FSU Jena Seminar : häusliche Gewalt Dozentin: Fr. Georgy Referentin: Nino Tabidze Gliederung Ein Blick auf der Statistik 2. Folgen von Gewalt auf Frauen 3. Folgen von Gewalt auf Kinder 4. Diskussion 1. Ein Blick auf Statistik 25% der Frauen im Alter von 16 bis 85 Jahren haben Gewalt in der Partnerschaft erlebt (2004) 49.500 bis 67.500 Kinder miterleben die Gewalt in der Familie (Kavemann 2001) Verschiedene Formen von Gewalt => unterschiedliche Folgen und Auswirkungen Physische Psychische Soziale Physiche Folgen Knochenbrüche, Hirnschädigungen aufgrund von Schlägen auf den Kopf, Schädigung innerer Organe, Narben und Entstellungen im Gesicht, z. B.fehlende Zähne, gekrümmte oder fehlende Finger, verminderte Seh- oder Hörfähigkeit, Unterleibsverletzungen durch Tritte und Schläge vaginale und anale Verletzungen, Blutungen, Entzündungen durch gewaltsame Penetration, Geschlechtskrankheiten, Fehl- oder Frühgeburten, Gliederschmerzen durch schlecht verheilte Brüche, Kreislaufstörungen usw. Nicht geheilte und verheimlichte Verletzungen führen zu schwereren Folgen, wie das Traumazustand Trauma = schmerzliche Erfahrungen nachweislich über lange Zeit hin negative Folgen für den Betroffenen hinterlassen Massive Schalfstörungen, Gefühlsaufwallungen, Weinkrämpfe, Wutanfälle, Depressionen Psychische Folgen Auswirkungen von Gewalt auf: Persönlichkeit Gefühlsleben soziale Kontakte Gefühle wie: Angst “Die anderen bekommen es mit” Schuld “Ich bin mitschuldig, dass es so weit gekommen ist” Gefühlswirrwarr – Ambivalenz “In der Beziehung zu bleiben ist schmerzhaft, aber zu gehen ist ja auch” Soziale Folgen Verlust der Familie, des Freundeskreises Armut Arbeitslosigkeit Sexueller Gewalt Die Studie von dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: 5,5% der Befragten Frauen ab dem 16. Lebensjahr Opfer einer Vergewaltigung wurden 7% der Befragten erlitten von den Mann sexuelle Gewalt Zeugung durch Vergewaltigung Belastung sowohl für die Mutter als auch fürs Kind Erinnerungen an das Geschehen und den Täter Unterschiedliche Auseinandersetzungen mit der Schwangerschaft/Kind das Kind akzeptieren starke Ablehnung Miterleben von Gewalt Wetzels (1997) Fragebogen Frauen und Männern Zuffallsstichpobe von 3000 Menschen 16 bis 59 Jahre alten Einwohnern Miterleben von Gewalt 4.4% der befragten Frauen und Männer ein Elternteil den anderen mit dem Faust geschlagen hat 3.7% berichteten von Verletzungen eines Elternteils mit einer Waffe. 12% der Befragenen haben leichtere Formen von Gewalt miterlebt – Schlagen mit der flachen Hand, Stössen, Werfen mit Gegenstanden 8% der häufigen Gewalt Etwa 30 bis 60% der Kinder, deren Mutter in der Frauenhaus geflüchtet sind, von ihrem Vater, bzw. dem Partner der Mutter misshandet worden Die Kinder bekommen alles mit “Die Mama hat so geweint. Das habe ich durch die Wand gehört. Wir Kinder haben uns unter der Bettdecke versteckt. Das war ganz schlimm!” (Madchen 9 Jahre) Sie sehen Sie hören Sie spüren Verschiedene Verarbeitungsstrategien bei jedes Kind 30 bis 60% der Kinder in der Frauenhäusern zeigen deutliche Verhaltensauffäligkeiten (Kindler 2002) Kein signifikanter Unterschied zwischen Geschlechten Delinquenz auch bei weiblichen Opfern internalisierenden Auffälligkeiten bei männlichen Opfern Zwei Risikopfaden bei den gewalterfahrenen Kindern: Kognitive Entwicklung Soziale Entwicklung Zusammenhang zwischen Gewalt und kognitiven Entwicklung: Beeinträchtigungen bei Konzentrationsfähigkeit Intelligenz Entwicklungsstand bzw. der Schulleistung Zwilligsstudie von Koenen: Miterleben von Partnergewalt unabhängig von genetischen Einflussen auf die Intelligenz zu einer Unterdrückung des intellektuellen Potenzials von Kindern führt Zusammenhang zwischen Gewalt und sozialenEntwicklung Späteres Erdulden bzw. Ausüben von Beziehungsgewalt im jungen Beziehungsalter stereotypere Geschlechtsrollenbildung aggressives Verhaltensstil Schwierigkeiten beim Aufbau Freundschafts- beziehungen Probleme mit konstruktiven Konfliktbewältigung Mögliche Gründen für Zusammenhängen Eine Vermittlung üüber weitere Belastungsfaktoren Eine Vermittlung über geteilte genetische Merkmale Eine Vermittlung über biologische Mechanismen Eine Vermittlung durch eingeschränkte Erziehungsfähigkeiten von Elternteilen, die Partnergewalt ausüben Eine Vermittlung durch eingeschränkte Erziehungsfähigkeiten von Elternteilen, die Opfer von Partnergewalt werden Eine Vermittlung durch die direkte innerpsychiche Verarbeitung miterlebter Gewalt bei betroffenen Kindern. Misshandlung von Kindern Folgen von Kindesmisshandlung Somatische Psychische Soziale Kurzzeitfolgen Langzeitfolgen Kurzzeitfolgen Kognitiv-emotionale Störungen ( Aufmerksamkeits-und Konzentrationsstörungen, Schulschwierigkeiten, Angststörungen, Posttraumatische Belastungstörungen, Depressionen, niedriger Selbstwert, Suizidgedanken, Feindseligkeit ect) Somatische und spychosomatische Störungen ( Typische körperliche Verletzungen, psychosomatische Beschwerden, Ess- und Schlafstörungen) Störungen des Sozialverhaltens (Weglaufen von Zuhause, Schulschwierigkeiten, Zutrauen zu Fremdpersonen, Hyperaktivitat, Rückzugsverhalten, delinquentes und aggressives Verhalten) Entwicklungsabhängige Verhaltensauffälligkeiten Vorschulalter : gefrorener Blick, emotionslose Reaktionen bei Trennung von den Eltern, mangelndes Vertrauen in Bezugspersonen und im gegenteil übermassiges Vertrauen in fremde Personen, Entwicklungsrückstand, Ess-und Schlafstörungen, ängstliches Verhalten, depressive Symptome, nicht altersgemässiges sexuelles Verhalten Schulalter: Entwicklungruckstand, Schlafstörungen, Ängstlichkeit, depressive Symptome, Davonlaufen, Aggressives Verhalten, Unfallneigung, nicht altersgemässiges sexuelles Verhalten, Suizidalität, soziale Isolation, Schulschwierigkeiten, Delinquenz, Bettnässen, psychosomatische Beschwerden Adoleszenz: Anorexie/Bulemie/Adipositas, Schlafstörungen, Ängstlichkeit, Depression, aggressives Verhalten, Prostitution, Selbstentwertung, Suizidalität, Vergehen gegen das Gesetz, Psychosomatische Beschwerden, Substanzgebundenes Suchtverjalten, Persönlichkeitstörungen. Langzeitfolgen Posttraumatische Belastungstörungen (Behärrliches Wiederleben von Erlebnissen der Misshandlung, bewusste Vermeidung von Situationen, die mit der Kindesmisshandlung in Verbindung stehen) Angststörungen und Depressionen ( Ängstlichkeit, Unsicherheit, Depressionen, Schuld und Schamgefühle, niedriges Selbstwertgefühl, Hilflosigkeits und Ohnmachtsgefühle, Einsamkeitsgefühle) Persönlichkeitsstille und Persönlichkeitsstörungen (Impulsivität, emotionale Instabilität) Substanzgebundenes Suchtverhalten ( Missbrauch oder Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten oder illegalen Drogen) Selbstschädigendes Verhalten (Selbstverletzung, Suchtmittelmissbrauch) Suizidalität (Suizidgedanken und Handlungen) Somatische und psychosomatische Symptome (Korperliche Symptome ohne organischen Befund) Dissoziative Störungen ( Gedachtnislücken, dissoziative Indentitatsstörung) Schalfstörungen (Chronische Einschlaf-oder Durchschlafstörungen, schlechte Schlafqualität) Essstörungen ( Magersucht, Ess-Brech-Sucht) Sexuelle Störungen (bei sexueller Kindesmisshandlung ( sexuelle Funktionsstörungen, unbefriedigende Sexualität, Promiskuität, hohes HIVAnsteckungsrisiko) Störungen in sozialen Beziehungen ( Furcht oder Feindseligkeit gegenüber Eltern, Misstrauen, chronische Unzufriedenheit in intimen Beziehungen, Tendenz wieder Opfer bzw. Täter zu werden,Weitergabe von Gewalt , dissoziales Verhalten) Diskussion Welchen Einfluss hat die Gewalt auf die Wahrnemung der Kinder von Eltern? Wie empfinden sie sich gegenüber den Eltern? Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!