kap_3_1_2_multiplikation_division

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3. Rechnen mit natürlichen Zahlen
• 3.1 Inhaltliches Verstehen von
Rechenoperationen
• 3.2 Die Grundaufgaben: Das 1+1 und 1x1
• 3.3 Lösungsstrategien für mündliches und
halbschriftliches Rechnen
• 3.4 Die schriftlichen Rechenverfahren
3. Rechnen mit natürlichen Zahlen
• Die Behandlung des Rechnens erfolgt in der
Grundschule in 3 Etappen:
• I. Inhaltliches Verständnis für die Operation sichern
• II.Lösungsverfahren bzw. Lösungsstrategien bewusst
machen
• III. Lösungsverfahren bzw. Lösungsstrategien
aneignen
3.1 Inhaltliches Verstehen von
Rechenoperationen
• 3.1.1 Inhaltliches Verstehen von Addition und
Subtraktion
• 3.1.2 Inhaltliches Verstehen von Multiplikation
und Division
3.1.2 Inhaltliches Verstehen von
Multiplikation und Division
• Fachlicher Hintergrund
• Didaktische Modelle
• Methodisches Vorgehen
Fachlicher Hintergrund der Multiplikation
• Die Multiplikation kann auf eine Addition gleicher Summanden
zurückgeführt werden:
• Sind M1, M2, M3, ..., Mb paarweise zueinander disjunkte
Mengen, die alle dieselbe Kardinalzahl a haben, so ist das
Produkt a  b gleich der Kardinalzahl der Vereinigungsmenge
M1  M2  M3  ...  Mb.
• a und b heißen Faktoren.
• Mitunter werden auch a als Multiplikand (zu vervielfachende
Zahl) und b als Multiplikator (Vervielfacher) bezeichnet.
Fachlicher Hintergrund der Multiplikation
• Definition der Multiplikation (bzw. des Produkts)
mit Hilfe des Kreuzprodukts:
• Das Produkt m  n zweier natürlicher Zahlen m und n ist die
Kardinalzahl des Kreuzprodukts (A  B) von zwei Mengen A und B
mit den Kardinalzahlen m und n.
• m  n = card (A  B), falls card A = m und card B = n.
Fachlicher Hintergrund der Multiplikation
• Multiplikation und Division am Zahlenstrahl:
• Multiplikationsaufgaben kann man durch wiederholtes
Aneinandersetzen von Pfeilen gleicher Länge am Zahlenstrahl
lösen.
• 3 Pfeile der Länge 4 werden aneinandergesetzt:
0
4
8
12
Grundmodelle zur Multiplikation
• Mengenvereinigung
• Kartesisches Produkt
Mengenvereinigung
• Die Mengenvereinigung bildet das wichtigste Grundmodell zur
Einführung der Multiplikation
• Von der anschaulichen Mengenvereinigung aus führt über die
Anzahlbestimmung der Vereinigungsmenge ein direkter Weg
zur Deutung der Multiplikation als wiederholte Addition
gleicher Summanden
Mengenvereinigung
Dynamische Situation
Mengenvereinigung
Statische Situation
Mengenvereinigung
• Zwei verschiedene Teilaspekte beim Weg über die
Mengenvereinigung:
• zeitlich-sukzessiver Aspekt (dynamisch)
• räumlich-simultaner Aspekt (statisch)
Mengenvereinigung
• Zeitlich-sukzessiver Aspekt:
• Die Gesamtmenge entsteht Schritt für Schritt durch
mehrmalige Wiederholung des gleichen Vorgangs.
• Bei Beispielen dieser Art wird durch Handlungen
(bzw. durch vorgestellte Handlungen) an die
Multiplikation herangeführt.
• Die dynamische Komponente der Multiplikation wird
betont.
Mengenvereinigung
• räumlich-simultaner Aspekt:
• Es wird keine Handlung (mehr) durchgeführt.
• Die Vereinigungsmenge liegt von Anfang an schon
vollständig vor.
• Die statische Komponente der Multiplikation wird
betont.
Kartesisches Produkt
• Kartesisches Produkt:
• Alle möglichen Kombinationen (das Kreuzprodukt)
zwischen den Elementen zweier Mengen werden
bestimmt.
• Wird auch als kombinatorischer Aspekt der
Multiplikation bezeichnet.
• Die Einführung der Multiplikation über diesen Weg ist nicht
sinnvoll.
Kartesisches Produkt
Kartesisches Produkt
• Nachteile des Weges über das Kartesische Produkt:
• Das gesamte Kartesische Produkt kann nicht auf einmal mit
material gelegt werden.
• Veranschaulichungen durch Strichdiagramme sind kompliziert.
• Kinder besitzen weniger Erfahrungen als mit der
Mengenvereinigung
• geringerer (einseitiger) Anwendungsbezug
• Zurückführen auf einfachere Additionsaufgaben ist schwierig.
• Beziehungen zwischen Multiplikation und Division als
Umkehroperation leuchten bei der Mengenvereinigung besser
ein.
Grundmodelle zur Multiplikation
• Weitere multiplikative Kontextaufgaben:
• Multiplikativer Vergleich
• Multiplikatives Ändern
• Proportionalität
• Verkettung von Vervielfältigungsoperatoren
• Formelhafte Multiplikation von Größen
Multiplikativer Vergleich
• Katja hat 6€ gespart. Ihre große
Schwester hat schon 5mal so viel Geld
in ihrer Spardose. Wie viel Geld hat ihre
große Schwester?
Multiplikatives Ändern
• Eine Lotterie lockt mit folgendem
Versprechen: Im Fall eines Gewinns
verdreifacht sich ihr Einsatz. Wie hoch
ist die Auszahlung bei einem Einsatz
von 10€?
Proportionalität
• In einer Minute laufen 7 Liter aus einem
Wasserhahn. Wie viel Liter laufen in 9
Minuten aus dem Hahn?
Verkettung von
Vervielfältigungsoperatoren
• Der Elefant Otto verdreifacht im ersten
Jahr sein Geburtsgewicht. Im zweiten
Lebensjahr verdoppelt er sein Gewicht.
Das Wievielfache seines
Geburtsgewichtes hat er am Ende des
zweiten Lebensjahres?
Operatoren
• Multiplikationsoperatoren werden meist durch
Maschinen konkretisiert:
Formelhafte Multiplikation von Größen
• Ein kleines rechteckiges
Gartengrundstück ist 6m lang und 11m
breit. Wie groß ist das Flächenstück?
Grundmodelle zur Division
• Zerlegen von Mengen in gleichmächtige
Teilmengen
• Umkehroperation
• Wiederholte Subtraktion / Rückwärtszählen
• Multiplikativer Vergleich
• Operatoren
Zerlegen von Mengen in
gleichmächtige Teilmengen
• Zerlegen von Mengen in gleichmächtige
Teilmengen
• zwei Grundmodelle:
• Aufteilen
• Verteilen
Aufteilen
• Zerlegung einer Menge M in gleichmächtige,
paarweise elementfremde Teilmengen
• Gesucht ist die Anzahl der Teilmengen
• Gegeben sind die Elementanzahl der Menge M und
die Elementanzahl je Teilmenge
• Beispiel:
• Kinder spielen mit Karten. Zum Spiel gehören 32 Karten. Jedes
Kind soll vier Karten erhalten. Wie viele Kinder können
mitspielen?
Verteilen
• Zerlegung einer Menge M in gleichmächtige,
paarweise elementfremde Teilmengen
• Gesucht ist die Anzahl der Elemente je Teilmenge
• Gegeben sind die Elementanzahl der Menge M sowie
die Anzahl der Teilmengen
• Beispiel:
• Vier Kinder spielen mit Karten. Uwe verteilt die 32 Karten. Jeder
bekommt gleich viele. Wie viele Karten bekommt Jeder?
Verteilen und Aufteilen
• Beispiel: Zerlegung der Zahl 12
Verteilen:
Zerlegung einer Menge
mit 12 Elementen in 3
gleichmächtige disjunkte
Teilmengen.
Aufteilen:
Zerlegung einer Menge
mit 12 Elementen in
disjunkte Teilmengen, die
jeweils 4 Elemente
enthalten sollen.
Gesucht ist als Quotient
12 : 3 die Anzahl der
Elemente jeder
Teilmenge
Gesucht ist als Quotient
12 : 4 die Anzahl der
entstehenden
gleichmächtigen
Teilmengen
Aufteilen
Verteilen
Umkehroperation
• Man kann die Division auch als Umkehroperation der
Multiplikation einführen, ohne auf die Aspekte des Aufteilens
und Verteilens zurückzugreifen.
• Mit 20 : 5 bezeichnen wir dann die Zahl, die mit 5 multipliziert 20
ergibt.
• 20 : 5 = x

x · 5 = 20
Wiederholte Subtraktion
• Die Division wird als wiederholte Subtraktion des Divisors
eingeführt.
• Beispiel:
• 8 Birnen werden in Tüten verpackt. Immer zwei in eine Tüte
• 8-2-2-2-2=0
• 8:2=4
Wiederholte Subtraktion
• Veranschaulichung ist am Zahlenstrahl gut möglich.
• Beispiel: 18 : 6
• Vom Dividenden 18 ausgehend werden wiederholt
Pfeile der Länge 6 abgezogen
-6
0
-6
6
-6
12
2
18
Multiplikativer Vergleich
• Aufteilen:
• Anna und ihre Freundin Vanessa sparen ihr
Taschengeld. Anna hat 5€ gespart, Vanessa schon
45€. Wie mal so viel Geld wie Anna hat Vanessa
schon gespart?
• Verteilen:
• Max und sein Freund Tim sparen ihr Taschengeld.
Max hat 5 mal so viel Geld gespart wie sein Freund
Tim. Max hat 35€ gespart. Wie viel Euro hat Tim
gespart?
Operatoren
• Rückwärtslaufen des Programms einer Maschine:
• „Für 2 gib 1“
Rechengesetze
• Kommutativgesetz (Tauschaufgabe)
Rechengesetze
• Distributivgesetz:
• a(b + c) = ab + ac
• Beispiel:
• 3 ·(4 + 2) = 3 ·4 + 3 · 2
Rechengesetze
•
•
•
•
Assoziativgesetz:
(a · b) · c = a ·(b · c)
Beispiel:
(2 · 3) · 4 = 2 ·(3 · 4)
Behandlung im Unterricht
Rahmenplan Hessen (1995)
S. 154:
Vom ersten Schuljahr an werden Handlungen und Situationen aus
dem Umfeld der Kinder und aus ihrem Erlebnisbereich aufgegriffen
und nachgespielt, die multiplikative Strukturen beinhalten:
Verdoppeln, Halbieren, Verteilen, Aufteilen, mehrfach die gleiche
Anzahl hinlegen usw.“
S. 155:
„Im 2. Schuljahr lernen die Kinder die arithmetischen Operationen
der Multiplikation und der Division mit den entsprechenden Gleichungs- und Operatorschreibweisen sowie den Operationszeichen
für „mal“ und „geteilt durch“, auch das Dividieren mit Rest.“
Methodisches Vorgehen beim
Einführen der Multiplikation
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Vereinigen gleichmächtiger Teilmengen
Rechengeschichten spielen (zeitlich sukzessiv)
Abbildungen besprechen (räumlich - simultan)
Additionsgleichungen zuordnen
Anregen zum Vergleichen der Gleichungen
6 + 6 + 6 = 18
3 + 3 + 3 + 3 + 12
Was fällt auf? Summanden sind immer gleich
Übergang zur Multiplikation
3  6 = 18
4  3 =12
Sprechweise: 3 mal 6 ist gleich 18
Methodisches Vorgehen beim
Einführen der Multiplikation
• Übungen:
• Aufgaben zu Situationen und Bildern finden
• Multiplikationsaufgaben darstellen durch Material am
Punktefeld, mittels Rechtecken oder am Zahlenstrahl
• Kreuzprodukte bilden
Methodisches Vorgehen beim
Einführen der Multiplikation
Methodisches Vorgehen beim
Einführen der Division
• Zwei Fragen:
• In welchem zeitlichen Abstand von der Multiplikation
wird die Division eingeführt?
• Mit welchem der Grundmodelle (Aufteilen - Verteilen)
wird begonnen?
Methodisches Vorgehen beim
Einführen der Division
• Zerlegen in gleichmächtige Teilmengen
• Verteilsituationen spielen
• Dinge in gleichmächtige Mengen aufteilen
• Aufschreiben von Divisionsgleichungen:
• 18 : 3 = 6, 24 : 8 = 3
• Sprechweise: 18 geteilt durch 3 ist (sind) gleich 6
• Beziehung zur Multiplikation bewusst machen
• 18 = 3  6: Wenn ich 18 (Äpfel) habe, kann ich jedem von 3
Kindern 6 (Äpfel) geben.
• Beziehung zur Subtraktion an Sachsituationen
kennzeichnen
Methodisches Vorgehen beim
Einführen der Division
• Übungen:
• Situationen vorgeben: Aufgaben zuordnen und lösen
• Divisionsaufgaben stellen: Situationen bzw.
Handlungen zuordnen (und so die Aufgabe lösen)
• Divisionsaufgabe stellen, mit Hilfe der Multiplikation
lösen
• Multiplikationsaufgabe geben und Umkehraufgabe(n)
zuordnen
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