Präsentation der österreichischen UniRegio

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UniRegio:
Ergebnisse und Ausblick
Gerhard Strohmeier
IFF / Alpen-Adria-Universität
Klagenfurt
Kontext und Ausgangslage
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Universitäten in tiefgreifenden
Veränderungen: neue Schwerpunktbildungen,
Leistungsvereinbarungen
Wachsende Bedeutung von Regionen,
insbesondere auch transnationale Regionen
Wissen(schafts)basierte Gesellschaft
Diskrepanz zwischen den Strategien einer
wissensbasierten Regionalentwicklung und
mangelhaften / nur vereinzelten
Verbindungen zwischen Universität und
Regionen
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Absichten und Ziele von UniRegio
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Untersuchung und Analyse der
bestehenden Beziehungen zwischen
Universitäten / Fachhochschulen der
„Vienna Region“ und Westungarns zur
Region. Perspektiven der Universitäten /
FH und der Akteure der
Regionalentwicklung
Verbesserung der Kooperationsstrukturen
durch grenzüberschreitende Vernetzung
von Hochschuleinrichtungen
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Universitäten
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Zwei Fallstudien:

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TU-Wien, WU-Wien
Interviews:

DUK, IFF/Uni-Klu, Boku, Uni-Wien,
FHW-Wien, FHS/BFI-Wien, IMC-Krems,
FH-Wr.Neustadt
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Universitäten - Ergebnisse:
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Region und Regionalentwicklung haben für
Fachhochschulen stärkere Bedeutung als für
Universitäten; jedoch wenig Forschung an FH
Region: Beziehungen zur Wirtschaft, Wissenschaftsund Technologietransfer
Einzelne Universitäten, vor allem die Boku, die UniKlu, aber auch die TU-Wien, führen die regionale
Ausrichtung der Universität als strategisches Ziel an
Einzelne Universitäten – v.a. die Boku, aber auch UniWien und TU-Wien - setzen in der
Untersuchungsregion bereits eine Reihe von
Aktivitäten, eher in der Forschung, aber auch in der
Lehre / Weiterbildung
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Universitäten - Ergebnisse
Orientierung / Möglichkeiten
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Vernetzung mit anderen Hochschulen der Region
(„Donau-Rektoren-Konferenz“), Abstimmung der
Lehrangebote
Persönliches Networking
Schwerpunktsetzungen durch Regionalpolitik mit
Universitäten abstimmen
Zunahme von Regionalentwicklungsprojekten wird
erwartet:


Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen (Firmen,
Banken)
Kooperationen mit öffentlichen Institutionen (Ländern,
Gemeinden, Kammern)
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Universitäten - Ergebnisse
Was behindert die Öffnung zur Region?
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Ressourcenbedarf, zu hohe Zeitintensität der
Kommunikation, v.a. von grenzüberschreitende Vorhaben
Verschiedene und nicht kompatible Universitätskulturen
(Studienregelungen)
Der Region wird von großen Universitäten geringe Relevanz
zugeschrieben
Universitätskooperationen sind strukturell behindert: UG02
Universitätsmanagement ist nicht auf regionale Kooperation
ausgerichtet
Geeignetes Wissen (kontextuelles) und
Forschungskompetenz (interdisziplinäre und
transdisziplinäre) für die Regionalentwicklung fehlt an den
meisten Universitäten
Engagement der WissenschaftlerInnen geht in internen
Profilierungen auf
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Universitäten - Ergebnisse
Wer sind die Akteure?
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Vorwiegend einzelne WissenschafterInnen, die
sich engagieren
Aktivitäten von Instituten, etwa Dipl.Arbeiten,
Dissertationen mit Regionsbezug
In geringerem Ausmaß Departments mit
Regionsbezug in Forschung und Lehre
(Regionalwissenschaften, Raumplanung,
Infrastrukturplanung, Umweltplanung, etc.)
Selten: Direkte Impulse für regionsbezogene
Aktivitäten durch die Universitätsleitung
(Aufnahme in die Leistungsvereinbarungen neben
der Lehre und internationalen Publikationen)
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Region
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…gesellschaftlicher Handlungsraum…,
…mehrschichtig…, …unterschiedliche
Größen…, …hohe Komplexität…, …viele
Akteure und Akteursgruppen
Höchst unterschiedliche Regionen:
 Konzentrationsregionen
(Metropolenregionen, Stadt –
Stadtumlandregionen) und
 Ausdünnungsregionen (z.B. Peripherien,
Industrieregionen in Umstrukturierung)
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Regionalentwicklung
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Regionalentwicklung: sozial, kulturell und wirtschaftlich


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in Regionen mit Strukturdefiziten: endogene
Entwicklungskräfte stärken, Institutionenaufbau
Regionalentwicklung in dynamischen Regionen: Stärkung im
Wettbewerb, Zielregionen von Wirtschaftspolitik
Professionalisierung der Regionalentwicklung /
Institutionalisierung von intermediären Akteuren:
Regionalmanagements / regionale Entwicklungsagenturen
Regionalentwicklung durch Netzwerkbildung, Verknüpfung
von Netzwerken
Regionalentwicklung durch Institutionenaufbau, Aufbau
von Kommunikations- und Kooperationsstrukturen: Viele
Akteure, hohe Komplexität und auch Unübersichtlichkeit
Dichte an Institutionen erhöht Dynamik von Regionen,
aber auch die Instabilität von Kooperationsvorhaben
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Region
Vienna Region (W, NÖ, B) / Westungarn
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Vielfalt von Regionen innerhalb dieser Region
(überlappend): Kleinregionen, Kleinstregionen, …
Vielfalt von Regionstypen: periphere Regionen, urbane
Regionen, …
Vielfalt von Akteuren: Regionalmanagements,
Entwicklungsagenturen, Transfereinrichtungen,
Technologietransfereinrichtungen,
Innovationsagenturen, Einrichtungen des
Wissenschaftstransfers,…
Vielfalt der Handlungsebenen: Betriebsansiedlung,
Betriebsförderung, Förderung von Kooperationen
Wissenschaft - Wirtschaft, Netzwerkbildung,…
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Region: Wien
„Forschungshauptstadt Zentraleuropas“ (WWTF)

Explizite Wissenschaftsorientierung Wiens
(Strategieplan 04):
 Innovation durch effiziente Wissens- und
Technologiepolitik: WWTF
 Eigenes Politikfeld: Wien stärkt seine Wissensbasis;
Transfer; Kooperationen Stadt und Universitäten

Wien / Vienna Region:


fast 50% der F&E Ausgaben Österreichs,
4.Platz beim F&E Personal in europäischen
Metropolen
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Region - Niederösterreich:
„Schlüsselziel“: Innovations- und Wissensbasis stärken
 Zunehmende Bedeutung von Universitäten und
Fachhochschulen, NÖ-Bildungsgesellschaft:
Koordination und Entwicklung
 Ausbau hochschulischer und F&E Einrichtungen,
Bemühung um Neuansiedlung („Elite-Universität
Gugging)
 Förderung von Forschungseinrichtungen, verstärkte
Forschungsorientierung der FH (FHplus-Programm)
 Bemühungen um Wissenschafts- und
Technologietransfer (Technopol-Programm Ecoplus)
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Region - Burgenland
„Kompetenzregion“
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

Telekommunikation und Energietechnik
Technologiezentren
Fachhochschule Burgenland
Geringe Bedeutung von Wissenschaft und
Forschung, geringe Innovationsorientierung
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Region - Westungarn


Strukturreformen in Universitäten und F&E: Größere
Einheiten, verstärkte Humanressourcenentwicklung,
bessere Schnittstellen und Transfers
Györ-Moson-Sopron: Diskrepanz zwischen hoher
wirtschaftlicher Dynamik und geringem Potenzial der
Universitäten; Innovationszentren in Györ und Sopron


Universität Györ: Innovationstransfer „University
Knowledge Center“, Forschung und Ausbildung für
Fahrzeugtechnik, Elektronik; hoher
Finanzierungsanteil und Abhängigkeit von der
Fahrzeugindustrie (AUDI, Rabá)
Universität Sopron: land- und forstwirtschaftlicher
Schwerpunkt
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Region - Die Interviews
Mit Regionalmanagements, Innovationsagenturen,
Technologietransfereinrichtungen, Wissenschafts- und
Forschungsfördereinrichtungen:
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Ecoplus (Wirtschaftsagentur; Technopol Wr. Neustadt)
Regionalmanagement Niederösterreich (Teilregionen)
Regionalmanagement Burgenland
WIBAG – Wirtschaftsservice Burgenland
BIC Burgenland
Stadtentwicklung Wien (Büro R. Schicker)
DANUBE (Europäische Bildung, Forschung und Technologie)
WWTF – Wiener Wissenschafts- u. Technologiefonds
FFG – Forschungsförderungsgesellschaft
Innovation Relay Centre Austria (FFG)
Sehr verschiedene Akteursgruppen mit verschiedenen
Handlungsebenen, Rollen und Sichtweisen!
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Region – Ergebnisse
Einstellung zu Hochschulen / Universitäten

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

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Sind wichtig für die Humanressourcen, für
Qualifikationen und Kompetenzen in der Region,
wichtige Standortfaktoren in der Region
Schaffen die Wissen(schafts)basis für
Innovationen: Impulse durch Forschung
Sind wichtig für den „Blick nach aussen“, für
internationale, grenzüberschreitende Kontakte
Hohe Kooperationsbereitschaft und –erwartungen
von Regionen gegenüber Universitäten
Wunsch nach verbesserter und strukturierter
Kommunikation
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Region – Ergebnisse
Erwartungen seitens der Region
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


Abstimmung von Lehrangeboten / mehr
regionale Bezugnahme
Anwendungsorientierte Forschung mit
regionalem Nutzen
Längerfristige Kooperationen / Netzwerke
Transfer: Leistungen sichtbar machen (bessere
Öffentlichkeitsarbeit), „Trust-Building“,
niederschwellige zielgerichtete Angebote, ev.
auch Personaltransfer
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Region – Ergebnisse
Hindernisse, Skepsis
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


Strukturelle Schwierigkeiten /
Unübersichtlichkeit
Unterschiedliche Zeitperspektiven: kurzfristiger
Bedarf gegen lange Forschung
Ressourcenknappheit / Zeitknappheit
Universitäten tun sich schwer mit regionalen
Schwerpunktsetzungen: internationale
Beachtung wird nicht durch regionale
Orientierung erreicht („…im regionalen Eck
stehen…“)
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Die Region – Ergebnisse
Wünsche





Grenzüberschreitende Netzwerke in der
„Vienna Region“ und Nachbarregionen
einrichten
Kommunikationsstrukturen herstellen
Anlaufstellen schaffen
Kommunikatives Bindeglied zwischen
Universitäten und Region schaffen
Mehr Informationen über Universitäten in
die Regionen
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Universität und Region: Divergenz
Universität
Region
 Neuorganisation mit größeren
 Komplexe Aktionsräume:
Einheiten:Je größer, desto
vielschichtig und schwer
stärker mit sich beschäftigt
überschaubar; viele
Akteure, oft unkoordiniert
 Konsolidierung: Neue
und in Konkurrenz
Managementstrukturen,
miteinander
zentralistische Leitung mit
starker „Innenorientierung“
 Hohe politische
Abhängigkeit, oft unklare
 Strategisch international
strategische Ziele
ausgerichtet: Forschungsraum
Europa, Publikationen
 „Inselhaftigkeit“ von
Regionen, Konkurrenz
 Wissen hochspezialisiert,
zwischen Regionen
wenig kontextbezogen
 Wissensorientierung, aber
 Auf Zentralraum gerichtet,
auf kontextuelles,
konzentrierte
anwendungsbezogenes
Institutionendichte
Wissen
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Universität und Region: Konvergenz
Universität
 Leistungsvereinbarungen
thematisieren Nutzen für
Gesellschaft und
Wirtschaft
 EU-Strategien in der
Forschung zielen auf
verstärkte
„Dissemination“, auf
Kooperationen und die
Schaffung von „Regions of
Knowledge“
 Internationale Beispiele
zeigen Erfolge in der
Regionsorientierung: USA,
Skandinavien
Region
 Strategien von
wissensbasierter
Regionalentwicklung erfordern
verstärkte Bemühungen um
Bildung und Forschung:
Hochschulen und Universitäten
werden als „Schatz“ von
Regionen gesehen
 Netzwerke und Kooperationen
mit Transfereinrichtungen
öffnen Zugänge zu
Universitäten und Hochschulen
 „Verwissenschaftlichung“ von
Gesellschaft: Wissenschaft und
Forschung bis auf
Gemeindeebene
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Universität und Region – ein neues
Verständnis von Zusammenarbeit



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Nicht nur „hard aspects“ (anwendungsorientierte,
technologisch orientierte Forschung und Lehre)
sondern auch „soft aspects“ (soziokulturell und
kreativ orientierte Forschung und Lehre)
berücksichtigen
Ein Verständnis von kontextualisiertem Wissen,
von inter- und transdiszipliären Methoden an
Universitäten und Hochschulen verankern
Management von Universitäten und Hochschulen mit
einem „Aussenblick“ in die Region verpflichten
Universitäten und Hochschulen in regionale
Netzwerke und Kooperationsstrukturen einbeziehen;
viele direkte Begegnungen: Kommunikation
schafft Vertrauen
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Universität und Region: Ein neues
Verständnis von Zusammenarbeit

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
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
Ein Begriff von Wissen als öffentliches Gut, als
kommunikative, praktische Kompetenz
Strukturell auf Konkurrenz angelegtes Handeln durch
bewusst angestrebte Kooperation ergänzen
(„Kooperation der Struktur abtrotzen“, Ada Pellert)
Einseitige Abhängigkeit von einen
Wirtschaftsunternehmen vermeiden / Freiheit von
Wissenschaft ist Grundlage von Innovation
Höhere Bildung und Forschung als Entwicklungsfaktor
nicht nur in „Konzentrationsregionen“
Innovation nicht nur technisch begreifen, sondern
auch organisatorisch / gesellschaftlich: neue Wege
der Zusammenarbeit gehen
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
Universität und Region: Bindeglieder
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„Institutionendichte“ / „Institutional
Thickness“ erhöhen: steigender Komplexität und
Unüberschaubarkeit durch Institutionalisierung
von Kooperation begegnen (z.B: regionale
Arbeitskreise Wissenschaft und Gesellschaft)
„Andockstellen“ definieren und aufbauen:
sowohl an Universitäten, als auch in den Regionen
(z.B: Referat für regionale Beziehungen an
Hochschulen, Regionalentwicklungsagenturen als
Info-Drehscheiben, Impulsworkshops in
Regionen)
„A Region of Knowledge – CENTROPE“:
grenzüberschreitende Kooperationen zwischen
Universitäten und Regionen organisieren:
mehrjähriges Projekt zur Strukturentwicklung
Gerhard Strohmeier
IFF/Universität Klagenfurt
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