Kristina Dietz, FU Berlin 18.11.2005 Politische Partizipation im Kontext von Armut und Klimawandel Eine neue Perspektive Vortrag zur Konferenz „Klimawandel als Herausforderung für die Armutsbekämpfung“. Bonn, 18.11.2005 Politische Partizipation und Empowerment im Kontext von Armut und Klimawandel 18.11.2005 Aufbau 1. Klimawandel und Armut - Warum eine neue Perspektive? 2. Vulnerabilität – Schlüsselkonzept zwischen Klima und Armut 3. Partizipation und Empowerment – neues Allheilmittel in der internationalen Armutspolitik? 4. Politische Partizipation und Armut - die Rolle informeller Netzwerke und Institutionen 5. Herausforderungen für Politik und Wissenschaft www.globalgovernance.de Folie Nr. 2 Politische Partizipation und Empowerment im Kontext von Armut und Klimawandel 18.11.2005 1. Klimawandel und Armut – Warum eine neue Perspektive? Klimawandel - globales Umweltproblem des 21. Jahrhunderts versus Klimawandel - glokale Krise gesellschaftlicher Naturverhältnisse mit sozial und räumlich differenzierter Wirkungsweise Globale, sektorale Lösungsstrategien versus Inhärente Herausforderung einer multidimensionalen und multiskalaren Armuts- und Entwicklungspolitik www.globalgovernance.de Folie Nr. 3 Politische Partizipation und Empowerment im Kontext von Armut und Klimawandel 2. • 18.11.2005 Vulnerabilität – Schlüsselkonzept zwischen Klimawandel und Armut Klimadeterminismus versus soziale Konstruktion und Differenz Vernachlässigte Dimensionen und Fragen • Die soziale Dimension: Zentrale Frage: Wie sind Zugangsrechte zu materiellen und immateriellen Ressourcen gesellschaftlich verteilt? • Die politische Dimension: Zentrale Frage: Wie sind politische Macht und die Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen gesellschaftlich verteilt? www.globalgovernance.de Folie Nr. 4 Politische Partizipation und Empowerment im Kontext von Armut und Klimawandel 18.11.2005 3. Partizipation und Empowerment – neues Allheilmittel in der internationalen Armutspolitik? Internationale entwicklungspolitische Strategien Übergeordnetes Ziel: „Armutsreduzierung durch Demokratisierung, Partizipation und Empowerment“ Was bedeutet das? Individuelle und kollektive Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen oder Konsultation auf nationaler Ebene? Das Spannungsverhältnis zwischen Armut und Partizipation: • strukturelle Partizipationsbarrieren • autoritäre Beziehungen zwischen Privilegierten und Anderen • die Rolle informeller Netzwerke und Institutionen www.globalgovernance.de Folie Nr. 5 Politische Partizipation und Empowerment im Kontext von Armut und Klimawandel 18.11.2005 4. Politische Partizipation und Armut – die Rolle informeller Netzwerke und Institutionen Informelle Netzwerke und Institutionen wirken … … als Chance: • Reproduktionsressource und Funktion solidarischen Rückhalts • Soziale Räume der Vernetzung und Organisierung • Schnittstellen zu formalen Partizipationsformen … und Grenze: • fördern autoritäre Beziehungen • perpetuieren asymmetrische Machtverhältnisse • Exklusion der Ärmsten der Armen www.globalgovernance.de Folie Nr. 6 Politische Partizipation und Empowerment im Kontext von Armut und Klimawandel 18.11.2005 5. Herausforderungen an Politik und Wissenschaft • Bestehende globale klimapolitische Ansätze produzieren Gewinner und Verlierer! • Bestehende Armutspolitik kann den Herausforderungen des Klimawandels nicht hinreichend begegnen. • Ausweitung des Partizipationsbegriffs mit dem Ziel, Armutsbevölkerung als politisch Aktive wahrzunehmen. • Erfassung informeller Institutionen und Netzwerke zur Identifizierung kontextbezogener Ansatzpunkte. → Hierfür bedarf es eines Perspektivwechsels www.globalgovernance.de Folie Nr. 7