gestaltpsychologie

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Das Vermächtnis der
Gestaltpsychologie
(Irvin Rock & Stephen Palmer)
Dozent: Dr. Alexander C. Schütz
Referent: Fabian Becker
Datum: 13.07.2009
Gliederung
1. Historie:
Behaviorismus vs. Gestaltpsychologie
2. Elemente der Gestaltpsychologie
3. Isomorphismus
4. Untersuchungen zu Thesen der
Gestaltpsychologie
5. Lernen / Pädagogik
6. Sozialpsychologie
7. Fazit
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1. Behaviorismus
• Anfang 20 Jh.
• Wichtigste Vertreter:
– John B. Watson (klassische Konditionierung)
– Edward Throndike (Versuch & Irrtum)
– Burrhus Frederic Skinner (operante Kond.)
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1. Behaviorismus
• Kritik: Introspektion  objektive Methoden
• Verhalten = Reiz  Reaktion
• Black Box:
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1. Gestaltpsychologie
•
•
•
•
Gründer:
Max Wertheimer (1880 – 1943 / Prag)
Wolfgang Köhler (1887 – 1967 / Talinn)
Kurt Koffka (1886 – 1941 / Berlin)
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1. Anfänge & Grundlagen
• 1912 Aufsatz über
Scheinbewegung
von Max Wertheimer
• Hauptlehrsatz:
„Das Ganze ist
verschieden von der
Summe seiner Teile“
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1. Gestaltpsychologie vs.
Behaviorismus
• Gestaltpsychologie: Pioniere auf dem
Gebiet der Wahrnehmungsforschung
• Fortschritte auch in anderen Bereichen
– Sozialpsychologie, Lernen & Denken,
Erziehungswissenschaften
• Behaviorismus: Vernachlässigung der
Wahrnehmung
– automatisierte Prozesse
1. Strukturalismus (Wundt, Helmholtz)
vs. Gestaltpsychologie
Elementarismus
Gestaltpsychologie
– Wahrnehmung = primitive  Wahrnehmung von
Einzelempfindungen
Einzelempfindungen
– Reizung einzelner
• emergente Eigenschaften
Sinneszellen
= Qualitäten einer
 Gesamtwahrnehmung in
Gesamterfahrung, die deren
einzelne Bausteine
Einzelbestandteile nicht
zerlegbar
zukommen
•
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vom Nervensystem
geleistete Organisation
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2. Gesetze der
Gestaltpsychologie
• Gruppierungsgesetze
• Nahe Objekte werden
gruppiert
(Wertheimer)
• Ähnliche Objekte werden
zusammengefasst (Wertheimer)
• Gruppe von Einzelelementen
wird als geschlossene Form
wahrgenommen (Wertheimer)
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2. Gesetze der
Gestaltpsychologie
• Gruppierungsgesetz
e
• Linienverlauf wird so
wahrgenommen als folgten
sie dem einfachsten Weg
(Wertheimer)
• Objekte innerhalb eines
abgeschlossenen Bereichs
werden zusammengefasst
(Palmer)
• einheitlich strukturierte,
zusammenhängende
Bereiche werden als Einheit
gesehen (Rock & Palmer)
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2. Gesetze der
Gestaltpsychologie
• Figur-Grund-Trennung (Edgar Rubin, 1915)
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2. Gesetze der
Gestaltpsychologen
• Kippfiguren
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2. Elemente der
Gestaltpsychologie
• Wahrnehmungssystem bevorzugt
bestimmte Anordnungen als Bezugssystem
• Definition eines Standards
(bsp. induzierte Bewegung)
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2. Elemente der
Gestaltpsychologie
• Prinzip der Prägnanz (mehrdeutige Reize
 einfach, regelmäßig, symmetrisch)
• Bsp.
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3. Die Theorie des
Isomorphismus (Wertheimer)
• Strukturelle Gleichheit (Isomorphismus)
zwischen subjektiven Erleben und den
zugrundeliegenden Vorgängen im
Nervensystem (Bsp. Scheinbewegung)
• elektrische Energie fließen zwischen zwei
Stellen im Gehirn hin und her
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3. Die Theorie des
Isomorphismus: ein Irrweg
•
•
•
Strom fließt durch das Gehirn,
ohne an Nervenfasern gebunden zu sein
Reize erzeugen elektrische Felder →
Wechselwirkung → Zustand minimaler
Energie (Prinzip der Prägnanz)
Heutige Neurophysiologie:
Übermittlung elektrischer Signale entlang
einzelner Neuronen
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4. Untersuchungen zu Thesen
der Gestaltpsychologie
4.1 Zeitpunkt der Verarbeitung
4.2 Gruppierung nach Ähnlichkeit
4.3 zeitliche Verarbeitung des Ganzen vs.
Teile
4.4 Prägnanz
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4.1 Zeitpunkt der Verarbeitung
Gesetz der Nähe
• Gestalttheoretiker: sehr frühe Verarbeitung
(Nähe der Netzhautpunkte)
• Alternative: spätere Verarbeitung, nachdem
räumliche Tiefe und
Beleuchtungsbedingungen feststehen
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4.1 Experiement (Rock)
• Gruppierung
im dreidimensionalen Raum, statt nach
der Nähe der Netzhautbilder
• Gruppierung der Nähe zeitlich nach
Tiefenwahrnehmung
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4.2 Gruppierung nach Ähnlichkeit
(Jacob Beck)
• Orientierung der Einzelelemente stärkeres
Abgrenzungskriterium als die Form
• Nervenzellen im visuellen Kortex, die auf
Unterschiede in der Orientierung reagieren
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4.3 Zeitliche Verarbeitung des
Ganzen vs. Teile (David Navon)
• globales Merkmal wird schneller erkannt
als das lokale
• Kritik: Reaktionszeiten hängen von
anderen Faktoren (Größe) ab
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4.4 Prägnanz
(Emanuel Leeuwenberg & Hans Buffart)
• Wie wird die Figur ergänzt?
• Einfache und symmetrische Muster werden
schneller verglichen, behalten und klarer
beschrieben
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5. Lernen
• Throndike (Behaviorist): Versuch & Irrtum
= keine Denkleistung
• Exp. Köhler: Intelligenz und Verständnis
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5. Anwendung in der Pädagogik
• Behaviorismus: Auswendiglernen ohne
Verständnis
• Gestalttheoretiker: Lernen durch Einsicht
• Exp. Wertheimer:
• Analogieschluss als Mittel zum Problemlösen
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6. Sozialpsychologie
• Behaviorismus: Verhalten = bedingte
Reaktion auf gesellschaftliche Belohnung
(Verstärkung)
• Gestalttheoretiker: Attributionstheorie
– Verhalten  Gefühle, Wahrnehmung, Ziele,
Überzeugungen und Absichten
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6. 1. Experiment von Asch
• „Ein kleiner Aufstand dann und wann ist etwas Gutes
und in der politischen Welt ebenso notwendig wie
Stürme in der physischen“
• Thomas Jefferson = weinig Gewalt
• Lenin = totale Umwälzung des Systems
• Ganze (Interpretation) > Teile (Aussage)
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7. Kritik
1. Subjektives Erleben = kein
Untersuchungsgegenstand (Behaviorismus)
2. nur einfache Demonstrationen
3. mangelnde Genauigkeit der Theorien
4. moderne Neurophysiologie widerlegt
Ansichten über Arbeitsweise des Gehirns
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7. Würdigung
• Erklärung wichtiger Phänomene der
Wahrnehmung
• Sieg über Behaviorismus & Strukturalismus
• Heute noch hohes Interesse an Modellen
neuronaler Netzwerke
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Danke für eure
Aufmerksamkeit!
Abb. 1.http://www.usu.edu/psycho101/lectures/chp1history/watson.jpg
Abb. 2.http://faculty.frostburg.edu/mbradley/psyography/thorndike.gif
Abb. 3.http://pix.sueddeutsche.de/wissen/670/304645/fmbg_30_2.jpg
Abb. 4.http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/6/6c/BlackBox.png/300pxBlackBox.png
Abb. 5.http://arbeitsblaetter.stangltaller.at/WISSENSCHAFTPSYCHOLOGIE/PSYCHOLOGEN/wertheimer.jpg
Abb. 6.http://www.chesapeake.edu/library/classprojects/edu214/images/kohler.jpg
Abb. 7.http://media-2.web.britannica.com/eb-media/20/10420-004-6AB1A856.jpg
Abb. 8.http://www.el-mediaagentur.com/images/gesetz_der_geschlossenheit.gif
Abb. 9.http://www.ch-becker.de/extern/vosem/pics/rubinsche_vase.gif
Abb. 10.http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/6/6a/Necker-wuerfelrp.png/180pxNecker-wuerfelrp.png
Abb. 11. http://www.gestaltpsychologie.net/gestaltpsychologie.jpg
Abb 12. + 13 http://www.gestaltpsychologie.net/gesetz-der-praegnanz.shtml
Abb. 14.
http://images.encarta.msn.com/xrefmedia/sharemed/targets/images/pho/t629/
T629011A.jpg
Abb. 15. http://www.mises.org/images4/collectivism.jpg
Abb. 16. http://www.bruehlmeier.info/Bilder/Image25.gif
Die restlichen Grafiken entstammen dem Text: „Das Vermächtnis der Gestaltpsychologie“
von Irvin Rock und Stephen Palmer
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