Niels Bohr Das bohrsche Atommodell Lebenslauf • • • • • • • • • • • (* 7. Oktober 1885 in Kopenhagen; † 18. November 1962 in Kopenhagen) Der Vater von Niels Bohr, Christian Bohr, war Professor für Physiologie, seine Mutter Ellen entstammte einer jüdischen Familie Harald Bohr, sein Bruder, wurde später Professor für Mathematik, während sich Niels Bohr der Physik zuwendete Torwart in der 1. Liga Dänemarks 1903 Studierte er Physik an der Universität Kopenhagen 1906 erhielt er die Goldmedaille der Königlich-Dänischen Akademie der Wissenschaften für seine Arbeit über die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten 1911 schloss er sein Studium mit seiner Doktorarbeit über die magnetischen Eigenschaften von Metallen ab Zwei Jahre später ging er nach Manchester in das Labor von Ernest Rutherford Hier lernte Niels Bohr auch Margarethe Nørlund kennen, die er später heiratete und gemeinsam mit ihr sechs Söhne hatte Später wurde er Professor für Physik an der Universität in Kopenhagen In Berlin 1920 machte er die Bekanntschaft mit Albert Einstein. Mit Hilfe der von ihm aufgestellten Theorien zur Quantenphysik, die er mit den Gesetzen der klassischen Physik verband, gelang es Bohr bereits 1913, das bohrsche Atommodell zu konstruieren Bohrsches Atommodell (Teil1) Die Grundaussage dieser Theorie ist folgende: Elektronen kreisen um den Atomkern. Dabei taucht jedoch folgendes Problem auf: Die klassische Elektrodynamik ist ein Teilbereich der Physik, der sich mit Ladungen beschäftigt. Sie sagt aus, dass bewegte Ladungen, hier die um den Atomkern kreisenden Elektronen, immer elektromagnetische Wellen (also sichtbares oder nicht sichtbares Licht) unter Energieverlust ausstrahlen müssten. Dann würde auch die kinetische Energie (Bewegungsenergie, also diejenige Energie, die das Elektron benötigt, um den Kern zu umkreisen) der Elektronen so lange sinken, bis das Elektron schließlich auf den Kern stürzt. In einer Grafik dargestellt: Bohrsches Atommodell (Teil2) Der Physiker Niels Bohr hatte nun folgende Idee: Elektronen können sich auf festgelegten Bahnen (Schalen) mit jeweils unterschiedlichen Energiestufen strahlungslos, d.h. ohne Energieverlust bewegen. Das Bohrsche Modell geht vom einfachsten Atom, dem Wasserstoffatom aus, das lediglich aus einem Proton als Kern und einem Elektron besteht. Nach Bohr kreist dieses Elektron um den Kern. Zur Aufrechterhaltung dieses Zustandes muss die elektrostatische Anziehung zwischen den beiden Teilchen durch die auf das Elektron wirkende Zentrifugalkraft kompensiert werden, d.h. beide Kräfte müssen gleich groß sein: Die Theorie von Bohr: Bohrsches Atommodell (Teil3) Für jede Bahn, auf der das Elektron den Atomkern umkreist, hat das Elektron eine bestimmte Energie. Auf der K-Schale, die dem Atomkern am nächsten ist, kommt dem Elektron die geringste Energie zu. Um das Elektron auf eine weiter außen liegende Bahn zu bringen, muss ihm Energie zugeführt werden. Die Energie eines Elektrons darf keine Werte annehmen, die es auf einen Ort zwischen den erlaubten Bahnen bringen würde. Wenn sich das Elektron auf der innersten Bahn befindet und die geringste Energie hat, so befindet sich das Atom im Grundzustand. Durch die Zufuhr von Energie kann das Elektron auf eine größere Bahn springen und einen höheren Energiezustand annehmen; dieser wird angeregter Zustand genannt. Wenn das Elektron von einem angeregten Zustand auf eine weiter innen liegende Bahn springt, wird eine definierter Energiebetrag freigesetzt und in Form eines Lichtquants emittiert. Der Energiebetrag entspricht der Differenz der Energien des höheren und des niedrigeren Energiezustands. Folgen der Erfindung Leistungen: • Interpretation des Wasserstoffspektrums und ähnlicher Spektren • Berechnung der Bahnradien des Wasserstoffs • Berechnung der Energiezustände des Wasserstoffs • Quantitative Interpretation des Periodensystems der Elemente Unzulänglichkeiten: • Die Theorie ist auf unbeweisbare Annahmen gegründet • Die Interpretation von Mehrelektronensystemen ist nicht möglich • Chemische Bindungen können, mit Ausnahme der Ionenbindung, nicht erklärt werden Niels Bohr erhielt den Nobelpreis für Physik im Jahr 1922 „für seine Verdienste um die Erforschung der Struktur der Atome und der von ihnen ausgehenden Strahlung“.