenbisse
übernommen haben;
1.
Wissensgesellschaft
2.
Risiko- u.
Transformationsgesellschaft
3.
Erwerbsgesellschaft
4.
Zivilgesellschaft
5.
Demokratische Gesellschaft
6.
Multikulturelle Gesellschaft
7.
Ungleichheitsgesellschaft
8.
Erlebnisgesellschaft
9.
Mediengesellschaft
Wohin geht die Reise?
10. eine globalisierte, kapitalistische
Netzwerkgesellschaft sein wird, die
sich vornehmlich als Verknüpfung von
technologischen und ökonomischen
Prozessen erweist und einen
qualitativen Wandel in der
menschlichen Erfarhung nach sich
zieht. Diese Konsequenzen, wie am
Beispiel Erwerbsarbeit noch zu
verdeutlichen ist, erstrecken sich über
den gesamten Bereich der
menschlichen Aktivität und
transformieren die Art, wie produziert,
konsumiert, gemanagt, organisiert,
gelebt und auch gestorben wird;
1.
Wissensgesellschaft
2.
Risiko- u.
Transformationsgesellschaft
3.
Erwerbsgesellschaft
4.
Zivilgesellschaft
5.
Demokratische Gesellschaft
6.
Multikulturelle Gesellschaft
7.
Ungleichheitsgesellschaft
8.
Erlebnisgesellschaft
9.
Mediengesellschaft
10. Kapitalistische
Netzwerkgesellschaft
Wohin geht die Reise?
11. eine zunehmend von
hegemonialen Ansprüchen
betroffene Gesellschaft sein
wird, in der immer häufiger Mittel
des Terrors, des Krieges und
demokratisch nicht legitimierter
Herrschaft angewandt werden.
1.
Wissensgesellschaft
2.
Risiko- u.
Transformationsgesellschaft
3.
Erwerbsgesellschaft
4.
Zivilgesellschaft
5.
Demokratische Gesellschaft
6.
Multikulturelle Gesellschaft
7.
Ungleichheitsgesellschaft
8.
Erlebnisgesellschaft
9.
Mediengesellschaft
10. Kapitalistische
Netzwerkgesellschaft
11. Hegemonial betroffene
Gesellschaft
Pädagogische Kernfrage
Wie können Individuen in dieser Welt der
Umbrüche ihre Identität aufbauen und
bewähren?
Welche Identitätstheorie kann dies zufrieden
stellend konturieren?
Phasenmodell von Freud (1930, 1938)
Alter
Phasen
Säuglingsalter
Orale Phase
Kleinkindalter
Anale Phase
Vorschulalter
„phallische“ Phase
Schulalter
Latenzphase
Adoleszenz
Genitale Phase
Phasenmodell von Erikson (1959)
Stadium
Konflikte/Krise
Säuglingsalter
Urvertrauen vs. Urmisstrauen
Kleinkindalter
Autonomie vs. Scham
Vorschulalter
Initiative vs. Schuldgefühl
Schulalter
Kompetenz vs.
Minderwertigkeit
Adoleszenz
Identität vs. Rollendiffusion
Frühes Erwachsenenalter
Intimität vs. Isolierung
Mittleres Erwachsenenalter
Generativität vs. Stagnation
Höheres Erwachsenenalter
Ich-Integrität vs. Verzweiflung
Kritik an Eriksons Theorie
Perspektive von Erikson:
vorbehaltlose Identifikation mit dem Vorgegebenen
Zustimmende Gewöhnung an die Umwelt
Einübung von „entlastenden Selbstverständlichkeiten“
Stärken:
Weiterentwicklung der psychoanalytischen Theorie zur psychodynamischen
Theorie
Breite Perspektive – Integration des Gesellschaftlichen
Schwächen:
Mangelnde Systematik (Orientierung an Mittelschicht 1960er)
Fehlende Spezifizierung der Entwicklungsmechanismen
Identität als „stabiles Gehäuse“ (fertiges Drehbuch)
Betonung von Kontinuität, Kohärenz und Identität als eines in der Adoleszenz zu
akkumulierender Besitzstand
Gültigkeit dieser Ansicht?
Das traditionsbestimmt „stahlharte Gehäuse
der Hörigkeit“, das die kapitalistisch geprägte
Industriegesellschaft den Einzelnen als
Korsett aufzwingt, ist in einem Prozess
hochgradiger Wandlungsdynamik aufgelöst
worden (Keupp 1997, S: 16)
Wertewandel im Rückblick
Entwicklungen im Bereich der Werte 1950 - 2000
Vorrang der
Wirtschaft
Wirtschaftswachstum
• Recht und
Ordnung
• Leistung
und
Disziplin
• Prosperität
• Materieller
Wohlstand
• Soziale
Sicherheit
• Leben, um
zu arbeiten
• Aufsteigen
• Pflichtgefü
hl
• Konsumiere
n
Aufbauen
und
Erhalten
Traditionelle
Werte
• Prestige
Haben und
Zeigen
Materielle
Werte
Protest, Öffentlichkeit
60er
68
50er
70er
Alternativen zum
genormten
Leben
• Unabhängigkeit
80er
90er
Schneller,
Neue
höher, weiter Unübersichtlichkei
t
• Hedonismus • Individualismus
• Selbstverwirklichun • Ichg
Bezogenheit
• Beziehung/
Kommunikation
• Alternative
Lebenswege
• Erlebnisorientierung
• Authentizität
• Konsumkritik
• Oberflächlichkeit
• Prosperität/
Leistung
• Soziale
• Realismus
Bewegungen:
• Selbst• Flexibilität
Frieden, Ökologie,
darstellung
Frauen,
Psychoboom
Sein und
Genießen und
Sein, Haben
Selbstbestimmu
und
Exponieren
ng
Genießen
Postmaterielle
Postmoderne
Werte
Werte
Trend zur INDIVIDUALISIERUNG und PLURALISIERUNG
Identität im Wandel
Dreischritt im Wertewandel: Identität
50er
60er
70er
80er
90er
Außenorientierung
Innenorientierung
Das Selbst passt sich an.
Das Selbst emanzipiert sich.
Maxime: Selbst-Kontrolle
Maxime: SelbstVerwirklichung
Identität als Gehäuse
Identität als
Selbstbehauptung
2000er
Innen/AußenOrientierung
Neue Vermittlung zwischen
Selbst und Umwelt
Maxime: SelbstManagement
Identität als Prozess
• Äußerliche Kriterien
bestimmend: Geschlecht,
Beruf, Rollen, Schicht
• Individuell und nonkonform
sein
• Identität ist relativ eindeutig
und statisch
• Identitätskrisen und Suche
nach dem „wahren Kern“
• Stabiles Weltbild
• Konkurrierende Weltbilder
• Kriterien für Anerkennung
sind klar definiert
• Kriterien für Anerkennung
werden vielfältiger
• Handlungsorientierung:
„Man tut es so.“
• Authentizität als Echtheit
• Authentizität als
Stimmigkeit
• Handlungsorientierung:
„Ich will es so.“
• Handlungsorientierung:
„Es entspricht mir.“
• Stilisierung: Identität ist
Erzählung und Performance
• Identität ist relativ vieldeutig
und offen
• Weltbild-Patchwork
• Anerkennung wird mehr
ausgehandelt
Consumer‘s Life: Wandel in einzelnen Lebensbereichen
IDENTITÄT 1
Identitätsmanagement als Vermittlung von Innen und Außen

Identitäts-Basics: Grundlegend für die eigene Identität bleibt weiterhin das Herstellen eines
kohärenten Selbstbildes im Inneren sowie Anerkennung und Handlungsfähigkeit nach Außen.

Das Multioptions-Ich, die fragmentierte Persönlichkeit hat den Glauben an eine fixe Identität
verloren. Offenheit, Wandel, Flexibilität und Metamorphosen werden selbstverständlicher,
vormals festgefügte Weltbilder und Grundsätze verflüssigen sich.

Flexible Anpassungsstrategien sind angesichts eines weitgehenden Kontrollverlustes,
fehlender Sicherheit hinsichtlich der eigenen Zukunft, der Gleichzeitigkeit von Trends
und Retro-Trends notwendig.

Aber gleichzeitig: Ideal der Stimmigkeit und Suche nach dem „Eigenen“:
Der hohen Veränderungsdynamik in der Außenwelt entspricht im Inneren ein ständiges
Sondieren und Sortieren nach der Frage: „Ist es meines oder nicht meines?“ („Mein Ding“,
„Meine Welt“)

Unverändert hohe Bedeutung von Authentizität, Kontinuität und Kohärenz:
Aber nicht im essenzialistischen Sinne (das „wahre“ Selbst, der feste Kern), sondern als
Prozessqualität und Versuch einen inneren Sinnzusammenhang zu schaffen.

Populäre Orientierungen sind: das eigene Leben als Projekt, bzw. eine Serie von Projekten,
und/oder als (offenes) Gesamtkunstwerk.

„Selbst-Erfindung“ wird in der individualisierten Gesellschaft zur Herausforderung,
Chance und Risiko.
Konsequenzen für das
Erziehungssystem

Welche neuen Aufgaben und Anforderungen
werden vor dem Hintergrund der
fragmentierten Welt an das Erziehungswesen
gerichtet?
Schlüsselqualifikationen für eine zukunftsfähige
Bildung
Thesen von Oskar Negt
"Für jedes Lernen, das dem einzelnen Menschen
Orientierungswissen vermittelt, ist die Rückbeziehung auf
den eigenen Lebenszusammenhang unerläßlich," sagt
Negt. Seine Methode dafür ist exemplarisches Lernen, was
heißt: "Von einem prägnanten Erfahrungspunkt aus, der
wahrnehmbar und sichtbar ist, Zusammenhänge entfalten
gegen die Flut von zerfaserten Einzelinformationen." Negt
definiert sechs Schlüsselqualifikationen, welche durch die
Verknüpfung von persönlicher Lebenserfahrung und
allgemeinen Entwicklungen "Bewußtseinserweiterung"
schaffen können:
1. Identitätskompetenz: Die Schlüsselqualifikation
Flexibilität, dieses "Zauberwort für Krisenlösungen",
kommentiert er in diesem Zusammenhang so: "Zu
dieser Anforderung gehört auch, daß Menschen aus
ihren gewohnten Lebenszusammenhängen
herausgerissen und mit Verlust von Selbstwertgefühl
und Anerkennung konfrontiert werden. Wo aber
Vertreibung aus gewachsenen Lebensverhältnissen, aus
dem Erwerbssystem, aus der Heimat, aus dem
gewohnten Wohnmilieu stattfindet, wo der Mensch kein
zu Hause mehr hat, kein äußeres und kein inneres zu
Hause, da wird lernender und wissender Umgang mit
bedrohter und gebrochener Identität zur Lebensfrage."
2. Okologische Kompetenz: Dabei geht
es Negt nicht nur um die äußere Umwelt.
"Okologische Kompetenz heißt:
insgesamt pfleglicher Umgang mit der
Natur, mit Menschen und mit Dingen."
3. Technologische Kompetenz: Größere
Kompetenz zur Bedienung von Maschinen
nütze nichts, wenn die Struktur von
Hardware wie Software undurchsichtig
und ihre Wirkungen unaufgeklärt blieben.
Daß Technologie auch gesellschaftliche
Probleme aufwerfe, die nicht einfach
Schicksal seien, müsse "in die
Kommunikationsßhigkeit zurückgeholt
werden."
4. Okonomische Kompetenz: "Wie
der Markt funktioniert, was seine
Gesetze sind, ist der Lerngegenstand,
der heute not tut"-weil die
"Uberstülpung der Gesellschaft durch
betriebswirtschaftlichen Imperialismus"
volkswirtschaftliche Sichtweisen
"aufgezehrt" habe.
5. Gerechtigkeitskompetenz: Diese ist
für Negt mehr als Gerechtigkeitssinn und
Mitleidensfähigkeit für andere Menschen.
Es geht ihm um "die wissende Fähigkeit,
die verborgene Ungleichheit in der
formalen Gleichheit zu erkennnen." Die
Wahrnehmungsfähigkeit dafür zu üben
hält er für "ebenso wichtig wie Lesen,
Schreiben und Rechnen".
6. Historische Kompetenz: Diese ist Voraussetzung für
das Vertrauen, daß Krisen überwunden und
gesellschaftliche Brüche gestaltet werden können.
"Erfahrene eigene Lebensgeschichte in Lernprozessen
weiterführen, die einen Begriff von allgemeiner
Geschichte vermitteln, wäre der Weg". Negt beschließt
seine Botschaft so: "Soziales Gedächtnis und
Utopiefähigkeit nach vorne sind zwei Seiten derselben
Sache. Wer für das Ganze keine Hoffnung hat, hat auch
für sich selbst keine. Erst wenn wir einen Begriff von der
Vergangenheit haben-wie geworden ist, was ist und wo
wir stehen-gewinnen wir Utopiefähigkeit zurück, können
wir Befreiungsphantasien entwickeln, die aus wissender
Hoffnung besteht."
Ende der Präsentation
Wünsche ein schönes Wochenende!
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