Potential der Stille - Infoportal Gesunde Schule

Werbung
Potential der Stille
Dorothea Galuska
Über die innere Stimme
Warum eigentlich fürchten wir die Stille?
Weil wir den Spiegel, den sie uns vorhält, nicht ertragen können,
Weil wir verlernt haben, wirklich tief ehrlich zu sein,
mit anderen und auch mit uns selbst.
Die innere Stimme hat uns auch heute,
in diesem tönenden, lauten,
ja ich möchte sagen, gewalttätigen Leben nicht verlassen.
Sie ist auch nicht leiser geworden, nur wir sind lauter geworden
und stellen uns taub aus Angst vor der Konsequenz,
aus Angst, einfach zu leben und zu denken.
Wir müssen erneut Mut und Vertrauen erlernen,
den Mut auf unsere eigene innere Stimme zu hören,
und das Vertrauen, ihr zu folgen,
denn alles laute Betäuben oder gar Abtöten ist nur ein zielloser Ausweg,
der in einer Sackgasse anstatt in der Weite der echten Freiheit enden muss.
Yehudi Menuhin
Dorothea Galuska
Ausgangslage
•
•
•
•
•
•
Wenig bis kein Bewusstsein für
Stille
Multikulturelle und multireligiöse
Klassen
Schwerpunkt auf Aktivität und
Leistung
Sehr skeptische Eltern
Kritische Kollegen und
Vorgesetzte
Viele Einzelkinder
•
•
•
•
•
•
•
•
Ängste und Aggressionen vieler
Kinder
 schnelle Ablenkbarkeit
„instant“ Befriedigung/
Konsumhaltung
Geringe Frustrationstoleranz
ADS – Kinder
Wenig Körperbewusstsein
Übergewicht
Kaum Wissen um Übungen zur
Stille
Keine stille Zonen, Räume,
Strukturen
Dorothea Galuska
Bewusstsein für Stille erreichen
•
•
•
•
•
•
•
•
Langfristig planen
Konzepte gestalten
Mit Kollegen und Schulleitung abstimmen
Eltern informieren (Elternabend)
Neutrale Sprache (keine Esoterik)
Zeitrahmen geben  Experiment  Reflexion
Wiederkehrende Rituale und Strukturen zum Verinnerlichen
Neugier und Forschergeist wecken
Dorothea Galuska
Fragen und Forschen
… und ich möchte Sie, so gut ich es kann,
bitten Geduld zu haben
gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen
und zu versuchen, die Frage selbst liebzuhaben
wie verschlossene Stuben und wie Bücher,
die in einer fremden Sprache geschrieben sind.
Forschen Sie jetzt nicht nach Antworten,
die Ihnen nicht gegeben werden können,
weil Sie sie nicht leben könnten.
Und es handelt sich darum alles zu leben.
Leben Sie jetzt die Fragen.
Vielleicht leben Sie dann allmählich,
ohne es zu merken,
eines fernen Tages in die Antwort hinein.
Rilke
Dorothea Galuska
Wahrnehmung der Stille
Innen (Erleben)
Außen (Strukturen)
•Konzentration
•Entspannung
•Körperwahrnehmung
•Bewusstheit
•In sich ruhen
•Kompetenzen
•Fähigkeit zur
Selbststeuerung
•Bewusstseinserforschung
•Meditation
•Innehalten
•Kultur der Stille
•Pausenkultur
•Friedlichkeit
•Verbundenheit
•Vertrauen
•Tage der Stille
•Texte
•Pausenhofgestaltung
•Rituale
•Feste Zeiten
•Räume der Stille
Dorothea Galuska
Äußerer Rahmen (Hardware)
•
•
•
•
Gemeinsame Projektierung
– alle in einem Boot (Verwaltung, Lehrer, Schüler, Eltern)
Zeit, Geld, Ablaufplan
Förderer: materiell, Know-how, Vernetzungen
Beruhigung gegenüber Ängsten: Offenheit, Transkonfessionell, keine
Sekten, keine Manipulationen
Dorothea Galuska
Gestaltungen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Ruhezonen
Licht
Brunnen
Pflanzen
Kerzen
Ordnung
Ästhetik
Statuen
Schutz vor Lärm
Besonders kennzeichnen
•
•
•
•
•
•
•
•
Erinnerung an Stille
Aufsicht
Evtl. leise Musik
Evtl. Rituale bzw. Regeln für
Benutzung
Bänke
Kissen
Matten
Aufsicht
Dorothea Galuska
Strukturierungen
•
•
Momente der Stille:
– Unterrichtsbeginn
– Während Klassenarbeit
– Woche der Achtsamkeit
Stilleprojekte:
– Wahlfach
– Freiwillige Angebote
• Entspannung
• Körperwahrnehmung
• Meditation
•
•
•
Resonanzkreis
Lyrik-Einsatz
Tage der Stille
Dorothea Galuska
Was können wir tun?
•
Wahrnehmung von Außen nach Innen lenken:
– Was fühle ich im Körper?
- Wahrnehmensschulung
– An- und Entspannung
- Spannungen regulieren
– Gegensätze spüren
- laut sein, leise sein, flüstern
– Resonanz, Verbundenheit
- Gemeinschaft, Wir-Erleben
Dorothea Galuska
Stille - Übungen
•
•
•
•
•
•
•
•
Allgemeine Übungen
Wahrnehmungsübungen
Stille Kontaktübungen
Spannungsregulierung
Formale Meditationspraxis
Übungen für Ältere
Übungen für Jüngere
Übungen für Lehrer untereinander
Dorothea Galuska
Allgemeine Übungen
•
•
•
•
•
•
Achtsamkeitsübungen zur Entschleunigung / Langsamkeitsprojekte
Stille Pausen, stille Räume (draußen und drinnen, schön gestaltet),
stilles Essen
Einsatz von Texten
Resonanzkreis
Zimbel und Glocke der Achtsamkeit
Zurücklehnen und Innehalten (z.B. bei Klassenarbeiten)
Dorothea Galuska
Wahrnehmungsübungen
•
•
•
•
•
•
•
Verschiedene Plätze erlauschen: draußen und drinnen (z.B. Schulhof)
Stiller Spaziergang
Gegensätze fühlen:
– Tanzen und Stop (Einfrieren)
– Unterhaltung und Stille
– Tönen – Lauschen – Tönen
Körperreise (z.B. Tonen, Malen)
Bewusste Atem- und Bewegungsübungen (Tai Chi, Qi Gong)
Visualisierungen (Stein, Pflanze, Wolke, Stein,…)
Traumreisen zur Entspannung
Dorothea Galuska
Stille Kontaktübungen
•
•
•
•
Massagen, Abklopfen
Nonverbale Abgrenzung (aufeinander zugehen und Signale geben)
Grimassenübungen (eindeutige Gefühle)
Gibberisch und nonverbale Sprache
Dorothea Galuska
Spannungsregulierung
•
•
•
•
Schütteln
Gemeinsam Tönen
Kleine Rückenmassage
Igelbälle
Dorothea Galuska
Formale Meditationspraxis
•
•
•
Steuerung der Geistes ( Herr/Frau im eigenen Bewusstsein)
Atembetrachtung
Beobachtung und Inhalte differenzieren (ab 13 Jahren)
5 Minuten ausprobieren
Dorothea Galuska
Übungen für Ältere
•
•
•
•
Konzentration auf den Atem
Kontemplation  Forschergeist
Bewegungsmeditation (Flow)
Gehmeditation
Dorothea Galuska
Übungen für Jüngere
•
•
•
•
•
Gibberisch
Tanz mit Innehalten
Entschleunigung
Imagination mit Ausdruck
Vertrauensspaziergang
Dorothea Galuska
Übungen für Lehrer untereinander
•
•
•
•
•
•
Resonanzkreis, gemeinsame Anliegen
Texte/ Lyrik zu Beginn
Stress-Symptome wahrnehmen und mitteilen (Druck, Enge, Stress,
Schmerz)
zurücklehnen, innehalten, Atemübungen, Visualisierung, kleine
Massage
Gemeinsam meditieren
Kurse machen (Tai Chi, Yoga, Qi Gong, Entspannungsverfahren)
Evtl. Therapie- und Selbsterfahrung
Dorothea Galuska
Eigene Widerstände erforschen
•
Wir wissen viel, kennen viele Techniken wenden sie aber nicht oder nur
teilweise an
Dyade: sich gegenseitig immer wieder fragen
– Wie behinderst du die Stille?
– Was ist gut daran?
– Wie erlebst du Stille?
Jeweils 5 Minuten
Dorothea Galuska
Wert der Stille
• Man kann Stille nicht machen, nur dazu
einladen
• Stille muss man schützen damit sie sich
entfalten kann
Dorothea Galuska
Lernen, wie man still wird
Vier Schüler der Meditation versprachen einander, sieben Tage lang Schweigen zu
bewahren.
Am ersten Tag waren sie alle still. Ihre Meditation hatte glückverheißend begonnen,
aber als die Nacht kam und die Öllampen trübe wurden, konnte sich ein Schüler
nicht zurückhalten, einem Diener zuzurufen:
„Sieh nach den Lampen“
Der zweite Schüler war überrascht, den ersten reden zu hören.
„Wir sollten doch kein Wort sprechen“, sagte er.
„Ihr seid beide dumm. Warum redet Ihr?“ fragte der dritte.
„Ich bin der einzige, der nicht gesprochen hat“, stellte der vierte Schüler fest.
Dorothea Galuska
Herunterladen