Anorganische Chemie in Prinzipien und Methoden der Chemie Die wissenschaftliche Methodik I. Beobachtung II. Theorie (Erklärung der Beobachtung) III. Experimentelle Überprüfung (Planung, Durchführung, Auswertung) Erkennen fehlerhafter Theorien: a) Reproduzierbarkeit des Experiments b) statistische Überprüfung If it disagrees with experiment, it is wrong ! (R. Feynman) Die Entstehung der Elemente - Urknalltheorie Die Entstehung der Elemente - Urknalltheorie Die Entstehung der Elemente – Sterne als Wiege der Elemente Häufigkeitsverteilung der Elemente H: 90 %; He: ca. 10 %; große Häufigkeit, da Produkt des He-Brennens (Proton-Proton-Prozess, Bethe-Weizsäcker-Zyklus) Exponentieller Abfall bis A=50: Coulomb-Barierre. Li, B, Be sehr selten: Zerstörung durch Kernreaktionen schon bei geringen Temperaturen möglich Maximum bei Eisen-56: Stabilstes Element. Bei hohen Temperaturen überleben bevorzugt Elemente mit der höchsten Bindungsenergie pro Nukleon. Die Bindung im Kern Der Kern enthält Protonen (11p) und Neutronen (01n). Problem: Positive Ladungen stoßen sich ab! H. Yukawa: Kernbindung durch Austausch von p-Mesonen Bindungsenergie und Massendefekt: Einsteinsches Gesetz der Äquivalenz von Masse und Energie E = m • c2; E [J], m [kg], c = 3•108 ms-1 Die Masse eines Nuklids ist stets kleiner als die Summe der Massen seiner Bausteine; die Massendifferenz ("Massendefekt") wird in Kernbindungsenergie umgewandelt. z. B. m(2•p + 2•n) = 4.029108 u; aber : m(24He) = 4.00260 u Dm = 0.026508 u = = 28.3 MeV = 2.73•109 kJmol-1 (1 u = 931 MeV = 8.98•1010 kJmol-1) Sonne: H-Verbrennung: 6•1011 kgs-1 Dm = 4•109 kgs-1 DE = 3.6•1023 kJs-1 Nuklide 112 Elemente ca. 1900 Nuklide ( = unterschiedliche Atomkerne) davon: 340 natürliche 270 stabil Die meisten Elemente sind Mischelemente! Indizierung Massenzahl Kernladung Ladungszahl(Ionen) E lementsymbol 20 Reinelemente (alle außer Beryllium besitzen ungerade Ordnungszahlen): Be, F, Na, Al, Sc, Mn, Co, As, Y, Nb, Rh, I, Cs, Pr, Tb, Ho, Tm, Au, Bi Einteilung von Nukliden: Protonenzahl (p) Neutronenzahl (n) Nukleonenzahl (m = p+n) Bezeichnung gleich verschieden verschieden Isotope gleich gleich gleich Isomere verschieden verschieden gleich Isobare verschieden gleich verschieden Isotone Isotopie-Effekte a) physikalische Gravitationswirkung auf höhere Masse, z. B. H2 0 D2O Fp. 0.00 °C 3.82 °C Kp. 100.0 °C 101.42 °C Anteil leichterer Nuklide (1H; 16O) im Dampf größer als im flüssigen Wasser Mit grösserer geograph. Breite/Distanz zum Meer sind Niederschläge verarmt an schweren Isotopen. b) chemische Masse bestimmt harmonische Schwingungsfrequenz f 2p k m leichtere Nuklide eines Elements zeigen höhere Reaktionsfähigkeit Geochemisches Beispiel: Schwefellagerstätten in Texas, besitzen überdurchschnittlich hohes 32S/34S - Verhältnis. Grund: bakteriell reduziertes Sulfatsediment. Generell Variation der Isotopenmasse bei Mischelementen: natürlich: künstlich: O, S, Ar, Cu, Pb H, Li, B, C, N, Ne, Kr, Xe, U Isotopentrennung Wichtige Isotope: 1 1 H1; 21H( D) 10-4 ; 31H= T 1018 12 6 C1; 136 C102 ; 146 C 235 92 U1; 238 92 U7 103 Anreicherung eines bestimmten Isotops für spezielle Anwendungen (Tracer-Technik, NMR-Experimente, Kernspaltung, Kernfusion) fraktionierte Destillation (H2O/D2O) Elektrolyse (H2/D2) Diffusion (Uran als UF6) Druckdiffusion " Trennsäule " Gaszentrifuge " Im allgemeinen jeweils mehrere Trenngänge notwending! Einzig komplette Trennung: Massenspektrometrie!