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Teleseminar im WS 98/99:
Internet als Schulungsort und Informationsvermittler
Seminarthema 4:
“Didaktische Anforderungen an multimediale, WEB-basierte Lernumgebungen”
bearbeitet von:
Johannes Kaiser und Christian Seiffert
Universität Karlsruhe (TH)
AIFB
Prof. Dr. W. Stucky
Karlsruhe im Februar 1999
Teleseminar: Didaktische Anforderungen an multimediale,
WEB-basierte Lernumgebungen – Folie 1
ETH Zürich
IHA
Prof. Dr. Dr. H. Krueger
In der Erwachsenen- wie in der Weiterbildung sind Trends in Richtung
pädagogische Innovationen mit Multimedia erkennbar.
0 Einleitung
Klassifikation
Folie 7
Folie 2
1 Definitionen
Übersicht
Folie 8
Multimedia
Besonderheiten
Folie 3
Lernumgebungen
2 Technische Anforderungen
Folie 4
Folie 5
3 Gestalterische Anforderungen
Möglichkeiten
Zusammenfassung
Folie 9
Folie 10
4 Ausblick
Technik
Gestaltung
Folie 6
Teleseminar: Didaktische Anforderungen an multimediale,
WEB-basierte Lernumgebungen – Folie 2
Folie 11
Eine Definition des Begriffs “Multimedia” ist – auch auf Expertenseite –
meist auf die leichte Schulter genommen worden.
vorher
Kombination verschiedener Medien zur Ansprache versch. Sinneskanäle
-> rein hardwaretechnische Interpretation
1991
Multimedia ist eine Informationsumgebung mit einer Botschaft an den
Benutzer. (Grimes und Potel)
1993
Multimedia ist nur dann gegeben, wenn diskrete und kontinuierliche Daten
kombiniert werden. (Steinmetz)
1995
Interaktivität hebt die Sequenziealität der verschiedenen Medien auf; nur
so entsteht Multimedia. (Negroponte)
1997
Multimedia ist die „interaktive Form des Umgangs mit symbolischem
Wissen in einer computergestützten Interaktion“. (Schulmeister)
Teleseminar: Didaktische Anforderungen an multimediale,
WEB-basierte Lernumgebungen – Folie 3
Der Computer kann im Rahmen von Lernprozessen unterstützende
Funktion übernehmen und ist somit als Medium anzusehen.
Der Begriff “Lernumgebung” bezeichnet den computergesteuerten Prozeß der
Informationsaufnahme bzw. -verarbeitung;
es handelt sich dabei um ein Arrangement verschiedener Materialien, Informationsträger
und Hilfen, die Lernprozesse anregen und unterstützen sollen.
Man unterscheidet bei Lernumgebungen zwischen verschiedenen Varianten.
Im Vergleich zu den heute verbreiteten Lernformen bieten sich gewisse Vorteile;
dem Medium sind jedoch Grenzen gesetzt, sowohl prinzipielle als auch entwicklungsbedingte.
Teleseminar: Didaktische Anforderungen an multimediale,
WEB-basierte Lernumgebungen – Folie 4
Erst wenn die notwendige Infrastruktur geschaffen ist, können die
unterschiedlichen Lehr- und Lernpraktiken voll zur Entfaltung kommen.
Die Digitalisierung von Daten nimmt eine
besonders wichtige Stellung ein.
Hauptaugenmerk liegt auf Datenkompression und Datenformaten.
Die Mindestanforderungen, die ein Multimedia-PC erfüllen sollte, hat das Multimedia PC
Marketing Council spezifiziert:
Teleseminar: Didaktische Anforderungen an multimediale,
WEB-basierte Lernumgebungen – Folie 5
Welche Darstellungsmöglichkeiten können in Multimedia-Applikationen
integriert und wie können diese klassifiziert werden?
Darstellungsmöglichkeiten
•
•
•
•
•
Text (Definitionen, Beschreibungen,
Erklärungen)
Standbild (Grafiken, Fotos,
Abbildungen)
Sprache (synthetische Sprache, WAVEFiles)
Bewegtbild (Movie, Animation,
Simulation)
Sound (Musik, Geräusche)
Klassifikation der
Darstellungsmöglichkeiten
•
•
•
Visuell und auditiv
Stabil und flüchtig
Verbal und non-verbal
Teleseminar: Didaktische Anforderungen an multimediale,
WEB-basierte Lernumgebungen – Folie 6
Didaktische Bewertung der Klassifikation
•
Visuell und auditiv: Multimedia soll das visuelle und das auditive System ansprechen.
Ansprechen eines Sinneskanal kann zur Überlastung führen.
Alternativ kann das visuelle und das auditive System angesprochen werden. Dies führt zu
einer Entlastung beider Systeme und fördert die Aufmerksamkeit.
•
Stabil und flüchtig: Multimedia soll stabile und flüchtige Darstellungsformen
beinhalten.
Stabilität: Lerntempo wird durch die Darstellungsform nicht vorgegeben.
D.h., durch die Aktionen des Lernenden paßt sich die multimediale Lernumgebung an das
individuelle Lerntempo an.
Flüchtigkeit: Lerntempo wird durch die Darstellungsform vorgegeben.
D.h., daß der Lernende das Lerntempo nicht beeinflussen kann.
•
Verbal und non-verbal: Multimedia soll sowohl verbale, als auch non-verbale
Darstellungsformen beinhalten.
Unser Gehirn besitzt einen verbalen und einen non-verbalen Teil.
Kognitionspsychologie: Ansprechen beider Systeme führt zur Lernsteigerung.
Teleseminar: Didaktische Anforderungen an multimediale,
WEB-basierte Lernumgebungen – Folie 7
Übersicht der Darstellungsformen und deren Klassifikation
Text
Standbild
Sprache
Bewegtbild
Sound
• visuell
• stabil
• verbal
• visuell
• stabil
• non-verbal
• auditiv
• flüchtig
• verbal
• visuell
• flüchtig
• non-verbal
• flüchtig
• auditiv
• non-verbal
Diese Tabelle kann bei der Entwicklung von Multimedia-Programmen
lernförderliche Kombinationsmöglichkeiten aufzeigen.
Teleseminar: Didaktische Anforderungen an multimediale,
WEB-basierte Lernumgebungen – Folie 8
Was sollte besonders bei der Erstellung von Multimedia-Applikationen
beachtet werden?
Investierte mentale Anstrengung:
Die mentale Anstrengung der Lernenden unterscheidet sich bei jeder Darstellungsform.
Das Lernen mit Text erfordert höhere mentale Anstrengung, als das Lernen mit einfachen Grafiken.
Literacy:
mit Literacy wird die Fähigkeit beschrieben, aus der Darstellungsform Information zu extrahieren.
Text besitzt hohe Literacy, da wir den Umgang mit Text bereits in der Schule lernen.
Bilder besitzen eine geringe Literacy, da wir die Betrachtung und Interpretation von Bildern kaum lernen.
Struktur, Kohärenz:
Eine gute Strukturierung des Lerninhalts muß gewährleistet sein, damit die Kohärenz nicht verloren geht.
Bei Multimedia-Applikationen besonders wichtig, da im Vergleich zum Papier die Information an
einem Ort dargeboten wird, weshalb der Lernende eine gute Orientierung benötigt.
Teleseminar: Didaktische Anforderungen an multimediale,
WEB-basierte Lernumgebungen – Folie 9
Zusammenfassung
•
•
•
Es gibt 5 verschiedene Darstellungsformen für Multimedia-Applikationen
(Text, Standbild, Sprache, Bewegtbild und Sound).
Eine Klassifikation dieser Darstellungsformen ermöglicht Kombinationen, die
lernförderlich sind (z.B. Kombination Sprache mit Standbild, wird sowohl das
auditive als auch das visuelle System angesprochen).
Grundsätzlich sollten wichtige didaktische Aspekte bei der Entwicklung von
Multimedia-Applikationen berücksichtigt werden. Z.B. investierte mentale
Anstrengung.
Teleseminar: Didaktische Anforderungen an multimediale,
WEB-basierte Lernumgebungen – Folie 10
technisch
Es ist zu erwarten, daß sich zukünftig die Voraussetzungen für
multimediales Lernen – technisch wie gestalterisch – deutlich verbessern.
Rechner, Peripherie und Datenübertragung von großer Leistungsfähigkeit sowie
Datenspeicher mit größerer Kapazität ermöglichen einen flüssigen Ablauf umfangreicher
Multimedia-Anwendungen.
Neue Algorithmen der Datenkompression ermöglichen kleinere Datenpakete trotz
größeren Datenumfangs und damit einen beschleunigten Datentransport.
gestalterisch
Plattformübergreifende Standard-Formate erlauben einen multimedialen, plattformübergreifenden Datenaustausch.
Bedeutung von Multimedia zur Wissensvermittlung steigt, deshalb neue Konzepte nötig.
um didaktischen Anforderungen gerecht zu werden.
An einigen Universitäten werden bereits Einflüsse von Multimedia bezüglich
Wissenserwerb untersucht (Instruktionstheorien und -design).
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WEB-basierte Lernumgebungen – Folie 11
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