Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Hauptseminar Prof. Dr. Wiebke Möhring 09.05.2007 Digital Divide aus nationaler Perspektive. Das Beispiel Internet in Deutschland Denka Stancheva Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Einleitung: Definition • Der Begriff „Digital Divide“ • Digital Divide = Digitale Spaltung = Digitale Kluft • Wachstum der Internetnutzung eher in privilegierten als in weniger privilegierten soziodemographischen Bevölkerungsgruppen 2 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Einleitung: Digital Divide in USA • 1995. Bericht “Falling Through the Net – A Survey of the Have Nots in Rural and Urban America” • Formulierte Zielmarke "Internet für alle„ • 1998. “Falling Through the Net - New Data on the Digital Divide” • 2002-2004: "A nation online". Feststellung der Vergrößerung der Kluft 3 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Einleitung: Digital Divide in USA Source: Falling Through the Net II: New Data on the Digital Divide 4 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Einleitung: Digital Divide in USA Source: Falling Through the Net II: New Data on the Digital Divide 5 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Digital Divide als Thema der wissenschaftlichen Debatte • Sozioökonomische Indikatoren • Qualifikation für die Nutzung – Second-level-digital-divide • Navigation skills im Vordergrund • Nicht nur Zugangsvorteil sondern auch der Erfahrungsvorteil der Nutzer • Ungleichheit in der Erfahrung der Nutzer – Third-level-digital-divide • Entstehen der Ungleichheit in der Zugangsgeschwindigkeit 6 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Digital Divide als Thema der wissenschaftlichen Debatte • Qualität der Nutzungsbedingungen – technische Ausstattung, die Anbindung an Server, die Schnelligkeit der Prozesse, Höhe der Kosten u.a. • Nichtnutzung des Internets als ein weiterer Indikator 7 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Der „blinde Fleck“ • Wachsende Bedeutung der Nichtnutzerforschung • Anerkennung der Nichtnutzung des Internets als individuelle Entscheidung • Scheitern des Konzepts „Internet für alle“ • „Another possibility is to accept that some people will never use the internet. This could lead either to a focus on existing users or – moving away from the perspective of the suppliers and promoters who see non-use only as a deficiency that needs to be remedied – to policies that would ensure that alternatives to the internet were available to people who want or need them.“ (Wyatt) 8 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung ARD/ZDF-Online-Studie • Analyse, Methode und Untersuchungsdesign der Studie – Auseinandersetzung mit den zentralen Anwendungen und Motive für die Attraktivität – CATI (Computer Assisted Telephone Interview) – Auswertung der Ergebnisse obliegt dem Institut ENIGMA GfK Medien-und Marketingforschung, Wiesbaden 9 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Entwicklungsphasen des Internets Entwicklung der Onlinenutzung in Deutschland 1997 bis 2006 Personen ab 14 Jahre gelegentliche Onlinenutzung in % Zuwachs gegenüber dem Vorjahr in % 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 6,5 10,4 17,7 28,6 38,8 44,1 53,5 55,3 57,9 59,5 61 68 64 36 14 22 4 5 3 Quellen: ARD-Online-Studie 1997, ARD/ZDF-Online-Studien 1998–2006. 10 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Die OnlineNutzertypologie (ARD/ZDF-Online-Studie 2006) 11 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Meistgenutzte Online Inhalte • Aktuelle Nachrichten - Geschehen in Deutschland, Ausland (45%) • Informationen aus Wissenschaft, Forschung, Bildung (42%) • Freizeitinformationen/Veranstaltungstipps (40%) 12 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Meistgenutzte Online Inhalte 13 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Ausrüstung der Onliner • Heimcomputer sind technisch auf aktuellem Stand • DSL - der beliebte Internetzugang • Flatrate-Tarif – die Hälfte der Onliner surft mit unbeschränkter Zeit 14 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Ausrüstung der Onliner 15 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Nutzungsfrequenz und Verweildauer im Internet 16 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Benutzte Onlineanwendungen und multimediale Inhalte des Internets • Nutung von E-Mails und Suchmaschinen: (78% aller Onliner) • Web 2.0: das so genannte Social Software ermöglicht aktive Nutzung des • Web 2.0-Angebote: Wikipedia, Weblogs, Fotogalerien (Flickr) 17 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Die Internetnutzung im Vergleich mit der Nutzung der klassischer Medien • Internet ist dritte Säule des Medienkonsums • Fernsehen, Radio und Tageszeitung – werden im Medienalltag trotz erhöhter Internetnutzung nicht verdrängt 18 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Offliner in Deutschland Problematik der Analyse: • Ziel „Internet für alle“. • laut Marr (2004): Nutzen des Internets nicht selbstevident • Problem der Klassifikation unterschiedliche Unterteilungen 19 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Mögliche Klassifizierungen (Beispiele) Lenhart (2000): • „eagers“ - Begierige (41%), • „reluctants“ - Zögerliche (25%), • „nevers“ - entschiedene Gegner (32%) 20 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 21 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Mögliche Klassifizierungen (Beispiele) • Kritik an diesen Klassifizierungen: nicht trennscharf anderes Vorgehen • Wyatt (2002): Zwei Dimensionen 1. „noch nie genutzt“ vs. „früher genutzt“ 2. „freiwillig“ vs. „unfreiwillig“ • Leider keine Daten in diesem Schema vorhanden 22 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 23 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 24 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 25 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 26 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 27 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Gründe Offliner zum Internet hinzuführen • Internet als Medium etabliert (auch Offliner) • Entwicklung im Internet schreitet voran vergrößert Einstiegshürde • Wissenskluft zwischen Onlinern und Offlinern wächst • Bernd Bischoff: Befürchtung einer Entwicklung der sozialen Spaltung aus digitaler Spaltung • letztlich wissenschaftliche/wirtschaftliche Konkurrenz im Ländervergleich 28 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 29 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Einstiegserleichterungen/Impulse für Offliner • Aktuell: kostenlose Schulungen, Schnupperkurse, Kostensenkungen, Alltagsund Regionalinformationen • Weitere Möglichkeiten: öffentliche Einrichtungen mit betreuten Internetzugängen • Einfache Installation + einfache Bedienung 63% der Offliner umstimmen, • internetfähige Fernseher 30 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 31 Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Fazit • Digitale Kluft besteht, wird nächste Zeit größer • Lösung nicht in Sicht. • Verhaltene Vorschläge Es muss auf jeden Fall weiter in diesem Gebiet geforscht werden. 32