Vorlesung: Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Kultur Wissen und Wissenschaft Barbara Wörndl Hochschule Merseburg (FH) Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Kultur Wissen und Wissenschaft Wissen ist die Gesamtheit von theoretischen Einsichten und praktischen Fertigkeiten, die Menschen und/oder Gesellschaften dabei helfen, ihre Umwelt gemäß ihren Bedürfnissen und Zwecksetzungen zu gestalten, zu beherrschen. Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Kultur Wissen und Wissenschaft Wissensgesellschaft Im Zuge der beschleunigen technologischen Dynamik zieht die Epoche der Wissensgesellschaft herauf. Alle Funktionsbereiche der Gesellschaft sind heute wissensabhängig. Wissen ist von entscheidender Bedeutung für Aufbau, Struktur und Zielsetzung von Unternehmen und Organisationen, bestimmt Arbeitsweisen und den Wert eines Produktes. (Vgl. Helmut Willke, Supervision des Staates, Frankfurt 1997 sowie Systemisches Wissensmanagement, Stuttgart 1998) Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Kultur Wissen und Wissenschaft Wissensgesellschaft Wissensaneignung wird unter der Bedingung der wissensabhängigen Gesellschaft zum kategorischen Imperativ. Kontinuierliches Erlernen neuer Wissensbausteine ist zwingend notwendig, um den neuen Wissensanforderung der Organisationen und Unternehmen gerecht zu werden. (Willke) => Bildungsgesellschaft Bildung ist das alles bestimmende Thema des 21. Jahrhunderts. Wir beobachten eine explosionsartige Teilhabe an schulischer und beruflicher Bildung. (Karl Ulrich Mayer, Die Bildungsgesellschaft, in: Armin Pongs, In welcher Gesellschaft leben wir?, München 2000) Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Kultur Wissen und Wissenschaft Probleme ?? Wissensexplosion Wissensgesellschaft Überqualifikation Entwertung von Qualifikationen Nicht verstehbares Wissen („Fachchinesisch“) ?? Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Kultur Wissen und Wissenschaft These: Wir sind im Umbruch von der klassischen, tayloristischen Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft. Gegenthese: Die „tayloristische Industriegesellschaft“ perfektioniert sich, indem sie sich die gesellschaftliche Wissensproduktion unterordnet. Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Kultur Wissen und Wissenschaft „Das Wohl und Wehe der deutschen Volkswirtschaft, die Chance, in Deutschland Wohlstand zu erhalten und, wo immer es geht, zu mehren, hängen von unserer Fähigkeit ab, Geld zu mobilisieren, um in die Zukunft zu investieren. (…) Wenn wir oben bleiben wollen, wenn wir Spitze bleiben wollen in der Weltwirtschaft, dann müssen wir mehr in Forschung und Entwicklung investieren.“ (Regierungserklärung von G. Schröder am 17.03.2005) Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Kultur Wissen und Wissenschaft „Wir müssen in Deutschland durch permanente Innovationen Wettbewerbsvorsprünge erzielen, damit wir umso viel besser sind, wie wir teurer sind. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Volkswirtschaft bis zum Jahr 2010 3% des BIP für Forschung und Entwicklung zur Verfügung stellen.“ (Koalitionsvertrag der CDU/SPDRegierung, November 2005) Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Kultur Wissen und Wissenschaft Naturwissenschaft Grundlagenforschung = systematische Erforschung der Gesetze der Natur Anwendungsforschung = Naturgesetze für menschliche Zwecke wirken lassen = Umsetzung in Technologien Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Kultur Wissen und Wissenschaft Marktwirtschaftlicher Nutzen der Naturwissenschaft Innovative, marktfähige Produkte Zukunftstechnologien Innovative, konkurrenzfähige Produktionsverfahr en Wissen und Wissenschaft Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Kultur Geistes- und Gesellschaftswissenschaften und ihr Nutzen für die Gesellschaft Ökonomie Politologie Soziologie Geschichtswissenschaft Psychologie Sozialpsychologie Philosophie Sozialtechnologien Bewältigung gesellschaftlicher Probleme, Konflikte Anpassung von Individuum und Gesellschaft Begründungwissen Begründung der Notwendigkeit verschiedener gesell. Institutionen