Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie Frankfurt am Main, Germany 2014 © 1 Nigeria 2 Geografische Daten Fläche: 932 768 sq. km Bevölkerung: ca. 150 Million Vor der kolonialen Epoche grenzen Niger und Benue Flüsse drei geografische Zonen oder Landstriche: Ost Nord - West ein. Temperatur: sehr unterschiedlich: von 32°C Süd bis 45°C Nord. 3 36 Bundesländer von Nigeria 4 Ein Land mit über 521 Sprachen • 521 Sprachen • 510 noch in Nigeria gesprochen • Amtssprachen Englisch Edo, Efik, Hausa, Idoma, Igbo Kanuri, Yoruba, Ethnologie: http://www.ethnologue.com 5 Songhai Empire ca. 1500 B.C Im der 11. Jh. kam der Islam nach Nordnigeria. 1804 begann der Jihad des Sheikh Uthman dan Fodio. 1809 Sokoto Caliphate gegründet 19.Jh. begann die christliche Missionierung 1904 begann die europäische Eroberung. Im Laufe der Jahrhunderte ist die eine grundlegende Haltung und Verhaltensweise des Islams in Bezug auf die nicht islamisch religiöse Gemeinschaft gleich geblieben. 6 Delta Region: „Brotkorb Nigerias“ fördert Erdöl seit 1958. Mitglied der OPEC. 98,5% des BSP. GNI $560 p/kopf 80 Millionen Menschen leben unter $1 pro Tag (NNBS. Armut Profile 2006) Gestohlenes Geld bei den korrupten kleptokratische Eliten und Politikern : jährlich = $10bn in den 49 Jahren seit der Unabhängigkeit wurden $490bn entwendet, Gen. San Abacha alleine $3bn-$5bn Cf. UNODC Bericht in Abuja, Nigeria, in Daily Champion Newspaper Tuesday May 26, 2009 www.champion-newspapers.com visited, 26.05.2009 7 Wichtige Dokumente zum interreligiösen Dialog. 1964: Enzyklika, Ecclesiam Suam 1965: Ad Gentes 1965: Nostra Aetate 1965: Dignitatis Humanae 1965: Gaudium et Spes 1975: Evangelii Nuntiandi 1984: Dialog und Mission 1990: Enzyklika, Redemptoris Missio 1991: Dialog und Verkündigung 2000: Dominus Jesus 8 Christliche Grundgedanken zum interreligiösen Dialog Der Dialog des Lebens Der Dialog des Handelns Der Dialog des theologischen Austauschs Der Dialog der religiösen Erfahrung Pontifical Council for Interreligious Dialogue 19th May 1991 9 Koranische Charta für Religiösen Dialog 1. Vermeide religiöse Diskussionen (40:4; 22: 67-69) 2. Dialog als eine missionarische Methode (16:125 3. Fairness (29:46) 4. Achtung vor der Freiheit Anderer (2:256; 18:29; 14:4; 2:272) 5. Freundliche Haltung (5:82-83; 57:27) ________________________________________________________________________________________________________ 6. Kritische Haltung (2:111-113) 7. Verdacht und Feindschaft (2:120; 5:51-57; 9:29) 8. Gott und seine Religion werden das letzte Wort haben (9:33) 9. In der Zwischenzeit sind die Muslim die Besten (3:110-114) Jean-Marie Gaudeul: Encounters and Clashes, Islam and Christianity in History, Rome 1984, pp. 14-17 10 Dialog der Religionen Der Königsweg des interreligiösen Lernens führt über die Begegnung mit Angehörigen der anderen Religionsgemeinschaft. Tendenz: Inclusivism Exclusivism Pluralism Raimon Panikkar: nicht die Suche nach „Duo-logue – ein Duett zweier – logo“ sondern ein dia-logos Die unentbehrlichen Voraussetzungen: a) Aufrichtigkeit; b) intellektuelle Offenheit und (c) Bereitwilligkeit auf Vorurteile zu verzichten. 11 Dialog der Religionen Es gilt: von anderen zu erfahren und zu lernen ohne an Missionierung oder „Da‘wa“ zu denken Die Verständigungsfähigkeit ist u.a. eine Bedingung für die Friedensfähigkeit. Fähigkeit zur Selbstkritik und der Hinnahme von Kritik Akzeptieren des Anderen Interreligiöser Dialog hat nichts mit Konfrontation oder Provokation zu tun Interreligiöser Dialog ist nicht einfach eine Debatte Daher ist das Ziel „Konvergenz von Herzen, gerade nicht die Verschmelzung von Verstand“ Interreligiöser Dialog reflektiert eine neue Denkweise 12 Interreligiöser Dialog in Nigeria • Erfolgstory: • A) IMC – Interreligious Mediation Center (gegründet in May 1995Imam Ashafa und Pfarrer Wuye) • B) USIP United States Institute of Peace Projekte • C) NIREC Nigerian Council on Interreligious Dialogue created in Sept. 1999 by the Leaders of the Christian and Muslim communities in Nigeria • D) AECAWA Association of Episcopal Confernece of Anglophone West Africa (gegründet in Dec. 2007) initiatives; eg: Islamic studies in the seminaries 13 Interreligiöser Dialog in Nigeria • Grundprobleme: • A) Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, intellektuelle Offenheit und Bereitschaft auf Vorurteile zu verrichten • B) Vertrauen • C) Wahrnehmung und Realititätsverständnis • D) Gleichgestellte – „par cum pari“ • E) Exclusivism und streng religiöser Fundamentalist • F) Verständigung unter den Menschen • G) Zusammenleben – Konvivenz im Norden quasi nicht möglich 14 Sharia als göttlicher Gebote • Das Mittel, sämtliche Bereiche des Lebens dem im Koran offenbarten göttlichen Willen entsprechend zu organisieren, ist das Gesetz, das in seiner Gesamtheit und einschließlich der Methoden seiner Anwendung das islamische Recht, die Sharia ausmacht. • Sie versucht alle menschlichen Handlungen unter dem Gesichtspunkt ihrer religiösen Verdienstlichkeit zu klassifizieren und sie durch Gebote und Verbote zu regeln. • Die praktische Anwendung des islamischen Gesetzes im Leben obliegt den einzelnen und der Gemeinschaft. 15 Perspektiven eines zukünftigen Dialoges in Nigeria Diese wesentliche negative Merkmale haben kein Platz in einer liberal demokratischen Nation • A) Das Recht der Staatsbürgerschaft und die Indigeneity (Einheimische und Zugezogene) • B) Islamische Sharia gegen die Bundesverfassung • C) Sharia gegen Religionsfreiheit als solche auch Menschenrechte • D) Menschen- und Minderheitenrecht in Sharia Staaten Nigerias. 16 Sharia • Staat und Religion können nicht getrennt werden. • Allah ist der einzige Gesetzgeber im Staat. • Insofern verträgt sich das traditionelle islamische Staatsideal nicht mit demokratischen Grundsätzen. • So dürfte eine gewählte Volksvertretung nicht über die von Gott offenbarten Rechtsnormen abstimmen. 17 Sharia Staaten in Nordnigerias 18 Sharia Staaten in Nordnigerias 19 Boko Harams Aktionsgebiete in Nordnigerias 20 Bombardiert Kath. Kirche in Nordnigerias 21 Menschenrechte • Die unantastbare Würde des Menschen als Fundament aller spezifischen Menschenrechte wird nicht mit partikulär bleibendem Bezug auf Religion, sondern naturrechtlich begründet. • Menschenrechte sind vorstaatliche Rechte, die jedem Menschen als Person gegenüber den organisierten Kollektiven zukommen. • Person verweist auf Menschsein – die in den international geltenden Menschrechtsnormen als Werte hervorgehoben sind, nämlich: • A) Freiheit B) Gleichheit C) Gerechtigkeit • D) Religionsfreiheit (Anspruch auf Mündigkeit) • D) Existenzsicherung 22 Menschenrechte • Nigeria gilt als ein Land in dem die Menschenwürde und -rechte erheblich verletzt sind. • Die Menschenrechtsorganisationen und NGO haben zahlreiche Menschenrechtsverletzungen in den Sharia Staaten Nordnigerias dokumentiert. • Die Gründe sind vielschichtig und haben eine gesellschaftliche, politische, kulturelle und religiöse Dimension. • Tote im Namen der Religion sind ein nicht gelöstes Problem 23 Demokratie und Menschenrechte • Die Trennung von Staat und Religion, die, die Voraussetzung für demokratisch verfasste und Plural strukturierte Gesellschaftsformen ist, ist nicht zu dulden in den Sharia Staaten Nigerias. • Islamische Menschenrechtserklärungen schränken die Rechte auch hinsichtlich der Religionsfreiheit, sowie der gesellschaftlichen Gleichstellung der Geschlechter erheblich ein. • Für Muslime gilt also keine Religionsfreiheit im vollen Sinne des Wortes. 24 Die Religionsfreiheit Ein zentraler Punkt in islamischen Menschenrechtsdiskussionen ist die Religionsfreiheit, sowohl positiv verstanden als Freiheit zu glauben und den Glauben zu bekennen, wie negative, als Freiheit, nicht zu glauben und dies ebenfalls zu bekennen, und schließlich als Freiheit, die Religion zu wechseln, z.B. statt des Islams eine andere Religion anzunehmen. 25 Perspektiven eines zukünftigen Dialoges in Nigeria Lösung • a) Religiöse Neutralität • b) Rechtsstaatlichkeit und vertrauenswürdige Regierung • c) Erziehung und Ausbildung • d) Konvivenz als Erziehungsziel • e) Pastoral Arbeit • f) Von der kommunalen bis hin zur Bundesebene, Interfaith - KonvivenzProjekte zu fördern 26 Konvivenz – Dialog - Mission Ziel: Verständnis und Respekt Schritte des interreligiösen Lernens: religiöse Zeugnisse bewusste Wahrnehmung angemessene Begegnung religiöse Phänomene deuten existenzielle Auseinandersetzung fördern Fremdheit respektieren Ullrich Hemel 2000; in Angel H.F. (Hg.) Tragfähigkeit der Religionspädagogik (2000) 72-74 27 Perspektiven eines zukünftigen Dialoges in Nigeria In den Dialog eintreten bedeutet nicht „Lakum deenu waliya deen,- to you your religion and to me my religion“- s.109,6 sondern sich dem anderen mit Herz und Sinnen zu offen. Dialog ist ohne Gespür für die reiche Vielfalt des menschlichen Lebens nicht möglich. Diese Offenheit, diese Bereitschaft friedlich miteinander zu leben (Konvivenz), dieses Gespür bildet den Kern der dialogischen Gemeinschaft und sogar die Quelle des Glauben-Lebens. 28 One Nation under gods NIREC Präsident: Erzbischof John Onaiyekan of Abuja & Alhaji Muhammad Sa‘ad, Sultan of Sokoto 29 Vertrauen-Wahrnehmung-Wertschätzung wird entstehen wenn Dialog des Glaubens Dialog des Lebens Menschenrechtsdialog Zusammen gehören Wahrnehmung ohne Aneignung, Anerkennung der Differenz, Verstehen 30 des Fremden. Nigeria National Flag Vielen Dank Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu 31