MRT des Thorax – Grundlagen Thorsten Burkhard Untersuchungstechnik Lagerung: head first supine Verwendung von geeigneten Oberflächenspulen, besseres SNR als Körperspule Sequenzen: 1. breath hold: GE-Sequenzen und ultraschnelle SE-Sequenzen, zunehmend verknüpft mit paralleler Bildgebung 2. non breath hold: Atemtriggerung bzw. Atemgating mittels Sensor langsam !! Body coil Untersuchungstechnik EKG-Triggerung: Messung nur an definiertem Punkt des Herzzyklus (diastolisch) Pulsationsartefakte TR bei Herzrhythmusstörungen nicht mgl. !!! Sequenzen trufi_cor/ haste_cor t2_haste_tra_bh t1_fl2d_tra_bh_fs t1_fl2d_sag_bh 5mm Schichtdicke vor und nach KM Indikationen zum MRT-Thorax Keine Primädiargnostik von thorakalen Befunden -> Domäne der CT (mediastinale Lk, Lungenparenchymveränderungen incl. Tumore, Pneu, PE etc.) SONDERN Gewebecharakterisierung und Ausdehnung von RF des Mediastinums, der Thoraxwand und des Lungenparenchyms zur Therapieplanung und -verlauf Nicht-tumoröse Veränderungen Anamnese: Z.n. Subclaviakatheter-Anlage. Neurologisches Defizit im rechten Arm. Läsion mit diffuser Ödematisierung/Einblutung des Plexus brachialis re. Gleicher Patient Pneu ! Glückwunsch zur zweifachen Komplikation ! Muskeldystrophie des Schultergürtels T1 TSE T1 TSE Diffuse Verfettung und Hypotrophie einzelner Muskelgruppen. Nach KM-Applikation kein Enhancement -> keine Myositis Unterlappenatelektase bei zentraler Metastase eines Ovarial-Ca T1 FLASH + KM T2 HASTE T2 HASTE Atelektase hyperintens aufgrund der hohen Protonendichte. Hohes Signal in T2 spricht für obstruktive Atelektase mit Mukusretention. KM-Aufnahme nur bei frischeren Atelektasen (analog zur CT). Raumforderungen Mediastinum Vorderes Mediastinum -Thymushyperplasie, Thymom, Rebound -(retrosternale) Struma -M. Hodgekin Mittleres Mediastinum -NHL -Zentrales BCA -Zysten -Aortenaneurysma Hinteres Mediastinum -Ösophagustumoren -neurogene Tu -Hiatus-/BochdalekHernien Thymom/Thymuskarzinom Verbreiterung des Mediastinums T1: hypointens, T2: hyperintens, kräftiges KMEnhancement, inhomogen Typisch: Zyste, in diesem Fall eingeblutet DD M. Hodgekin ! Dort meist homogeneres Enhancement Myasthenia gravis Thymom M. Hodgekin Tumormasse im vorderen Mediastinum T1 hypointens Dtl. KM-Enhancement Rel. homogenes Signal ohne Zysten oder Verkalkungen DD Thymom mgl. ! Prä- oder posttherapeutisch ? Posttherapeutische Phase: Morbus Hodgekin nach mehrfacher Radiatio Residuale narbige VÄ T1 nativ Signalverlust in T1 und T2 und fehlendes KMEnhancement ! T1 nach KM ??? Schilddrüse T1 hypointens T2 dtl. hyperintens Ovalär und glatt begrenzt Struma nodosa „Tiroler Sportabzeichen“ Extragonadale Keimzelltumore 10-15% aller RF im vorderen Mediastinum > 80% der Tumore sind benigne (Teratome) Unter den malignen Tumoren am häufigsten die Seminome (30-40%) Seltenere maligne Tumore sind das embryonale Karzinom (10%), maligne Teratom (10%), Chorionkarzinom (5%) Häufig (bis zu 40%) histologische Mischformen Teratom makroskopisch Teratom Benigne: 3 Keimblätter Anteile aus Fett, Zysten, Kalk und Weichgewebe, glatt und scharf begrenzt Maligne: oft nur aus Weichgewebe bestehend, verdrängendes bzw. infiltrierendes Wachstum Seminome: homogene Binnenstrukturen ohne Fett, Zysten, Verkalkungen Die übrigen, seltenen Keimzelltumore inhomogen, Nekrosen, Einblutungen T1 FLASH 2D FATSAT Perikardzyste > Klassischerweise in T1 variabel hypointens je nach Proteingehalt der Zystenflüssigkeit > In T2 stark hyperintens > Kein KM-Enhancement T2 gewichtet Bronchogene Zyste > Duplikatur des embryonalen Vorderdarmes > enthält unterschiedlich proteinreiche Flüssigkeit, teilweise muzinreich, viskös > typisch zentrale Lage, in ca. 50% enge Lagebeziehung zur Trachealbifurkation T1 FLASH T2 HASTE Neurinom T1 FATSAT + KM Bronchial-Ca Zentrales NSCLC Bronchial-Ca Tumorstaging i.d.R. mittels CT, da gleichzeitige Untersuchung von Thorax, Leber und NN mgl. Vorteile der MRT: 1. Differenzierung T2 <-> T3: Infiltration der Pleura parietalis 2. Differenzierung T3 <-> T4: Infiltration irresektabler Strukturen wie Herz, Ösophagus, Trachea, Wirbelkörper Bronchial-Ca T1: Tumor kleiner/gleich 3 cm im größten Durchmesser, allseits von Lunge umgeben oder: endobronchialer Tumor, aber nicht im Hauptbronchus T2: Tumor größer als 3 cm im größten Durchmesser oder: Infiltration der viszeralen Pleura oder: Atelektase oder Obstruktionspneumonie in weniger als einer Lungenhälfte oder: Tumor eines Hauptbronchus, mehr als 2 cm von der Karina entfernt T3: endobronchialer Tumor eines Hauptbronchus, weniger als 2 cm von der Karina entfernt, aber nicht in sie infiltrierend oder: Totalatelektase oder Obstruktionspneumonie der ganzen Lunge oder: Tumor jeder Größe mit direktem Übergreifen auf folgende Strukturen: Brustwand (einschließlich der Sulcus superior Tumoren), Pleura mediastinalis, parietales Perikard, Zwerchfell T4: Tumorausdehnung auf Mediastinum oder: Herz, oder große Blutgefäße oder: Luftröhre, Speiseröhre, oder Karina oder: Wirbelkörper oder: Metastasen im selben Lungenlappen oder: Tumor mit malignerm Pleuraerguß Zentrales NSCLC Andere primäre Lungentumore T2 HASTE T1 FATSAT + KM Zentral sitzend (80-90%), glatt begrenzt, kräftig vaskularisiert mit hohem Signal in T2 und kräftigem KM-Enhancement Karzinoid Metastasen Untergeordnete Wertigkeit der MRT, CT Methode der Wahl Bei Metastasen >10mm und Anfertigung von Sequenzen in T1- und T2-Wichtung und KMApplikation liegt die Sensitivität >90% und ist der CT gleichwertig Bei Metastasen <5mm Sensitivität <40%, der CT dtl. unterlegen ! Häufige Primärtumore Mamma Niere HNO-Tumoren Kolorektale Karzinome Uterus Pankreas Ovar Prostata Magen 22% 11% 10% 9% 6% 5% 5% 4% 4% Metastasen Größe der Metastasen kann Hinweis auf Primärtumor geben: Miliare Form: z.B. SD, Lunge, Mamma, Knochensarkom Grobknotige Form: z.B. Oropharynx, Magen, SD, weibl. Genitalorgane „Golfballtyp“: z.B. Sarkom, Seminom, Niere T1 FLASH 2D T1 FLASH 2D post KM Generell Metastasen in der T1 gewichteten Sequenz eher hypointens Ausnahme: Vorliegen von Hämorrhagien (z.B. Chorion-Ca), Melanin (malignes Melanom), Fett (Liposarkom) T2 hyperintens Enhancement nach KM-Gabe Melanom Metastasen „Golfballtyp“ Nierenzell-Ca 64-jährige Patientin, zunehmende Atemnot CT (arterielle Perfusionsphase) CT (50 s pi) 64-jährige Patientin, zunehmende Atemnot koronare T1-gewichtete SE-Sequenz axiale T2-gewichtete TSE-Sequenz axiale T1-gewichtete, fettunterdrückte Sequenz + KM 64-jährige Patientin, zunehmende Atemnot Pleurales Leiomyom DSA: selektive Darstellung der Interkostalarterie XI links. Korkenzieherartige Kollateralen mit kleinfleckigem Tumor-„blush“ ENDE !