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KINSHIP BEHAVIOR
Seminar aus angewandter Spieltheorie
Christian Artner
Inhalt
 Begriffserklärung
 Beispiele
 Modell
 Zusammenfassung
KINSHIP BEHAVIOR
Christian Artner
Begriffe
 Altruismus
 Egoismus
 Kinship Behavior
KINSHIP BEHAVIOR
Christian Artner
Altruismus (altruism)
 „unselfish concern for the welfare of others”
 Das uneigennützige Interesse an der
Wohlfahrt anderer
 Aktionen, die einem selbst Kosten
verursachen, aber den Nutzen anderer
erhöht
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Christian Artner
Egoismus (egoism)
 „Ichsucht“ - Man denkt nur an sich selbst
 Nutzung der von den Altruisten zur
Verfügung gestellten Güter, ohne Kosten
aufwenden zu müssen
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Christian Artner
KINSHIP BEHAVIOR
 Verwandtschaftliches (altruistisches)
Verhalten
 Individuen nicht (bluts)verwandt
KINSHIP BEHAVIOR
Christian Artner
Beispiel – Fachschaft (1)
Bietet Informationen von Studierenden für
Studierende
 Altruisten – stellen Informationen, Prüfungsordner,
Fragenkataloge zur Verfügung
 Egoisten – stellen nichts zur Verfügung, Nutzen
aber die vorhandenen Informationen
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Christian Artner
Beispiel - Fachschaft (2)
Motivation der Altruisten:
Ich stelle Information zur Verfügung und kann
die Informationen der Anderen nutzen
Nutzen = Nutzen(Infos anderer) - Arbeit
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Christian Artner
Beispiel – Fachschaft (3)
Motivation der Egoisten:
Ich nutze die zur Verfügung stehende
Information, trage aber nichts dazu bei.
Nutzen = Nutzen(Infos anderer)
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Christian Artner
Beispiel – Schmetterlinge (1)
 2 Spezies von Schmetterlingen
 süß
 bitter
 äußerlich nicht unterscheidbar
 süße Schmetterlinge ausgezeichnete
Nahrung für Vögel
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Christian Artner
Beispiel – Schmetterlinge (2)
Frisst ein Vogel genug bittere Schmetterlinge,
lernt er, alle Schmetterlinge zu meiden
Hohe Kosten für bittere Schmetterlinge
 wenn gefressen  erzeugter Vorteil nicht
mehr nutzbar
 niedrigere Reproduktionsrate
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Christian Artner
Grundsatzfrage
Warum handeln Individuen altruistisch?
 Verwandtschaft
 Präferenzen falsch definiert
(Wohltätigkeitsspende)
„Tue Gutes und erzähle davon“
 Andere Erklärungen
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Christian Artner
Spieltheorietische Interpretation
 Vergleichbar mit „Prisoner´s Dilemma“
 realistische Modelle, in denen altruistisches
Handeln auf Dauer überlebt, schwer zu
realisieren
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Christian Artner
Modelle
2 ähnliche Modelle, aber mit unterschiedlichem
Interaktions- und Lernverhalten
1. „The emergence of kinship behavior in structured
populations of unrelated individuals“
2. „Altruists, Egoists and Hooligans in a local
interaction model“
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Christian Artner
Interaktion und Lernen - Modell 1 (1)
 Wie interagieren die Individuen
 Wann darf ein Individuum seine Strategie
ändern
 Wie ändern ein Individuum seine Strategie
(lernen)
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Christian Artner
Interaktion und Lernen Modell 1 (2)
 Individuen entlang einer Linie angesiedelt
 jedes Individuum wird von seinen 2k
Nachbarn (links u. rechts) beeinflusst
 jedes Individuum lernt von seinen 2n
Nachbarn
 Interaktion ist endliches, symmetrisches
Spiel
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Christian Artner
Modell 1 (3)
n ... Lernradius ... = 4
k ... Interaktionsradius ... = 3
X
Individuum mit Strategie X
Y
Individuum mit Strategie Y
n
...
X
Y
Y
n
X
k
KINSHIP BEHAVIOR
X
Y
X
X
X
Y
Y
...
k
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Lernen – Modell 1 (4)
Gelegentlich darf ein Individuum seine Strategie
ändern
 mindestens einer der unmittelbaren Nachbarn
muss die andere Strategie spielen
 Wahrscheinlichkeit, dass Individuum eine Strategie
annimmt, hängt vom Erfolg (relativer Output)
derselbigen ab
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Christian Artner
Modell 1 (5)
 konservative Lerneinstellung
 nur Individuen an der Grenze eines Clusters
können Strategie ändern
 Es können nicht beide Individuen an der
Grenze ihre Strategie ändern
 Grenzen können nur wandern
 es können keine neuen Cluster entstehen.
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Christian Artner
Modell 1 (6)
Nachweis von verwandtschaftlichem Verhalten
bzw. Altruismus durch die Existenz von
unschlagbaren Strategien
unschlagbare Strategien sind evolutionär
stabile Strategien (ESS)
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Christian Artner
Unschlagbare Strategien – Modell 1 (7)
 Strategie X (unschlagbar)
 alle Individuen spielen X
 Invasion einer endlichen Anzahl Y-Spieler
Wahrscheinlichkeit, dass Strategie Y
verschwindet = 1
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Christian Artner
Unschlagbare Strategien – Modell 1 (8)
Strategie X (unschlagbar)
alle Individuen spielen Y
Invasion einer endlichen Anzahl X-Spieler
Wahrscheinlichkeit, dass Strategie X von der
gesamten Population übernommen wird ist
grösser als 0
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Christian Artner
Frontier State – Modell 1 (9)
 ein kleiner Mutanten-Cluster kann
schrumpfen oder wachsen
 Mutanten-Cluster haben eine positive
Wahrscheinlichkeit zu verschwinden
 wächst ein Mutanten-Cluster über die Größe
k+n  Verhalten wie in Frontier-State
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Christian Artner
Frontier State – Modell 1 (10)
Y
...
Individuum an der Grenze
X
X
X
X
X
Y
Y
Y
Y
Y
Letztes Individuum
innerhalb des Lernradius
Y
Y
Y
Y
X
X
n=4
k=3
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Christian Artner
Frontier State – Modell 1 (11)




...
nur eine Grenze
links nur Strategie X
rechts nur Strategie Y
Strategie X ≠ Strategie Y
X6
X5
KINSHIP BEHAVIOR
X4
X3
X2
X1
Y1
Y2
Y3
Y4
Y5
Y6
...
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Notation – Modell 1 (12)
PX Y  PY  X  Y  X
Grenze wandert
nach links
PY  X  PX Y  X  Y
Grenze wandert
nach rechts
PX Y  PY  X  Y  X
Grenze bewegt
sich nach links und
rechts
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Christian Artner
Notation – Modell 1 (13)
Wahrscheinlichkeit, dass ein Individuum seine
Strategie von X auf Y ändert:
n
Px  y 
 ( y )
i 1
n
i
n 1
 ( y )   ( x )
i 1
KINSHIP BEHAVIOR
i
i 1
i
(.) ... Payoff
Christian Artner
Kinship und Altruismus – Modell 1 (14)
Anhand mathematischer Ableitungen wird nun
bewiesen, wann eine Strategie eine
unschlagbare in diesem Modell ist.
Unter bestimmten Umständen stellt
Kooperation (im Prisoner´s Dilemma) die
unschlagbare Strategie dar.
KINSHIP BEHAVIOR
Christian Artner
Schlussfolgerungen – Modell 1 (15)
 Ergebnisse hängen sehr an der Annahme der
konservativen Lerneigenschaft
 Konservatismus führt zu altruistischem Verhalten
 Lernradius sehr groß
 Interaktionsradius klein
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Christian Artner
Schlussfolgerungen – Modell1 (16)
 Wird das konservative Lernverhalten
stufenweise gelockert, halten die Ergebnisse
zuerst
 Wird das Lernverhalten allerdings zu liberal,
halten die Ergebnisse nicht mehr
 Zu hohe Mobilität von Strategien verhindert
Altruismus
KINSHIP BEHAVIOR
Christian Artner
Kritik – Modell 1 (17)
 Mathematische Beweise für Existenz
unschlagbarer Strategien richtig
 Beweis für Altruismus nicht besonders
überzeugend
 Beweis in [2] besser
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Christian Artner
Ergebnisse - Modell 2
 Ergebnisse in Modell 2 entsprechen den
Erwartungen des Fachschaftsbeispiels
 Altruisten können nur in größeren Gruppen
auf Dauer überleben.
 Eine Gruppe von Altruisten wird immer von
Egoisten bedroht, die sich das öffentliche
Gut als „free lunch“ aneignen wollen
 Altruismus eher, wenn Kosten niedriger
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Christian Artner
Abschluss
 Individuen handeln immer rational
 Prinzip der Nutzenmaximierung
 Parameter wie sozialer Druck, Freundschaft
oder Spontanität gehen in mathematische
Modelle nicht ein
KINSHIP BEHAVIOR
Christian Artner
Abschluss
Danke für die Aufmerksamkeit
ENDE
KINSHIP BEHAVIOR
Christian Artner
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