Solarzellen

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Solarzellen
Wolfgang Scheibenzuber,
Christian Müller
Überblick
1.
Einleitung
2.
Festkörperphysikalische Grundlagen
3.
Solarzellen auf Silizium-Basis
- Historie
- Entwicklung
- Sonneneinstrahlung
-
Bandstruktur
Halbleiter
Absorbtion von Licht
Der p-n-Übergang
Anwendung auf Solarzelle
- Konventionelle Solarzellen
- Dünnschicht-Solarzellen
2/30
Einleitung - Historie
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1839: Entdeckung des photovoltaischen Effekts durch A.E.
Becquerel
1873: Photoleitfähigkeit von Selen
1883: Erste Photozelle aus Selen
1899: Nachweis des Photoeffekts durch Lennard
1905: Erklärung durch Einstein mittels Quantentheorie
1947: Entdeckung des p-n-Übergangs durch Shockley,
Brattain, Bardeen
1953: Entwicklung der ersten Solarzelle aus Silizium bei
Bell Labs durch Chaplin, Fuller, Pearson
Wirkungsgrad: 4 – 6%
1958: Erster praktischer Einsatz im Satelliten Vangard I
1976: Gründung des DOE in den USA, Solarzellen auch für
terrestrische Energieversorgung
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Einleitung - Entwicklung
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Exponentieller Zuwachs während der letzten Dekaden
MWp : MegaWatt peak, Leistung bei „Standardbedingungen“,
durchschnittliche Leistung: ~20% MWp
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Einleitung - Kosten
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
Wirtschaftliche Energieversorgung erreicht bei ~ 2
cent/kWh, entspricht 0,40 US$/Wp
BOS: balance-of-system costs, Kosten für nichtphotovoltaische Teile der Solaranlage
Shockley-Queisser Limit: Grenze für Wirkungsgrad bei
thermischer Relaxation
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Einleitung - Sonneneinstrahlung


Gesamte eingestrahlte Leistung auf Erde: 170 000 TW
(= 13000x momentaner Stromverbrauch)
Absorbtion von Licht in Atmosphäre ist abhängig vom
zurückgelegten Weg („air mass AMx“)
6/30
Einleitung - Funktionsprinzip
1.Lichtabsorbtion
2.Anregung
3.Bewegung der Ladungsträger
4.Keine Rekombination
5.Ladungstrennung
6.Elekroden
7/30
Überblick
1.
Einleitung
2.
Festkörperphysikalische Grundlagen
3.
Solarzellen auf Silizium-Basis
- Historie
- Entwicklung
- Sonneneinstrahlung
-
Bandstruktur
Halbleiter
Absorbtion von Licht
Der p-n-Übergang
Anwendung auf Solarzelle
- Konventionelle Solarzellen
- Dünnschicht-Solarzellen
8/30
Grundlagen - Bandstruktur
Anordnung der Atome zu
periodischem Kristallgitter
(hier: Silizium)
Überlapp der
Elektronenorbitale
Ausbildung von EnergieBändern, Bandlücken
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Grundlagen - Bandstruktur
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

Bandstruktur gibt Energie-Impuls-Beziehung für Elektronen
Elektronen sind Fermionen  Jeder Energie-Zustand nur
einfach besetzbar
Volle und leere Bänder tragen nichts zum Stromfluss bei
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Grundlagen - Bandstruktur
Beispiele:
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Grundlagen - Halbleiter
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Metall: oberstes Band nur teilweise besetzt
 Leitfähigkeit groß
Halbleiter/Isolator: Bänder, die Elektronen enthalten sind
vollständig besetzt
 Leitfähigkeit gering
Unterschied: Größe der Bandlücke, bei Halbleitern
thermische Anregung von Ladungsträgern möglich
EF: Chemisches Potential
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Grundlagen - Halbleiter



Dotierung: Einbringen von Fremdatomen zur Erhöhung der
Ladungsträgerkonzentration
Dadurch Veränderung des chem. Potentials in Richtung LB
(n-Dotierung, mehr Elektronen) bzw. VB (p-Dotierung, mehr
Löcher)
Zwei Arten von Ladungsträgern: Elektronen und Löcher (da
nicht gefülltes Valenzband ebenfalls Strom trägt)
fehlendes Elekron im Valenzband  Loch
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Grundlagen – Absorbtion von Licht

Absorbtion eines Photons
möglich, wenn ℏ > Eg
Photonen geringerer
Energie werden
transmittiert

Elektron wird aus
Valenzband in
Leitungsband angeregt
 Elektron-Loch-Paar

Umgekehrter Effekt:
Rekombination

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Grundlagen – Absorbtion von Licht
Unterscheide direkte und indirekte Übergänge:
direkt: Ohne Impulsübertrag, hohe Wahrscheinlichkeit
indirekt: Impulsübertrag durch Phonon, geringe
Wahrscheinlichkeit
Direkter Übergang
(z.B. GaAs)
Indirekter Übergang
(z.B. Ge)
15/30
Grundlagen – Absorbtion von Licht

Absorbtion im Festkörper folgt exponentiellem Gesetz
I = I0e-x

Absorbtionskonstante  ist abhängig von PhotonEnergie und Art des Übergangs
16/30
Grundlagen – p-n-Übergang
Kontaktiere p-dotierte mit n-dotierter Schicht

Chemisches Potential unterschiedlich auf beiden Seiten
 Ladungsträgerdiffusion
 Raumladungszone, elektrisches Feld

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Grundlagen – p-n-Übergang


Gleichgewicht: Diffusionsstrom und Driftstrom
kompensieren sich
Vbi: Eingebautes Potential durch Raumladungszone
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Grundlagen – p-n-Übergang
Verhalten bei angelegter Spannung:



„VorwärtsSchaltung“:
Diffusionsstrom
verstärkt
„RückwärtsSchaltung“:
Diffusionsstrom
geschwächt
Driftstrom
konstant
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Grundlagen – p-n-Übergang
Kennlinie des p-n-Übergangs:
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Grundlagen - Solarzelle
Driftstrom hängt in erster Linie von Minoritätsladungsträgerdichte ab

Eingestrahlte Photonen regen e-h-Paare an
 Mehr Minoritätsladungsträger, die im E-Feld der Raumladungszone
getrennt werden und abfließen

 Leistung kann abgegriffen werden, Füllfaktor: Pmax/(UmaxImax)
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Grundlagen - Solarzelle
Verluste:




Nicht alle einfallenden Photonen werden absorbiert
Angeregte Ladungsträger können rekombinieren
Quantenausbeute:  = i / ejph (bei Si: bis zu 90%)
Thermalisierungsverluste: höhere Zustände in Bändern
relaxieren spontan
Widerstände reduzieren nutzbare Leistung
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Grundlagen - Zusammenfassung

Energiebänder im Halbleiter durch
Bandlücke getrennt
Photonabsorbtion regt Elektron vom
Valenzband ins Leitungsband an
 Elektron-Loch-Paar


p-n-Übergang: Raumladungszone
durch Ladungsträgerdiffusion

Elektronen und Löcher werden im
elektrischen Feld der Raumladungszone
getrennt und fließen ab
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Überblick
1.
Einleitung
2.
Festkörperphysikalische Grundlagen
3.
Solarzellen auf Silizium-Basis
- Historie
- Entwicklung
- Sonneneinstrahlung
-
Bandstruktur
Halbleiter
Absorbtion von Licht
Der p-n-Übergang
Anwendung auf Solarzelle
- Konventionelle Solarzellen
- Dünnschicht-Solarzellen
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Si-Solarzellen - konventionell
Konventionelle Solarzelle aus einkristallinem oder
polykristallinem Silizium (c-Si bzw. p-Si):
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Si-Solarzellen - konventionell
Herstellung:
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



Metallurgisches Si: Quarzsand
SiO2 + C → Si + CO2
„electronic grade“ Si: CVDAbscheidung von SiHCl3
 Polykristallines Si (Korngröße:
~1cm)
Czochralski-Verfahren: Keimkristall
aus Si-Schmelze ziehen
 Einkristallines Si
(Verunreinigungen < 1018 cm-3)
p-n-Übergang durch
Eindiffundieren von Phosphor
Elektrodenauftragung durch
Siebdruck mit Al-Paste (800°C)
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Si-Solarzellen - konventionell
Herstellung:
Wirkungsgrad:
Anteil an der
Produktion:
Amortisation:
(energetisch)
Degradation:
Einkristallin
teuer
vs.
15% - 17%
(kommerziell)
24% (Labor)
Polykristallin
billiger, da Czochralski
Prozess entfällt
13% - 15%
(kommerziell)
20% (Labor)
(Grund: „dangling
bonds“ und
Verunreinigungen)
30% (2001)
5 - 6 Jahre
57% (2001)
4 - 5 Jahre
10% - 13% in 20 – 25 Jahren
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Si-Solarzellen - Dünnschicht
Aufbau:
Merkmale:





pin-Design: größere
Raumladungszone
amorphes Si: bessere
Absorbtion wg. direktem
Übergang (andere
Materialien möglich!)
stab. Wirkungsgrad:
6% (kommerziell)
9% (Labor)
Starke Degradation im
ersten Jahr (25%)
Energetische Amortisation
schon nach 3 Jahren
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Si-Solarzellen - Dünnschicht
Herstellung:




Aufbringung des TCO auf Glassubstrat durch
Magnetronsputtern (Ionenbeschuss)
PECVD (plasma-enhanced chemical vapor deposition) von
a-Si, Zusetzen von Diboran oder Phosphin für Dotierung,
dabei Wasserstoff-Einbau (a-Si:H)
Elektrodenaufbringung durch Siebdruck
polykristallines Si durch andere Prozessführung möglich,
aber: schlechtere Absorbtion  light-trapping nötig
Vorteile:


Modulgröße nicht beschränkt durch Si-Wafer
Weniger Energieaufwand
 Kostengünstigere Herstellung
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Si-Solarzellen - Zusammenfassung
Konventionelle Solarzellen aus
mono- und polykristallinem Si:

Wirkungsgrad bis 25%

Amortisationszeit: 4 – 6 Jahre
Dünnschicht-Solarzellen aus
amorphem Si:

Wirkungsgrad nur bis ~10%

Herstellung billiger
 Amortisationszeit: 3 Jahre
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