Falldemo-1.29 Diagnostik und laparoskopische Therapie eines 12cm langen paraösophagealen Leiomyoms M. Kleinelanghorst1, R. Weise1 1 St.-Marien-Hospital Friesoythe a) Ziel: Operative Sanierung einer langjährigen gastroösophagealen Refluxerkrankung eines 70.-jährigen Patienten mit kompletter Resektion eines als Zufallsbefund diagnostizierten 12cm langen mediastinal gelegenen Leiomyoms des Magens. b) Methode: Bei zusätzlich therapierefraktärem HLO-negativem Ulcus des Magens fanden prästationär multiple Gastroskopien mit nicht aussagekräftigen histologischen Befunden statt. Eine laparoskopische Vollwandresektion des Magens ergab den histologischen Befund einer Gastritis ohne Nachweis einer Malignität. Unter Berücksichtigung eines hohen Leidensdruckes seitens der GERD wurde eine diagnostische Laparoskopie mit Antirefluxoperation geplant. Nach Freipräparation des Hiatus oesophageus zeigte sich paraoesophageal ein im Mediastinum befindlicher dorsal des Oesophagus gelegener derber Tumor. Die histologische Befundung einer Probeexcision ergab Anteile eines spindelzelligen mesenchymalen Tumors ohne Malignitätsnachweis. Das pathologische Referenzzentrum für Weichteiltumoren, Institut für Pathologie der Universitätsklinik in Jena bestätigte diese Beurteilung. Auf Grund dieses überraschenden Befundes wurde zunächst auf eine Hiatoplastik verzichtet. Computertomographie des Thorax und Abdomens: Eine Verdickung der Oesophagus-/Magenwand in Höhe der Cardia, kein Tumornachweis im kaudalen Mediastinum. Auffallend ist eine Knickbildung der Aorta supradiaphragmal; die von cranial kommende Aorta im distalen thorakalen Abschnitt führt einen horizontalen Versatz nach re. durch. Bei zunehmendem Leidensdruck mit epigastrischen Schmerzen erfolgte eine Relaparoskopie mit kompletter Resektion des o.g. ca. 12cm langen mediastinale Weichgewebstumors mit simultanem Antirefluxeingriff (dorsale Hiatoplastik mit dorsaler Fundoplicatio nach Nissen). c) Ergebnisse: Histologisch bestätigte sich ein spindelzelliger mesenchymaler Tumor. Das pathologische Referenzzentrum in Jena kann einen gastrointestinalen Stromatumor zunächst nicht sicher ausschließen. Die Mutationsanalyse ergab jedoch keine Mutation im Bereich des c-kit- oder PDGFR-alpha-Gens, so dass abschließend der Tumor als Leiomyom eingeordnet. Die epigastrischen Beschwerden des Patienten sind beseitigt. Er befindet sich in regelmäßiger TuNachsorge. Die histologische Klassifikation von Weichteilgeschwulsten des Gastrointestinaltraktes scheint, auch mit Hilfe moderner Mutationsanalysen, bei geringer Inzidenz dieser Tumoren weiterhin problematisch zu sein.