Die zivilgesellschaftliche (Gender-)Perspektive zur österreichischen

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Die zivilgesellschaftliche Arbeit zu
Gender Budgeting: internationale
Beispiele
Wer bekommt was vom Kuchen? Wirkungsorientierung im
Rahmen von Budgetprozessen:
Ein Workshop zu Gender Budgeting
1. März 2012
Globale Verantwortung. Arbeitsgemeinschaft für
Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Dr.in Elisabeth Klatzer
[email protected]
Zivilgesellschaftliche Initiativen zu GB
Vielfältige Ansatzpunkte:
 Einsatz für Frauen- und
Gleichstellungspolitische Pioritäten /
Änderungen des Budgets
 Blickwinkel auf Bedürfnisse von Frauen (und
Männern) richten
 Budgeterstellung fernab von BürgerInnen in
Frage stellen / Partizipation fordern und fördern
 Breite Sensibilisierung über die Bedeutung von
Budgetprozessen und Budgets
3
ZG Ansatzpunkte (2)
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Expertise zu GB und in verschiedenen
Politikfeldern
Wissenstransfer, Aufbau von Wissen
Arbeit mit Verwaltung, Regierung, Parlamenten
Einrichtung von Kontrollmechanismen
Einfordern von Transparenz und
Rechenschaftspflicht
Einige Beispiele zivilgesellschaftlicher
Gender Budget Arbeit
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Südafrika: Women‘s Budget – weltweite
Anstöße für GB Arbeiten
Großbritannien: UK Women‘s Budget Group
Uganda: PionierInnen, ExpertInnen, Arbeit auf
lokaler Ebene: Village Budget Clubs
Brasilien: Lobbyarbeit im Parlament
Kanada: Breite Mobilisierungskampagne
Schweiz: An Frauen sparen?
Österreich: Anstoß für Integration von GB in
die Budgetreform
Elisabeth Klatzer
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Südafrika Women‘s Budget Initiative
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Beginn 1995 nach Fall der Apartheit
Kampagne „Big Ears“ – Forderungskatalog für
Bedürfnisse der Frauen von Armen
Bevölkerung als Ausgangspunkt 1995: Start of
Women‘s Budget Initiative (WBI)
Gemeinsame Initiative des Parlaments und von
zwei (Forschungs-)NGOs
Ursprüngliche Idee: Unterstützung der
Parlamentsarbeit
Elisabeth Klatzer
6
WBI: Analysearbeit und Aktivitäten
Genderanalyse der Budgetkapitel – von
Pilotprojekten zu umfassender Analyse
aller 23 Ministerien: Analyseraster
 Südafrikas „Women‘s Budget“
 Einfach lesbares Material für breite
Bevölkerung („Money Matters“)
 Briefing Unterlagen für Parlamentarier
 Workshops und Budgetmaterial
 Inspiration weltweit

Elisabeth Klatzer
7
UK Women‘s Budget Group (WBG)
 WBG:
Unis, Gewerkschaften, NGOs
 z.T. Zivilgesellschaftliche Politikberatung
 Jährliche Budgetkommentare
 Wesentliche Impulse weltweit (Arbeit
(seit 1989)
WBG (2): Theoretische Beiträge

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Wichtige theoretische Weiterentwicklungen und
Impulse
Erweitert ökonomische Analyse:




Berücksichtigung der Care Economy
Bedeutung der Beiträge der unbezahlten Arbeit für
das Funktionieren der Wirtschaft
Langfristige Perspektive der Gender (und damit
Macht-)Verhältnisse
Unterschied, of Geld in „women‘s purse“ oder „men‘s
wallet“ geht
WBG: Aktivitäten und Strategien


Direkte Kontakte zu PolitikerInnen
Verbreitung der Arbeit durch nationale
Netzwerkaktivitäten



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
73 Organisationen in WBG
Kooperation mit Women‘s National Commission
Internationale Vernetzung
Jährliche Budgetkommentare und Kommentare
zu wichtigen Reformvorhaben
Arbeit zu Auswirkungen der Sparpakete auf
Frauen
Uganda: NGOs im Driving Seat
 Forum
for Women in Democracy
(FOWODE)
 „Village Budget Clubs“
 Dorfbewohnerinnen und -bewohner


überprüfen die lokale Haushaltsführung, ob
sie die Belange armer Frauen und Männer
berücksichtigt
Identifizieren Prioritäten und verlangen
Rechenschaftsprlicht über Ausgaben und
Bereitstellung von guten Dienstleistungen
Brasilien – Centro Feminista de
Estudos e Assessoria (CFEMEA)
 CFEMEA:
brasilianische feministische
NGO, 1989 gegründet
 Arbeit für Frauenrechte, speziell mit dem
Parlament
 Politische Stimme der sozialen und
Frauenbewegungen
 Seit 1995 Arbeit zu öffentlichen Budgets
 Seit 2003 Arbeit an „Women‘s Budget"
Elisabeth Klatzer
12
Ergebnisse des Lobbying für
Ressourcen
Budget geplant / beschlossen / ausgegeben: Programm zur Prävention
und Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen (in 1.000 Brasil. Real)
Budgetentwurf
Parlaments
beschluss
% Steigerung
im Parlament
Tatsächliche
Ausgaben
Ausgaben
in % des
Budgets
2004
7.200
10.528
46,22%
5.690
54,05%
2005
8.222
10.135
23.26%
7.894
77,89%
2006
5.675
14.115
148,74%
6.483
45,93%
2007
8.109
23.545
190.36%
12.279
52,15%
2008
28.500
28.833
1,17%
16.909
558,65%
2009
28.844
40.909
41,83%
Elisabeth Klatzer
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Women‘s Budget



Wurde von CFMEA in Kooperation mit anderen
NGOs erarbeitet:
Das „Women‘s Budget“ ist der Teil der
Budgetausgaben, der spezifische Bedürfnisse
von Frauen abdeckt und Auswirkungen auf
Gender und Race hat.
Auswahl von 87 Programmen und mehr als 500
Maßnahmen der Bundesregierung, die spezielle
Kriterien erfüllen
www.senado.gov.br/Siga
Elisabeth Klatzer
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Botschaft von CFEMEA, Brasilien
 Der
Kampf um öffentliche Ressourcen ist
ein politischer Kampf.
 Es ist notwendig, Frauen zu mobilisieren.
 Es ist notwendig, die Gesellschaft zu
sensibilisieren.
 Unter Druck investiert die Regierung
mehr in Gleichstellungspolitiken.
Elisabeth Klatzer
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Manitoba, Canada
Gender Budget Project
Take action with the
Femme
Fiscale
UN Platform for Action Committee Manitoba (UNPAC)
Workshops iManitoba
Postkarten
Serie
Öffentlicher
Verkehr
Es ist halb 11 am
Abend. Ich
komme gerade
aus der Arbeit,
kein Bus, 45
Minuten zu Fuß
nach Hause,
kein Geld für ein
Taxi. Ich muss
den Babysitter
zahlen, es hat
minus 19 Grad
…
Guter öffentlicher
Verkehr erleichtert
Frauen das Leben
-
-
-
-
-
Mehr Zeit für öffentliche
Beteiligung, social life
Besserer Zugang zu
Geschäften,
Kinderbetreuung,
Schulen, Arbeit …
Verbessert die
Sicherheit für Frauen
Unterstützt die
Beteiligung von älteren
und behinderten Frauen
am öffentlichen Leben
Schützt die Umwelt für
unsere Kinder
Finanzminister trifft Femme Fiscal:
129 Vorschläge für ein Gender Budget
Schweiz

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

Aktivistinnen/Ökonominnen/Gewerkschafterinnen
Studie An den Frauen sparen? (1996)
Untersuchung Bund, Kanton, Gemeinde
Methode BASS (Schweiz):
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



Beschäftigungsentwicklung
Indirekte Beschäftigungswirkungen (Sachausgaben)
Untersuchung der Auswirkungen der Sparpolitik auf Frauen
bzw. Männer:
 Beschäftigungswirkungen
 NutznießerInnen/KundInnen
 Gratisarbeit
Breite Medienarbeit, Arbeit mit Parlamenten
Folgeaktivitäten in vielen Verwaltungen
Zivilgesellschaftliche Arbeit in Ö
Gruppe Frauen und Budget (seit 2001)

Frauen aus Wissenschaft, Verwaltung,
Zivilgesellschaft, Interessenvertretungen

viel unentgeltliche Arbeit

Publikationen, Expertise, Lobbying

Entscheidende Impulse für Integration von GB in der
Haushaltsrechtsreform

Watch Group. Gender und öffentliche Finanzen

Allianz Wege aus der Krise: Zivilgesellschaftliches
Budget
Rolle der Zivilgesellschaft in GB








GB entstand aus feministischer Politik
GB Arbeit ist eine Möglichkeit Wirtschaftspolitik aus
der Geschlechterperspektive zu beeinflussen
Die richtigen Fragen stellen …
Traditionelle Herangehensweise und Konzepte in
Frage stellen
Analytische Arbeit / wesentliche
Pionierentwicklungen
Breite Bildungsarbeit in der Bevölkerung
Unterlagen zu Budgets für die breite Bevölkerung
Engagement für Änderungen, für Transparenz, für
Rechenschaftspflicht
Elisabeth Klatzer
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Rolle der Zivilgesellschaft (2)
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


Durchführung spezifischer Analysen
Schulung und Beratung für die Verwaltung
Schattenbericht und andere Kontrollaktivitäten
Arbeit mit dem Parlament: Sensibilisierung,
Unterlagen für die Parlamentsarbeit, Hearings …
Druck von Aussen um Gleichstellungsarbeit
innerhalb der Verwaltung/Regierung zu
stimulieren
Elisabeth Klatzer
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Herausforderungen






Finanzielle und personelle Ressourcen
Spannung zwischen Zusammenarbeit und
Kontrolle der Verwaltung / Regierung
Vertieftes Verständnis über Budgetpolitik und –
prozesse breit aufbauen
Interesse und Unterstützung für Budgetarbeit
auf breitere Beine stellen
In engem Kontakt mit der Frauenbewegung und
breiteren Gesellschaft bleiben
Nachhaltigkeit der Aktivitäten
Elisabeth Klatzer
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