Gliome - arndbaumann.de

Werbung
Gliome
Referenten: Lars Paeger, Karsten Klopffleisch
Gliederung





1. Gliom – Was ist das?
2. Entstehung und Symptome
3. Invasion
a. Extrazelluläre Matrix
b. Zelladhäsion
c. Aktive Migration
4. Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
5. Quellenangabe
1. Gliom – Was ist das?

Tumore, die aus Gliazellen oder Glia-Vorläuferzellen im
Zentralnervensystem entstehen

WHO-Grad I - gutartig, langsames Tumorwachstum, sehr gute
Prognose
WHO-Grad II - noch gutartig, aber erhöhte Neigung zur Rezidivbildung,
Übergang in bösartige Tumoren möglich
WHO-Grad III - bereits bösartig, nach der Operation sind Strahlenund/oder Chemotherapie notwendig
WHO-Grad IV - sehr bösartig, rasches Tumorwachstum, nach der
Operation sind Strahlen- und/oder Chemotherapie notwendig, schlechte
Prognose




Unterscheidung nach Glia-Zelltyp
1. Oligodendrozyten
2. Ependymozyten
3. Astrozyten
1. Gliom – Was ist das?
Gliazellen
1. Oligodendrozyten
• kommen im ZNS vor
• Ihre zellulären Fortsätze
bilden Markscheiden aus
Myelin  umhüllen Axone
• ein Oligodendrozyten kann
Abschnitte mehrerer Axone
isolieren
1. Gliom – Was ist das?
Gliazellen
2. Ependymozyten
• kleiden die inneren
Flüssigkeitsräume des
Zentralnervensystems
(Ventrikel, Zentralkanal)
1. Gliom – Was ist das?
Gliazellen
3. Astrozyten
• metabolische und strukturelle Unterstützung des ZNS
• sind maßgeblich an der
Flüssigkeitsregulation im Gehirn
beteiligt
• sorgen für die Aufrechterhaltung des
Kalium-Haushaltes.
• nehmen an der
Informationsverarbeitung am Gehirn
teil
• 10 – 50 mal mehr als Neurone
2. Entstehung und Symptome

abnormes, nicht-kontrolliertes Zellwachstum
(gen. Defekt in Kontrollgenen der Zellzykluskontrolle)

genauer Grund für Entstehung nicht bekannt
2. Entstehung und Symptome
Führen nicht zu primären Hirntumoren
 Lebens – und Ernährungsgewohnheiten
 Stress, seelische Belastung
 Schädel-Hirnverletzungen
 elektromagnetische Felder
(Hochspannungsleitungen, Mobiltelefone)
Lösen primären Hirntumor aus
 direkte radioaktive Bestrahlung des Nervensystems
 häufiger Kontakt mit benzinhaltigen Stoffen
2. Enstehung und Symptome
•
•
•
•
•
•
•
Schwindel, Kopfschmerzen
morgendliches, schwallartiges Erbrechen
Persönlichkeitsveränderungen
Krampfanfälle
Lähmungserscheinungen
epileptische Anfälle
Symptommuster ist weniger durch die
Raumforderung des Tumors, sondern vor allem
durch das Ödem gegeben
• viele Patienten nach pharmakologischer
Ödemreduktion sogar vorübergehend symptomfrei
Entstehung und Symptome Statistik





12-15% aller Hirntumore sind
Glioblastome.
mittlere Alter bei
Diagnosestellung beträgt 53 Jahre
Verhältnis der Erkrankung: ♂:♀
(1,5:1)
bei Kindern sehr selten
Inzidenz liegt in Europa und
Nordamerika bei 2-3 jährlichen
Neuerkrankungen auf 100.000
Einwohner
Entstehung und Symptome Statistik
 unbehandelt beträgt die Überlebenszeit ca. 4 Monate
Gliederung


1. Gliom – Was ist das?
2. Entstehung und Symptome

3. Invasion
a. Extrazelluläre Matrix
b. Zelladhäsion
c. Aktive Migration

4. Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
5. Quellenangabe

3. Invasion
a. Extrazelluläre Matrix


•
•
•
•
•
•
Die Extrazelluläre Matrix ist der Anteil des Gewebes,
der von tierischen Zellen in den Interzellularraum
sezerniert wird.
Funktion:
Formgebung von Geweben und Organen
Wassergehalt der Gewebe
Elastizität der Gewebe
Zugfestigkeit und Stabilität der Knochen, Sehnen
und Bänder
Signaltransduktion in Geweben
Verankerung und Polaritätsvorgabe für Zellen
3. Invasion
a. Extrazelluläre Matrix - Bestandteile





Kollagenfasern  Zugfestigkeit.
Retikuläre Fasern  Netze unter vielen Basallaminae
und um alle Kapillaren, Muskelfasern, periphere
Nervenfasern, Fettzellen und jede Zelle der glatten
Muskulatur.
Elastische Fasern  reversible Dehnbarkeit
Glykosaminoglykane und Proteoglykane 
Wasserbindung, Selbstassemblierung, Wechselwirkung
zwischen Matrixproteinen, Bindung von Botenstoffen
Adhäsionsproteine  Fibronectin, Laminin
 Bsp. Integrine – Häufig verwendete Rezeptoren für
Zelladhäsion
3. Invasion
b. Zelladhäsion
Zellen binden an Proteine der
umgebenden EZM vermittelt durch
Adhäsionsrezeptoren (Integrine)
 9 verschiedene β-Untereinheiten,
24 α
 Kationen beeinflussen Spezifität und
Affinität
 schwache Bindungen, 10 – 100 fache
Menge auf Zelloberfläche
 Mobilität („Klettverschluss-Prinzip“)

Integrin
3. Invasion
b. Zelladhäsion




Extrazelluläre Bindung
an Matrix („locker“)
Intrazelluläre Bindung
über Ankerproteine an
Aktinfilamente
Ankerproteine rekrutieren
verschiedene Enzyme
(Regulation der Bindung)
Signalwege „Inside-out“
und umgekehrt
3. Invasion
c. aktive Migration


Sezernieren von
Proteasen (Cystein,Serin-,MatrixMetalloproteasen) 
Abbau von
Matrixproteinen (z.B.
Kollagenfasern)
Wanderung der
Gliomazellen in den
geschaffenen Raum
3. Invasion
c. aktive Migration
Gliomzellen-Invasion
keine Invasion
Gliederung





1. Gliom – Was ist das?
2. Entstehung und Symptome
3. Invasion
a. Extrazelluläre Matrix
b. Zelladhäsion
c. Aktive Migration
4. Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
5. Quellenangabe
4. Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
Klassische Therapie:
1. Tumormassenreduktion (operativ)
2. Chemotherapie
3. Bestrahlung
Neue Therapie:
1. Gentherapie
2. Immuntherapie
3. Hemmung der Angiogenese
4. Immunotoxintherapie
Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
- klassisch
1. Tumormassenreduktion:
• Kurative Behandlung nur bei Grad
I und II (bedingt) Tumoren möglich
• Bei Grad III und IV wegen Invasion
nur unvollständige Entfernung
möglich
• je nach Lage nicht möglich
Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
- klassisch
2. Chemotherapie:
• Anwendung zytotoxischer Substanzen zur Abtötung
teilungsfähiger Tumorzellen
• Nebenwirkung: eventuelle Schädigung normaler
Zelltypen
• Applikation: intravenös und oral
• Intratumorale Applikation nach Tumorresektion
Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
- klassisch
3. Strahlentherapie:
• Gamma-Bestrahlung zur
Zerstörung von Tumorgefäßen
und Schädigung der DNA der
Tumorzellen
• Fokale Strahlentherapie zur
Lokalisierung der Strahlendosis
• Wird nur bei Grad III und IV
Tumoren angewendet
Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
- neu
1. Gen-Therapie
a. künstliche Veränderung des Gensatzes
erkrankter Körperzellen durch Vektoren
b. nicht geeignet für intratumorale Vektoreinzelinjektion
Grund: Invasives Verhalten der
Gliomzellen
Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
- neu
2. Immuntherapie:
• Sensibilisierung des Immunsystems gegen den
Tumor (2 Methoden)
1. passiv: lokal intratumorale Anwendung mit
natürlichen, im Körper vorkommenden
Substanzen (z.B. Interferone)
2. aktiv : Impfstoff auf Basis von kultivierten
patienteneigenen Tumorzellen
Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
3. Hemmung der Angiogenese:
• Hemmung gefäßbildender Stoffe der Gliomzellen
• Unterbrechung der Sauerstoff und Energiezufuhr
des Tumors
• als Einzeltherapie nicht geeignet
Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
- neu
4. Immunotoxintherapie
• Methode zu selektiven Abtötung von
Hirntumorzellen basiert auf unterschieden im Aufbau
ihrer Zellmembran zu normalen Hirnzellen
• Beispiel : „Glioblastom in Mäusen erfolgreich
bekämpft“ 19.12.2005 Public Library of Science
Medicine
Therapie – Ansätze und Möglichkeiten
- neu





Ansatz: Hohes vorkommen an EGF-Rezeptoren in
Gliomzellen im Gegensatz zu gesunden Gliazellen
Verkopplung des EGF Liganden mit dsRNA
simuliert viralen Infekt und führt zu Apoptose
erfolgreich getestet an menschlichen Glioblastom in
Mäusen
Tumore bildeten sich komplett zurück ohne
Schädigungen gesunder Zellen
auch nach einem Jahr keine neuen Geschwulste
Quellen










http://www.krebsgesellschaft.de/hirntumor_uebersicht,4183.html
http://www.altenpflegeschueler.de/krankheiten/Gehirntumore.php
http://www.krebsgesellschaft.de/re_hirntumor,10901.html
http://www.netdoktor.de/krankheiten/glioblastom-ursachen.htm
http://www.orpha.net/static/DE/astrozytom.html
http://flexicon.doccheck.com/Glioblastoma_multiforme
http://elbanet.ethz.ch/wikifarm/krebsvorlesung0607/index.php?n=
Kurs.216
http://www.krebs-kompass.de/index.html?http://www.krebskompass.de/Krebsnews/article/Hirntumor/1135025040.html~cont
ent
http://www.dgnc.de/htm/08/nav/index08.html?/htm/08/text08_6.ht
ml
www.wikipedia.org
Herunterladen