Studie des Global Carbon Project zeigt jüngste Emissionstrends Das Wachstum der menschgemachten CO2Emissionen hat sich in den letzten Jahren beschleunigt - sie wachsen jetzt sogar schneller als Bevölkerung und Wirtschaft. Seit hundert Jahren gab es das nicht mehr: Die Emissionen nehmen pro Einheit Bruttoinlandsprodukt im weltweiten Durchschnitt zu. Datenquelle: Raupach et al. (2007), PNAS, www.pnas.org/cgi/reprint/104/24/10288 Gefährliche Kipppunkte durch die Globale Erwärmung Quelle: GermanWatch nach Schellnhuber, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, 2006 Kernaussagen des IPCC zu Klimaauswirkungen auf Afrika (wenn wir so weitermachen wie bisher) Menschen, die aufgrund der Klimaänderung unter zunehmender Wasserknappheit leiden: 75 bis 250 Mio. bis 2020, 350 bis 600 Mio. bis 2050 - Verringerung der Erträge aus der vom Regen abhängigen Landwirtschaft in einigen Ländern: bis zu 50% bis 2020 und bis zu 90% bis 2100 Kosten für Maßnahmen zur Anpassung an den Meeresspiegelanstieg im Küstenbereich: mind. 5 bis 10% des BIP Quelle: IPCC-Sachstandsbericht (=Weltklimarat) 2007 (Arbeitsgruppe II), zitiert aus Germanwatch „Klima kompakt“ Nr. 53, Nov. 2007 Auswirkungen der Globalen Erwärmung auf den Kaffeeanbau in Uganda 55% des Exports von Uganda ist Kaffee. 82% der Ugander leben von weniger als 1 US$ pro Tag... Quelle: Wikipedia Quelle: GermanWatch „Globaler Klimawandel“, 2. Aufl., 2/2008, S. 27 Prof. Hartmut Grassl, pensionierter Direktor des Max-PlanckInstituts für Meteorologie in Hamburg und des Weltklimaforschungsprogramms der UN, sagt: „Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Landwirt in Burkina Faso und bauen Hirse an. Ihre Ernten reichen nicht mehr zum Leben, weil Regenfälle ausbleiben und Ihre Hirse mit dem erhöhten Kohlendioxidgehalt der Luft schlecht fertig wird. Und obendrein versuchen Ihre Nomadenkollegen aus dem Norden, Sie von Ihrem Land zu verdrängen, weil es bei denen noch trockener ist. Und all das ist nicht etwa Ihre Schuld, sondern die der Amerikaner und Europäer, die so viel emittieren. Eine solche Ungerechtigkeit ist doch nicht hinnehmbar.“ Quelle: Greenpeace Magazin 1/08, S. 57 Quelle: Badisches Tagblatt, 8.3.08 Die Stromerzeugung trägt weltweit ca. 45% zum Treibhausgasausstoß bei! Quelle: »Kommune. Forum für Politik, Ökonomie, Kultur«, Ausgabe 2/2007 In Deutschland waren es 2005 41,5%. Quelle: Umweltbundesamt, Juni 2007 Ein HGÜ-Netz + Wind- + Sonnenstrom aus Wüsten und Steppen = 100% EE-Strom ohne Kohlekraftwerke! Im Endausbau: Versorgungsgebiet ca. 1,1 Mrd. Einwohner, Stromverbrauch etwa 4.000 TWh pro Jahr – Stromverbrauch EU & Norwegen etwa 2.400 TWh pro Jahr. (Die – rot eingezeichneten – Verknüpfungspunkte von HGÜ- und Wechselstromnetz liegen in den Bevölkerungsschwerpunkten der jeweiligen Regionen.) Quelle: Dr. Gregor Czisch, Szenarien zur zukünftigen Stromversorgung, kostenoptimierte Variationen zur Versorgung Europas und seiner Nachbarn mit Strom aus erneuerbaren Energien , Uni Kassel 2005, S.231 Zu erwartende Anlagenauslastung bei großräumiger Windenergienutzung in entfernten windreichen Regionen: 70% der Energie stammen in diesem Senario aus Windkraft! (Jahresbedarf EU & Norwegen ca. 2.400 TWh) Quelle: Dr. Gregor Czisch, Szenarien zur zukünftigen Stromversorgung, kostenoptimierte Variationen zur Versorgung Europas und seiner Nachbarn mit Strom aus erneuerbaren Energien , Uni Kassel 2005 Quelle: G. Giebel, N.G. Mortensen, G. Czisch, Effects of large-scale distribution of wind energy in & around Europe, ISET, Kassel, 2003 Zu erwartende mittlere Stromkosten (SK) vor Ort und am willkürlich gewählten Einspeiseort Kassel (Stromkosten Kassel = SKK); Transportverluste bis Kassel (V) Quelle: Dr. Gregor Czisch, Szenarien zur zukünftigen Stromversorgung, kostenoptimierte Variationen zur Versorgung Europas und seiner Nachbarn mit Strom aus erneuerbaren Energien , Uni Kassel 2005 Die Speicherkraftwerke Europas machen im Verbund Kohle- & Kernkraftwerke überflüssig! • Installierte Leistung ca. 95 GW • Speichervermögen ca. 177 TWh. • Insgesamt entspricht die Speicherkapazität etwa einem Monat des Durchschnittsverbrauchs der EU einschließlich Norwegens! Quelle: Dr. Gregor Czisch, Szenarien zur zukünftigen Stromversorgung, kostenoptimierte Variationen zur Versorgung Europas und seiner Nachbarn mit Strom aus erneuerbaren Energien , Uni Kassel 2005 Quelle: Dr. Gregor Czisch, Szenarien zur zukünftigen Stromversorgung, kostenoptimierte Variationen zur Versorgung Europas und seiner Nachbarn mit Strom aus erneuerbaren Energien , Uni Kassel 2005, S.330 Bestehende HGÜ-Verbindungen Quelle: DLR: Trans-Mediterranian Interconnection for Concentrating Solar Power, Final Report, Stuttgart June 2006,S.22 Kosten von HGÜ-Verbindungen Quelle: DLR: Trans-Mediterranian Interconnection for Concentrating Solar Power, Final Report, Stuttgart June 2006, S.24 Kosten des HGÜ-Netzes & CO2-Einsparung In einer von Dr. Czisch als "konservatives Grundszenario" bezeichneten Modellrechnung hat der Wissenschaftler ausschließlich bereits verfügbare Techniken und heutige Kosten zugrunde gelegt. Würde danach der beschriebene Kraftwerks- und Leitungspark über einen Zeitraum von etwa zwanzig Jahren aufgebaut, so beliefen sich die jährlichen Investitionskosten auf 77,5 Milliarden Euro. Das entspräche in etwa sechs Promille des Bruttoinlandsproduktes des gesamten Szenariogebietes im Jahr 2002. Quelle: http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/hintergrund/281675.html 15.08.2007 - Energie Europas jährlicher CO2-Ausstoß durch Stromerzeugung von 1.25 Milliarden Tonnen könnte eingespart werden. Quelle: http://www.independent.co.uk/environment/climate-change/windfuelled-supergrid-offers-clean-power-to-europe-760431.html am 25.11.07 Denkpause It took Britain half the resources of the planet to achieve its prosperity; how many planets will a country like India require? Mahatma Gandhi (1869-1948) auf die Frage, ob Indien nach der Unabhängigkeit den britischen Lebensstandard erreichen werde Prozentuale Änderung verschiedener Indikatoren 1990 - 2004 Quelle: GermanWatch „Globaler Klimawandel“, 2. Aufl., 2/2008, S. 16 Quelle: Dr. Gregor Czisch, Szenarien zur zukünftigen Stromversorgung, kostenoptimierte Variationen zur Versorgung Europas und seiner Nachbarn mit Strom aus erneuerbaren Energien , Uni Kassel 2005, S. 12 Stellungnahmen verschiedener Stromversorgungsunternehmen Axpo Vorstand Ende (2005): Wir beurteilen „das Projekt aus technischer Sicht als grundsätzlich machbar“ ... „Die Hauptprobleme liegen aber mit Sicherheit auf der Ebene der Politik“ ... EnBW Vorstand (2007): Ökostrom aus Nordafrika könnte nach Ansicht des Vorstandschefs des Energiekonzerns EnBW, Utz Claassen, den Durchbruch zu einer klimafreundlichen Stromversorgung in Europa bringen. Ein Sprecher von E.on (2007): Die großräumigen Stromversorgung mit EE liegt „jenseits der kurzfristig ausgerichteten politischen Vorstellungskraft“. Volker Heck, Leiter Konzernkommunikation bei RWE (2007): „Ohne entsprechende langfristig kalkulierbare Rahmenbedingungen, die eine solche verbrauchsferne Stromerzeugung stützen und eine angemessene Kapitalverzinsung ermöglichen, dürfte es schwer sein, das immense Kapital zum Ausbau der notwendigen Infrastruktur – Erzeugungsanlagen und Netze – zu mobilisieren.“ • G. Czisch, ParlamentsforumSO, 200712 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Die Potentiale regenerativer Energien sind mehr als ausreichend. => Eine regenerative Vollversorgung Europas ist möglich. Wasserkraft bietet sich als Backup und Speicher an. Die Stromkosten müssen nicht weit über den heutigen liegen. Internationale Kooperation und Stromtransport spielt eine Schlüsselrolle bei der zukünftigen Stromversorgung. Es gibt einige Vorarbeiten, die in die richtige Richtung weisen. Es liegt jetzt in der Verantwortung der Politik und der Energiewirtschaft für die Umsetzung zu sorgen. • G. Czisch, ParlamentsforumSO, 200712 Mögliche Umsetzung durch die Politik Einflussnahme auf EU-Politik im Bereich EE und Stromtransport: Anknüpfungspunkte z.B. an den Vorstellungen im Grünbuch „Eine europäische Strategie für nachhaltige, wettbewerbsfähige und sichere Energie“ • • Rahmensetzung für Energiewirtschaft: • • Deutsch Schweizer / Offshore-Wind- Wasserkraft-Kooperation Ausbau von anderen Übertragungssystemen zur Nutzung von Speicherwasserkraft und Windenergie z.B. mit Österreich, Norwegen, Marokko (evtl. im Rahmen der Mittelmeerunion & CDM) ökonomisch (günstige Kredite, Bürgschaften, Steuer-(Teil)-Finanzierung) rechtlich Ausweitung des EEG oder ähnlicher Gesetze zu einem internationalen Instrument für die gemeinsame Nutzung regenerativer Energien