2010.05.27 EZ zwischen D und IND_JAD

Werbung
Entwicklungszusammenarbeit
zwischen Indien und Deutschland
–
im Großen wie im Kleinen
Gemeindehaus der Ev. Dreifaltigkeitsgemeinde,
Frankfurt am Main, den 27. Mai 2010
von Dr. Jona Aravind Dohrmann (DIZ) und Cyril Khisty (ESN)
Vortragsübersicht
Indien und Deutschland im Vergleich
Der Begriff der Entwicklung
Deutsche Entwicklungspolitik
Akteure deutscher Entwicklungspolitik
Gründe für deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
• Deutsch-indische Entwicklungszusammenarbeit
•
•
•
•
•
16.05.2016
2
Indien und Deutschland im Vergleich
• Indien ist gut 9 x größer als Deutschland
• hat eine ca. 14 x größere Bevölkerung
• aber ein knapp 40 x kleineres Pro-KopfEinkommen
16.05.2016
3
Der Begriff der Entwicklung
 Was stellen sich verschiedene Menschen
(Afrikaner, Inder, Deutsche) unter „Entwicklung“
vor?
 Der Begriff ist nicht allgemeingültig definiert und
wird von vielen Faktoren, Standpunkten etc.
beeinflußt
 Weitere Begriffe: Entwicklungsländer, Least
Developed Countries, Dritte Welt, der Süden,
Schwellenländer
16.05.2016
4
Der Begriff der Entwicklung
 Entwicklung ist immer Entwicklung von
Menschen
 Nach Leibniz und Kant bedeutet „entwickeln“
 das Sich-Entfalten von Fähigkeiten durch eigenes
Tätigsein  Akt der Selbstbestimmung,
 selbst handeln und Selbsthilfe
 Nach Willy Brandt bedeutet
Entwicklung „mehr als der
Übergang von Arm zu Reich,
(…). Sie trägt in sich nicht
nur die Idee des materiellen
Wohlstands, sondern auch die
von mehr menschlicher
Würde, mehr Sicherheit,
Gerechtigkeit und Gleichheit.“
(Brandt-Kommission, 1977)
16.05.2016
5
Der Begriff der Entwicklung
 Heutzutage sind Begriffe wie „nachhaltig“ und
„ökologisch“ hinzugetreten.
 Dauerhafte Entwicklung: diejenige, „welche den
Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht,
ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen
zu gefährden“ (Brundtland-Kommission, 1987)
 Hilfe von außen erfährt nur
dort Berechtigung wenn sie
Hilfe zur Selbsthilfe ist
 Häufig entstehen Probleme
dadurch, daß Strategien aus
westlichen Industrieländern
von dortigen Strukturen,
Zielen und Möglichkeiten
ausgehen
16.05.2016
6
Der Begriff der Entwicklung
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
16.05.2016
7
Deutsche
Entwicklungspolitik
 Nach den USA und Japan ist Deutschland
drittgrößtes Geberland der Entwicklungspolitik
 Vorrangiges Ziel: Armutsbekämpfung
 Begründung: historische, politische,
ökonomische, ökologische und moralische
Argumente
 historisch: Wiedergutmachung
 politisch: außen- und sicherheitspolitische
Interessen
 ökonomisch: Absatzmärkte
 ökologisch: global wichtige Naturressourcen liegen
in Entwicklungsländern
 moralisch: globale Solidarität
16.05.2016
8
Deutsche
Entwicklungspolitik
 für das Haushaltsjahr stehen dem BMZ EUR
6,070 Milliarden zur Verfügung  Steigerung um
4,4 % Prozent gegenüber 2009
Quelle:
BMZ
16.05.2016
9
Akteure deutscher
Entwicklungspolitik
 im internationalen Vergleich hat Deutschland
besonders viele Akteure, die
 finanzielle und technische Zusammenarbeit
durchführen (FZ+TZ)
 die wichtigsten Durchführungsorganisationen
sind:
 Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
finanzielle Zusammenarbeit
 Deutsche Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit (GTZ)
technische Zusammenarbeit
16.05.2016
10
Akteure deutscher
Entwicklungspolitik
 Deutscher Entwicklungsdienst (ded)
Vorbereitung und Entsendung von
Entwicklungshelfern
 Centrum für internationale Migration und
Entwicklung
Vermittlung von integrierten Fachkräften
 Internationale Weiterbildung und Entwicklung
(InWEnt)
Personalentwicklung und Weiterbildung
16.05.2016
11
Akteure deutscher
Entwicklungspolitik
Quelle:
Bundeszentrale
für politische
Bildung
16.05.2016
12
Quelle:
OMNIA Verlag,
Stuttgart
16.05.2016
13
Gründe für deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
 EZ zwischen Deutschland und Indien ist
wichtiger Bestandteil der außenpolitischen
Beziehungen  Ankerland der EZ
 Gründe für EZ zwischen beiden Ländern:
 Trotz wirtschaftlicher Fortschritte und Fortschritte
in der Bekämpfung des Hungers sowie
endemischer Krankheiten weiterhin Probleme mit
gravierenden Disparitäten
 zwischen arm und reich,
 Stadt und Land
 und dem damit in Zusammenhang stehenden
unzulänglichen Zugang zu Leistungen im
Gesundheitswesen und zur schulischen Erziehung für
große Teile der Bevölkerung
16.05.2016
14
Gründe für deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
 Trotz wirtschaftlicher Fortschritte und Fortschritte
in der Bekämpfung des Hungers sowie
endemischer Krankheiten weiterhin Probleme mit
gravierender Disparitäten
 Indien ist nur 134. von 182 Staaten im HDI
 Milleniumsziele können nur unter Einbeziehung
Indiens erreicht werden
 80 % der Bevölkerung leben von weniger als 2,50
US-Dollar am Tag, 450 Mio. von weniger als 1 USD
das sind 1/3 aller extrem Armen auf der Welt
 1/5 sind unterernährt
 1/3 kann nicht lesen und schreiben
 Hohes Bevölkerungswachstum von ca. 15 Mio.
jährlich, obwohl das Wachstum in den
vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen ist.
Genügend Ansatzpunkte für EZ
16.05.2016
15
Deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
 Bundesregierung hat sich in Abstimmung mit der
indischen Regierung hinsichtlich der EZ auf
folgende Sektoren geeinigt:
 Umwelt- und Ressourcenschutz
 Energie
 nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung (einschl.
Finanzsystementwicklung und soziale Sicherung)
 der entwicklungspolitische
Dialog wird auf Regierungsebene in jährlichen entwicklungspolitischen
Regierungskonsultationen
und Regierungsverhandlungen geführt.
16.05.2016
16
Deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
 Indien setzt sich in seinem aktuellen 5-JahresPlan für breitenwirksames Wachstum ein
(„inclusive growth“)
 Indiens Aussichten auf eine Fortsetzung der
positiven Entwicklung sind gut. Die finanziellen
Leistungen der bilateralen und multilateralen
Geber sind nur gering. Sie entsprechen lediglich
etwa 0,2 Prozent des indischen Bruttoinlandsprodukts. Wichtiger als Geld ist der Know-howTransfer: Durch ihn kann die Entwicklungszusammenarbeit eine sehr große "Hebelwirkung"
entfalten.
16.05.2016
17
Deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
16.05.2016
18
Deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
16.05.2016
19
Deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
 Weitere Gebiete, in denen das BMZ (mit der
Unterstützung von NROs) tätig wird und die
Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit mit
dem Ministerium sind:
 Landwirtschaft  Betonung von
Produktivitätssteigerung und Marktorientierung
16.05.2016
20
Deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
 Bildung  Stärkerer Fokus auf die Qualität der Grundbildung für
alle sowie auf den Zugang zu weiterführender Sekundar- und
Berufsbildung mit dem Schwerpunkt auf ländlichen und armen
städtischen Gebieten. Überwindung von genderspezifischen
Diskriminierungen im Bildungssektor. Förderung der
Beschäftigungsfähigkeit (extrem) armer und benachteiligter
Bevölkerungsgruppen.
16.05.2016
21
Deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
 Gesundheit 
Bekämpfung von
Krankheiten mit
besonders
negativen
Auswirkungen auf
die Produktivität
(extrem) Armer und
Benachteiligter (z.B.
HIV/AIDS und
Malaria). Steigende
Bedeutung von
nachhaltigen
sozialen
Versicherungsmodel
len und -systemen.
16.05.2016
22
Deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
 Wasser  Akzentverschiebung hin zur nachhaltigen
Bewässerung in der Landwirtschaft, um
Wachstumspotenziale (extrem) armer und benachteiligter
Bevölkerungsgruppen zu erschließen.
16.05.2016
23
Deutsch-indische
Entwicklungszusammenarbeit
 Transport  Wichtiger Schwerpunkt für den Zugang
(extrem) Armer und Benachteiligter zu lokalen, nationalen
und internationalen Wirtschaftskreisläufen. Stärkung von
institutionellen Strukturen zum nachhaltigen Unterhalt der
produktiven Infrastruktur.
16.05.2016
24
Kontakt
Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V.
Jona Dohrmann
[email protected]
Tel.: 069 - 7940 3920
Aktuelle Projektinformationen und Beispiele der
Arbeit finden Sie auf der Homepage:
www.sangamonline.org
www.diz-ev.de
16.05.2016
25
Herunterladen