Spanische_Revolution_SALZ

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Spanische Zustände
Spanien ist eines der rückständigsten Länder Europas:
• Die Hälfte bis Zweidrittel der Bevölkerung
Analphabeten.
• Wenig Industrie. 70% der Einwohner leben auf
dem Land.
• 50.000 Großgrundbesitzers gehört die Hälfte des
Landes. 2 Mio. Bauern besitzen gar kein Land.
• Es wird beherrscht durch eine Oligarchie aus
Großgrundbesitzern, Katholischer Kirche und
einer erzreaktionären Offizierskaste.
Vorgeschichte des Bürgerkriegs
1923 – 1930: Militärdiktatur
Primo de Riveras
1930: Ablösung de Riveras durch
General Berenguer
1931: Die „Glorreiche
Ausnahme“:
König Alfonso XIII geht ins Exil.
Ausrufung der Republik.
Der Großgrundbesitzer
Alcalá Zamora wird Präsident.
Zweite Republik
1931 – 1933
Koalition aus
Republikanern
und den Sozialisten
der PSOE
Manuel Azaña (Rep.)
Ministerpräsident
Largo Caballero (PSOE)
Arbeitsminister
Zweite Republik
1931 – 1933
Zaghafte Reformen:
• Aufkauf von Land, um es an die
landlosen Bauern zu verpachten
• Gesetz, das der Kirche die Kontrolle
des Schulwesens entzieht. Es wird
aber niemals angewendet.
• Gründung der Guardia de Asalto
(Sturmgarde) unter dem Oberbefehl
des Generals Emilio Mola
Spanische
Zustände
Zweite Republik
1931 – 1933
Unangestastet bleiben:
• das Offizierskorps
• das Kolonialregime
Zusätzlich wird ein Gesetz zur Verteidigung der
Republik beschlossen, mit dem öffentliche
Versammlungen und Streiks verboten und
Gewerkschaften aufgelöst werden können.
Unter dem Druck sich verschärfender sozialer Auseinandersetzungen zerbricht im September 1933
die Koalition von Republikanern und Sozialisten.
Zweite Republik
Herbst 1933
Präsident Zamora löst die Cortes auf
und ernennt den Chef der Radikalen
Partei Alejandro Lerroux zum
Ministerpräsidenten.
Die Neuwahlen im November 1933
gewinnt ein Block von
Rechtsrepublikanern, Klerikalfaschisten
(CEDA) und Monarchisten.
Es folgen die „zwei schwarzen Jahre“
(bieno negro) der Republik.
Zweite Republik
1934
Unter dem Ministerpräsident Alejandro Lerroux
werden die Reformen der vorherigen Regierung
zurückgenommen.
Die Republikschutzgesetze kehren sich nun auch
gegen ihre Urheber, die Sozialisten.
Drei Vertreter der CEDA von
José María Gil-Robles werden
Ende September 1934 in die
Regierung berufen.
Zweite Republik
Der „spanische Oktober“ 1934
Arbeiterallianzen aus Sozialisten, Anarchisten
und Kommunisten rufen dagegen am 4.
Oktober den Generalstreik aus.
In Asturien entwickelt sich dieser zum
bewaffneten Aufstand.
Er wird von der Armee niedergeschlagen.
Zweite Republik
1935
Nach der Kapitulation der Aufständischen in Asturien
setzt brutale Verfolgung aller Arbeiterorganisationen ein.
Es gibt zahlreiche Todesstrafen.
Aber Selbstbewusstsein und organisierende Kraft der
Arbeiterbewegung erweisen sich als ungebrochen.
Am 1. Mai steht die Arbeit fast überall im Land still –
mit Ausnahme der öffentlichen Betriebe, die von
Regierungstruppen besetzt werden.
Es entwickelt sich eine Kampagne mit der Forderung nach
Amnestie aller Verurteilten, die immer größere Kreise zieht.
Im Mai macht sogar ein Teil der Radikalen sich diese
Forderung zu Eigen und spaltet so die Regierungspartei.
Ein Finanzskandal, in den die regierenden Radikalen verstrickt
sind, gibt der Regierung schließlich den Rest:
Die Cortes werden aufgelöst, und für Februar 1936 werden
Neuwahlen anberaumt.
Wahlen Februar 1936
Wählerstimmen
(1. Zählung)
(2.
Volksfront
Mitte
44%
3.783.601
43%
3.996.931
Rechte
Sitze in den Cortes
48%
4.206.156
52%
4.838.449
132
(29%)
5%
8%
449.320
681.447
52
(12%)
267
(59%)
Wahlen Februar 1936
Wahlverhalten
(1.
(2. Zählung)
Volksfront
Mitte
16%
21%
1.715.300
2.328.796
Rechte
Nichtwähler
34%
36%
3.783.601
3.996.931
44%
39%
4.838.449
4.206.156
4%
6%
449.320;
681.447
800.000
600.000
400.000
200.000
0
-200.000
-400.000
-600.000
-800.000
c
c
c
SpanischMarokko
Spanien 1936-1939
Revolution und Bürgerkrieg
Putsch und Revolution
16. Feb. 1936: Volksfront gewinnt die
spanischen Parlamentswahlen und
löst die bisherige rechte Regierung ab.
17. Juli 1936: Putsch der Armee in
Spanisch-Marokko
18. – 20. Juli: Ausweitung des Putsches
auf das spanische Mutterland
Vorgeschichte
Putsch und Revolution
18. Juli 1936
Largo Caballero, der Chef der sozialistischen Gewerkschaft
UGT, verlangt die Bewaffnung der Arbeiterorganisationen.
Die Republikanische Regierung spielt das Ausmaß des
Putsches herunter und behauptet alles im Griff zu haben.
Die Bewaffnung der Arbeiter lehnt sie ab.
Sozialisten und Kommunisten erklären gemeinsam:
„Der Augenblick ist ernst, aber nicht verzweifelt.
Die Regierung glaubt über ausreichende Mittel zu verfügen,
dies verbrecherische Unterfangen zunichte zu machen.
Sollten ihre Mittel nicht ausreichen, so kann sich die Republik
auf das feierliche Versprechen der Volksfront verlassen.
Die Volksfront ist bereit, in den Kampf einzugreifen, sobald ihre
Hilfe benötigt wird.
Die Regierung befiehlt, die Volksfront gehorcht.“
UGT und CNT rufen am Abend zum Generalstreik auf.
Putsch und Revolution
19. Juli 1936
Versuch, die Regierung so umzubilden, dass die
Putschisten bereit sein könnten einzulenken.
Der Versuch scheitert.
In Madrid fordern hunderttausende spontan
zusammenströmende Demonstranten Waffen
für den Kampf gegen die Putschisten.
José Giral wird Ministerpräsident und verfügt
die Auflösung der Armee sowie die Ausgabe
von Waffen an die Milizen der Arbeiterparteien
und Gewerkschaften.
Putsch und Revolution
Bilanz nach wenigen Tagen
Die Putschisten verfehlen ihr
erstes Ziel:
Die Revolution, der sie zuvorkommen wollten,
wurde durch den
Putsch enorm
beschleunigt.
Bastionen des
Widerstands:
• die Marine
• Barcelona
• Madrid
Putsch und Revolution
Die Machtfrage
Lluís Companys, Präsident der
Regionalregierung Katalonien,
am 21. Juli an die siegreichen
Arbeiter in Barcelona:
„Ihr seid jetzt die Herren der Stadt und
Kataloniens, denn ihr allein habt die
faschistischen Soldaten besiegt …
Ihr habt gesiegt, und alles steht in eurer Macht. Wenn ihr mich als
Präsidenten nicht braucht oder nicht wollt, sagt es jetzt, und ich werde nur
noch wie jeder andere ein Soldat im antifaschistischen Kampf sein.
Glaubt ihr aber, dass ich auch auf diesem Posten, den ich nur als Leiche
einem Siegreichen geräumt hätte, mit meinen Parteikameraden, meinem
Namen und meinem Prestige in diesem Kampf von Nutzen sein kann, so
könnt ihr mit mir rechnen …“
Putsch und Revolution
Machtverteilung
Das Zentralkommitee der Milizen ist das
eigentliche Machtorgan in Katalonien.
Es tritt an die Stelle von Armee und Polizei
(Zivilgarde und Sturmgarde),
die verschwunden sind.
Dennoch wird Companys’ Angebot
angenommen.
Der Regionalausschuss der CNT erklärt:
„Freiheitlicher Kommunismus kommt jetzt
nicht in Betracht. Lasst uns zuerst
die Meuterei zertreten!“
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